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Wenn Menschenhand alte Bande zerreißt, sind Urteile wertlos, so lange Richter bestechlich sind. Denn Menschen bedienen sich des Unrechts und der Gewalt, sie quälen Völker, bestürzen sie mit Hunger und Elend. Da geht der Schmerz der Völker ins Morgenrot, schwer wird es dem Tag, die Hürden der Willkür zu brechen. Ihr werdet auf die Mauern steigen und sie niederreißen, dann mit ausgeworfenen Seilen die Gefangenen befrein. Die Falschen und ihre Verräter sollen den Zorn spüren, der mit der Gerechtigkeit über sie kommt. Sie werden zittern und vergehn, wie alles Aufgezwungene vergeht, wenn Völker ihre Freiheitshelden auf den Schultern tragen. (2) Denn das Wort des Herrn gilt für alle, die Macht seiner Sprache fährt allen durch Mark und Bein. In ihre Schwächen werden sie versinken, die da trotzen, da ist der Trennstrich zwischen Gut und Böse dick gezogen. Der Sieg des Herrn kommt über die Frevler gegen ihre Besserwisserei und all das kluge Geschwätz. Reihenweise werden sie in Ohnmacht fallen, wenn er mit seinem Zepter machtvoll durch die Völker fährt. (2) Du weist die Bedränger in ihre Schranken zurück, vertilgst die gierigen Rachen der frevelnden Feinde. Ich bestaune die Unfassbarkeit deines Himmels, deiner Hände Werk mit den unzählbaren Sternen. Wie winzig klein fühl ich mich unter diesem Himmel. Was ist Großes am Menschen, dass du seiner gedenkst? Was ist schon der Adamssohn, dass du ihm zuordnest in der unbegreiflichen Größe deines Universums ? (8) Stopf endlich das plärrende Sprachrohr der Frevler, schlag auf ihre Großmäuler, die da sagen, du siehst es nicht. Haben deine Augen doch gesehen, was hier unten passiert mit den Fallstricken, der Folter und den vielen Grausamkeiten. Dabei bist du der Herr, der die Pein der Armen sieht, ihre Schreie hört, die aus der Ausweglosigkeit nach dir rufen. Du bist der Vater der Waisen und Verfolgten geblieben. Brich die protzenden Arme der Folterer und Quäler ! Sieh die Augen der Dürstenden, ihnen gib Wasser. Sieh die eingefallenen Wangen der Hungernden, ihnen gib Brot; nimm ihrem Leben die zehrende Not, denn du richtest in Weltzeit nach deinem Wahrspruch. (10) Was gilt, ist, der ohne Tadel wandelt und das Gute tut (es nicht nur redet !), der die Wahrheit aus dem Herzen spricht, dessen Zunge nicht verleumdet und dem Nächsten keine Schmach zufügt. Der die Worte des Spötters verachtet, den Redlichen und Treuen ehrt, der beim Schwören nicht an seinen Vorteil denkt und den Schwur mit seinem Leben trägt, der Geld ausleiht, ohne den Wucherzins zu erpressen, der zum Nachteil Unschuldiger nichts entgegennimmt. (15)
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Seitenzahl: 260
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Helmut Lauschke
Das Wort der Preisung
Eine Psalmendichtung
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
1. Die Entscheidung ist fällig
2. Sieg über den Frevler
3. In Bedrängnis (ein Psalm Davids)
4. Gespräch am Abend (ein Psalm Davids)
5. Gnadengesuch (ein Psalm Davids)
6. Hoffnung auf Hilfe (ein Psalm Davids)
7. Unschuldig und doch verfolgt (ein Psalm Davids)
8. Seine Größe (ein Psalm Davids)
9. Dank (ein Psalm Davids)
10. Wo bleibt die Hilfe
11. Vertrauen (ein Psalm Davids)
12. Klage über die Macht des Bösen (ein Psalm Davids)
13. Letzte Hoffnung in der Bedrängnis (ein Psalm Davids)
14. Torheit (ein Psalm Davids)
15. Das, was gilt (ein Psalm Davids)
16. Erbteil (ein Psalm Davids)
17. Gebet Davids
18. Dank Davids für die Rettung
19. Die Herrlichkeit Gottes (ein Psalm Davids)
20. Fürbitte in Kriegsnot (ein Psalm Davids)
21. Danklied (ein Psalm Davids)
22. Leidenspsalm (von David)
23. Vom guten Hirten (ein Psalm Davids)
24. Einzug ins Heiligtum (ein Psalm Davids)
25. Gebet um Vergebung (ein Psalm Davids)
26. Gebet des Unschuldigen (ein Psalm Davids)
27. Befestigung im Gottvertrauen (ein Psalm Davids)
28. Bitte und Dank (ein Psalm Davids)
29. Über Gottes Herrlichkeit (ein Psalm Davids)
30. Weihung des Hauses (ein Psalm Davids)
31. Durchbruch der Hoffnung (ein Psalm Davids)
32. Eine Eingebung (ein Psalm Davids)
33. Lobpreisung (ein Psalm Davids)
34. Von David (als er von Abimelech ging)
35. Gebet um Errettung (ein Psalm Davids)
36. Klagelied Davids
37. Vom falschen Glück (ein Psalm Davids)
38. Bußgebet eines Kranken (ein Psalm Davids)
39. Für Jeduthun (ein Psalm Davids)
40. Danklied Davids
41. Klagelied Davids
42. Verlangen nach Gott (eine Weise der Korachsöhne)
43. Ihm zu (von den Korachsöhnen)
44. Klagelied (von den Korachsöhnen)
45. Festgesang (Harfenlied der Korachsöhne)
46. Eine Burgfeste ist unser Gott (von den Korachsöhnen)
47. Jubelt Ihm zu ! (Harfenlied der Korachsöhne)
48. Die unbesiegte Gottesstadt (Harfenlied der Korachsöhne)
49. Nichtigkeit des äußeren Reichtums (ein Psalm der Korachsöhne)
50. Das wahre Dankopfer (ein Psalm Asaphs)
51. Bußgebet (ein Psalm Davids, als der Prophet Nathan zu ihm kam)
52. Worte eines Verleumdeten (eine Eingebung Davids: der Edomiter Doeg meldete Saul, dass David in das Haus Achimelechs gegangen war)
