Dem Tod Entkommen - Klaus . Rudolph - E-Book

Dem Tod Entkommen E-Book

Klaus Rudolph

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Beschreibung

Voll im Leben, dann ein bisschen Tod, im folgenden klinisch Tod, sowas muss einem jemand erstmal nach machen. 2. Januar 2010, Sylvester gerade vorbei und schon am Ende des Lebens. Der Sensenmann bat schon zum Tanz, wollte endlich mal wieder ein Geschäft tätigen, was ihm aber nicht gelang. Schwerer Herzinfarkt, lange Reanimation, noch mal geschafft. Was dann folgte war ein fast zweijähriger Leidensweg durch mehrere Kliniken und Reha Maßnahmen. Ein Schock für Familie und Freunde, als sie das mitbekommen hatten. Von Kassel ging es nach Bad Oeynhausen, mit Spezialtransport, da normale Rettungswagen zu klein waren, hing ja an der ECMO, Herz Lungen Maschine, das war eine Menge Zeug, was mit musste. Laut Fachleuten war mein Herz wie ein 14 Tage altes Schnitzel, deshalb dann über viele Monate ein totales Kunstherz TAH, 2011 gab es dann einen neuen Motor, der auch einwandfrei läuft. Aber lest selbst, das Ebook ist trotz der ernsten Situation mit Humor geschrieben, Situation wieder raus kommt. mit vielen Details und wertvollen Tips, wie man aus solch einer Man darf nie aufgeben und die Hoffnung verlieren, wer aufgibt hat schon verloren.

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, dieses Buch soll versuchen Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen, positiv zu denken, auch wenn es sehr schwer fällt. Ich selbst bin durch die Hölle gegangen nach einem extremen Herzinfarkt bei gleichzeitigem Multiorganversagens und bin lebend wieder rausgekommen, ich lebe seit sieben Monaten mit einem neuen Herz. Meine positive Einstellung zum Leben und meine Geduld haben mich am Leben erhalten. Ich habe in diesem Buch absichtlich auf die medizinische Terminologie verzichtet, was ein Herzinfarkt ist, ist bekannt. Ich will niemanden noch mit medizinischen Begriffen und Werten belasten, die Krankheit selbst ist schon Belastung genug. Auch wenn das Buch teils mit viel Humor und Witz geschrieben ist, so soll es doch nicht den Ernst der Lage verkennen, es soll aufmuntern und aufbauen und nicht demotivieren, mein Humor soll Ihnen verdeutlichen, dass ich trotz des fast tödlichen Ausgangs immer noch lachen kann und mich nicht habe unterkriegen lassen. Es soll Ihnen zeigen wozu die Medizin heute in der Lage ist und was der menschliche Körper alles aushält. Gleichzeitig soll es Ihren Sinn dafür schärfen, über Organspende einmal in Ruhe ausführlich nachzudenken, es gibt immer noch viel zu wenige Spender und viel zu viele ,die dringend auf ein lebensrettendes Organ warten. Das Neue Transplantationsgesetz, wie es vielleicht irgendwann mal sein soll, sehe ich persönlich als zahnlosen Papiertiger, dadurch wird es letztendlich auch nicht genügend Organspender geben. Schauen sie positiv in die Zukunft. Klaus Rudolph Kassel im Februar 2012

