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Wage es, größer zu denken und dich im Glauben so zu sehen, wie Gott dich in Christus sieht! In Johannes 17, kurz bevor er verraten und im Garten Gethsemane verhaftet wurde, betete Jesus das sogenannte „Hohepriesterliche Gebet“. Hier lässt er uns das einzige Mal an dem teilhaben, was sein Herz vor dem Vater bewegte. Während das Vaterunser noch durch den Alten Bund geprägt war, offenbart Johannes 17 den Herzschlag Jesu und den Plan Gottes für unser Leben unter dem Neuen Bund der Gnade. Mensch und Gott wieder zu vereinen, stand im Zentrum der Gedanken Jesu. Dieses Ziel trieb ihn auf die Erde, damit das Leben Gottes wieder im und durch den Menschen fließen und die Gemeinschaft mit Gott vollständig wiederhergestellt werden würde. Chad Gonzales nimmt uns mit auf eine Reise durch dieses Gebet. Dabei entdecken wir auch unschätzbare Wahrheiten über unsere Vereinigung mit Jesus und unsere Identität in ihm. Wir werden herausgefordert, in der heutigen, letzten großen Bewegung Gottes auf der Erde als die wahren Söhne und Töchter Gottes endlich in der Fülle dessen zu leben, was Jesus gebetet hat. Wagen wir es, größer zu denken und uns im Glauben so zu sehen, wie Gott uns in Christus sieht!
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Seitenzahl: 189
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Chad Gonzales
Das übernatürliche Gebet Jesu
Von Jesus lernen, in unserer wahren Identität zu beten
GloryWorld-Medien
1. Auflage 2025
© 2023 Chad Gonzales
© 2025 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de
Originally published in English under the title „The Supernatural Prayer of Jesus” by Destiny Image Publishers, Inc., P.O. Box 310, Shippensburg, PA 17257-0310, USA.
Alle Rechte vorbehalten
Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, für das Neue Testament der Übersetzung „Jesus der Messias“ (GloryWorld-Medien 2024) und für das Alte Testament der „Neue evangelistische Übersetzung © 2013 Karl- Heinz Vanheiden“ (NeÜ) entnommen.Weitere Bibelübersetzungen:
ELB: Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2006HFA: Hoffnung für alle, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 2017DBU: „Das Buch“. Neues Testament – übersetzt von Roland Werner, © 2009 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten
„satan“, „teufel“, „feind“ usw. werden in diesem Buch klein geschrieben, denn gemäß 1. Johannes 4,4 lebt der Größere (Jesus) in uns und nur der Kleine (satan) in der Welt. satan ist ein besiegter Feind – und das soll auch in der Schreibweise zum Ausdruck kommen.
Lektorat: Klaudia Wagner, Janet MayerSatz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Destiny Image Publishers / Jens Neuhaus, www.7dinge.de
ISBN (epub): 978-3-95578-752-3ISBN (Druck): 978-3-95578-652-6
Einführung
1 „Ich bete für sie“
2 „Ich bin verherrlicht in ihnen“
3 „Damit sie eins sind, wie wir eins sind“
4 „Ich habe sie in deinem Namen beschützt“
5 Die Freude Jesu
6 „Die Welt hat sie gehasst“
7 „Bewahre sie vor dem Bösen“
8 „Nicht von der Welt“
9 Eine alternative Realität
10 In die Welt gesandt
11 Abgesondert für andere
12 Eins mit Christus
13 Dieselbe Herrlichkeit
14 „Damit die Welt erkennt“
15 Bei Jesus sein
16 „Ich kenne dich“
17 Die Erfahrung von Gottes Liebe
Fazit
Über den Autor
In diesem Buch geht es nicht um das bekannte „Vaterunser“, das Jesus seine Jünger lehrte, nachdem sie ihn gefragt hatten, wie sie beten sollen:
Darum sollt ihr so beten:Unser Vater im Himmel!Dein Name werde geheiligt.Dein Reich komme.Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.[Denn dein ist das Reich und die Kraftund die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.](Mt 6,9-13 LUT).
Über dieses Gebet, auch „Gebet des Herrn“ genannt, gibt es unzählige Predigten und Bücher, die es analysieren und erläutern. Es wird in Kirchen, Beerdigungsinstituten oder Krankenhäusern aufgehängt, und ich habe sogar erlebt, dass es vor Sportveranstaltungen gebetet wurde.