53. Der Tor (eine Eingebung Davids)
54. Bittgebet (eine Eingebung Davids – als die Sifiter zu Saul sprachen: Versteckt sich David nicht bei uns?)
55. Ruf des Verfolgten (eine Eingebung Davids)
56. “Taube der fernen Götter” (Sühngedicht von David – als ihn die Philister in Gat festhielten)
57. Lob aus der Tiefe (Sühngedicht Davids – als er vor Saul in eine Höhle floh)
58. Der Mensch im Wahrspruch (Sühngedicht Davids)
59. Gebet um Beistand (Sühngedicht Davids – als Saul gesandt hatte, ihn zu töten)
60. Als Joab im Salztal zwölftausend Edomiter schlug (Sühngedicht Davids)
61. Aufschrei des Verbannten (ein Psalm Davids)
62. Stille zu Gott (ein Psalm Davids)
63. Meine Seele verlangt nach dir (ein Psalm Davids – als er in der Wüste Jehuda war)
64. Um Schutz gegen die Verleumder (ein Psalm Davids)
65. Danklied (ein Psalm Davids)
66. Preislied (ein Harfenlied)
67. Erntedank (Harfenlied)
68. Gottes Sieg über die Feinde (Harfenlied Davids)
69. Gebet in tiefstem Leid (nach >Lilien<, ein Psalm Davids)
70. Gebet um Hilfe (zum Gedenken, ein Psalm Davids)
71. Gebet um Gnade
72. Dem Friedenskönig (von Salomo)
73. Bis an Gottes Heiligtum (ein Psalm Asaphs)
74. Nach Verwüstung des Tempels (Klagelied Asaphs)
75. Gottes Gericht (ein Psalmlied Asaphs)
76. Kundgeworden ist Gott (ein Psalmlied Asaphs)
77. Trost an Gottes Taten (ein Psalm Asaphs)
78. Die Geschichte Israels (eine Unterweisung Asaphs)
79. Gottesvolkes Klage (ein Psalm Asaphs)
80. Gebet um Erhaltung Israels (ein Psalm Asaphs)
81. Zur Feier des Laubhüttenfestes (eine Weise von Asaph)
82. Strafrede gegen die ungerechte Obrigkeit (ein Psalm Asaphs)
83. Gebet um Beistand (ein Psalmlied Asaphs)
84. Sehnen nach dem Hause Gottes (ein Psalm der Korachsöhne)
85. Gebet um Frieden (ein Psalm der Korachsöhne)
86. In großer Bedrängnis (ein Gebet Davids)
87. “All meine Quellen sind in dir.” (ein Psalmlied der Korachsöhne)
88. Gebet in schwerer Anfechtung (ein Psalmlied der Korachsöhne – nach einer Eingebung Hemans des Esrachiten)
89. Trost für Israel (eine Eingebung Etans des Esrachiten)
90. “Wer kennt die Macht deines Zorns ?” (ein Gebet Moses)
91. Unter seinen Flügeln
92. “Wie eine Zeder auf dem Libanon” (ein Psalmlied für den Sabbat)
93. Ströme erheben den Ruf
94. Erhebe dich, du Gerechter !
95. Jubelt Ihm zu !
96. Singet Jahwe zu !
97. Die Wahrheit ist sein Stuhl
98. Die Ränder der Erde sehen sein Heil
99. Deinen Namen sollen sie rühmen
100. Er hat uns gemacht (ein Dankpsalm)
101. Gelübde (ein Psalm Davids)
102. Deine Weite ist groß (ein Bußpsalm)
103. Errichtet hat Er seinen Stuhl (ein Psalm Davids)
104. Die Herrlichkeit seiner Schöpfung
105. Israels wunderbare Geschichte
106. Undank und Verfehlung Israels
107. Danklied der Erlösten
108. Über den Himmeln groß ist seine Gnade (ein Psalmlied Davids)
