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Nach dem Alten Testament muss ja das Neue folgen! Diese hochgeistigen Texte haben Benjamin schon sehr früh interessiert und auch fasziniert. So ist er ihnen ein Leben lang treu geblieben, hat sie studiert und nun in einem Buch für seine Leserschaft aufgeschrieben! Wer Mühe hat, die biblischen Schriften zu verstehen, der findet in diesem Buch doch einige Antworten und Erklärungen, die ihm wohl zu helfen vermögen, ein umfassenderes Verständnis zu erlangen. Wie immer ist es Benjamin ein grosses Anliegen, dass er seiner Leserschaft Freude bereiten kann, auch wenn vielleicht nicht alles zu verstehen ist, so wäre dann doch die Freude noch da!
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Seitenzahl: 636
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Das Neue
Testament
* * *
Die Offenbarung
des
Sankt Johannes
Prolog
Das 1. Buch – Der Aufstieg des Kreuzes
Vom himmlischen Wesen und Seinem Ort
Von den Gesetzen Gottes
Vom Planeten Erde und seinem Fürsten
Improbus Mater
Vom Mittelpunkt
Der Punkt
Das menschliche Wesen
Die erste Stufe, die des Tiermenschen
Vom Geheimnis der Schürze
Frau Rosamitte
Die zweite Stufe, die der Gottesringerschaft
Die dritte Stufe, die des Geistmenschen
Die Göttin Ostara
Die vierte Stufe, die des Liebenden
Die fünfte Stufe, die der Gottessohnschaft
Das 2. Buch – Das Neue Testament
Das innere Bild der Testamente
Das äussere Bild der beiden Testamente
Warum aber zwei Testamente?
Das Neue Testament, genauer betrachtet
Das Neue des Neuen Testaments
Die Lehren Jesu
Wie ich Gotteserkenntnis gewinne
Der Sonnengesang des Echnaton
Die Aufhebungen des Herrn Jesus
Die Aufhebung der Opferungen
Die Aufhebung der essbaren und nicht essbaren Fleischvorschriften
Die Aufhebung der unreinen Tiere
Die Aufhebung des Scheidebriefes
Jesus fordert oder preist die Aufgabe jeglichen Widerstandes
Vom neuen Beten
Die Herren im Leben des Geistmenschen
Die irdischen Sorgen
Der Massstab für unser Verhalten gegenüber den Menschen
Die Frohe Botschaft
Der verborgene Schatz im Acker – Oder, wo unsere Aufmerksamkeit sein soll und hingehört!
Das siebte Sendschreiben
Die Evangelisten
Der Evangelist Sankt Matthäus (Matthäi): Also der Mensch
Der Evangelist Sankt Markus (Marci): Der, der Löwe ist
Der Evangelist Sankt Lukas: Er ist der Stier
Der Evangelist Sankt Johannes: Dem die Adlerflügel gewachsen sind
Seine Bekehrung und Berufung zum Apostelamt
Das höchste der Tiere
Die Geburt Christi
Die Kindheit des Jesus von Nazareth
Christi Leben und Werk
Christi Leiden und Tod
Der Auftrag an Simon Petrus
Ich bin dein Arzt
Das 3. Buch
Die Offenbarung des Johannes
Die sieben Sendschreiben
Das erste Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus
Das zweite Sendschreiben an die Gemeinde von Smyrna
Das dritte Sendschreiben an die Gemeinde von Pergamus
Das vierte Sendschreiben an die Gemeinde von Thyatira
Das fünfte Sendschreiben an die Gemeinde in Sardes
Das sechste Sendschreiben an die Gemeinde in Philadelphia
Der Thron Gottes und Seine Umgebung
Das Buch mit den sieben Siegeln
Das würdige Lamm
Die apokalyptischen Reiter
Die Öffnung der ersten sechs Siegel
Die Bezeichnung mit dem göttlichen, siebten Siegel
Die Märtyrer-Schar
Und die Erklärung des Senators
Die Eröffnung des siebenten Siegels
Die sieben Posaunen
Johannes muss ein Büchlein verschlingen
Erstes Zwischenstück
Zweites Zwischenstück
Das Weib und der Drache
Das Tier aus dem Meer
Das gehörnte Tier aus der Erde
Das Lamm auf dem Berg Zion
Die drei warnenden Engel
Die furchtbare Ernte auf Erden
Die sieben Zornschalen
Die Ausgiessung der sieben Zornschalen
Die grosse Hure Babylon und das Tier
Der Untergang Babylons
Das Frohlocken über den Fall Babylons
Der Sieg des Christus über die beiden Tiere und ihr Heer
Das tausendjährige Friedensreich auf Erden
Das Weltgericht und die allgemeine Auferstehung
Das neue Jerusalem
Die Bedeutung der himmlischen Stadt
Anhänge
Das meist unbekannte Ich
Das meist unbekannte Kreuz – und seine verborgene Wirkung
Die Ausgiessung des Geistes
Die grosse Versöhnung
Etwas zur Sage selbst
Was ist unsere Aufgabe auf Erden?
Was passiert, wenn wir sterben?
Das selbstbestimmte Ableben
Der Schlüssel zum Himmel
Die ewige Heimat und der Feuersee
Epilog
Abbildungsverzeichnis
Glossar
«Das Aufschreiben ist eine Versicherung wider das Vergessen!»
Das, was ich mir mit diesem Buch vorgenommen – und somit aufgeladen habe, wird mich wohl sehr stark fordern. Es wird eindeutig mein schwierigstes Buch werden, wenn ich denn tatsächlich bis zu einem Ende gelangen kann und werde. Vielleicht reicht die Zeit gar nicht mehr aus, denn wer weiss, wann einem seine Erdentage gezählt sind?
