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Seit Ewigkeiten haben sich Menschen gefragt, ob es Gott gibt. Dazu gab und gibt es verschiedene Hinweise und Aussagen. Die Antworten, die Philosophen, Gelehrte und Wissenschaftler gegeben haben, waren stets unterschiedlich. Sie waren außerdem von der Zeit abhängig. Die Frage: Hat die Welt einen materiellen oder einen geistigen Ursprung? Ist die Welt aus dem Urknall, der Ursuppe und dem Zufall entstanden oder hat der Allmächtige seine Hand im Spiel? War die Welt ursprünglich so groß wie ein Stecknadelkopf oder hat es den Weltall schon immer gegeben? Ich versuche, verständliche Antworten zu geben.
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Seitenzahl: 100
Veröffentlichungsjahr: 2021
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1. Die Philosophie
1.1. Plato
1.2. Anselm von Canterbury
1.3. Thomas von Aquin
1.4. Blaise Pascal
1.5. Baruch de Spinoza
1.6. Immanuel Kant
1.7. John Locke
1.8. Søren Kierkegaard
1.9. Jean Guitton
2. Der Allmächtige
2.1. Die Welt Gottes
2.2. Wissen und Glauben
2.3. Gut und Böse
2.4. Die Zeit
2.5. Historische Zeitrechnung
Anhang A. Wiederholung
A.1. Rückblick auf das erste Kapitel
A.2. Rückblick auf das zweite Kapitel
3
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Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Sachregister
Bibelstellenverzeichnis
Hinweisverzeichnis
Literaturverzeichnis
4. Literaturverzeichnis
Aufgabe des Buchs ist es, den Allmächtigen verständlich abzubilden. Das Buch geht von zwei bestimmten biblischen Sachverhalten aus. Es wird nicht von anderen Autoren abgeschrieben, was besonders bei Politikern verbreitet ist. Von einem Plagiat kann keine Rede sein.
Wenn man vom Allmächtigen ausgeht, fragt man sich, wie konnte und kann er Kriege, Revolutionen und Ungerechtigkeiten zulassen? Man meint, wenn es den Ewigen gäbe, dann müsste er in reale Dinge eingreifen. Wenn das geschehen würde, würde man an ihn glauben. Die allgemeine Meinung geht dahin, warum gab es einen Adolf Hitler oder sonstige Kriegsverbrecher? Warum griff der Herr nicht ein? Hat er jemals eingegriffen? Leider haben Menschen Demagogen und Kriegsverursacher zu allen Zeiten und Orten selbst eingesetzt! Ich versuche, so gut es geht, das Wort „Gott“zu vermeiden. Der Jude hat selbst nicht davon gesprochen.
Mein Buch gliedert sich in zwei Kapitel und einige Unterkapitel. Das erste Kapitel handelt von Philosophen, die sich, soweit sie es konnten, mit Gott beschäftigt haben. Die Auswahl geschah subjektiv. Das zweite Kapitel geht von den ersten Vers der Bibel aus. Es hat mehrere Unterkapitel. Am Buchende stehen verschiedene Verzeichnisse.
Das Titelbild zeigt Höhlenmalereien, die in Lascaux in Südfrankreich liegen. Das Bild wurde mit Absicht gewählt. Man weiß so wenig über die Zeit. Es gibt zeitliche Datierungen von 20.000 bis 30.000 Jahren, je nachdem welche Ein-bzw. Ausgänge gewählt wurden. Wir wissen nicht, wie das Klima damals war (Steinzeit). Vielleicht war es eisig kalt. Deshalb wird man in Höhlen Zuflucht gesucht und gefunden haben. Es muss damals auch große Tierherden gegeben haben. Man hat man sich aus Fellen Kleider, Schuhe und Kopfbedeckungen angefertigt. Ging das Fleisch zu Ende, ging man in die raue Wirklichkeit.