109. Schmach sind die Flecken des Feindes (ein Psalm Davids)
110. Gottes Urteil (ein Psalm Davids)
111. Dank für seine Taten
112. In Ehren ragt sein Horn
113. Sein Ehrenschein ist über den Himmeln
114. Bebe vor dem Antlitz des Herrn ! (Auszug Israels aus Ägypten)
115. Nicht die Toten preisen Ihn
116. In Deiner Mitte will ich’s tun
117. Preiset Ihn !
118. Lob und Dank
119. Du bist Trost in meinem Gebeugtsein
120. Ruf nach Befreiung
121. Hüter Israels
122. Pilgergruß an Jerusalem (ein Lied Davids)
123. Im Aufblick
124. Befreiungslied (von David)
125. Aufstiegsgesang
126. Lied der Heimkehr
127. Aufstiegsgesang des Salomo
128. Aufstiegsgesang I
129. Aufstiegsgesang II
130. Aufstiegsgesang aus tiefer Not
131. Aufstiegsgesang Davids
132. Gebet für das Haus David
133. Gesang Davids zur Eintracht
134. Nächtlicher Segen
135. Preiset Ihn !
136. Lobpreisung seiner Huld
137. Klagegesang der Gefangenen zu Babel
138. Danklied Davids
139. Kenne meine Sorgen ! (ein Psalm Davids)
140. Er führt die Sache des Gebeugten aus (ein Psalm Davids)
141. Richte mich nach meinem Gebet (ein Psalm Davids)
142. Das Höhlengebet Davids
143. Bußgebet (ein Psalm Davids)
144. Dass keine Klage in unseren Gassen sei (ein Psalm Davids)
145. Er hütet die, die ihn lieben (eine Preisung Davids)
146. Preiset Ihn !
147. Ihn rühme Jerusalem !
148. Preiset Ihn !
149. Zion, preise den Herrn !
150. Aller Atem preise Ihn !
Impressum neobooks
Eine Psalmendichtung
Es ist die Gewalt der Synoptik der Psalmenbücher, die den Anstoß zu einer Dichtung gab, in der das Wort der Preisung die Mitte ist, um die herum in den Tiefen des Verstehens und des Gemütes es zum Erlebnis der universal-kosmischen Zusammenkunft und Zusammengehörigkeit kommt.
….und diese Gaben Herr allein
lass Wert und Maß der Tage sein
die wir in Schuld verbringen.
Nach ihnen sei die Zeit gezählt
was wir versäumt, was wir verfehlt
darf nicht mehr vor dich dringen.
Jochen Klepper, 1938
[nach der “Reichskristallnacht”]
Den Menschen
die die Wendung vom Abgrund suchen
und zur Preisung Gottes fähig sind.
Im Gedenken der Menschen
die ihr Leben für andere Menschen gaben.
Im Gedenken der Toten
die im Leben rechtlos blieben.
Unvergesslich bleiben ihre Opfer.
Sie alle mahnen zur Besinnung
mit der Umkehr weg vom menschenverachtenden
moralfeindlichen Denken und Handeln
und der Hinwendung zum Menschen mit dem ihm von der Schöpfung zugedachten Sein
in der Achtung vor dem Wert und der Würde des Lebens.
Erstes Buch
Dem sei Glück, der treu in seiner Wahrheit steht
mit dem Herzen und den Sinnen die Schöpfung achtet
der sich kritisch für den Weg entscheidet
ihn mutig zwischen links und rechts durchschreitet.
Es bleibt der Mensch, der es nicht bereut
wenn er der Verführung anderer Menschen widersteht
der es mit dem Schmerz lernt, den Spott zu ertragen
denn der Frevler wirft selbst Gott auf alte Wagen.
Steht auf !, Leute, habt Mut und Stärke
setzt die Füße zusammen und stemmt hoch die Werke.
Wenn ihr in die Zerrissenheit der Völker seht
dann hört ihr das Stöhnen nach dem Frevel ihrer Taten.
Fangt an und nehmt euch der Freude seiner Kinder an
dann empfangt ihr auch das Wort seiner Weisung.
Wahrlich, die Raumtiefe seiner Rede ist unergründlich
doch auf ihr sollt ihr euer Leben gründen.
Seine Quellen des Wassers werden nicht enden
eure Wurzeln reichen tief in die Erde hinein.
Stärker werden eure Körper wachsen
sie werden fruchtbar sein zu eurer Zeit.
Was dem Schöpfer da gelingt
wenn er die großen und kleinen Dinge gestaltet
eure Augen werden es sehen und sich wundern
wenn die Ströme fließen und die Meere füllen.
Sehen werdet ihr auch, wie sich die Frevler verheben
die blind und taub für seine Botschaft sind
die mit Arroganz und faulen Lügen kommen
sich dann selbst in die Vergessenheit zerstäuben.
Scheinblüten bleiben fruchtlos, sind bedeutungslos
denn den Kelchen dieser Blüten bleibt das Glück versagt.
Wenn nichts gerade ist, brechen schnell die Beine
der Faulgeruch umweht sie schon zu Lebenszeit.
Alles ist geschieden, wie es die Wahrheit will.
Da fällt vom Beständigen das Unbeständige ab
der Windstoß trennt schnell den Spreu vom Weizen.
Schnell trennt sich der Redliche vom Schwätzer.
Im Sturz der Blutbäche haben sich Völker geirrt
wenn sich die Meere mit Leidenstränen füllen.
Bitter schmeckt das Tränensalz bis in unsere Tage
wenn mit dem ersten Licht der neue Tag beginnt.