Erschwerend kommt noch dazu, dass ich für die meist schwierigen Erklärungen einige Bilder brauchen werde, diese aber nicht irgendwo herzunehmen vermag, weil es sie nämlich gar nicht gibt! Sondern, dass ich gezwungen sein werde, sie selbst zu zeichnen oder zu malen! Da ich aber kein geübter Kunstmaler oder Zeichner bin, wird mir auch das schwerfallen. Also fällt mir, salopp gesagt, einfach alles sehr schwer! Zum Entschluss, dieses Buch überhaupt in Angriff zu nehmen, kam ich durch das lange Bearbeiten des Alten Testaments, genauer, durch die fünf Bücher Moses, also des Pentateuch, natürlich mit dem Buche Josua und den anderen ebenfalls dazugehörenden Büchern. Dabei ist mir Verschiedenes aufgegangen, sodass ich mich nun irgendwie doch verpflichtet fühle, meine erhaltenen Erkenntnisse daraus mit meiner treuen Leserschaft und mit meinen Freunden zu teilen. Wohl habe ich meine fünf Bücher über das Alte Testament schon geschrieben, aber nach dem Alten kommt ja das Neue Testament, und das will ich in diesem Buch auch speziell behandeln wie auch das Mysterium des Neuen Testaments, die Offenbarungen des Johannes. Denn das Alte und das Neue Testament bilden zusammen ein Ganzes, eben ein Testament, eine Erbschaft des Himmels. Natürlich ist auch ein Grund, dass ich ohne das Schreiben gar nicht sein könnte. Es macht mir so viel Freude und erhellt mich immer mehr, sodass ich selbst eigentlich als weitaus grösster Profiteur meiner Anstrengungen glücklich meines Weges weiterziehen darf, mit Freude im Herzen und gar dazu noch mit erhelltem Geist. Hinzu kommt, dass das Neue Testament einfach nach dem Alten kommen muss, das in gewisser Weise die Krönung oder die Frucht des alten Stammes ist, durch dessen geheimnisvolle Wurzeln der heilende und stärkende Saft der Erkenntnis aufsteigen kann, den wir zum Erblühen bringen müssen. Auch will ich in diesem Buch etwas aus dem Geometriefach erklären, obwohl ich in diesem einstigen Schulfach keine Leuchte war. Doch es ist meiner Ansicht nach enorm wichtig, damit man das Verständnis aufbringen kann für das Göttliche Schaffen und Seine heilige Ordnung, die, einmal eingerichtet, durch Sein Erschaffenes von selbst schafft, also letztendlich auch durch uns Menschen, so wie Du und ich es wohl sind. Für uns ist es also wichtig, dass wir uns entwickeln, das heisst, dass wir dazu schauen, dass sich unser Geist entwickelt, und dazu will ich Anweisung geben. Zuerst müssen wir aber die Welt begreifen und wissen, wie alles ward! Alles ist ein grosser und heiliger Plan, nachdem alles wird – und auch wieder vergeht, was davon irdisch ist. Alles ist also gegeben und unsere Sache ist es, das Nötige aufzuspüren, um uns selbst darin einzufügen, so wie es sich eben gehört und wie es des Herrn Wille ist. Gottes Pläne sind endlos, so wie Er selbst ja auch endlos ist. So sind auch Seine Gesetze endlos; sie gelten immer, ohne Ausnahme, in alle Ewigkeit! Nur das, was irdisch ist, ist dem Tod unterworfen und vergeht nach seiner gegebenen Zeit, die ihm vom Herrn zugemessen und also verabreicht worden ist. An uns ist es nicht, etwas daran zu verändern, wir haben nur zu akzeptieren und zu vollenden, nämlich unseren Geist! Ich halte es da gerne mit dem grossen Dichter J. W. von Goethe, der sagte: „Alles, was auf der Welt entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht!“ Auch der Mensch geht zugrunde, aber eben nur das, welches auf der Welt entstanden ist und um das, was nicht auf der Welt entstanden ist, darum geht es mir in diesem Buch: Nämlich um den Geist und um die Seele, die wir unserem grossen Vater zurückbringen sollen, nachdem wir uns auf dieser stofflichen Ebene gereinigt, also entsündigt haben. Unsere Sünde ist es ja, dass wir uns noch nicht von der Erbsünde befreit haben. Sie haftet uns immer noch an, sonst wären wir nicht mehr auf der Welt! Um dies anschaulich zu machen, bemühe ich mich hier redlich, dieses Buch auch so zu schreiben, dass ich verstanden werde und es mir auch gelingen möge – und so Gott will –, dass ich es endlich auch zu vollenden vermag. Ich will versuchen zu erklären, wie alles aus einem Pünktlein entsteht und entstanden ist, das von blossem Auge eigentlich kaum sichtbar ist und so gross werden kann, dass es uns erschlagen könnte. Es geht mir im ganzen ersten Büchlein eigentlich um den Punkt, der so faszinierend sein kann, dass man, erst einmal darauf gekommen, für immer weiterfahren muss, ob man will oder nicht – mir geht es jedenfalls so! Wir können es ja an allem Lebendigen ablesen: Überall war es zuerst ein kleiner Samenpunkt, der, erst einmal befruchtet und befeuchtet, wächst und zu seiner Zeit die Frucht hervorbringt, um wieder neuen Samen hervorzubringen, um sich dann niederzulegen und zu sterben. Das ist sowohl in der Pflanzenwelt so als auch in der Tierwelt sowie natürlich auch bei uns Menschen. Wie die Leserin bzw. der Leser sicher weiss, ist unsere Erbsünde der Abfall von unserem Gottvater, dem Herrn der Geister. Dies allein ist schon ein Mysterium! Es muss also alles darum gehen, diesen Abfall wieder rückgängig zu machen, um unserem Herrgott wieder zuzufallen und Ihn zu bitten, uns doch wieder aufzunehmen auf Seinem Heiligen Berg – und in Seiner Wohnung! Was aber, wenn wir nicht einmal recht zu glauben vermögen? Wie sollen wir denn einst gar wissen, wenn wir nicht einmal glauben? Wenn wir nicht wissen, wie Gottes Welt, also die Himmel, beschaffen sind? Wenn wir Gottes Gegenpart, den Teufel – oder besser Luzifer, wie ich ihn immer genannt und auch künftig nennen will –, nicht kennen, weil wir ihn noch nie gesehen haben, weder gehört noch gefühlt, vielleicht nicht einmal geahnt haben? Oder überhaupt gar nicht daran glauben? Mit dem Herrgott ist es ja noch ein wenig einfacher. Viele nennen Ihn einfach