Zu dem Begriff „Höhlen“ gibt es in der Bibel ein vergleichbares Ereignis. Nach Genesis 19,30 haben sich im kanaanitischen Bergland Inzeste zugetragen. Lot wurde von seinen beiden Töchtern betrunken gemacht. Wein soll es in Höhle in Hülle und Fülle gegeben haben. Den beiden Töchtern wurden Söhne geboren. Diese sollen die Völker der Ammoniter und Moabiter begründet haben.
Abbildung 0.1. Verschiedene Ein- und Ausgänge
Metaphysik:
Es gibt ein Hauptweg, von dem zwei kleinere Wege abzweigen. Rein äußerlich gibt es keinen Unterschied. Groß prangt ein Schild an der Weggabelung:Wege zum Paradies.
Die Menschen, die einen Weg eingeschlagen haben, können nicht mehr zurückkehren, um den anderen Weg zu wählen. An der Abzweigung sitzt ein Mann auf einem Stuhl. Wir treffen ihn mit unserer Gruppe und fragen ihn, welcher Weg der richtige sei? Der Mann sagt: »Fünfhundert Menschen haben den rechten Weg gewählt und nur fünfzig den linken.« Unser Wortführer sagte daraufhin: »Wir wählen den rechten Weg, denn rechte Weg klingt nach dem richtigen.«
»Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was für ein Mensch man sei; denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es einem beliebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat«
Johann Gottlieb Fichte (1762-1814)
Philosophie heißt Liebe zur Weisheit. Sie ist aber auch Geschichtswissenschaft. Sie erstreckt sich über Vergangenheit und Gegenwart, über Länder und Kontinente. Der chinesische Denker Konfuzius (551-479 v. Chr.) sagte, edel sei der Mensch dann, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befinde. Die indische Philosophie (1500 v.Chr.) macht Weisheit und Erlösung als Grundlage. Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen. Im Gegensatz zum Hinduismus und den abrahamitischen Religionen hat sie mit Weisheit, Erlösung und Logik zu tun – weniger mit dem einen Gott.
Der griechische Philosoph Platon, auch Plato genannt, lebte von 427 bis 347 .Chr. Sein Wirken lag in der Blütezeit der griechischen Kultur. Seine Philosophie ist die Darstellung von der “Ideenwelt“. Das ist für Platon die Welt der Wissenschaft und Wahrheit.
Sein Denken von der Schattenwelt und die Ideenwelt bleibt Philosophiegeschichte, enthält aber einige Wahrheiten. Die Schattenwelt entsprach seiner Gedankenwelt. „Der Schattenwurf sei realer Bestandteil der Welt“, erläuterte er. Das zeigt er an einem Beispiel. Es handelt sich um das Höhlengleichnis. Der Philosoph erläutert:
»Mit uns Menschen steht es wie mit Gefangenen, die sich in einer unterirdischen Höhle befinden und von Geburt auf eine Bank gefesselt wären, so dass sie sich nie umwenden und immer nur die dem Eingang gegenüberliegende Seite sehen können. Hinter ihnen, dem Eingang zu, verläuft eine mannshohe Mauer, hinter dieser brennt ein Feuer. Wenn nun zwischen Mauer und Feuer Menschen vorübergehen und dabei die Mauer überragende Bilder, Statuen, Geräte usw. vorbei tragen, dann werden die durch das Feuer entstehenden Schatten dieser Dinge auf die Höhlenwand geworfen, und von dorther dringt auch das Echo der Laute, die die vorübergehenden Menschen von sich geben, an das Ohr der Gefangenen. Da diese Gefangenen nie etwas anderes vernehmen als die Schatten und das Echo, werden sie diese Abbilder für die Wirklichkeit halten. Könnten sie sich einmal umwenden und im Licht des Feuers die Gegenstände selbst schauen, deren Schatten sie bisher sahen, und könnten sie statt des Echos auch die Töne selbst hören, so würden sie wohl sehr erstaunt