Das alles ist dem Schöpfer längst bekannt
wie sich die Menschen in der Schöpfung benehmen.
Darum ist’s gut, sich für den geraden Weg zu entscheiden
und ihn mutig zwischen links und rechts zu durchschreiten.
Unvermindert toben sie, die Feinde
auf dem Felde der Falschheit und des Tötens.
Unstillbar ist ihre Gier nach großer Beute
da überziehen sie das Land mit Leid und Not.
Frevelzungen sprechen viele Sprachen
doch ihre Worte haben die Falschheit eingehüllt.
Ihr merkt’s, wenn die Silbe stürzt, am Boden klebt
weil sich der irrige Gigant im Hochmut verhebt.
Wenn Menschenhand alte Bande zerreißt
sind Urteile wertlos, so lange Richter bestechlich sind.
Denn Menschen bedienen sich des Unrechts und der Gewalt
sie quälen Völker, bestürzen sie mit Hunger und Elend.
Da geht der Schmerz der Völker ins Morgenrot
schwer wird es dem Tag, die Hürden der Willkür zu brechen.
Ihr werdet auf die Mauern steigen und sie niederreißen
dann mit ausgeworfenen Seilen die Gefangenen befrein.
Die Falschen und ihre Verräter sollen den Zorn spüren
der mit der Gerechtigkeit über sie kommt.
Sie werden zittern und vergehen, wie alles Aufgezwungene vergeht
wenn Völker ihre Freiheitshelden auf den Schultern tragen.
Denn das Wort des Herrn gilt für alle
die Macht seiner Sprache fährt allen durch Mark und Bein.
In ihre Schwächen werden sie versinken, die da trotzen
da ist der Trennstrich zwischen Gut und Böse dick gezogen.
Es bleibt dabei: der Sieg des Herrn kommt über die Frevler
gegen ihre Besserwisserei und all das kluge Geschwätz.
Reihenweise werden sie in Ohnmacht fallen
wenn er mit seinem Zepter machtvoll durch die Völker fährt.
Jeder mit Fleiß und seiner Geschichte ist ihm unterworfen
denn er wird fragen und richten, zu verbergen gibt es nichts.
Die Treuen werden es sein, zu denen er sprechen wird
du bist mein Sohn, selber habe ich dich gezeugt.
So kehren in die Welt des Hohns Trost und Liebe ein
wenn die Gesichter vors Gericht treten
und der Weltenrichter spricht: Bitte mich, so gebe ich dir
die Völker und die Ränder der Erde dir als Hufe.
Als Menschenhände zitterten, griff ich fest den Stock
ich sagte: zerschelle die Frevler mit dem eisernen Stab
zerscherbe die Völker des Frevels wie ein Töpfernis !
Da sperrten sie ihre Mäuler auf und verstummten.
So fangt an und übt die Vernunft bei Tageslicht.
Beginnt jetzt, die ihr die Macht über die Völker habt
und sie richtet, denn ihre Opfer waren viel zu groß.
Bedenkt: auch ihr mit dem Sagen werdet gerichtet werden.
Herr, vielen Feinden steh ich gegenüber
mit kaltem Blick treten sie mir entgegen.
Ihnen schäumt die Rache zwischen den Lippen
sie sind auf Gewinn aus und haben die Beute im Sinn.
Dabei kennen sie mich nicht, wie du mich kennst
du weißt um die Not, wenn sie mich würgen und drosseln.
Es kann doch nicht sein, wenn sie höhnen und spotten:
Du, Gott, kannst die Menschen nicht befreien.
Jetzt schütz mich mit dem väterlichen Schild
heb du mein Haupt, denn du bist meine Ehre.
Ich rufe nach dir, gib mir dein Zeichen jetzt
und stopf die ruchlosen Mäuler meiner Feinde.
Nach Ruh und Frieden sehene ich mich
doch böse Menschen folgen mir bis in den Schlaf.
Mit dir fürchte ich die Bosheit der Menschen nicht
auch dann nicht, wenn sie an mir gewalttätig werden.
Dennoch, ihr Lärm schmerzt in den Ohren
denn furchtbar schreien sie in die Welt hinaus.
Schlag du mit deiner starken Faust dazwischen
zerschmettre ihre Mäuler, du hast doch das Sagen.
Mein Gott, hol mich aus der Bedrängnis heraus
schlag den Feinden hart aufs Kinn, so hart
dass die Frevler ihre Zähne blutig verspucken.
Denn du bist die Befreiung. In Demut heb ich mein Gesicht.
Dich rufe ich und warte auf deine Antwort
du, der Herr meiner Wahrheit bist der Herr der Welt.
Meine Seele hast du im Licht geweitet
in der Enge der Finsternis gabst du mir Trost.
Das Tagewerk hab ich mit Mühe verrichtet
wach waren meine Sinne, hart schafften die Hände.
Die Arbeit gab dem Herzen Frieden
dafür möchte ich dir am Abend danken.
Männer und Söhne
die ihr dasteht in der Erwartung auf die Machtfülle
wie lange wollt ihr meine Ehre noch beschmutzen ?
Wie lange noch wollt ihr eure eitle Blödheit lieben
wie lange noch lügt ihr euch die Täuschung vor ?