anders, sie nennen Ihn zum Beispiel: Die Natur, die alles geschaffen hat, oder die Evolution, oder sonst eine übergeordnete Führungskraft oder Intelligenz. Leider ist fast niemand dazu bereit, sein Leben dazu zu verwenden, diesen Fragen, wenn nötig ein ganzes Leben lang, auch nachzugehen. Man sagt endlich einfach: Man weiss es ja nicht! Dann ist alles fertig und vorüber, man kommt nicht mehr vorwärts, Stillstand! Das weiss doch niemand. Dass man es nicht von Menschen erfahren kann, ist mir klar, aber von der Wahrheit selbst, also vom Gottvater ist es zu erfahren! Denn der Gottvater selbst spricht immer, wir vermögen nur nicht, Ihn auch zu hören! Warum? Weil wir keine geistigen Ohren haben! Ich will dieses voraussichtlich letzte Buch dafür verwenden, diesem oder jenem Bruder, oder auch dieser oder jener Schwester, eine Idee in sein oder ihr Denken einzugeben. Zuerst möchte ich mich dem Himmel, ich meine damit dem Ort Gottes zuwenden und versuchen, diese für uns grosse und fremde Eigentümlichkeit zu umschreiben und somit irgendwie vielleicht etwas fassbarer zu machen. Ich kann das natürlich nur soweit tun, wie ich es selbst in einer Vision gesehen habe. Wenn man den Ort Gottes einigermassen begriffen weiss, ist es einfacher, sich auch das höchste Wesen darin auszudenken. Sollte auch dies gelingen, so will ich gerne auch Gottes Widerpart, den Teufel, oder eben besser Luzifer, erklären. Ich werde ihn, wie gesagt, Luzifer nennen, weil ich ihn in meinen Büchern immer so nannte und so will ich auch jetzt nichts Neues beginnen. Ich weiss wohl, dass ich viel Verständnis von meinen Leserinnen und Lesern verlange, aber es ist ja jeder und jedem freigestellt, das Buch wegzulegen und mich einen Fantasten zu nennen, oder eben mir weiter zu folgen und wie ich glaube oder hoffe, einen gewissen Lohn dafür einheimsen zu dürfen. Ich habe mir da also vorgenommen, gewaltige Themen zu behandeln, so wie ich es eben vermag. Ich gehe sogar an die Frage heran, wie denn unser Herrgott beschaffen sein könnte, das höchste Wesen, das es überhaupt gibt, die Ursache allen Seins! Hat Er einen Körper, oder hat Er als Geistwesen nichts dergleichen? Wie gross ist Er, oder hat er keine Grösse? Wie ist Sein Domizil oder eben Sein Ort beschaffen? Oder ist auch Er ganz geistiger Natur? Wir wissen nichts vom Himmel, sollen wir also die Fragerei nicht besser einfach lassen? Nein, denke ich, denn wir werden wohl einst hinkommen. Alles, was wir schon wissen, könnte uns förderlich sein und wir sollen uns ja mit solchen Sachen beschäftigen, denn jeder Gedanke, der mit unserem Herrn verbunden ist und nach oben führt, ist hundertmal besser als tausend Zeitungen oder gar Kriminalromane zu lesen, die nur herabzuziehen vermögen! Damit geht natürlich auch die Frage nach dem anderen geistigen Wesen auf, von dem wir sozusagen nichts wissen, eben dem Luzifer! Gibt es denn überhaupt diesen Teufel, oder ist dies nur in den Köpfen alter Priester entstanden, die uns damit erschrecken und einschüchtern wollten? Doch hohe, geistige Seher, wie Jakob Böhme (1) einer war, bestätigen, dass dies kein Hirngespinst sei. Luzifer wird als Fürst der Welt angesehen, also sind wir ihm ja noch näher als unserem Herrgott. Somit lohnt es sich doch noch mehr, uns um ihn zu kümmern und unseren Geist mit ihm zu beschäftigen. Wir wissen lediglich von ihm, dass er uns eher feindlich gesinnt ist, also fürchten wir uns und meiden ihn. So lohnt es sich doch doppelt, wenn wir wüssten, wer er ist und wie er uns anfeindet, denn nur so können wir uns ja wehren und ihm aus dem Weg gehen, da wir die Waffen kennen müssen, die wir gegen ihn einsetzen können. Vor allem müssen wir die Waffe kennen, die er gegen uns einsetzt, denn dass er uns bekämpft, wird wohl niemand abstreiten wollen! Also will ich den Weg beschreiben, wie man zu einem Anschluss an die Geistigkeit kommt, worauf man achten muss und was zu bedenken ist. Einfach ist nichts, denn vergebens gibt’s nichts und nichts tun ist meiner Meinung nach keine Option. Es ist höchstens eben Stillstand – und Stillstand bedeutet Tod.
Nun will ich den himmlischen Ort und auch seinen grossen Herrn beschreiben, einfach so, wie ich es eben vermag, dann aber auch unsere Welt mit ihrem Fürsten Luzifer, der auf dem Thron eben dieser Welt sitzt, um seine Aufgabe bestmöglich auszuführen.
Im gleichen Zuge, also nach diesem ersten Buch, will ich im zweiten Buch auch das Neue Testament behandeln und versuchen, ob ich nicht ein wenig Licht in diese grossen Geheimnisse bringen kann, denn nach dem Alten Testament kommt doch das Neue, oder? Und als drittes Buch werde ich die Offenbarungen des Johannes zu erklären versuchen.
Warum heissen diese alten Bücher denn eigentlich „Testamente“? Weil sie Vermächtnisse sind von grossen Geistern, die uns ihr Wissen und ihre eigenen Erfolge in ihren Anstrengungen vermacht, also vererbt haben zum freien Gebrauch. Sie haben uns als Erben eingesetzt und wir dürfen davon profitieren! So ist schon das eine Sünde, wenn wir diese Geschenke nicht einmal in die Finger nehmen, geschweige denn auch lesen oder gar bearbeiten! Wir aber urteilen und sagen „Das gibt’s alles gar nicht!“, obwohl wir uns im ganzen Leben nicht einmal die Mühe gemacht haben, die biblischen Texte auch nur einmal zu lesen. Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt auch Unterlassungssünden, die vermutlich nicht weniger abgestraft werden als andere bekannte Sünden, oder sogar noch viel mehr!
«Die Liebe kennet keine Schranken, Ihr Wachstum endet eigentlich nie. Doch müssen wir dem Vater danken, Dass Er uns solch‘ herrliche Gabe verlieh! Denn die Liebe heilt all unsere Wunden, Sie lässt uns aus aller Krankheit wiedergedeihn, Darum ist es unsere Pflicht, Ihm dafür doch sehr dankbar zu sein!»
