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Das Opfer mahnt und ehrt die Menschlichkeit, die zu den Herzen geht und in sie mündet; heller wird der Tag in der Herzlichkeit, leichtert die Schwere, die du findest. Gedanken brechen aus dem Grund, sie formen die Sache spitz und doch nicht rund; da krümmen sich erfahrene Gestalten vor dem Unverstand berstender Gewalten. Die Zahl der Opfer steigt; es zeigt, dass es wackelt im Gebäude der Gerechtigkeit; das Unrecht tobt, es demonstriert das Recht. Die Frage ist: Was ist Täuschung, was ist echt? Der Tag, die Nacht, sie wechseln ab wie eh und je, daran kann der Mensch nichts ändern; woran er denken und sich ändern sollte, das sind die Dinge der Moral und Ehrlichkeit. Der Mensch muss hören und lesen lernen, damit es mit der Bildung aufwärts geht, denn bei dem großen Bildungsmangel stößt Menschlichkeit auf taube Ohren. Wie viele Rufe müssen kommen, damit es der Mensch begreift, dass er den Leidenden zu helfen hat mit Anstand, Ehrlichkeit und Mut; das ist der Auftrag seines Lebens. Der Denkprozess macht deutlich, dass das Verständnis um die Wahrheit ringt, was die Existenz vom Menschen erzwingt, der die Anforderungen nicht erfüllen kann. Die Gründe vom Für und Wider des Opfers heben die Menschlichkeit, dass ihnen der Verstand oft nicht folgen kann. So steht das Opfer gerade und hoch, es horcht und spricht von Herz zu Herz; es schweigt betroffen und weint vor Schmerz, weil es im Menschen so nicht stimmt. Schon das Setzen der Prioritäten erfordert Mut, die der Mensch selbst trifft, verübt und in der Verantwortung trägt; es ist die Philosophie vom Leben und Sein. Das Leben braucht die Werte, wenn es nicht verkommen will; da fordert es die Achtung, die Höhe neu zu errichten, dass sich die Menschheit nicht zu schämen hat. Es bedarf der Sammlung der guten Absicht und Kräfte, der Natur den Respekt zu zollen, damit Ordnung wird, die ihr und dem Leben zusteht.
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Seitenzahl: 79
Veröffentlichungsjahr: 2022
Helmut Lauschke
Das Opfer
Die Weiten in der Tiefe
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Opfer – Sinn und Format
Das tönende Opfer
Das Opfer zieht durch den Traum
Das Opfer und die Menschlichkeit
Impressum neobooks
Die Weiten in der Tiefe
Im Opfer weitet sich die Tiefe auf die Weiten des höheren Seins, dahin braucht’s den Mut der Sptache mit dem Wort des Ausrufs, dass es so, wie bisher, nicht weitergehen kann, wenn es mit der Atmung im Leben wieder ruhiger gehen und damit stimmen soll.
Dort in die Tiefen mündet die Größe des Seins ins Dasein, die mit den Worten des Alltags sich nicht messen und begreifen lässt, da mühen sich die Künste in und aus den Fragespalten heraus, sich in den Antwortversuchen der Unendlichkeit der Wahrheit zu nähern.
Die Näherung ist und bleibt asymptotisch, denn der Maßstab überdehnt sich und die Welt ins Unbegreifliche, dass ein Leben zu kurz ist, um den Raum in den Zeitgrenzen mit dem Verstand zu erfassen und mit dem Inhalt des Schöpfungsauftrags auszufüllen.
Der Mensch geht, er läuft und weitet den Schritt mit den Jahren, er denkt und atmet, er reflektiert und setzt die Atmung fort, er macht die Notizen, korrigiert und findet sich am Ende verloren, er spricht, um das zu verstehen, muss er neu geboren werden.
Mit den Taten wird es immer schwerer, wenn sie der Vernunft entsprechen und nicht ihr ständig widersprechen sollen, weil es die Arroganz der Selbsteinbildung nicht schafft, die Ordnung, wie sie in der Welt sein sollte, wieder herzustellen.
Es sind die materiellen Schieflagen mit der enormen Armut, dass sich Not und Elend weiten und die Grenzen übersteigen und Kinder den Stand der Gesundheit weder erreichen noch halten, weil die Teuerungsrate die Maßstäbe ins Astronomische treibt.
Der Hunger nach Nahrung reicht bis in die Höhen von Achtung und Recht, die permanent geschändet werden und sichtbar verkommen und im zeitlichen Dasein der existenziellen Hürden verkümmern, dass die Opferraten in die Höhe schießen und nicht aufzuhalten sind.