Hier sollt ihr es erkennen
dass der Herr über und hinter den Dingen wirkt
dass er den Stern wie eine Kostbarkeit verwahrt
dass er mich aus der Entfernung hört, wenn ich ihn rufe
dass der Herr mir seine Gunst und sein Gehör verleiht.
Drum hört endlich auf
mit euren elenden Reden und Flüchen, die doch Sünde sind.
Haltet den Mund und schweigt, wenn euch die Liebe fehlt
und wenn ihr redet, dann haltet den Bezug auf die Herzen ein.
Wo ihr auch seid, höret mehr als dass ihr redet !
Gebt eure Eigengerechtigkeit endlich auf
denn sie misst mit falschem Maß die Dinge des Lebens.
Wenn ihr das tut, dann erfahrt ihr die rechte Gerechtigkeit
dann erkennt ihr die Wahrheit mit dem Herrn.
Doch all ihr Zweifler seid doch Neider
klagt, dass ihr mal Gutes sehen möchtet.
Dabei strahlt der Herr das Licht von seinem Antlitz
strahlt es den Menschen tief in die Herzen.
Habt ihr ihn verstanden, dann stärkt euch im Glauben
auch ihr, die Männer von Ehre und hohem Verstand.
Denn aus dem Glauben kommt euch die Freude
da sollt ihr euch nicht im Netz der Trübsal verfangen.
Es ist der Friede des Herrn, nach dem ich verlange
bevor ich mich niederlege für den Schlaf der Nacht.
Du Schöpfer aller Dinge bist in der Höhe
du gibst mir die Kraft, den Tag zu durchstehen.
Hör meine Worte, Herr, o höre sie
vernimm mein Flehen, den Schrei, mein Stöhnen.
Lass dich von meinem Schmerz berühren
in meiner Trauer komm auf mich zu, ich bete dich an !
Du bist der Herr, das ist wahr
der Himmel und Erde erschuf
und dann den Menschen.
Du bist das Licht und die Wahrheit.
So drängt meine Seele dir zu
aus der Enge der Nacht in die Dämmerung des Tages.
Denn weichen soll die Angst vor der Finsternis
so ruf ich dich an, um dir zu danken.
Ich sehe ins glühende Morgenrot
wie herrlich und kraftvoll hebt sich das Licht.
Da steigt das Helle aus der Finsternis hervor
jeder kann’s sehen und keiner sollt’s leugnen.
Im Anblick dieser Glut tadelst du die Glaubensschwäche.
Ich erschrak und fühlte hinter den Augen dein Wunder
sah, wie das Böse vor dir in Nichts zerrinnt
die spöttischen Prahler im Boden versinken.
Denn keiner hält dem Licht deiner Augen stand
vor dem die Hochmütigen im Nu verlöschen
als wären sie ein sprühender Funke im Strohfeuer
wo sie im eignen Lügennetz verglimmen.
Die Falschen ersticken an ihrer Habgier
versinken im Meer der schnellen Verwesung.
Weil ich mich auf deine große Güte berufe
Herr, gib mir dein Ohr und höre mein Flehn !
Klein und ergeben liege ich vor dir
doch groß ist meine Furcht vor deinem Namen.
In deinem Tempel will ich beten
hell erleuchtet ist dein Haus.
Lass mich dein Urteil verstehen.
Gib es mir um derentwillen
die sich gegen mich verschworen haben
sie sollen wissen, dass ich nicht bestechlich bin.
Der Mund der Menschen hat sich vom Gewissen losgesagt
er spricht klug, doch fehlt ihm der Boden der Wahrheit.
Darum fürchten Menschen die Dunkelheit der Nacht
wenn sich ihre Herzen mit Angst und Leid füllen.
Ihre weiten Rachen sind wie offene Gräber
süßer Verwesungsgeruch kommt da heraus.
Trüb und bitter tropft ihr Speichel
zerfressen hat das Böse ihre Zungen.
Nun sprich sie schuldig, Herr in deiner Macht.
Strafe die Frevler und ihre unbelehrbaren Mitläufer
lass sie von ihren hohen Rössern stürzen
tu es auch mit den Scheinheiligen, die nicht besser sind.
Wirf das Pack der Üblen in den Abgrund
die sich der Übertretungen noch rühmen.
Nimm dich dann der Unterdrückten an
lange warten sie auf dich, dass du sie befreist.
Leg schützend deine Hände auf die
die sich in Armut krümmen
die um deines Namens willen leiden.
Ihnen sprich den Preis der Seligkeit zu.
Die Furcht vor deiner Allmacht ist groß
und viele opfern ihr Leben für dich.
Segne sie, die standhaft in deiner Wahrheit gehen
kröne sie mit der Gnade deines Schildes.
Straf mich nicht in deinem Zorn
züchtige mich nicht in deinem Grimm !
Herr, gib mir deine Gnade
denn ich bin mit meiner Kraft am Ende.
Heile mich mit deiner Güte
denn tief bin ich erchrocken.
Meine Beine sind nun schwach
und meine Seele zittert.
In meinen Adern klopft das Blut
in der Tiefe ist der dunkle Fleck.
Herr, kehr du zurück, befreie mich
nimm meiner Seele die schwere Fessel fort !
Gebiet denen Einhalt, die mich quälen
denn meine Tage sind gezählt.