Unser Herr ist alles! Er erfüllt alles, Er weiss alles, Er sieht alles! So haben wir es ungefähr als Kinder gelernt und so ist es auch! Ist das denn möglich? Ja, weil Seine Intelligenz so unfassbar gross ist! In Seinem Reich gibt es sieben Himmel, die übereinanderzuliegen scheinen, deren Grösse ich aber nicht anzugeben vermag, weil mein Denken viel zu klein dafür wäre. Sieben Himmel übereinander, warum denn das? Weil jede Vereinigung eine gewisse Hierarchie braucht! So wohnt Gott im höchsten Himmel, würde man sich denken. Aber so ist es nicht, denn Gott ist ja alles! Er belebt alles, Er schafft alles, Er durchdringt alles und hat mit allen Dingen zu tun. Seine Grösse kann ich auch nicht angeben, denn sie ist unfassbar, Er ist so gross wie Sein ganzes Reich und dies kennt keine Grenzen und doch kann Er auch in unserem Herzen wohnen! Sein Ort ist das All und das All ist unermesslich, es ist grenzenlos, endlos. Es hat keinen Anfang und wird auch kein Ende kennen, so wie der Herr selbst keinen Anfang und kein Ende hat. Also ist alles, was wir wissen, unbeschreibbar, unvorstellbar! Gottes Sein übersteigt bei Weitem unsere Begriffsfähigkeit und Er lässt nicht zu, dass unsere Wenigkeit sich Bilder macht von Ihm und über Ihn, weil Er absolut unvorstellbar ist für unser Denken und sowieso auch für unser Schaffen. Gottes Wesenheit ist reine Liebe und als Liebeswesen erfüllt Er sein Reich, die Himmel.Alle Wesen, die im Himmel sind, sind Liebe und also Geister – und lieben ihren Herrn und nähren Ihn mit ihrer Liebe. Darum ist diese Liebeskraft unermesslich, weil wir uns ja gar nicht vorstellen können, wie viele Wesen es im Himmel gibt, die Ihn nähren, noch wie stark, dass diese zu lieben im Stande sind. Liebe ist eine geistige Kraft, eine geistige Substanz und diese Kraft verbindet sich zu einem gewissen Volumen, das sich aber auch verdichten lässt, bis hin zu einer geistigen Körperlichkeit, die endlich individuell formbar wird. Der Herr der Geister selbst ist es, der sie formt nach Seinem Willen, uns aber die Möglichkeit einräumt, unseren Geist nach der Verdichtung selbst zu formen. So hat Er ja auch uns geformt, unseren Körper, nach Seinem Willen, nach Seinem Plan und mit Seiner Intelligenz. In diesen himmlischen Gefilden leben also alles Liebeswesen, deren Wesen geistiger Art sind. Sie bewegen sich dort frei und ganz nach ihrem eigenen Willen. Sie brauchen nichts, denn alles, was sie benötigen, beziehen sie von ihrem Zentralwesen, dem Herrn der Geister. Ihre Aufgabe, die sie zu erfüllen haben, ist zu lieben, Liebe zu produzieren, um damit ihren Herrn zu nähren, sozusagen aufzubauen, so wie das eigentlich auch unsere Aufgabe wäre, denn auch wir gehören ja zu ihnen, nur sind wir gefallen und nicht mehr an Seinem Ort. Aber auch uns ist ein eigener Wille gegeben, so ist uns die Möglichkeit zur Rückkehr eingeräumt, denn auch sie ist uns absolut einfach geschenkt!
Diese Wesen, die der Herr schafft aus verdichteter Liebe, wie ich erklärte, sind nicht zu verwechseln mit den Wesenheiten, welche die menschliche Willenskraft schafft, die man Egregor (2) nennt. Aber es ist doch ein Abglanz, sozusagen eine Kopie, vom göttlichen Schaffen dieser Wesenheiten. Ich werde wohl im Verlauf dieser Erklärungen darauf zurückkommen müssen. Man wird mich nun fragen wollen, wie denn der Herr der Geister es schafft, wie Er das ganze Himmelreich und letztlich ja auch die Erde geschaffen hat, und das in sieben Tagen, wie uns die Bibel versichert. Ist das möglich? Ja! Ich will es zu erklären versuchen, denn in der Bibel findet man vieles, nur keine Lüge. Das meiste, das muss man eben geistig verstehen und fast niemand versteht es. So glaubt auch fast niemand etwas und ich weiss wohl, dass auch mir fast niemand glauben wird!
Die geistige Welt ist uns völlig fremd, weil wir keine Erinnerung daran haben. Sie ist uns nicht gegeben, denn wir sehen und wir hören nichts Geistiges, noch fühlen wir es! Warum? Weil wir keine geistigen Augen und kein geistiges Gehör haben, ganz einfach! Und warum ist uns keine Erinnerung gegeben? Weil wir sonst sofort zurückkehren möchten mit all unseren Kräften, die uns zur Verfügung stehen. Niemand würde dann auf der Welt bleiben wollen! Unsere materielle Körperlichkeit erlaubt es aber nicht! Unsere Augen und Ohren sind nur für die materielle Welt geschaffen, nicht aber für die geistige! Das heisst aber noch lange nicht, dass es das Geistige nicht gibt, nur weil wir Menschen nichts hören und schon gar nichts sehen! Wir sind also sehr weit davon entfernt, Universalwesen zu sein, die alles verstehen! So ist es eben unsere Aufgabe in unserem Erdenleben, uns das geistige Sehen und Hören eben auch anzueignen, zu erlernen, es gewissermassen zurückzugewinnen. Das wiederum ist allerdings möglich, wenn es auch sehr schwer erscheint, sich darin Erfolge zu verschaffen. Jakob Böhme (1), der wohl grösste Seher der nächsten Vergangenheit, schildert das Schaffen des Herrn wie folgt: Er erwähnt sieben göttliche Quellgeister, im Sinne von hervorquellen lassen, die Gott der Herr schaffen lässt. Diese sieben Geister sind mit Ihm verbunden; man könnte auch sagen, sie sind Teil von Ihm und bringen das hervor, was der Herr sich ausgedacht hat. Er gibt ihnen die Befehle und das, was der Herr sich vorgestellt hat, bringen (quellen) diese Geister hervor. In unserer Welt hienieden verdichtet sich das geistige Gut zu Materie, die sich nach den Gesetzen des Herrn materialisieren und färben, so wie wir es kennen und also gewohnt sind. Gott selbst ist also (nur) das grosse Denkzentrum – und die Quellgeister sind die Gebärer bzw. Gebärerinnen, oder wenn ich mich eher in heutigem Verständnis ausdrücke: Das Grossrechenzentrum und seine sieben 3D-Drucker, die laufend produzieren. Das mag vielleicht ein schlechtes Beispiel sein, doch es kommt dem, was ich ausdrücken möchte, wohl am nächsten. Für mich selbst gehe ich mit Jacob Böhme nicht ganz einig, denn aus meiner Sicht sind die sieben Quellgeister wohl richtig gesehen, aber für mich sind sie die sieben Erzengel, die ohne Unterlass den Willen Gottes ausführen und liefern oder verwirklichen. Natürlich sind sie auch Geister, also hat Böhme doch Recht. Die Anzahl der göttlichen Willensvollstrecker wird wohl meist mit sieben angegeben, vor allem in der Bibel, aber manchmal sind es nur drei oder vielfach vier, auch neun oder zwölf. Woher kommt das? Der Herr selbst kann so viele Gebärer einsetzen, wie Er sie eben braucht und für nötig findet. Also ist es am besten, man nennt gar keine Anzahl, oder man erwähnt nur die vier bekannten,dann stimmt es für uns eigentlich immer. Wie sieht das himmlische Reich aber aus, dieses Reich, in dem wir hoffentlich einmal leben dürfen, wenn es uns gelungen ist, uns zu entsündigen? Wenn wir eingesehen haben, dass es die Entsündigung braucht und wir uns auf diesen Weg gemacht haben werden?
