6,99 €
Im Netz, das soviel Fremdes hat, verfing, verkam, was gut gefasst den Weg nach vorne nahm, da ist die Blume, die sich krümmt und knickt, die Liebe, die noch klopft und wallt und drückt. Am weggebrochnen Geländer ging sie lang die Absicht mit dem Tag, es besser zu machen, sie ging und ging, dann brach sie weg und sank im Augenblick, man hörte die Gedanken krachen. Es faltet sich zur Unzeit, was sich entfalten sollte die Lebensblüte um den Kelch, wie anders, was ich alles wollte. Die Sinne schwimmen, sind verschwommen, wenn es sie in der Zeit noch gibt. Der Bus, der Lift, sie werden kommen, wenn sich einer in den andern schiebt.Denkst du an Mutters Zeiten zurück, die dir die Liebe gab, die Märchen las, da gab es jene Weiten mit dem Kinderglück, Dinge gab es von ganz anderem Maß. Du bist Teil des Buches und sollst dich als diesen Teil der Schöpfung begreifen, dass du als wortgründiger, suchender Leser es bist, der zur Ausgestaltung der Friedensabsicht gebraucht wird; da sollst du dich nicht verdrücken! Erst das Ende weiß, dass es einen Anfang gab, die Träne ist's, in der das Glück ertrunken liegt. Viele Namen sind gesammelt, die dann auch verlorengehn an der Kreuzung nach dem letzten Wort. Flächenschichtig reißt der Eiswind durch die Krone, Glasgefrorenes überzieht Ast und Zweige, hat sie steif gemacht, dass der Wind das Feine abbricht vor der Apfelernte. Ob zum Schatten, ob zur Trauer, sieh nach Kindern, sieh nach Müttern, sieh, was vor der Mauer steht und im Schmerz sich noch bewegt. Als sei das Ganze nur ein Spiel, fallen Sterne, Mond und Sonne in die verbeulte blaue Tonne neben der vergilbten Zimmerdecke vor der übernächsten Häuserecke aus der dunkelgrau gestrichnen Wolke. Es bleibt die Stille, die über die Weiten zieht, wo unter der gefrorenen Decke die vergessenen Herzen sind. Herzen wissen um die Vergessenheit, doch in der Minderheit kämpft der Verstand mit der Verlegenheit. 'Panta rhei', Wanderschaft mit rissigen Sohlen und den Schwielen suchender Zuversicht.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2022
Helmut Lauschke
Das Wort
Im Spannungsfeld des Seins
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Die Kanonenrohre sind hochgedreht
Löse du den Splitter
Der Felgenring ist angeschlagen
Noch rutschen die Knie
Kreuz des Südens
Im Fluoreszieren
Keuchend, namenlos
O Stein der vielen Tränen
Finger
Aus dem Lidschlag
Augenblicke verrücken
Hände, wenn gabenspendend
Atme und türme dich auf
Im Scherbenton
Das Gras
Morgenrot
Neumond
Blutrot ziehen Strahlen
Nicht überspitzt
Schlafstörung
Räumungsbefehl
Tücke des Tages
Abschied
Was Nächte
Mitternachtziffern
Auf dem Heimweg
Am Ende der Träne
Das Wort - ein Wagnis
Kelchgedanken
Im Schlag für einen guten Freund
Impressum neobooks
Im Spannungsfeld des Seins
Panzer schießen Menschen und Kinder in ihrer Wehrlosigkeit in den Tod, sie zerschießen Städte mit ihren Kulturen, Denkmälern und Wohnblöcken zu Trümmerhaufen des abgrundtiefen Schreckens, der Not, der Verlorenheit und des flammenden Abscheus.
Als schössen sie gen Himmel, zielten auf das, was noch herumschwirrt, während es unten auseinander und in sich zusammenbricht, was für ein Leben in Frieden neben- und übereinandergesetzt und zusammengefugt war.
Es wurde auseinandergebrochen und zerrissen, das sich von Tag zu Tag scheinbar endlos dehnte und der Menschheit in der stillen Dauerhaftigkeit den guten Dienst für ein Leben mit Vernunft und Gerechtigkeit erwies.
Das war gestern, was heute zerschlagen, zerscherbt und zersplittert nutzlos der Menschheit im Wege der weiteren Entwicklung liegt und den Menschen im Streben nach Wahrheit in der Erkenntnis die Plätze und Straßen verlegt und sperrt.
doch halte dich am Atem fest und binde die Fessel von deinem Atem, du stets Schweigende, an meinem Atem fest.
Vielleicht dringst du dann in meinen Atem, dass sich ein erstes Wort aus deinem Munde löst.
Wenn du dich in mich vergräbst oder in mir stirbst,
dann wird mir nichts anderes übrigbleiben, als in dir neu zu erstehen.
Übersieh, dass der Mantel abgetragen ist und die Flicken des Schmerzes und der Einsamkeit an den Ärmeln hat.
verbeult bleibt er der Zukunft erhalten. Kein Wort, nicht eine Silbe kommt aus den aufgesperrten Augen.
Wenn die Körbe in den Schächten weiter rauf und runter fahren, ziehen die Seile die Schwermut mit hoch.
Es braucht den Fuß auf die Bremse, wenn unten, ganz unten nicht alles durcheinanderknallen soll.
Sie nennen die Namen entlang der Straße, der endlos langen, die nach ihren Namen fragt.
Dunkle Ringschatten um die Augen mit dem Blick auf den zerkratzten Fingerring.
Etwas ist verrutscht.
Schwer ist das Tragen zwischen dir, dem Unendlichen, und dem zu kurzen mir.
Dunkle Augen blicken matt aus schwarzen Gesichtern,
denn schwarz ist ihre Haut.
Noch funkelt der Stern, funkelt im glasigen Dunkel
unter verdorrtem Gras ausgedünnt gekräuselter Brauen.
Bevor er’s gewahr wird, bricht ein Balken, einer der fernen Vorfahren im Kraal.
Rinder und Ziegen und manch anderes verlassen die Umzäunung im Augenblick, als sich die Wolken hoch über dem dunklen Auge schwarz zusammenballen.
Der Wind kommt auf. Ankündigung und Sorge fahren durch die Nase. Tief in den Lungen atmet bereits das Unwetter.
Der Stock bricht in Stücke, der Fuß stolpert über den Stein. Daneben liegen noch Reste des Schlachtopfers
vom fernen Gestern.
Vom Himmel brüllt es herab. Donner und Blitz zerschlagen die Reste in Stücke vor dem nächsten Mal, bevor der Stern, der vertraute und gefürchtete im glasigen Dunkel unter dem verdorrten Gras
ausgedünnter, gräulich gekräuselter Brauen erneut zu funkeln beginnt.
erinnert sich Leben, was es vergaß, ganztägig zu beleuchten.
Schwelgen, schwelgende Nächte brüsten sich, als wäre der Anstoß mit dem Stoß schon getan.