Hol mich aus dem Gestrüpp der Angst
halt mir das Licht der Hoffnung vor die Augen.
Denn im Tod ist das Leben verloren.
Wenn der Geist erst aufgegeben ist
dann kann ich dich weder loben noch preisen
nicht deiner vor den Lebenden mehr gedenken.
Wie kann ich dir danken
wenn die Sprache mit dem Atemzug erlischt;
wie dich preisen
wenn sich die Seele löst und die Stimme verstummt ?
Herr, wenn ich seufze
dann ist es die große Müdigkeit
die mich zum Liegen bringt
sich wie ein Wasser über mich ergießt.
Dazu kommen die Tränen des Bekennens
die mich ersticken werden
in der Mattheit des Augenlichts
in der Trübnis der Abenddämmerung.
Denn die Trübnis führt in die Finsternis
wo das Auge auf die Bedränger blickt.
So bleib du bei mir in der Nacht
bleib du dann mein Schutz !
So geht, lasst mich endlich in Ruh
ihr, die ihr nur das Böse denkt und treibt !
Denn der Herr sieht mein Elend
hat mein Beten erhört und kommt mir zu Hilfe.
Doch ihr Feinde, passt auf !
Ihr, die ihr das Unrecht betreibt
werdet zu schanden kommen.
Zu Staub der Vergessenheit werdet ihr geblasen werden.
Herr, du bist mein Gott
mein bergender Fels bist du.
Nimm mich vor den Verfolgern weg
die wie wilde Löwen brüllen
und mich anspringen.
Rette mich aus der Daseinsenge
vor den kreisenden Geiern
und ihren gierig kochenden Rachen.
Herr, du bist mein Gott !
Zeige mir, wo ich Falsches getan
wem ich Böses angetan habe.
Ich habe doch Menschen aus Ketten befreit !
Warum bedrängen sie mich heute
warum verfolgen sie die friedliche Seele ?
Hol mein Leben zurück, mach es bodenfest !
Lass meine Ehre nicht als Staub verwehen !
Herr, du bist mein Gott !
Steh auf mit deinem Zorn
wehre die falschen Anwürfe von mir ab.
Halte jetzt zu mir, wo ich dich darum bitte
und sei mir beim Gericht gnädig.
Viele Völker sind deine Gemeinde.
Du führst sie durch schwere Zeiten
und sprichst über sie dein Urteil.
Du wirst sie nach den Taten richten
wie du den Einzelnen nach seinen Taten richtest.
Darum prüfe mich, ob ich schlicht und wahr bin
richte mich nach meinen Taten.
Schluss muss sein mit dem Frevel !
Der Mensch braucht die Wahrheit
um in ihr gefestigt zu werden.
Herr, du bist mein Gott.
Prüf den Menschen auf Herz und Nieren
durchschaue ihn wie ein offenes Papier.
Wenn du ihn nach der Wahrheit ausleuchtest
seine Gedanken und Taten ausmisst
dann sprichst du das Urteil.
O lass mich deine Gnade spüren
der du der Befreier der Geradlinigen bist.
Mögen sie vor Gift und Galle strotzen
das Schwert der Wahrheit wird sie der Lügen wegen köpfen.
Mögen sie ihre spitzen Pfeile auf mich richten
mit dir fürchte ich mich vor ihnen nicht.
Wenn sie mit Arg und List die Leiden anderer mehren
sie werden selbst an ihrem Frevelwerk zugrunde gehen
an den eigenen Fallen hängenbleiben.
Die eigenen Lügen brechen ihnen das Genick.
Herr, über den irdischen Herrschern stehst du
denn du bringst den Tag und nimmst ihn wieder weg.
Du webst alles zu- und ineinander
groß steht dein Name über allem Erdenreich.
Deinem Namen gilt die Ehre in dem großen Wettgesang
aus den Mündern der Kinder und Neugeborenen.
Herrlich hast du die Schutzmacht gegründet
mit kraftvollen Schwingen hebt der Adler zu den Höhen ab.
Du weist die Bedränger in ihre Schranken zurück
vertilgst die gierigen Rachen der frevelnden Feinde.
Ich bestaune die Unfassbarkeit deines Himmels
deiner Hände Werk mit den unzählbaren Sternen.
Wie winzig klein fühl ich mich unter diesem Himmel.
Was ist Großes am Menschen, dass du seiner gedenkst ?
Was ist schon der Adamssohn, dass du ihm zuordnest
in der unbegreiflichen Größe deines Universums ?
Eines gabst du dem Menschen nicht
auch wenn du ihn zum Ebenbild geschaffen hast
dass er auf Erden göttlich ist
sich auf Erden für einen Gott halten lässt.
Du hast ihm zwar aufgegeben
deine Werke mit Weisheit zu verwalten
hast den Menschen mit dieser Ehre gekrönt.
Aber den Personenkult hast du ihm untersagt.
Zu den Füßen hast du dem Menschen die Werke gegeben.
Mit den Füßen soll der Mensch sie achten
dass dein Name unsterblich bleibt.
Groß stehst du über den Himmeln der Welt.
Aus der Tiefe des Herzens kommt der Dank.
Unmöglich kann ich all deine Wunder zählen
an denen ich mich erfreue und entzücke.