So wunderbar dieses Gebet auch ist, es gibt noch ein weiteres, viel längeres Gebet, das Jesus gesprochen hat und das uns überliefert ist. In Johannes 17 betete Jesus im Obergemach, kurz bevor er verraten und im Garten Gethsemane verhaftet wurde. Leider wissen die meisten über diese Zeit nur, dass Jesus und die Jünger um einen Tisch saßen und ihr letztes Abendmahl miteinander hatten.
Zwar ist uns bekannt, dass Jesus zahlreiche Stunden im Gebet mit dem Vater verbracht hat, doch erfahren wir bei diesem Gebet das einzige Mal, was Jesus tatsächlich gesagt hat. Meiner Meinung nach ist DIES das „Gebet des Herrn“, und es enthält auch das Vaterunser, nur dass es erweitert und mit lebensverändernden Wahrheiten aus dem Neuen Bund gefüllt ist. Das Gebet Jesu in Matthäus 6 war ein durch den Alten Bund geprägtes Gebet, während sein Gebet in Johannes 17 ein prophetisches Gebet aus dem Neuen Bund ist, das in der Gnade und der Vereinigung mit dem Vater gründet. Wenn es ein Gebet in der Bibel gibt, über das man predigen und lehren und das man analysieren und erläutern sollte, dann ist es das sogenannte Hohepriesterliche Gebet Jesu in Johannes 17:
Nachdem Jesus diese Dinge ausgesprochen hatte,richtete er seinen Blick nach oben zum Himmel und sagte:„Vater, die Stunde ist gekommen.Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht,wie du ihm Macht über alle Menschen gegeben hast,damit er allem, was du ihm gegeben hast, ewiges Leben gibt.Und das ist das ewige Leben,dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott,und den, den du gesandt hast, Jesus den Messias.Ich habe dich auf der Erde verherrlicht,indem ich das Werk vollendet habe,das du mir gegeben hast, es auszuführen.Und jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dirmit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor es die Welt gab.Deinen Namen habe ich sichtbar gemachtden Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast.Dir haben sie gehört, mir hast du sie gegeben,und an dein Wort halten sie sich.Jetzt wissen sie, dass alles,was du mir gegeben hast, von dir ist.Denn die Worte, die du mir gegeben hast,habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen.Sie haben wahrhaftig erkannt,dass ich von dir ausgegangen bin,und glauben, dass du mich gesandt hast.Ich bitte für sie. Ich bitte nicht für die Welt,sondern für die, die du mir gegeben hast,weil sie dir gehören.Die Meinen sind alle dein und die Deinen mein,und ich verherrliche mich in ihnen.Ich bin nicht mehr in der Welt;sie sind in der Welt, und ich komme zu dir.Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen,den du mir gegeben hast,damit sie eins sind wie wir.Während ich bei ihnen war, habe ich auf sie achtgegebenin deinem Namen, den du mir gegeben hast,und sie beschützt.Keiner von ihnen ist verloren gegangen,außer dem Sohn des Verderbens,damit die Schrift erfüllt wird.Jetzt komme ich zu dir und sage das in der Welt,damit sie meine Freude – voll gefüllt – in sich haben.Ich habe ihnen dein Wort gegeben,und die Welt hat sie gehasst,weil sie nicht von der Welt sind,so wie ich nicht von der Welt bin.Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst,sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.Sie sind nicht von der Welt,so wie ich nicht von der Welt bin.Mach sie heilig in der Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.So wie du mich in die Welt gesandt hast,sende ich auch sie in die Welt.Für sie heilige ich mich,damit auch sie in Wahrheit Geheiligte sind.Ich bitte dich aber nicht nur für sie,sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben,damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir,dass auch sie in uns seien,damit die Welt glauben soll, dass du mich gesandt hast.Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast,habe ich ihnen gegeben,damit sie eins sind, wie wir eins sind,ich in ihnen und du in mir, damit sie vollendet sind in eins,damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hastund sie liebst, wie du auch mich liebst.Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast,auch bei mir sind, wo ich bin,damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast,denn du hast mich geliebt schon vor Erschaffung der Welt.Gerechter Vater, auch wenn die Welt dich nicht kennt,ich aber kenne dich, und sie wissen,dass du mich gesandt hast.Deinen Namen habe ich ihnen bekannt gemachtund werde ihn bekannt machen,damit die Liebe, mit der du mich liebst,in ihnen ist und ich in ihnen.“
Ich bin so dankbar, dass der Heilige Geist uns dieses Gebet geschenkt hat. Es offenbart uns nicht nur das Herz Jesu und seine Hingabe an den Plan Gottes, sondern wir entdecken auch unschätzbare Wahrheiten über unsere Vereinigung mit Christus und unsere Identität in ihm. In diesem Gebet verkündet Jesus viele der wunderbaren, befreienden Wahrheiten, die er später dem Apostel Paulus offenbarte und die uns deshalb in den Paulusbriefen überliefert sind. Tatsächlich hat Jesus dabei die gesamte christliche Erfahrung prophetisch zum Ausdruck gebracht.