Kapitel

Wie alles angefangen hat

Koma Träume

Normalstation

April 2010 Das erste Mal Zuhause

Lebenserhaltende Maschine

Warten auf ein neues Herz

Die Transplantation

Organspenderausweis

Medikation und Nebenwirkungen

Ärzte im Allgemeinen

Genesung

Das Leben danach

Familie und Angehörige Absichern

Schlusswort

Wie alles angefangen hat

Es war Samstag der 02.01.2010, als es um kurz nach 22 Uhr dreimal an der Tür klingelte, ich dachte, wer will denn um die Uhrzeit noch was von Dir. Als ich die Tür öffnete, war ich mir nicht sicher, ob ich mich im Datum vertan hatte, vielleicht war ja schon Karneval vorgezogen worden. Da stand so ein schwarz gekleideter Witzbold vor der Tür, ne Kapuze auf und einer Sense in der Hand, ich dachte mir der hat doch wohl den Gong nicht gehört, Stroh und Heu werden in unseren Breitengraden doch erst im Juni gemacht, dann meist auch nicht um diese Uhrzeit. Ich fragte Ihn, was er denn wolle und ob er noch von Silvester benebelt sei, oder ob er gerade von einem Maskenball kommt und sich vorher noch eine „Linie„ rein gezogen hat. Seine Antwort war genauso eigenartig, wie er selbst, er sagte zu mir, ich will Dich abholen, komm mit, worauf ich Ihm erwiderte, ob er noch alle Tassen im Schrank hat. Na ja hab Ihm dann die Tür zugeknallt und hörte nur noch einen Aufschrei im Treppenhaus und ein metallisches Klirren, vermutlich war Ihm die Sense aus der Hand gefallen. Er dachte wohl, er kann es so machen wie diese Sekte, die immer Dosennahrung sammelt, weil der Weltuntergang vor der Tür steht, die lieber sterben, als eine Blutkonserve von einem anderen zu bekommen. Oder hatte bei denen vielleicht sogar ein Schnellkurs im Kapern von Wohnungen stattgefunden, Fuß zwischen die Tür und mit der Nase direkt am Türblatt. Was dann wohl gelegentlich gebrochene Füße oder Nasenbeine zur Folge hatte. Ich hörte Ihn dann im Treppenhaus nur noch fluchen, ich komme wieder, ich dachte mir, komm nur wirst schon sehen was du davon hast, vielleicht gebrochene Zehen und ein zertrümmertes Nasenbein, oder vielleicht einen wundervollen Beginn einer teuren Freundschaft mit seinem Zahnarzt zum Basteln der Dritten. Na ja leider war der 2.Januar 2010 wirklich der zweitschlimmste Tag in meinem Leben, schlimmer war nur noch der frühe Tod meiner Lebensgefährtin Doris, die mit 38 an Krebs verstorben war. Hatte ein eigenartiges Gefühl im linken Arm und im Kiefer und Druckgefühl in der linken Brustseite, ich wusste dass da etwas nicht stimmte und hab reagiert, rief die Arztnotrufzentrale an, aber der ältere Halbgott in Weis, welcher Dienst hatte, meinte nur ich solle doch irgendwo in ein Krankenhaus fahren, obwohl er hätte hellhörig werden müssen, da die Symptome eindeutig auf einen Infarkt hingedeutet haben, womit ich ja auch Recht hatte, er hat nicht einmal darauf hingewiesen, dass ich mir eine Taxe nehmen soll und mich nicht mehr selbst ans Steuer setzen könne. Dem Onkel Doktor war das alles so egal, er machte jedenfalls den Eindruck, ich hätte somit sogar noch andere gefährdet. Wahrscheinlich hatte in dieser Nacht ein Gynäkologe, oder ein total Branchenfremder Dienst. Also er wollte jedenfalls nicht kommen, der Weißkittel hätte wenigstens sofort einen Rettungswagen zu mir schicken müssen. Ne Rechnung über die 10.-€ Praxisgebühr für diesen „Notdienst“, die kam dann aber sofort, teurer als ein Anruf auf einer 0900er Nummer. Habe den Arzt mittlerweile wegen unterlassener Hilfeleistung § 323c StGB, bzw. wegen Unterlassung einer gebotenen Handlung nach §§ 223 und 229 StGB angezeigt, also Strafantrag gestellt. Er musste dann Letzt endlich eine Strafe von 2.500 Euro zahlen, zu zahlen an eine soziale Einrichtung. Das war also ein Menschenleben wert, vom Schadenersatz.