Im Alten Testament ist mehrmals von diesem Reich die Rede, denn es ist dieses Reich oder das Land, das der Herr Abraham, Isa’ak und Jakob versprochen hat. Es ist das Land, wo Milch und Honig fliessen. Die Juden selbst und die meisten Bibelleser sehen in diesem verheissenen Land das Land Kanaan, das heutige Israel. Doch dem ist gar nicht so, denn das Land Kanaan ist ja zweimal verflucht worden, einmal vom Herrn selbst, als er den Erdboden verfluchte, von dem wir uns ernähren müssen. (3) Das zweite Mal von Noah, als er den Spötter Ham verfluchte. (4) Also, dieses verfluchte Land kann nicht das verheissene, Heilige Land sein, im Gegenteil! Im Lande Kanaan fliesst keine Milch, wenn der Mensch sich nicht die Tiere dazu hält und sie heranzüchtet. Auch kein Honig, wenn der Mensch keine Imkerei unterhält! Warum aber Milch und Honig? Weil die Milch die Essenz der gesamten Fauna darstellt und Honig, weil es die Essenz der gesamten Flora ist, also alles, was der Herr uns schenkt! Bei uns hier in der materiellen Welt müssen wir selbst für alles besorgt sein, denn Dornen und Disteln soll der Acker für uns tragen! In der oberen Welt, im himmlischen Jerusalem, wird es uns geschenkt. Es fliesst uns demnach zu, so wie der Herr es uns verheisst! Wem kommt da nicht das kindliche Schlaraffenland in den Sinn? Dies ist eine kindliche Vorstellung von der Himmelswelt. Aber, wie sieht es denn nun wirklich aus, dieses verheissene Land, oder das ganze himmlische Reich? Gerne will ich erzählen, so wie es mir in meinem Geist zugekommen ist: Wir alle kennen die Gesetze des Herrn! Sie sind streng, gerecht, gut und zum Wohl aller lebenden Wesen bestellt. Er selbst, der Herr der Geister, schafft und schöpft nach Seinen eigenen Gesetzen. In unserer Welt schöpft Er nach unseren, den irdischen Gesetzen, im Himmel aber, in der geistigen Welt, schöpfte Er nach Seinen himmlischen Gesetzen. Doch das Geschöpfte selbst ist nach den gleichen Gesetzen gemacht, die Gesetze sind die gleichen! Bei uns in der materiellen Welt schöpfte Er mit Materie, im Himmel aber mit Seinem Geist und also mit verdichteter Liebe, das heisst, mittels geistiger Verdichtung. Wie Er das gemacht hat, kann ich leider nicht erklären, doch was Er im Himmel geschöpft hat, ist gleich dem, was Er bei uns auf der Welt gemacht hat. Wir würden sagen: Die Erstellungs-Pläne waren dieselben!
Wir dürfen also annehmen, dass es in der himmlischen Welt etwa gleich aussieht wie bei uns in der unberührten Natur. Wir dürfen also weite Wiesen, Berge, Wälder und Seen, Bäche und Flüsse erwarten, die zu unserer geistigen Erhebung dienen, die wiederum geeignet ist, noch mehr lieben zu können. Was fehlen wird, ist des Menschen schaffende Hand, die alles verändert und die meint, sie mache es schöner und besser als der Herr! Der menschlichen Seele ist es nicht möglich, die geistige Struktur, die verdichteten Formen des himmlischen Reiches zu verändern. Dort wird also alles so bleiben, wie es unser Herr geschaffen hat, Gott sei Lob und Dank!
Vermögen wir zu glauben, dass unser Gottvater alles mit Seinem Geist geschaffen hat? Kann uns das möglich werden? Wir wollen sehen!
Was wir hier auf Erden gebaut haben, ist ja auch aus unserem Geist entstanden! Denn der Architekt sah es zuerst in seinem Geist, dann übertrug er es auf seinen Plan und nach dem Plan wurde es dann von den Handwerkern gebaut. Also ist unser Architekt der Geist und die Handwerker sind die Quellgeister! Wenn es uns also möglich ist, nach unserem Geist zu bauen, so doch vielmehr ist es dem Gottvater möglich! Man wird mich wohl jetzt fragen wollen, ob wir uns denn dort keine Häuser oder sonstige Einrichtungen bauen können. Dann muss ich antworten: Nein! Denn im geistigen Reich sorgt der Herr selbst für uns, Er allein ist der Schöpfer des geistigen Reiches. Unsere Aufgabe wird es sein, zu lieben! Wir erinnern uns an die Worte des Herrn Jesus:
„Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ (5)
Wir werden also keine hohen Mieten mehr zu bezahlen haben, denn der Herr hat umsonst für uns gesorgt. Seine Schöpfung im Himmel ist perfekt und umsonst, so wie sie auf Erden auch perfekt und umsonst war und ist. Nur das, was wir gebaut haben, ist niemals perfekt! Aber es kostet enorm viel! Es ist dem Untergang geweiht, denn der Herr duldet keine Halbheiten. Auch Tiere sind dort, aber wir vermögen ihnen nichts anzutun. Wir werden keine Züchtungen zu ihrem Unwohl machen können, denn auch ihre Seelen und Körper sind rein geistiger Natur. Wir dürfen nur mit ihnen im Einklang leben, uns an ihrem Anblick erfreuen und Freundschaften mit ihnen schliessen. Auch sie vermögen uns nichts anzutun, denn im Himmel gibt es keinen Hunger und keinen Durst, denn unsere Nahrung beziehen wir geistig von unserem Herrn. Im Himmel wird also nichts als Freude, Freundschaft und vor allem Wohlergehen sein. Es wird keinen Tag mehr geben und keine Nacht, denn die himmlischen Gefilde kennen keine Zeit! Es ist immer hell im Himmel, es gibt auch keinen Schattenwurf, denn nur Materie kann Schatten erzeugen und keinerlei Materie erreicht die Himmel. Wohl hat es im All Materie, aber die schwebt, eigens gebunden, im All herum. Wir nennen sie die Sterne! Alle himmlischen, gebundenen Körperschaften sind durchsichtiger Natur, auch die Steine und Mauern. Alles wirkt wie durchsichtiges Gold, so wie es uns Johannes in seiner wunderbaren Offenbarung erzählt hat. (6)
Jede menschliche Seele im Himmel ist gleichgeartet. Die Körper sind wohl gut erkennbar, aber die Verdichtung ist durchsichtig. Sie sind durchscheinend, sodass sie keine Schatten werfen. Man sieht einem Gegenüber ins wahre Herz hinein und man vermag ihn zu erkennen, wenn man ihm schon einmal begegnet ist. Denn man muss bedenken, wenn auf einem Herzen nur ein Schatten wäre, dann würde das von jedermann gesehen und Gott der Herr duldet keine Schatten in Seinem Reich! Wenn ein wahres Herz einen Schatten aufweisen würde, so würde er von einem Erzengel vor den Herrn geführt werden, denn Er sieht mit einem einzigen Blick, was der Grund für diesen Schatten ist. Der Vorgeführte würde wohl erst belehrt, sodass der Schatten weichen könnte, und wenn nicht, so müsste er aus dem Himmel ausgestossen werden. Er käme vermutlich wieder auf die Welt, und das ganze weltliche Leid finge wohl von Neuem an!