In diesem Gebet entdecken wir den Sinn der Errettung vom Anfang bis zum Ende. Jesus sprach aus, was unsere Bestimmung für unser Dasein auf der Erde ist und was unsere Stellung und Gemeinschaft mit dem Vater ausmacht; er betete für unsere Heilung, unseren finanziellen Wohlstand, für übernatürlichen Schutz, übernatürliche Begegnungen und schließlich dafür, dass wir wieder physisch bei ihm sein werden.
Das Gebet Jesu in Johannes 17 ist faszinierend und voller Offenbarungen. In den Versen 1-8 spricht Jesus mit dem Vater über sich selbst. Jesus offenbart, warum er auf die Erde gekommen ist und was das ewige Leben wirklich bedeutet. Außerdem bittet Jesus Gott, ihm die größere Herrlichkeit zurückzugeben, die er hatte, bevor er auf die Erde kam. In Philipper 2,7-8 sagt der Apostel Paulus, Jesus habe die Herrlichkeit, die er im Himmel hatte, abgelegt, als er auf die Erde kam. Wir wissen, dass Jesus als ein von Gott gesalbter Mensch auf Erden lebte. Das zeigt, dass die Herrlichkeit, in der Jesus auf der Erde lebte, geringer war als die, die er im Himmel hatte (s. Apg 10,38). Wenn Jesus also kam, um Adams Platz als Mensch einzunehmen, dann musste er in der gleichen (geringeren) Salbung wandeln, die Adam als Mensch hatte.
In den Versen 9-26 spricht Jesus mit dem Vater über uns. In diesem Abschnitt finden wir im Grunde eine kurze Zusammenfassung dessen, worum es bei der christlichen Erfahrung geht. Gott sei Dank haben wir auch noch die Briefe im Neuen Testament, aber wenn wir nur das Gebet Jesu in Johannes 17 hätten, hätten wir die Basis, um (1) die Erlösung, (2) die überwältigende Realität unserer Vereinigung mit Christus und (3) die Grundlage für ein übernatürliches Leben auf der Erde zu verstehen.
Ich habe den größten Teil der letzten achtzehn Jahre damit verbracht, die Worte, die Jesus hier gebetet hat, zu studieren und darüber nachzusinnen, und ich bin noch nicht damit fertig, diese wunderbaren Wahrheiten zu erfassen. Es gibt Wahrheiten in diesem Gebet, die wir ergreifen müssen, damit wir in der Fülle Gottes in uns leben und ihn in Vollkommenheit vor der Welt vertreten können.
Das Gebet Jesu in Johannes 17 offenbart den Herzschlag Jesu und den Plan Gottes für unser Leben unter dem Bund der Gnade. Ich persönlich glaube, dass die Worte, die Jesus in Johannes 17 gebetet hat, die wichtigsten Worte sind, die er auf Erden gesprochen hat. Johannes 13–16 enthält die tiefgängigsten Lehren, die Jesus über die Vereinigung mit Gott, die Liebe Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben gegeben hat. Danach krönte Jesus diese letzten Momente mit seinen Jüngern, indem er betete und prophetisch die Realität der neuen Schöpfung verkündete, die schon vor Grundlegung der Welt im Herzen des Vaters war.
Jesus kam nicht nur auf die Erde, um für uns zu sterben, sondern auch, um dieses Gebet für uns zu beten. Er brachte damit den Willen Gottes zum Ausdruck, damit Gott sein Wort erfüllen konnte!
Jesu Gebete werden immer erhört, und auch bei Johannes 17 ist das so. Die Dinge, für die Jesus gebetet hat, waren für ihn von größter Bedeutung, und wenn sie für ihn wichtig waren, müssen sie auch für uns wichtig sein. Rechtlich gesehen wurde dieses Gebet erfüllt und galt für alle Menschen; aber genau wie bei der Errettung und allen anderen Tatsachen der Erlösung müssen wir uns diese Realitäten zu eigen machen und unser Gedankenleben entsprechend erneuern, damit sie in unserem Leben Wirklichkeit werden können.