-Prozess ganz zu schweigen. Obwohl er rechtskräftig verurteilt war, spielte dieser Aspekt im Schadenersatz und Schmerzensgelds-Prozess überhaupt keine Rolle. Die Ansprüche wurden voll abgeschmettert mir blieben nur die Rechnungen der Anwälte. Da ich mit Medizinrechts-Anwälten keine Erfahrung hatte, habe ich mir einen aus dem Internet gesucht, dieser saß in Norddeutschland. Als erstes war ein hoher Vorschuss Fällig, bevor man überhaupt mal den Stift in die Hand genommen hat, der Anwalt machte mir gute Hoffnung, war nett und freundliche und war dann auf wundersame Weise nicht mehr in dieser Kanzlei. Der nächste Anwalt war dann auch wieder weg und beim letzten habe ich die Schriftsätze selbst geschrieben, damit es voran ging. Die nächste Anwältin dieser Kanzlei hatte natürlich auch erst mal keine Ahnung, da sie sich ja auch wieder ganz neu einarbeiten musste. So lief das Ganze dann fast zwei Jahre still vor sich hin, abgesehen von weiteren Vorauszahlungen passierte dann recht wenig. Doch was für ein Wunder, irgendwann kam der ersehnte Prozess. Leider kam aber niemand dieser Kanzlei aus dem Norden, war ihnen wohl der Weg zu weit und zu aufwendig. Aber sie hatten ja schon kräftig abgesahnt. Dafür gab es einen „Spezialisten“ aus meiner Stadt, der sich natürlich auch überhaupt nicht in die Materie eingelesen hatte. Dieser Korrespondenzanwalt hat es dann auch vollends in den Sand gesetzt. Ging ja schließlich nur um einiges an Geld aus der Schadenersatz Forderung. Im Prozess saß er dann nur da und hat kein Wort rausgebracht, da hätte er auch in seiner schmuddeligen Kanzlei bleiben können. Im Gegensatz zu ihm und seinen Auftraggebern im hohen Norden, war die Anwältin der Arzthaftpflicht, des bösen alten Doktors spitze. Sie war ihr Geld wert, sie hat dem Richter keine Zeit zum Luftholen gelassen. Nach fünf Minuten war der ganze Prozess vorbei, ohne einen Euro erlangt zu haben. Den Herren Richter und Beisitzern war das wohl auch alles eher egal, den Eindruck machten sie. Anwältin schaute auf die Uhr, ob sie den nächsten ICE in den Ruhrpott noch erreichte und war dann mit wehenden Fahnen schon weg. Fazit: Suchen sie sich einen Anwalt aus der Nähe und wägen Sie selbst vorsichtig ab ob sie klagen, oder nicht. Die Anwälte der Haftpflicht-Versicherer lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Zum Thema Patientenhilfe-Vereine, vergessen sie diese ganz schnell für große Fälle sind sie eh nicht geeignet. Die bunten Broschüren, wo sie ihre Dienste anpreisen, machen ihnen zwar viel Hoffnung, aber das war es dann auch. Auch die Schlichtungsstellen der Ärztekammern haben nur einen ganz kleinen Rahmen der Möglichkeiten. Denken sie immer daran, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Der Arztnotrufzentrale traue ich überhaupt nicht mehr, hätte ich die „112“ gewählt, dann hätte ich vielleicht etwas mehr Glück gehabt, hätten mich ins nächste Notfall-Klinikumfahren gefahren. Mit der Arztnotrufzentrale verlieren sie wertvolle Zeit und vielleicht auch im ungünstigsten Fall noch ihr Leben. Zumal sie dort nur ewig in der Warteschleife hängen. Natürlich sollten sie wegen einer Grippe keinen Notarzt rufen, diese Hilfe sollten sie denen lassen, die sie wirklich brauchen. Einigen Ärzte der Arztnotrufzentrale sollte man die Zulassung entziehen, wie gesagt, es gibt auch Gute, aber das ist Glücksspiel. Einem Bekannten hingegen, hatten sie das Leben gerettet. Wurde später auch herztransplantiert. Dadurch dass bei ihm sofort richtig gehandelt wurde, sind ihm die ganzen gravierenden Folgen erspart geblieben. Ich hatte dann, da der Herr