sein über die neue Wirklichkeit. Und könnten sie aus der Höhle heraus und im Sonnenlicht die lebendigen Menschen, Tiere und die wirklichen Dinge selbst betrachten, von der in der Höhle vorüber getragenen Gegenstände ja auch nur Abbilder waren, dann wären sie wohl ganz geblendet von dieser anders gearteten Wirklichkeit. Würden sie aber den Gefangenen, die in der Höhle geblieben waren, davon erzählen, dass das, was sie hören und sehen, gar nicht die eigentliche und wahre Wirklichkeit sei, dann fänden sie wohl gar keinen Glauben und würden schließlich darüber auch noch verspottet werden. Und sollte jemand den Versuch machen, die Gefangenen zu befreien und ans Licht der wahren Welt führen, könnte es ihnen das Leben kosten. Wie die Sonne im Reich des Sichtbaren allen Dingen Sein und Leben und Erkennbarkeit verleiht, so umgibt die Idee der Ideen im Reich des Unsichtbaren allen Seienden Wesen Erkennbarkeit, Wahrheit und Wirklichkeit.«
Erst durch Licht und Schatten erkennen wir die Dinge des Lebens. Es heißt in der Bibel mehrmals, die Sonne hat sich verdunkelt. Nur drei Stellen seien angeführt: Jesaja 13,10, wird das Licht nicht mehr scheinen. Im Kap. 30,20 wird das Licht siebenfach leuchten. In der Offenbarung, Kapitel 9,2, verliert die Sonne ihren Schein.
Eine Besonderheit aus dem Leben Platos sei noch erzählt: Platon wollte seine ethischen und die politischen Ideale in die Praxis umsetzen. Er verfasste um 370 v.Chr. ein weiteres Werk mit dem Titel „Der Staat“ (politeia). Er kam an den Hof des Herrschers Dionys I. Der Herrscher war aber zu schwach, um die politischen Ideen Platons umzusetzen. Anderseits neigte er zu willkürlichen Maßnahmen. Durch eine Intrige wurde Platon auf dem Sklavenmarkt von Aegina angeboten. Nur durch einen Zufall erfuhr Annikeris, ein Sokratiker der kyrenaischen Schule, davon und kaufte ihn los. Platon erwarb später einen Garten bei dem Heiligtum des Heros Akademos. Dort soll (um 387 n.Chr.) die erste europäische Akademie entstanden sein.[3]
Der Benediktinerabt Anselm von Canterbury, geboren 1033, gestorben April 1109 in Canterbury, stand im Geist des Augustinus, dessen Lehre er im weitesten Sinne vertrat. Anselm wurde im italienischen Aosta, das nahe der französischen Grenze liegt, geboren. Daher wurde er auch Anselm von Aosta oder Anselm von Bec. (Zur Zeit, als es noch keine Nachnamen gab, setzte man dem Vornamen die jeweilige Ortschaft bei.) Sein Kloster Le Bec liegt in der Normandie. Als der damalige Erzbischof von Canterbury, Lanfrac, 1089 verstarb, wurde Anselm erst 1093 zum Erzbischof berufen. Auf Drängen seiner Freunde und Glaubensbrüder wurde er aufgefordert, eine Schrift zur Existenz Gottes zu verfassen. Man war schon damals über die Existenz den Allmächtigen im Zweifel. Er tat die Gottesbeweise zunächst in der so genannten Proslogion (Anrede). Er beginnt seine Ausführungen mit einem Gebet:
»Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, verleihe mir, dass ich, soweit Du es nützlich weißt, einsehe, dass du das bist, über den nichts Größeres gedacht werden kann.«
• Ich will nicht wissen, um zu glauben, sondern glauben, um zu wissen.
Alleine schon die Anrede ist beachtenswert. Anselm stellt den Glauben in den Vordergrund. Ermeinte, ein jeder Mensch sei zum Glauben fähig. Nicht das Wissen allein und das Denken macht den Menschen aus, sondern vor allem der Glaube, d.h. die Hoffnung und Erwartung. Wer glaubt, will verstehen, was er glaubt. Seine Glaubenssätze zeigen seine tiefe religiöse Prägung.