Ich staune immer noch, dass in über zweitausend Jahren nur sehr wenig über dieses Gebet gelehrt wurde. Ich glaube jedoch, dass in der heutigen, letzten großen Bewegung Gottes auf der Erde die wahren Söhne und Töchter Gottes endlich in der Fülle dessen wandeln werden, was Jesus gebetet hat – nicht, weil Gott uns hingehalten hat, sondern weil wir es gewagt haben, größer zu denken und uns im Glauben so zu sehen, wie Gott uns in Christus sieht.
Mensch und Gott wieder zu vereinen, stand im Vordergrund von Jesu Gedanken. Dieses Ziel trieb ihn auf die Erde, damit das Leben Gottes wieder im und durch den Menschen fließen und die Gemeinschaft mit Gott vollständig wiederhergestellt werden würde.
Das Hohepriesterliche Gebet von Jesus war ein übernatürliches, prophetisches Gebet für uns. Im Alten Testament sehen wir, dass eine der Aufgaben des Hohenpriesters darin bestand, im Namen des Volkes zu Gott zu beten. Was die Priester des alten Bundes für das Volk taten, tat Jesus für uns. Wenn wir im Folgenden dieses übernatürliche Gebet Jesu für uns durchgehen, dann erlaube dem Heiligen Geist, dir neue Offenbarungen und Einblicke in jede einzelne Bitte zu geben, die Jesus an den Vater richtete. Möge jedes Gebet, das wir beten, uns die Augen für unsere Vereinigung mit Christus öffnen. Mögen wir alles verstehen, was er für uns getan hat, in uns tut und durch uns tun möchte.
Ich bitte für sie. Ich bitte nicht für die Welt,sondern für die, die du mir gegeben hast,weil sie dir gehören (Joh 17,9).
Es ist ergreifend, sich vorzustellen, dass Jesus, nur Stunden bevor er brutal geschlagen und gefoltert wurde, für mich und für dich gebetet hat. Jesus wurde nicht nur körperlich gefoltert, sondern auch von den dämonischen Mächten der Hölle verhöhnt. Man kann sich den Spott, die Beleidigungen und die üblen Dinge, die ihm von satans Armee entgegengeschleudert wurden, kaum vorstellen. König David sah in die Dimension des Geistes hinein und verkündete in Psalm 22 prophetisch die Leiden Christi.
Ich bin von vielen gewalttätigen Feinden umgeben; Mächte des Bösen umzingeln mich wie die starken Stiere von Baschan. Wie gefräßige, brüllende Löwen, die ihre Beute reißen, stoßen sie Flüche aus ihren Mäulern. Jetzt bin ich völlig erschöpft. Jedes einzelne Gelenk meines Körpers ist zerfetzt. Mein Mut ist weggeschmolzen. Ich bin ganz durstig und ausgedörrt. Meine Zunge klebt mir am Gaumen fest. Und nun legst du mich in den Staub des Todes. Sie haben meine Hände und meine Füße durchbohrt. Wie ein Rudel wilder Hunde reißen sie an mir und wirbeln mit ihrem Hass um mich herum. Eine Schar böser Männer umringt mich. Ich kann alle meine Gebeine zählen. Sieh nur, wie sie sich an mir weiden und mich anstarren! (Ps 22,12-17 TPT).
Jesus wusste, was ihn erwartete. Er wusste um die körperlichen Qualen des Kreuzes und auch um die geistlichen Qualen, die vor ihm lagen. Jesus wusste, dass die ultimative Strafe die Trennung vom Vater sein würde, und dadurch begann der Schweiß, vermischt mit Blut, aus seinen Poren zu sickern. Trotz allem, was Jesus bevorstand, waren seine Gedanken bei uns.
Jesus wusste, dass er für die Jünger verantwortlich war und nicht nur ihr Hirte. Warum? Weil die Jünger Gottes Eigentum waren. Genau hier sehen wir die lebenswichtige Rolle des Pastors in der Praxis. Meine Frau und ich haben zwei Gemeinden gegründet und fünfzehn Jahre lang als Pastoren gearbeitet. Ich weiß, wie es ist, Menschen kommen und gehen zu sehen. Ich weiß, wie es ist, wenn Gemeindemitglieder in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, dich aufsuchen. Ich weiß, wie es ist, vom Heiligen Geist alarmiert zu werden und stundenlang im Geist für ein Gemeindemitglied zu beten, das eine Anfechtung erlebt.