Der drastischen Zunahme von Elend und Not stehen Bildungsmangel und Wehrlosigkeit zur Seite, dass jegliche Art einer Wende hohl und trügerisch vor den Trümmern der Kulturen erstarrt und erliegt, weil die Kraftreserven nicht existieren, die Verbesserung zu bringen.
Die Bemühungen sind da, doch in ihrer Kraftlosigkeit bricht auseinander, was um den Preis der Lebensverbesserung zusammengebracht und zusammengehalten werden sollte. Doch da sind die Entfernungen zu weit, um den Zielpunkt zu erkennen und zu erreichen.
So taumelt das Leben und mit ihm der Mensch visionslos dahin, denn er kann schon die Taten vor dem Auge nicht erklären, die gewiss, da sind sich die Menschen wieder einig, der Vernunft entgegensteuern und der Sinnlosigkeit von Gewalt und Vernichtung entgegenlaufen.
Träume und Kinder werden seelisch und körperlich gequält und getötet, denen die Größe der Reinheit und Unschuld in den Augen steckt; das wird den Völkern vieles mehr an Hoffnung und Leben kosten, weil sie sich nicht über die Unschuld in ihrer Wehrlosigkeit beugen.
Gewalt und Unrecht, was jeder sieht und die Welt zutiefst erschüttert, da fehlen die Geradheit in der Aufrichtigkeit und im Mut, um die Lügen zu enthaupten, bevor es die Völker in den Schmerzen der Verzweiflung trifft, denn im Maß der Zeit gibt es die Auslese zwischen Gut und Böse nicht.
Das Opfer reißt, setzt unerbittlich neue Wunden, die kaum zu heilen sind, wenn die Apokalypse nicht die totale ‘Tabula rasa’ setzt, dass endlich vom Erdboden verschwindet, was gegen das Gute die Gemeinheit zündet, der im Großmaß der Verzweiflung Menschen und Völker erliegen.
Tatsachen schließen die Opferbereitschaft ein, wenn nicht freiwillig, dann ist sie mit dem Schmerz des Verlustes des Einmaligen verbunden, weil es die Unwiederbringlichkeit ist, der das Einmalige unterliegt und in der Schlichtheit vor der Schöpfungsgröße erschüttert.
So wie das Leben der ständigen Veränderung unterworfen ist, so entspricht das Opfer der Permanenz des Wandels gleichermaßen, denn das Leben erkennt die Gleichförmigkeit in der Wiederholung nicht an, so sind die Dinge außen wie innen in unaufhaltsam-fließender Bewegung.
Wie oft reißt der Mensch ein, was er mit großem Fleiß unter den Bedingungen schmerzvollster Entsagung geschaffen hat, dass es kaum oder nichts Sicht- und Begreifbares gibt, das noch zu Lebzeiten zertrümmert und wieder zerfällt.
Im Großen sind es mehr die unichtbaren Dinge und Werte, die das Leben mit den existenziellen Anforderungen überdauern, als hätten sich Schichten der Ewigkeit über das zeitliche Dasein gelegt, um das Leben zu schützen, was den Verstand überfordert.
So hört auf die Rufe der Kinder, wenn es der Verstand nicht versteht, sie sagen euch, warum der Hunger schmerzt und die Finsternis droht, sie rufen die Wahrheit gleich auf den Platz mit dem kurzen Satz: Gebt acht, es ist der falsche Weg, den wir gehn; könnt ihr das nicht sehn?
Kinder öffnen die Augen mit einem Schlag, auch wenn sie verschlafen und unsicher blicken, sie lassen die Angst vor der Wahrheit nicht gelten, dafür drücken Elend und Not mit den schlaflosen Nächten zu sehr, als die Falschheit der Zugeständnisse und Zweifel länger zu dulden.
Kinder hören die Propheten sprechen, wie sie laut das Unrecht tadeln, weil die Worte aus den Kinderherzen kommen und nicht verstummen, wenn es draußen, weil es der Politik gehört, drunter und drüber geht, wo doch die Stimme der Vernunft genügte, um den Wahn zu stoppen.
Es prallen die Mutmaßungen und Sichtigkeiten ungebildet aufeinander, dass Kinder es nicht glauben wollen, dass Erwachsene unbelehrbar sind, die doch alt genug und erziehungsberechtigt und als Lehrer tätig sind, um die Ordnung in den Köpfen, den Händen und Füßen herzustellen.