Neben dieser kurzen Anrede trägt Anselm in dem sogenannten Monologion (Selbstgespräche) seinen ontologischen Gottesbeweis vor. Das geschieht mit der bereits bekannten Anrede: »Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, wir glauben, dass Du das bist, über den nichts Größeres gedacht werden kann.«
Es ist eine Meditation über das Wesen Gottes und eine der am meisten diskutierten Aussagen in der Philosophiegeschichte. Sowohl Thomas von Aquino, Hegel, Kant u.v.m. haben sich mit den Aussagen Anselms beschäftigt.
Im Mittelpunkt seiner Argumentation steht sein Gottesbegriff: »Gott sei das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann« (id, quo nihil maius cogitari potest), formuliert er.
Was sagt die Vernunft? 1 Sie findet in sich selbst das denkbar höchste Wesen. Mit Anselm beginnt ein neues Fragen: Was kann gedacht werden?
Anselm möchte einen fiktiven Tor widerlegen, der in seinem Herzen denkt, es gäbe keinen Gott. Zunächst führt Anselm aus, dass auch ein Tor, der die Existenz Gottes leugnet, zugeben muss, dass, wenn er den vorgelegten Gottesbegriff versteht, worüber nichts Größeres gedacht werden kann, dieser in seinem Verstand existiert (esse in intellectu), da alles, was verstanden werde, zuvor dem Verstand zugeführt sein muss.
Er widerlegte den Mönch Gaunilo, der darauf erwiderte: »Wenn ich mir eine vollkommene Insel denke, so folgt daraus nicht, dass sie existiert.« Immanuel Kant, der große deutsche Philosoph, argumentiert ähnlich: »Mit der Nennung einer Sache ist ihre Existenz noch nicht gegeben. Wenn ich mir 100 Taler denke, sind sie noch nicht da.«
Doch dies hatte Anselm auch gewusst und erwidert: Wenn ein Maler sich ein Werk ausdenkt, existiert es noch nicht, könnte aber bald existieren. Er fährt fort, dass der Maler eine Vorstellung von dem zu malenden Bild hat. Das gilt auch für das Beispiel mit der vollkommenen Insel. Er folgert daraus, dass damit der wahre Sachverhalt nicht getroffen werde; denn in der Idee Gottes liegt ein einzigartiger, unvergleichlicher Fall vor. Es liegt ein vollkommenes Wesen vor, welches alle Vollkommenheit notwendig einschließt. Eine vollkommene Insel hat aber immer nur eine Begrenztheit und Endlichkeit.
Nachdem Anselm seine Argumente dargelegt hat, dass das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, nicht nur existiert, sondern gesetzmäßig existiert, folgt zum Schluss seines Gottesbeweises noch ein Dankgebet. Anselm wollte nicht beweisen, dass Gott existiert, auch nicht im wissenschaftlichen Sinn. Er wollte einfach nur Dank aussprechen. Die Philosophie Anselms hat an Aktualität nichts eingebüßt. Wenn ein Mensch Gott mit Namen nennt, existiert er in seinen Gedanken.
Der Gottesleugner, der Atheist, nennt Gott mit Namen, um ihn zu widerlegen. Dennoch existiert er in seinen Vorstellungen Glauben heißt Hoffnung, Mut, Erwartung und Zuversicht haben.
1Die Vernunft ist die Fähigkeit des Menschen, etwas mit dem Verstand zu erfassen und es in die Praxis umzusetzen
Thomas von Aquin, wurde um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien geboren und starb am 7.März 1274 im Kloster Fossanova. Er war Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Kirchengeschichte. Thomas ist in seiner Wirkungsgeschichte nach ein Hauptvertreter der Philosophie des hohen Mittelalters, die man Scholastik nannte[9].