In meinen fünfzehn Jahren als Pastor habe ich meine Position ernst genommen. Ich war mir meiner Autorität im Leben derer, die sich mir anvertraut hatten, bewusst. Deshalb ist in den fünfzehn Jahren, in denen ich als Pastor tätig war, nie ein Kirchenmitglied an einer Krankheit gestorben. Ich habe im Laufe der Jahre viele Beerdigungen durchgeführt, darunter waren in fünfzehn Jahren aber nur zwei Beerdigungen für meine eigenen Leute: Einer starb an Altersschwäche und der andere starb mitten in der Nacht an einem stressbedingten Herzinfarkt. Es gibt eine Ebene der Autorität, die dem Pastor zur Verfügung steht, die wir, glaube ich, noch nicht erkannt haben. Würden wir diese Erkenntnis praktisch umsetzen, würden die Menschen in ihren jeweiligen Gemeinden den Pastor mehr ehren. Die Leute wären weniger schnell beleidigt und würden die Gemeinde nicht verlassen, weil sie ihren Willen nicht bekommen haben.
Die meisten Christen verstehen nicht, dass Gott sie nicht nur in eine Gemeinde schickt, weil sie dieser Gemeinde mit ihren von Gott gegebenen Gaben dienen sollen, sondern dass Gott auch ihnen dienen will, und zwar durch ihren Pastor und die anderen Glieder der Gemeinde.
Jesus nahm seine Verantwortung, für die Jünger zu sorgen, sie zu schützen und zu fördern, sehr ernst. Er erkannte, dass er verantwortlich für Gottes Eigentum war, und weil die Jünger zu Gottes Eigentum gehörten, waren sie äußerst wertvoll. Wir werden später sehen, dass Jesus in der Lage war, für diejenigen Fürbitte zu tun, die ihm unterstellt waren. Derjenige, dem du dich unterordnest, wird dein Herr!
Während Jesus im Obergemach betete, bereitete er sich nicht nur auf seine Rolle als unser Erlöser vor, sondern auch auf seine Rolle als unser großer Hohepriester und Fürsprecher! Jesus hat damals für uns gebetet und betet auch heute noch für uns, wie uns Hebräer 7,24-25 sagt:
Aber Jesus hat sein priesterliches Amt dauerhaft inne, denn er lebt ewig und wird nie einen Nachfolger haben! Deshalb kann er jeden, der durch ihn zu Gott kommt, von jetzt an bis in alle Ewigkeit retten, denn er lebt, um ständig für sie zu beten (TPT).
Wir alle haben schon harte Zeiten durchgemacht und uns nach jemandem gesehnt, der für uns betet. Aber selbst wenn wir niemanden finden konnten, war es doch wunderbar zu wissen, dass Jesus für uns betet. Tatsächlich lebt Jesus, um ständig für uns zu beten! Denk einmal darüber nach, wie es war, als du jemanden gebeten hast, für dich zu beten, und wie sehr dich das getröstet hat. Es bedeutet mir immer sehr viel, wenn ich höre, was und wie unsere Partner für uns beten. Gelegentlich erhalte ich auch eine Textnachricht von Freunden, die mir mitteilen, dass sie für mich beten. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber für mich ist das ein Segen! Doch wie viel mehr sollte es uns segnen und uns ermutigen, dass Jesus immer für uns betet?
Jesus lebt, um für uns zu beten. Dass Jesus unser Fürsprecher ist, ist nicht nur eine Berufsbezeichnung oder Verantwortung, sondern etwas, für das er lebt. Das Wort „lebt“ ist die Übersetzung des griechischen Wortes zao, das „voller Kraft“, „frisch“, „stark“, „kraftvoll“ und „effizient“ bedeutet. Hier geht es nicht um ein schwaches, mitleidiges Gebet, das jemand für dich spricht. Hier geht es um jemanden, der effektiv und effizient betet, wie ein geschickter Zimmermann, der weiß, wie er sein Werkzeug einsetzen muss. Jesus weiß, wie man erfolgreich betet!