Doktor nicht kommen wollte und auch keinen Rettungswagen in Marsch gesetzt hatte, ein Taxi gerufen. Wollte vorsichtshalber nicht mehr selbst fahren, da genau an diesem Tag, bestimmt 15 Zentimeter Neuschnee gefallen. Meine Glückssträhne ging aber noch weiter, ein freundlicher Taxifahrer aus irgendeinem Kampfgebiet dieser Welt, vermutlich Afghane sollte mich dann in ein bestimmtes Krankenhaus fahren, leider kannte der gute Mann sich aber wohl in Kassel nicht wirklich aus, das ganze entwickelte sich zu einer Geisterfahrt durch Kassel. Gut dass es nicht mittags war, sonst hätte er wohl noch mitten auf der Straße angehalten und seinen Gebetsteppich gen Mekka ausgerollt. Musste ihm ständig den Weg erklären, obwohl es mir zunehmend schlechter ging und jede Minute zählte. Im Krankenhaus angekommen ging dann alles sehr schnell, die nette Dame an der Pforte des Roten Kreuz Krankenhauses erkannte schnell, dass es mir sehr schlecht ging, schoss sofort los einen Rollstuhl holen und jagte mit mir durch die Gänge zur Notaufnahme. Das erste Mal im Leben, das ich Rollstuhl gefahren bin, wow was für ein Gefühl, vorher noch mit 1.400 PS geflogen und dann mit 0,0001 PS durch die Gänge gejagt. Dort hatte man wohl in Abständen mehrere Troponin-Tests unternommen. Von dort aus ging es dann zum angrenzenden Ambulanten Herzzentrum Kassel, um einen Herzkatheter zu legen. Der Kardiologe war auch sofort da, hat dann einen Katheter gelegt, wo ich zum ersten Mal im Leben mein Herz gesehen habe. Selbst als Laie war erkennbar, dass wohl mein Herz nicht mehr wirklich alltagstauglich war, das Ding war wohl total im Eimer. Das waren wohl etwa zehn Minuten, danach bin ich in den Kardiogenen Schockzustand, ergo ins Koma gefallen und erst nach langer Zeit in einer ganz anderen Stadt in einer Spezialklinik wieder aufgewacht. Hatte dann später noch mitbekommen, dass ich dann noch in Kassel ins Klinikum weiter verlegt worden war. Man muss sagen, sie haben alles versucht, um mich nicht abhaken zu müssen, Bypässe, Schrittmacher. Alles in allem gehört ihnen mein Dank, sie