Aber genau darüber will ich berichten. Jacob Böhme erzählte in seinen Schriften, dass der Lichtträger Luzifer der höchst aufgestiegene Engel im Himmel gewesen sei. Er sei somit in der himmlischen Hierarchie mit der Hilfe seiner Heerscharen auf den nächstunteren Platz nach Gott selbst gekommen. Dort habe er seinen Blick erhoben und sein Auge auf den höchsten Platz gerichtet, also auf den Thron Gottes geworfen. Er hätte sich selbst gerne dort sitzen sehen! Kennen wir das nicht allzu gut bei uns auf Erden? Aber das wurde wohl bemerkt, was einen Schatten auf sein wahres Herz warf. Seine direkt untergebene Heeresmacht hat ihn zu unerreichbaren Grössen getrieben. Das konnte der Herr der Geister natürlich nicht dulden! Und was tat Er? Ich will Euch gerne das schier Unglaubliche erzählen! So hört mir denn einfach weiterhin zu!
Er hat auf einem unbewohnten Planeten eine kleine Gegenwelt zur hohen, himmlischen Welt geschaffen. Er schuf nämlich die materielle Welt! Warum nur eine materielle Welt? Weil Er die gefallenen Geister da einzuschliessen gedachte, und einschliessen oder einsperren, das kann man nur mit Materie tun! Dazu verwendete Er die gleichen Pläne, wie Er sie damals anwandte, als Er die Himmel erschuf! Darum sieht die himmlische Welt unserer irdischen Erdenwelt so täuschend ähnlich! Darum steht auf der Tabula Smaragdina des Hermes Trismegistos (7) geschrieben: „Alles, was oben ist, ist so wie unten und alles, was unten ist, ist so wie oben! Ein ewiges Wunder des All-Einen!“
Aber Er baute sie schon mit Seinem Geist und verdichteter Liebe, aber Er baute sie auch mit verdichteter Kraft, das ergab irdische Materie. Als diese Welt fertiggestellt war, liess Er den grossen Engel Luzifer vor Sein Angesicht treten. Er redete ihm ins Gewissen und sah in sein neidiges, begehrliches Herz. Er wusste sofort, dass Er sein ganzes Heer gar nicht mehr begutachten musste, denn sie litten alle an der gleichen Krankheit, die höchst ansteckend war, nämlich an Neid, Machtgier, Bosheit, Habgier, Wollust und massloser Selbstüberschätzung. Kennen wir das nicht auch von unseren hiesigen Führungskräften? Von unseren Diktatoren? Als Nächstes liess Er den Erzengel Sankt Michael vor seinen Thron treten, denn er war mit Abstand der Mächtigste unter den himmlischen Wesen. Er war Sein Archistratege und gleichzeitig oberster Heerführer. Er war der Engel, der Sein ganzes Reich am besten kannte, denn er verfügte auch über die meisten Sonderrechte im ganzen Himmel. Und der Herr der Geister sprach wohlwollend zu ihm: „Michael, begib dich zu diesem neugeschaffenen Gartenplaneten, den ich gestaltet habe, und tue also, wie ich dir nun sagen werde: Öffne die Schleusen und lasse die Flüsse fliessen, entfessle die Winde, richte die Berge auf, alles nach meinem Plan! Bilde die Seen in ihren mächtigen Becken und gestalte deren Ufer mit Wasserpflanzen! Lasse es regnen und zerstreue alle Samen, die ich dir mitgeben werde! Schaue, dass es allen Tieren gutgehe, auch den Fischen im Meer und den Vögeln, die am Himmel fliegen! Bringe den ganzen Planeten Erde in eine Umlaufbahn zur Sonne, sodass es in Zukunft zur Hälfte des Tages dunkel werde und dass nur zur anderen Hälfte die Sonne scheine! Denn siehe, nur Materie lässt Schatten werfen! Die Wesen, die auf Erden leben werden, sollen wissen, was Dunkelheit denn sei. Sie sollen sich nun endlich nach meinem Lichte sehnen. Sie sollen bemerken, dass es eine grause und dunkle, aber dazu auch eine grosse, lichtvolle Welt gibt, die aber über ihnen ist. So sollen sie sich nach der lichtvollen Welt sehnen!
Wenn du alles nach meinem Willen getan hast, wenn alles spriesst und grünt und herrlich ist, so streue auch Unkraut auf die Erde, dass es sich mehre und mehre. Denn die gefallenen Adamiten sollen keinen Paradiesgarten antreffen, sie sollen im Schweisse ihres Angesichtes ihr Brot essen! Dann kehre zum Himmel zurück und wirf zuerst den grossen Engel Luzifer, den Mächtigen, aus dem Himmel, dass er auf die Erde herniederstürze, ohne Rückkehr, denn die will ich ihm verwehren. Ich nehme ihm die Federn von seinen Flügeln, dass er wohl noch fliegen kann, aber nicht mehr aufsteigen, dafür wird ihm seine Kraft nicht mehr reichen. All sein Volk, sein ganzes Heer, das wirf ihm nach, dass sie alle stürzen, ihnen aber, seinem Volk, ihnen will ich eine Möglichkeit zur Rückkehr geben: Sie müssen sich auf Erden, während ihrem Leben im Fleische, entsündigen. Wenn sie es nämlich nicht tun, werden sie ihre eigene Sünde wiederererben. Solange soll ihnen der Zugang in unser Reich nicht offenstehen, sondern unüberwindbar verschlossen bleiben.“
Als Sankt Michael diese Worte und den Auftrag an ihn aus dem Munde des Herrn der Geister vernommen hatte, da verbeugte er sich vor seinem Herrn und bat, dass er das Wort an Ihn zurückrichten dürfe und er erwartete die Erlaubnis dafür mit gesenktem Haupte. Es wurde ihm also gewährt vom Herrn und so sprach er: „Siehe, mein Herr, diejenigen, die ich stürzen soll, sie sind ihrem Wesen nach Geister. Sie werden nach dem Sturz doch sicher sofort wieder aufsteigen, wenn ich also zurückgekehrt bin, denn sie werden sich fürchten vor der Schwärze der Nacht! Die Finsternis muss ja furchtbar sein und sie wird diesen Geistern Angst einflössen! Sie werden sich doch nach den himmlischen Gefilden sehnen und nach Deinem Licht.“
Da sprach der Herr der Geister zu ihm: „Du weisst etwas nicht Michael, nämlich dass ich im Planeten Erde eine Anziehungskraft eingebaut habe, die alle Materie anzieht. Nichts, was von der Erde stammt, wird die Erde je verlassen können.Luzifer mag ein Geist bleiben, und er würde im Himmel sofort an seiner Grösse und der schillernden Schönheit erkannt werden. Er wird nie mehr zurückkehren können! Seine Untertanen aber, sie will ich in Materie einhüllen, die schwer ist, denn sie bekommen einen materiellen Leib aus Fleisch um ihren Geistleib herum, den sie nicht verlassen können. Sie werden für ihre Zeit darin eingeschlossen bleiben, damit sie nicht ohne mein Wissen aufzusteigen vermögen. Ihnen aber, nur ihnen schenke ich den Tod ihres irdischen Körpers, sodass für sie eine Möglichkeit besteht, dass sie den Rückweg in ihre Heimat zu finden vermögen. Vor dem Eintritt in ihren irdischen Körper passieren sie den Vorhang des Vergessens. Sie wissen also nichts mehr von ihrer wahren Heimat, sie wird fremd sein für sie! Sorge dich also nicht um sie, denn sie werden nicht aufsteigen wollen und tue, wie ich es dir gesagt habe!“
So schloss der Herr Seine Erklärung – und Sankt Michael machte sich an seine Aufgabe heran. Er liess sich schwebend zum Planeten Erde hinab gleiten, ohne jetzt schon zu ahnen, dass dieser Planet einmal eine seiner Arbeitsstätten werden würde. Als er auf die Erde herabkam, traf er alles wunderschön an und er wunderte sich also sehr! Er musste sich erst vergewissern, dass er sich nicht im Himmel befände, sondern wirklich auf der Erde unten sei. Aber als er das grosse Meer sah, da war ihm bewusst, dass dies nicht der Himmel ist, denn ein Meer gibt es im Himmel nicht, denn im Himmel ist der Gottvater selbst das Meer, aus dem alle Flüsse ausgehen – und auch wieder einmünden werden! Aber es gibt im Himmel ein gläsernes Meer, an dessen Ufern der Thron und der grosse Altar des Herrn der Geister stehen.