Jesus betet gerne für dich, weil er dich liebt, und er möchte, dass du den Ruf Gottes in deinem Leben erfüllst. Er will, dass du in allem, was du tust, Erfolg hast. Schon allein diese Wahrheit sollte uns tief durchatmen und selbst mitten in einem perfekten Sturm Frieden erfahren lassen! Trotz der Riesen vor dir solltest du aufrecht stehen und voller Mut sein, weil du weißt, dass Jesus für deinen Triumph betet. Wie der Apostel Paulus sagte:
Wer bleibt dann noch übrig, um uns zu verurteilen? Sicherlich nicht Jesus, der Gesalbte! Denn er hat sein Leben für uns gegeben, und mehr noch, er hat den Tod besiegt und ist nun auferstanden, erhöht und thront zur Rechten Gottes. Wie könnte er uns also verurteilen, wenn er ständig für unseren Sieg betet? (Römer 8,34 TPT).
Jesus hat bereits den Sieg für uns errungen. Wir müssen nur in ihm stark sein und den Sieg umsetzen. Wenn du dich schwach fühlst, halte einen Moment inne und erinnere dich daran, dass der größte Fürbitter von allen in diesem Moment für dich betet. Er vertritt dich persönlich vor dem Vater. Jesus weiß, wie du dich fühlst und was du durchmachst; er hat das alles schon erlebt! Jesus hat im Obergemach für dich gebetet und er betet jetzt im Himmel für dich!
Das ist der Punkt, an dem unser Beten Spaß machen und großartige Ergebnisse erzielen kann. Würdest du nicht auch gerne Erfolge sehen, wenn du betest? Was wäre, wenn wir auf der Erde beten würden, was Jesus im Himmel gebetet hat? Ist das möglich? Sicherlich!
Kurz bevor Jesus im Obergemach zu beten begann, gab er den Jüngern eine gewaltige Lehre über das Vereintsein mit ihm. Während dieser Zeit des letzten Abendmahls schlüpfte Jesus in seine Rolle, die er in unserem Leben in Bezug auf Gebet spielt. Jesus sagte:
Ich bin der sprießende Weinstock und ihr seid meine Reben. Wenn ihr in Einheit mit mir als eurer Quelle lebt, wird Fruchtbarkeit aus eurem Inneren strömen – aber wenn ihr getrennt von mir lebt, seid ihr kraftlos. Wenn ein Mensch getrennt von mir lebt, wird er weggeworfen; solche Zweige werden eingesammelt und ins Feuer geworfen, um verbrannt zu werden. Wenn ihr aber in einer Lebensunion mit mir lebt und meine Worte kraftvoll in euch wirken, dann könnt ihr um alles bitten, was ihr euch wünscht, und es wird geschehen. Wenn euer Leben reiche Frucht trägt, beweist ihr, dass ihr meine reifen Jünger seid, die meinen Vater verherrlichen! (Joh 15,5-8 TPT).
Beachte Vers 7, in dem Jesus sagt: „Wenn ihr in einer Lebensunion mit mir lebt und meine Worte kraftvoll in euch wirken, dann könnt ihr bitten, was ihr euch wünscht, und es wird geschehen.“ Das weist auf einen Teil der Rolle hin, die Jesus beim Beten für uns spielt. Durch unsere Vereinigung mit ihm können seine Worte kraftvoll durch uns fließen. Der Heilige Geist kann uns die Worte Jesu offenbaren, mit denen wir beten können und die letztendlich großartige Ergebnisse nach sich ziehen. Jesus betet nicht nur für uns, sondern wenn wir beten, was er betet, werden wir auf der Erde enorme Frucht erleben. Jesus wird mit uns in unseren Gebeten übereinstimmen.
Als Jesus die Jünger einmal lehrte, gab er ihnen eine weitere Offenbarung über seine Rolle, wenn wir beten, die wir meiner Meinung nach übersehen haben. Er sagte:
Nehmt diese Wahrheit an: Was immer ihr auf der Erde verbietet, wird im Himmel als verboten gelten, und was immer ihr auf der Erde freisetzt, wird im Himmel als freigesetzt gelten. Und noch eine ewige Wahrheit gebe ich euch: Wenn zwei von euch übereinkommen, Gott im Einklang im Gebet um etwas zu bitten, wird mein himmlischer Vater es für euch tun. Denn wo immer zwei oder drei zu Ehren meines Namens zusammenkommen, da bin ich bei ihnen!(Mt 18,18-20 TPT).
Jesus hat gesagt, dass er mitten dabei ist, wenn wir beten! Jesus vereint sich mit uns im Gebet, damit das erfüllt wird, worum wir gebeten haben – ein echter Gebetspartner!
Du darfst also wissen, dass Jesus lebt, um für dich zu beten. Wenn du dich jemals niedergeschlagen fühlst und denkst, du seist ganz allein, dann schau dir Jesus im Obergemach an, als er sagte: