Das Werk – der Weg - Eva Koethen - E-Book

Das Werk – der Weg E-Book

Eva Koethen

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Beschreibung

Der Bildband »Das Werk – der Weg« ist die Dokumentation einer Ausstellung der Künstlerin Eva Koethen, die als retrospektive Schau von Juni bis August 2022 in der Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt Tenri in Köln gezeigt wurde. Der zeitliche Bogen der ausgestellten Werke (Skulptur, Malerei, Installationen, Fotografie und Collage) spannt sich von den 80-er Jahren bis in die Gegenwart. Neben zahlreichen Abbildungen der ausgestellten Werke enthält das Buch Texte der Kuratorin Xiao Xiao. Die aus China stammende Kunstwissenschaftlerin hebt mit Blick auf Koethens künstlerisches Schaffen die einfühlsame Auseinandersetzung mit der ethischen Dimension des Ästhetischen hervor, die sowohl eine sinnliche wie auch intellektuelle Rezeption möglich macht.

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Seitenzahl: 37

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Eva Koethen und Xiao Xiao (Hg.)

Das Werk – der Weg.

Eine interkulturelle Begegnung zwischen Künstlerin und Kuratorin

© Barton Verlag in der Velbrück GmbH Verlage, Weilerswist-Metternich 2023

www.barton-verlag.de

Satz und Covergestaltung: Katharina Jüssen

ISBN 978-3-934648-56-2

eISBN 978-3-934648-67-8

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Kuratorische Erläuterung zur Ausstellung

3. Xiao Xiao

Eva Koethens Wahrnehmen zwischen Geistig-Intuitivem und Erscheinungen der materiellen Welt

4. Xiao Xiao

Das Element »Mikrochips« im Werk Koethen

5. Werkpräsentation aus der Serie »Freie Initiale«

6. Der Pilz am Ende der Welt – eine Installation

Einverleibungs-Begehren und visionäres Glücksrittertum

7. Gesichter und Landschaften

GesichterObjekte und Fotografie

Installation »aus dem Boden gestampft…!« Materialminiaturen urbaner Natur- und Containerstädte in Ost China

Hommage an das Zhangjiajie-Gebirge im Südwesten Chinas Realien und Fotografien

8. Epilog: Künstlerische Einsichten

1. Vorwort

Seit der Zeit der Aufklärung abendländischer Geschichte gewannen vom Dualismus geleitete Denkideen Vorrang und führten letztendlich zur Entwicklung der ökologischen Krise, in der wir uns aktuell befinden. Die Zerstörung der Natur für den Preis einer Behauptung des menschlichen Egos ist erheblich, und die von menschlichem Handeln verursachten Schäden der Biosphäre zum Teil nicht wiedergutzumachen. Wir stehen vor einer gigantischen Herausforderung, doch herrscht Ratlosigkeit, wenn nachhaltige Auswege aus der Krise gefragt sind. In dieser Lage plädiert Michael von Brück in seinem Buch »Interkulturelles Ökologisches Manifest« (Verlag Alber, 2020) ein Umdenken, das von der Erweiterung durch eine interkulturelle Denkweise zwischen abendländischen und ostasiatischen Religionen ausgeht.

Die aus China stammende Kunstwissenschaftlerin Xiao Xiao sieht hier ein Potential der Kunst, das in einfühlsamer und kundiger Auseinandersetzung die ethischen Dimensionen im Ästhetischen erfahrbar macht. Angesichts dieser Kraft der Kunst, die sinnlich-geistig auf ihre Rezipienten wirkt, interessieren sie die transformativen Prozesse der schöpferisch Produzierenden (also der Künstlerinnen und Künstler), die unsere gewohnten Denk- und Sichtweisen mit ihren künstlerischen Mitteln konfrontieren.

Aus erkenntnisphilosophischer Perspektive ist Kunst das Anschauungsmaterial der Selbsterkenntnis; kulturelle Evolution verläuft entlang von Menschenbildern und Selbstbildnissen. Kunst reagiert auf die Frage: wer sind wir? Eine nachhaltige Antwort darauf ist heutzutage in einem globalen Betrachtungskontext zu finden. Wie wäre es, wenn die Grenze zwischen Ost und West, zwischen der von Menschen geschaffenen Kultur und natürlichen Gegebenheiten aufgehoben wird? Ein Umdenken in Richtung transkultureller Bewusstseinserweiterung ist dringend vonnöten, um eine gesellschaftlich-kulturelle Erneuerung in Gang zu bringen.

Um durch ästhetische Rezeption einen konkreten Schritt zu tun, kam im Zusammenhang mit der Heidegger-Gesellschaft und dem Ausstellungsangebot der Tenri Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt das Anliegen zustande, Werke der international tätigen Künstlerin und Theoretikerin Eva Koethen zu präsentieren. Ihre Ideenwelt, die um das Thema der Entgrenzung des Wahr-Nehmens kreist, leistet künstlerische Pionierarbeit, in der unsere Sehgewohnheiten stets gebrochen werden, und die poetisch und offen neuartige sinnliche Vermittlungsformen herausfordert: In einer ost-westlich und humanistisch inspirierten Arbeitsweise sind die oft unterbelichteten Dimensionen des Unmittelbaren, Zufälligen, Ungeplanten und Präsprachlichen auszuloten und als Erfahrungsschatz geistig zu integrieren. Im dadurch initiierten Nachsinnen und Nachdenken vollzieht sich eine ästhetisch-philosophische Erweiterung der vorrangig um technisch-naturwissenschaftliche Problemlösungen bemühten Moderne.

Die Herausgeberinnen danken der Heidegger-Gesellschaft für ihr Interesse an den kulturübergreifenden Prozessen, die die Zusammenhänge von Ortsbezug, Raum und bildnerischen Erkenntnissen erkunden und bezeugen. Vor allem aber möchten sie die vorliegende Bild-Text Dokumentation als einsehbare Danksagung für die zeitnahe finanzielle Förderung des Projekts durch die Heinz O2 Stiftung verstanden wissen. Ohne deren zugesagte Unterstützung des Vorhabens wären weder die Präsentation im Tenri Köln noch eine adäquate Aufbereitung der transkulturellen Begegnung zustande gekommen.

2. Kuratorische Erläuterungen zur Ausstellung

Von Juni bis August 2022 waren in der Tenri Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt ausgewählte Kunstwerke von Eva Koethen ausgestellt. Als Kuratorin betrachte ich das mitten in der Kunststadt Köln ansässige Tenri als einen geeigneten Ort, um Eva Koethens Kunst, die in einer Zeitspanne zwischen 1986 bis hin zur Gegenwart entstanden ist, zu präsentieren und daran auch die Kontinuität ihrer Themen zu veranschaulichen.

Tenri Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt e.V. fördert die interkulturelle Verständigung durch vielfältige Kulturprogramme. Sie bietet KünstlerInnen eine Bühne, auf der die Begegnung und Auseinandersetzung mit fremden Kulturen sichtbar gemacht wird, um verschiedene Anschauungsweisen zu verstehen und Grenzen zwischen ihnen zu verschieben oder aufzuheben. Dieser zentral gelegene Ort ist ein experimenteller Aktions- und Denkraum, um die Entwicklung alternativer Ideen zur kulturellen Transformation zu unterstützen.

In den Räumen der Ausstellung wurden insgesamt drei Themenfelder aus Eva Koethens Kunst gezeigt, die spezifisch für den Ort des interkulturellen Dialogs konzipiert sind.