Voll durchtönt dein Name das Harfenspiel.
O Höchster
wann werden sich die Feinde zurückziehen ?
Ich weiß, sie werden letztlich straucheln
ich sehe, wie sie vor deinem Antlitz fliehen.
Recht in deinem Urteil hast du mir gegeben
der du der höchste Richter bist
die Menschen nach dem Wahrspruch richtest
denen die Völker zu folgen haben.
Hart hast du die Frevler verwiesen
ihre Namen und Titel wischtest du aus.
Viele hast du im Namensbuch gestrichen
weil sie die Grenze zum Bösen überschritten.
Der Feind und Peiniger der Jahre
ihn hast du mit deinem Schwert enthauptet.
Doch mahnen die Trümmer über die Zeit hinaus
so die Städte, die du aus den Höhen stürztest.
Zuletzt bleibt das Gedächtnis
das gebrochen den Kommenden entgegenliegt
weil du den Anfang und das Ende setzt
solange es den Menschen gibt.
Du selbst wirst es sein
der die Welt nach dem Wahrspruch richtet
den du als höchstes Gebot der Menschheit gabst
das Gebot der Geradheit unter den Völkern.
Stetig bist nur du in der Höhe.
Du bist Trost und Hoffnung der Gebeugten
bist Schutz in den Stunden der größten Not
den Armen und Wehrlosen geblieben.
So gilt nur dir der Lobpreis
der im Gesang und im Harfenspiel
dir auf dem hohen Zion zugesungen wird
in der großen Verwunderung der nachkommenden Völker.
Denn nur dir gebührt der Ruhm von Anfang an
weil du dich derer annimmst, die dich suchen
den Aufschrei der Gequälten hörst
und das Flehen der Rechtlosen entgegennimmst.
Herr, leih mir die Gunst deines Ohres !
Du siehst, wie gebeugt ich vor den ausgestreckten Messern steh.
Halt mich vor dem Sterbenstor zurück
dass ich dich preisen und von deinen Wundern erzählen kann.
Befreie mich aus dem quälenden Joch !
Dann will ich zu den Toren von Zion ziehen.
Dorthin sollen die Füße mich tragen
denn an diesen Toren will ich dich preisen.
Ganze Völker sind in Todesschächten versunken.
Sie hatten die Schächte noch selbst geschaufelt
dann stürzten sie, einer nach dem anderen, hinein
sie konnten sich mit den Füßen nicht mehr halten.
Da hat der Herr seine Botschaft kundgetan:
Die Mörder kommen vor Gericht
denn das Todeswirken ihrer Hände
soll ungestraft nicht bleiben.
Sie sollen ins Totenreich der Grüfte kommen
die Frevler und ihre Anführer, die das Böse taten.
Denn sie alle übergingen seinen Wahrspruch
den einzuhalten auch ihnen geboten war.
Der Leidende wird auf Dauer nicht vergessen
für ihn wird die Hoffnung steigen.
Darum flehe ich dir zu: Steh auf, o Herr !
Niemals soll dir die Kreatur des Menschen trotzen.
Was sind die Völker, was bilden sie sich ein ?
Werden sie doch alle durch deinen Spruch gerichtet.
Alle treten vor dein Antlitz, vor dein Licht.
Wer wollte deiner Wahrheit da noch widerstehen ?
So fahre du in die Völker, sie sollen deine Weisheit fürchten!
Erhelle ihre Köpfe, dass sie das Zeichen beizeiten erkennen.
Wer sie auch sind, die da mit starken Worten reden
ihr spöttischer Trotz ist kurz und ihre Schwäche lang.
Warum trittst du in die Ferne fort, o Herr
verbirgst dich in den Stunden der Bedrängnis ?
Vor der Arroganz des Feindes fiebert die Angst des Gebeugten.
Möge sich der Listige endlich in seinen Ränken verfangen.
Kommt ein Lobpreis über die gottlosen Lippen
so gilt die Rede ihrer Begierde, sie zu stillen.
Habgier ist ihre Sucht, der Gewinn ist nie groß genug
da lässt der Gierige das göttliche Gebot achtlos fahren.
Der Stolz des Frevlers wächst mit dem gemeinen Spott:
“Den, den ihr Gott nennt, der fragt nicht nach euch.
Ihn gibt es nicht. Was soll das dumme Märchen ?”
Ränke und Tücke treiben sie am Nächsten mühelos.
Da ist es Trost, dass die Wege des Herrn gerade sind
das zu jeder Zeit und Stunde; sie führen nach oben
in der größten Klarheit steht sein Gericht bereit.
Man muss schon blind sein, das Gericht nicht zu sehen.
Weil der Eitle von jeher blind und töricht ist
spricht er, dass er nicht und nimmer unterliegen werde.
Er sei in seiner Zeit vor Elend und Not geschützt
er sagt noch manches mehr, wohin er sich in der Torheit versteigt.
Zu oft steckt Fluch in seinem Mund
zu oft überzieht Trug das Gesicht des Spötters.
So richtet seine Zunge Leid und Mühsal anderen an
ob nah ob fern, er tut’s an jedem Ort.
Lauernd sitzt der Feind in seinen Höfen
prellt den Ahnungslosen um die bescheidene Habe.