Haben wirklich alle ihr Bestes gegeben, um mich vom Totenreich fern zu halten. Der Notdienstkardiologe vom Ambulanten Herzzentrum in Kassel, welches direkt am Roten Kreuz Krankenhaus angegliedert ist hat mir dann letztendlich das Leben gerettet. Durch überdurchschnittliche lange Reanimation, klinisch war ich wohl schon im Jenseits angekommen, ein dickes Dankeschön an den Kardiologen Herrn R.Voge (Leider verstorben). Ohne Ihn würde ich jetzt die Radieschen von unten sehen, obwohl geht ja gar nicht, Gemüse darf ja auf dem Friedhof gar nicht angepflanzt werden. Na ja hätte dann eine überteuerte Einkisten Wohnung, ohne Strom und fließend Wasser gehabt, natürlich auch keine Heizung. Solche Ärzte wie diesen Kardiologen Rudolf Voge und die Ärzte des Klinikums bräuchte das Land wirklich mehr davon. Nicht abgehoben, immer nett, humorvoll, ein Arzt der auch lachen kann. Nimmt sich Zeit für seine Patienten, obwohl die Hütte rappelvoll ist. Er hat mir auch bis heute bei allem immer ohne große Worte weitergeholfen, wenn ich Probleme hatte, Termine bei anderen Ärzten zu bekommen. Er hat angerufen und dann hatte ich teilweise noch am gleichen Tag einen Termin, bzw. einmal zwei Tage später. Auch samstags um 7.45 Uhr morgens, wo er selbst erstaunt war und was ganz wichtig ist, die Empfehlungen an andere Ärzte die er hatte waren allesamt immer das Beste was so in Kassel an Ärzten vorhanden war. Er hatte dann noch zwei Stents implantiert, welche aber auch keinen Erfolg mehr zeigten. Ich habe Ihn dann später nach meiner ersten Entlassung aus einer renommierten Herzklinik Mal besucht und ihn gefragt warum er die Reanimation nicht nach 20 Minuten eingestellt hat. Er lächelte und meinte Zitat „Wir haben uns gedacht, das arme Kerlchen können wir doch nicht auf dem Tisch liegen lassen“. Ein lustiger Typ von Arzt, ist Mensch geblieben, nicht abgehoben, wie viele andere. Im Fernsehen sehen die Ärzte doch nach 20 Minuten auf die Kuckucksuhr an der Wand, wo dann der Vogel rauskommt und den Zeitpunkt des Todes angemessen verkündet. Im folgendem schalten dann alle schnell die Maschinen ab, um den teuren Ökostrom, der ja gar keiner ist, zu sparen und in die Kaffeepause zu gehen, werfen dir dann nur noch ein weises Laken übers Gesicht, Ende Gelände. Nun gut ein Laken haben Sie mir nicht übers Gesicht geworfen und der Vogel aus der Kuckucksuhr hat auch die Klappe gehalten. Wahrscheinlich hatte er mal den Slogan gehört, „Rettet unsere Wälder, esst mehr Spechte„ und dachte das er vielleicht als Kuckuck mit einem Specht verwechselt werden könnte und dann auch zum Opfer fallen könnte. Ich bin dann wohl noch in der gleichen Nacht ins Städtische Klinikum in Kassel gekommen, wo man mir dann sogleich einen Schrittmacher eingebastelt hat. Um das ganze nochmal schön geschmackvoll abzurunden, dachte man, man könnte mir doch einfach mal eine Vene aus dem Bein pflücken und mir einen Bypass legen. Gesagt getan, die Chirurgen haben dann sofort mal „Tool Time„ gespielt, die elektrische Stichsäge aus der Schublade geholt, ein paar scharfe Küchenmesser aus der Kantine lagen schon bereit und los ging es. Dann ging es mir an den Kragen, oder besser gesagt mit der Stichsäge ans Brustbein und siehe da, da haben die mich auseinander geklappt wie einen Faltkarton von der Post und mir die Vene aus dem Bein gezogen und ans Herz gebastelt, na ja wenigstens haben sie das Bein da gelassen, wo man es normalerweise auch hat. Alles in allem und ernsthaft muss man sagen, dass das Chirurgenteam und das Personal des Klinikum Kassel hervorragende Arbeit geleistet hat, auch Ihnen gebührt mein Dank, ohne sie Tod. In der Hinsicht hatte ich wirklich Glück, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort die besten Ärzte hatte, bis auf den alten Herren aus der Notrufzentrale. Lag dann dort etwa 15 Tage im künstlichen Koma. Mein