Da sie es nicht schaffen, bieten Kinder in der Geradheit ihre Hilfe an, die missverstanden und verlacht wird, weil Kinder das Wissen nicht haben, um aus den Gefahrenzonen des Daseins die Wege zum Frieden zu weisen, damit mehr Brot auf den Tisch und mehr Ruhe in die Nächte kommt.
Was auch kommt und sich denken lässt, das Opfer steht an den Ecken, es kommt aus zertretenen Türen und offenen Drainagen; die Deckel liegen daneben, nicht selten verdreckt, verkantet und blutverschmiert, da erhebt sich die Kinderfrage, ob das Ganze denn noch stimmt.
Denn zum Ganzen gehörst auch du, gehören wir verschnürt zusammen, dass jedes Widerwort den Sinn verliert und das Gegenüber provoziert, da donnert’s gleich mit harten Schlägen, kommen kreischende Sägen auf Furcht und Schrecken zielgerichtet getrimmt.
Der Boden brodelt, die Erde kocht und reißt; Kanonen brüllen und stoßen die Ladungen des Todes über Felder und Fluren der üppig stehenden Ernte, dass die Freude, den Hunger zu stillen, mit den Garben der Vernichtung zerschlägt, wobei sich Trichter tief in die Scholle des Friedens bohren.
Ohne Angst und Schrecken steht das Opfer bis in die Tiefen hinab, offene Augen spähen den Zorn über die Weiten und Furchen, die Zeiten des Friedens sind woanders, wo es die Größe der Stille noch gibt, denn hier zerschlägt die blinde Arroganz die feinen Hoffnungsstränge.
Dicht reihen sich die Opferkrater, die Zahl nimmt weiter zu, denn das Sprechen führt nicht zum Ziel der ersehnten Wende, und vom falschen Ende lauern aus dem Hinterhalt Gier und Profit, das sind die materiellen Dinge vom Ende von Mensch und Kultur.
So stimmt der Ruf versöhnlich,den die Mutter ihrem Sohne schickt: Mein Sohn, bleibe ordentlich, werde fleißig und bescheiden, damit es im Hause und am Tisch wieder stimmt und jeder sein Essen bekommt, dass es mit der Arbeit bergauf und mit dem Neid bergab geht.
Es ist ein Spruch der Weisheit, den sich jeder hinter die Ohren schreiben soll, denn mit dem Durcheinanderhasten ist es nicht getan, wenn der schmale Pfad des Lebens gerade und solide werden soll, dass daraus mit den Jahren die Familie wachsen und gedeihen kann.
Die Rufe warten auf das Echo von den Hängen und Höhen zurück, denn Kommunikation duldet auf Dauer die Einbahnstraße nicht; die höheren Werte werden eingebunden zur Festigung des Lebens, da sollte keiner davonlaufen, denn die Verantwortung läuft hinterher.
Gruben und Gräben sind zu schließen, damit der Boden eben wird, denn der Neubeginn als Anfang stößt sich mit Schmerz am Stolperstein; diese Besonderheit ist’s, dass Angst und Schrecken nicht verjähren, sich stattdessen in Absicht und Vergangenheit verzählen.
Geht vorwärts, bleibt nur nicht stehn, denn das kann uns das Leben kosten, das ohnehin kurz und unbeschildert ist für den Pfad der Unbekanntheit; stellt euch auf in Reih und Glied und singt mit Kraft die alten Lieder, wie anders wollt ihr die Klänge hören, als ihr in Jugendschuhen standet.
Die Opfer schweigen hinterher, das sind Maß, Format und Sprache seit dem Bruch, als es geschah und das Leben wegbrach in die Tiefen; ich höre sie, die Kinderstimmen, die hernach noch lauter riefen: ‘Opfer wurden genug gebracht, sagt, wo sind Eintracht und die Freude?’
Die Gräben lassen sich nicht schließen, es ist das Phänomen der Zeit, das lange dauert und noch länger, ich fürchte, an die Ewigkeit heran, dass Menschenleben kommen und vor der Zeit zersieben und vergehn, weil es der Verstand doch nicht begreift, was Nächstenliebe bedeutet.
Opferreihen stellen sich dichter zusammen, denn enger wird der Platz, über den sich die Rollen winden und tragen den einen Satz: ’Gebt dem Boden das Grundrecht der tragenden Scholle zurück, denn Schluss muss sein mit dem Hunger und dem verseuchten Wasser.’
Das Leben ist in Gefahr, die es so ernsthaft bisher nicht gegeben hat, dass es die Kinder und die Alten nicht länger ertragen können. Sie erkranken und sterben dahin, weil ihnen die Medizin weder hilft noch sie heilen kann, dafür sind die Fähigkeiten nicht gegeben.