Ruhelos spähen seine Augen nach dem Hilflosen
da gibt die Habgier mit dem offnen Rachen keine Ruh.
So lauert er wie der hungrige Löwe sprungbereit
springt das Opfer im passenden Augenblick an
reißt und schleift es, das ganz mitleidslos
schlägt und zerrt die Beute, die sich da nicht wehren kann.
Es ist der Mensch, der das am Menschen tut
der ohne jeden Skrupel den Hilflosen zu Boden stößt.
Was hilft dem arm Gequälten dann das Klagelied
wenn er vorher im Schmerz das Bewusstsein verliert ?
Weit ist das Prahlen des Überlegenen zu hören, wenn er spricht:
“Dein Herr und Gott, er wird’s vergessen, wird’s nicht sehen
denn verborgen hält er sein Antlitz; er sieht nicht in deine Zeit.”
Herr !, was muss denn noch mehr geschehen ?!
So steh auf, die Zeit ist reif, nimm die Hand vom Gesicht
dann siehst du die Schwachen, wie sie im Elend versinken.
Gib ihnen zurück, was sie einst hatten, ihren Teil der Erde
sieh sie an: Augen aus hohlen Gesichtern suchen dein Licht !
Stopf endlich das plärrende Sprachrohr der Frevler
schlag auf ihre Großmäuler, die da sagen, du siehst es nicht.
Haben deine Augen doch gesehen, was hier unten passiert
mit den Fallstricken, der Folter und den vielen Grausamkeiten.
Dabei bist du der Herr, der die Pein der Armen sieht
ihre Schreie hört, die aus der Ausweglosigkeit nach dir rufen.
Du bist der Vater der Waisen und Verfolgten geblieben.
Brich die protzenden Arme der Folterer und Quäler !
Sieh die Augen der Dürstenden, ihnen gib Wasser.
Sieh die eingefallenen Wangen der Hungernden
ihnen gib Brot; nimm ihren Leben die zehrende Not
denn du richtest in Weltzeit nach deinem Wahrspruch.
Überlaut sind die Schreie der Gebückten zu hören.
Unübersehbar sind ihr Schmerz und ihre Trauer in deinem Land
das schreiende Unrecht an den Unterdrückten
und dann noch die Waisen in ihrer Hilflosigkeit.
Nur dem Herrn vertraue ich
was kommen mag, ob heute oder morgen.
Seine Hand wird mich führen
da hab ich mich nicht zu fürchten.
Wie sprecht ihr doch zu meiner Seele:
“Wie ein Vogel flieh auf die Berge
denn die Frevler spannen ihre Bögen
sie setzen den Giftpfeil auf die Sehene.”
Wenn es dunkel ist, dann zielen sie aufs Herz
da schmerzt die Zerstörung bis der Atem stockt
jäh werden die Grundpfeiler niedergeschleift.
Wo ist der Bewährte, der da etwas bewirkt ?
Er ist in seinem Tempel
auf dem hohen Zion steht sein Stuhl.
Sein Auge merkt des Teufels Stempel
sein Mund straft den gemeinen Pfuhl.
Die Adamskinder im Gefolge
sie prüfen seinen Wimpernstand.
Wahrhaftig ist er über allem Sein
wehrt ab die Bosheit mit der starken Hand.
Auf die Abtrünnigen kommt der Essensbrand.
Da schürt der Wind das Feuer mit dem Schwefel
Blitze schlagen nieder; das ist die Bechergebühr
das Unwetter ihres Hohnes Quittung.
Denn was bleibt, bist du, der Herr
der auf die Wahrhaftigkeit der Kinder achtet.
Dein Licht ist’s, das durch die Zeiten leuchtet
nur der Gerade wird dein Antlitz sehen.
Befreie, o Herr, befreie mich !
Der Mut des Aufrechten geht zu Ende
denn zu Ende ist es mit der Treue
unter den lebenden Adamskindern.
Unnützes, falsches Zeug reden sie.
Sie besprechen das, was Wahnsinn ist
und jeder nimmt sich dabei wichtig
wenn nichts anderes als Worthülsen über ihre Lippen kommt.
Zweideutig ist die Rede aus zweierlei Herzen
da heucheln, falschlehren und trügen sie in einem.
Rotte die Heuchelredner des Bösen aus
Herr, brich den gemeinen Spöttern die Zunge !
Die Glattheit der sprachlichen Wendung bringt es nicht
sondern die Geduld im Bemühen zur Geradheit.
Mag die gerade Zunge den verbogenen Zungen überlegen sein
wehrt die gerade Zunge sich doch der geschwollenen Rede.
Hör doch, wie lauthals sie spotten: Wer sei unser Herr
so verderben ihre Lästermäuler die guten Sitten.
Denn wer im Elend steckt, dem ist auch das Recht verwehrt
und der Rechtlose wird noch seiner Nacktheit beraubt.
Ob der Unterdrückung der Gebeugten wegen
ob des armseligen Ächzens der Bedürftigen wegen
steh du jetzt auf und sprich dein Machtwort:
Freiheit geb ich den Unterdrückten.
Denn durch die Zeiten dauern deine Wahrheitssprüche.
Unvergleichlich hell und stark sind deine Worte
heller sind sie als das Silber im Schmelztiegel der Erde