Sohn sagte mir dann irgendwann Mal, dass sie den Hahn für die Sedierung zugedreht haben, um mir in die Augen zu sehen. Ob ich vielleicht durch Sauerstoffmangel einen an der Waffel habe, bzw. ob ich noch schlafe? als Sie gesehen habe dass das nicht der Fall war, haben Sie dann den Hahn wieder aufgedreht und mich in Ruhe weiter schlafen lassen. Anmerkung, sollten Sie mal zu einer geplanten OP müssen, kaufen sie sich im Fachhandel Lebensmittelfarbe, oder einen Marker, markieren Sie die zu operierende Stelle mit einem Kreis und zusätzlich mit auffälligen Pfeilen, die auf die zu operierenden Stelle verweisen. Wenn man ganz auf Nummer sicher gehen möchte kann man auch noch den letzten Befund z.B. aufs Bein, oder andere Körperstellen Schreiben, manche Ärzte haben so ihre Probleme mit rechts oder links, oder sind so von der Rolle, dass sie Röntgenbilder falschherum betrachten. Das Klinikum hat dann, weil keine Angehörigen auffindbar waren, die Polizei nachts zu mir nach Hause geschickt, die Nachbarn befragen, ob bekannt ist wo eventuell Angehörige aufzutreiben sind. Einige wurden dann auch unsanft aus dem Schlaf gerissen und auch noch von der Polizei mitten in der Nacht. Die Gesichter hätte ich zu gerne mal gesehen, die Begeisterung war sicher riesig. Bei einem hatten sie dann Glück, er wusste, dass mein Sohn in einem anderen Bundesland, weit weg von Kassel arbeitete. Sie haben dann dort angerufen, wo der Pförtner dann die Beine in die Hand genommen hatte und zur Wohnung meines Sohnes gelaufen ist, also ganz in der Nähe. Dort hat er ihm dann die Botschaft von der bevorstehenden Erbschaft verkündet. Zu diesem Zeitpunkt musste damit gerechnet werden, dass ich den Löffel abgebe. Worauf er sich dann auf den Weg Richtung Kassel begeben hat. Er sollte ja die Chance haben, mich noch mal lebend zu sehen, vielleicht auch noch kurz ansprechbar. So dass ich ihm eventuell noch die Zahlenkombination vom Tresor geben konnte. Aber wie sagte Luigi in seiner Werbung für eine beliebte Kaffeesorte immer „Isch abe gar keine Tresore„. Am nächsten Tag war dann wieder Karneval angesagt, meine Ex Frau, sehr gläubig, sehr katholisch, kam dann sogleich mit einem Priester ins Krankenhaus, der mir die letzte Ölung verpassen sollte. War schon gespenstisch und hatte wohl meinen Sohn auch etwas geschockt, noch war ich ja nicht ganz Tod, nur ein bisschen, er hat den Priester dann zur Konkurrenz gejagt, zum Teufel samt seiner Flasche Sonnenblumenöl aus dem Supermarkt. Jetzt fehlte nur noch der Gefangenenchor von Nabucco und die Inszenierung wäre perfekt gewesen. Muss aber sagen, ich habe mit der Kirche absolut überhaupt nichts am Hut. Glaube an das was wissenschaftlich erwiesen ist und sonst nichts. Das was man Jesus, oder Gott nennt, das waren Gestalten die gut Geschichten erzählen konnten. So ähnlich wie die chinesischen Geschichtenerzähler das in den Wirtshäusern in China heute noch tun, respektiere aber jeden, der an etwas glaubt. Klar kommen dann immer wieder ein par Kasper, um dich zu fragen, ob du überhaupt an etwas glaubst. Klar glaube ich an Leben auf einem anderen Planeten, in den unendlichen Weiten des Weltraumes. Uns Menschen gibt es ja auch, also ist es doch auch sehr wahrscheinlich, dass es noch weiteres Leben irgendwo im All gibt. Nun zurück zum Thema, da hatte ich aber noch Glück, dass Sie nicht gleich einen faltbaren Klappsarg aus Pappe mitgebracht hatte. Kein Scherz sowas gibt es tatsächlich, ist ein Schweizer Patent, kosteten vor Jahren mal 295.-€ und war selbst bei uns bis 200 Kg zugelassen. Also liebe Leserinnen und Leser, einfach so einen Papp Sarg kaufen, zusammengeklappt passt er hinter jede Wohnzimmer Schrankwand, oder unters Bett, bei einem Doppelbett (Natürlich nicht Box Spring) bekommen Sie etwa 8 Stück drunter, vielleicht mal ein nettes Geburtstagsgeschenk. Wird dann bei