Und so entfesselte er die Schleusen und tat alles, wie ihm der Herr gesagt hatte, und als alles fertig war, streute er noch Unkraut aus! Und am nächsten Tag bewunderte er sein Werk. Denn alles war nun gewachsen in wilder Schönheit, die Bäume trugen ein dichtes Blätterdach und an ihren Zweigen hingen süsse Früchte. Durch die dichten Wälder schlichen die Tiere, die Bäume waren bewohnt von Vögeln aller Art. In den Meeren schwammen kleine und ganz grosse Fische und überall krabbelten Insekten aller Art und es schwirrte und pfiff und gurrte überall. Es krähte und blökte und es rieselten die Gewässer mit dem Rauschen der Wasser der grossen Flüsse um die Wette.
Er tat auf der Erde alles so, wie es ihm der Herr der Geister gesagt hatte und als er den Planeten auch noch in die richtige Umlaufbahn zur Sonne gebracht hatte, so wie es sein Befehl war, so erlebte er selbst die erste Nacht, die er ja vordem nicht gekannt hatte! So erwartete er die Dämmerung und das Einnachten. Und es schauderte ihn nach nur kurzer Zeit, da wollte er gleich wieder zurückkehren, denn es verlangte ihn fast unwiderstehlich nach dem Licht des Himmels! Aber er kam mit sich überein, dass er noch einen Tag länger bleiben wolle, um zu sehen, ob es in der Nacht wohl richtig dunkel würde, denn solches hatte er ja auch noch nie gesehen! Und als die Sonne am Horizont wieder versank, wurde es richtig finster – und Sankt Michael ängstigte sich selbst, doch wahrscheinlich allerdings nur wenig! So erfasste seine himmlische Seele reges Mitleid mit jenen, die er noch zu stürzen hatte, denn er wusste ja jetzt gut genug, dass sie dieser Erde für eine gute Zeit nicht mehr zu entfliehen vermöchten. Er erwartete den nächsten Tag und stieg in das weite All auf, erfasste den Himmelskörper Mond und setzte ihn so in die Umlaufbahn, dass er das Licht der Sonne auf die Erde reflektiere während der Nacht, und die armen Erdbewohner doch noch ein Licht am Himmel sähen, wenn auch ein fahles, bleiches, ein unwirkliches Licht. Also blieb er nochmals einen Tag länger, um zu sehen, wie es nun für die Verstossenen werden würde. Es war aber jetzt nicht mehr so schlimm, denn der Mond leuchtete in seinem vollen Rund und warf sein geliehenes Licht auf die Erde, sodass Sankt Michael wohl sah, wo er sich gerade befand. Er sah die Silhouetten der Bäume und sah die Umrisse der Tiere der Nacht, die auf ihrem Beutezug auf leisen, tastenden Pfoten durch die Nacht schlichen. Für sie kam die Nacht mit ihrer Dunkelheit gerade recht, denn man sah sie fast nicht, wenn sie mit ihren weichen Pfoten und eingezogenen Krallen leise genug dahinschlichen. Anders war es freilich, wenn der Herr Wolken aufziehen liess, denn die liessen auch den Mond nicht mehr leuchten! Dies alles gab Sankt Michael wirklich zu denken und sein Mitleid mit den Menschen wuchs noch einmal gehörig an! Er wusste ja damals noch nicht, dass die Menschen, mit denen er jetzt Erbarmen hatte, die Dunkelheit sogar lieben würden! So etwas konnte er sich überhaupt gar nicht vorstellen! Aber diese wurden zu Wesen der Nacht, während andere Söhne des Lichtes wurden. Also blieb Sankt Michael noch einmal einen Tag länger auf Erden, denn nun gefiel ihm die Welt sogar und er fand es spannend, all die Wesen zu sehen, die da lebten und durch diese Finsternis schlichen und ihrer Bestimmung nachgingen, so wie der Herr es ihnen nach Seinem Willen eingegeben hatte. Und er bewunderte das grosse Werk seines Herrn, das er gemacht hatte, und das kann ich wohl begreifen, denn eines war nämlich noch nicht auf dieser Welt, damals, als Sankt Michael dort war, und das heutzutage als ganz natürlich zur Welt gehört, nämlich das Böse schlechthin. Das sollte er selbst, Sankt Michael, der starke Engel, ja erst noch stürzen und zu Fall bringen! Auch die Bosheit der Menschen gab es noch nicht, denn auch sie müssten erst noch fallen. Und mit ihnen würde auch das Böse fallen und sich auf dem Erdenplane ausbreiten. „Arme Erden-Welt“, entfuhr es nun seinem Munde. Also besah sich Sankt Michael noch einmal alles: die Werke Gottes und Seine Wesen, die darin wohnten, die üppige Flora und merkwürdige Fauna mit all ihren tierischen Bewohnern. Aber wie würde es sein, wenn die Horden des Luzifers und er selbst hier wohnen würden? Wird es dann immer noch so schön sein? Darum vielleicht hat unser Herr Jesus uns die Bitte gelehrt: „Erlöse uns von dem Bösen!“ Denn das Reich gehört ja Ihm, auch die Kraft und die Herrlichkeit!
Und Sankt Michael sah wohl die grosse Idee seines übergrossen Herrn und er begann in diesem Moment, sie auch wirklich zu verstehen, weil er mit seiner Hand die Dinge eingerichtet und so eingestellt hatte, dass es dem Herrn der Geister gefiel, weil es ja Sein Wille war, und was wirklich Sein Wille ist, das ist gut und nicht mehr zu verbessern!
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«Beschreiben und nicht machen, treu sein und das Altertum lieben; dafür muss ich wach sein und nichts als wachen.» (Konfuzius)
Ihr habt nun gehört oder besser gelesen, wie unsere Erde entstanden ist. Und ihr wart dabei, als der grosse Sankt Michael alles geregelt hat – und ihr wisst nun schon sehr viel. Doch ich möchte Euch, liebe Leserinnen und Leser, nun aber auch von den Gesetzen Gottes schreiben und somit mitteilen, so eben wie es mir zugekommen ist. Um sich in der grossen Welt, die unser Herrgott für uns gemacht hat, zu bewegen, ohne in die Irre zu laufen, müssen wir, ja sind wir gar gezwungen, Seine Gesetze zu verstehen, um sie auch anzuwenden! Verstehen ist zu viel gesagt, aber zumindest ein wenig verstehen, denn wir kennen ja gar nicht einmal alle Seine Gesetze, denn deren sind gar nicht wenige! Die Hauptsache dabei ist aber, dass wir auch wissen, dass der Herr Seine Gesetze niemals vertauscht, keine Neuen erlässt oder sie gar verändern würde! Auch wird niemals eines weggelassen, auch keines dazugetan. Sie sind demzufolge immer dieselben und wir dürfen uns auf sie verlassen, uns auf sie stützen und berufen. So galten für die Menschen, die zu Moses Zeiten vor fünftausend Jahren lebten, die genau gleichen Gesetze, wie sie heute für uns gelten. Moses hat sie für uns entgegengenommen, für die damalige wie zum Teil auch für die heutige Welt! Wenn wir also in unserer von Gott geschaffenen Welt in der Natur zu lesen beginnen, so können wir darauf zählen, dass der Herr Seinen Prinzipien immer treu bleibt und immer wieder auf gleiche Art schöpft. Vor allem aber wissen wir, so wie Er bei uns auf Erden geschöpft hat, so hat Er auch im Himmel geschöpft. Nur, anstelle der Materie, verwendete Er Seinen Geist als die Macht der Liebe! Denn der Herr sagt von sich selbst: „Ich bin der Herr, ich ändere mich nicht! (8) Würde der Herr Seine Gesetze ändern, so würden wir die Orientierung vollends verlieren. Wir könnten uns auf nichts mehr verlassen! So aber dürfen wir uns darauf verlassen, dass an jedem Morgen die Sonne aufgeht, dass nach dem Frühling der Sommer folgt und dann der Herbst und dass im Herbst die Früchte sicher reif für uns sind. Danach aber folgt der Winter mit seiner eisigen Faust, mit der genau gleichen Gesetzmässigkeit, um die Natur allgemein sterben zu lassen und danach, nach dem Sterben, erneut mit dem Frühling zu beginnen. Wir werden damit an unseren eigenen Tod erinnert! Wir nehmen einfach alles als gegeben hin und überlegen uns nichts dabei, auch nicht, dass wir doch dafür dankbar sein könnten und auch müssten! Auch nicht, dass wir selbst ebenfalls zu dieser Gesetzmässigkeit gehören! Nur in Bezug auf uns selbst wissen wir, dass unser Körper Materie ist und zur Erde gehört und dass die Materie einst wieder von der Erde aufgenommen wird oder werden muss, denn die Anziehungskraft der Erde lässt keine Materie entschwinden. Wir haben es erst vorhin von Gott selbst gehört! Beim Geistigen dürfen wir aber annehmen, dass es aufzusteigen vermag, wenn es sich denn von den irdischen Verhängnissen befreien und lösen konnte, niemals aber Materielles. Die Gesetze Gottes sind daher für uns unverzichtbare Orientierungshilfen. Wir dürfen sie für uns zur Hilfe nehmen, aber wir müssen sie vorerst gründlich studiert haben, sonst verstehen wir sie nämlich überhaupt nicht.
Auch wenn man uns weismachen will, dass jemand ein Zauberer oder Hexer sei, der gar über ganz aussergewöhnliche Kräfte verfüge, wenn verantwortungslose Menschen unseren Aberglauben fördern möchten, um sich darauf über uns lustig zu machen, oder noch schlimmer, um sich an uns zu bereichern, auch dann wissen wir jetzt, unser Herrgott verändert Seine Gesetze nicht und niemals. Wir wissen ganz genau, wenn einer zu zaubern vermag, dann ist es der Herr der Geister selbst und sonst gar niemand! Kein Tier ist verhext, es gibt keinen Werwolf und auch keinen Drachen und auch keine geflügelten Schlangen. Die Fantasie der Menschen aber, sie ist grenzenlos und geradezu beflügelt und alte Sagen und Mythen sind so zahlreich, dass sie kaum zu zählen sind! Aber diese haben alle einen tieferen, verborgenen und geistigen Sinn! Diesen tieferen Sinn gilt es nun, für sich allein herauszuschälen und für sich selbst nutzbar zu machen und nicht alles einfach zu glauben und sich darob zu fürchten. Diese Gesetze Gottes soll man für sich auch beim Lesen der Bibel nutzbar machen, und wenn uns etwas als unmöglich erscheint, nicht das Buch zuklappen und sagen, das ist ja unmöglich, sondern dann soll man den Sinn, der damit gemeint ist, im Herzen drehen und wenden, bis man ihn ahnt und schliesslich erkennt, und nun für sich selbst herauszuschälen vermag. In der Bibel sind unzählige solche Stellen, die man aber leicht erkennt, wenn man denn versucht, sich darüber im Klaren zu werden, und so wird man auch fündig. Denn die alten Bibelautoren haben Stellen, die man nur geistig verstehen muss, mit einer, ich möchte sagen, Unmöglichkeit versehen, damit wir dort nach dem wirklichen, geistigen Sinn suchen und nicht irregehen. Ich werde aber später noch einmal darauf zurückkommen und einiges erklären.
Die ganze Bibel und vor allem das Alte Testament haben so viele reiche Geschenke bereit, die man sich erarbeiten darf und auch kann – und dafür überreich beschenkt wird. Es gibt aber auch verschiedene Auslegungen für den Text in der Bibel, ja ich möchte sagen, enorm viele! Und das Schönste daran ist, alle sind sie richtig und auch wahr, sie haben alle ihre eigene, seltsame Richtigkeit, gerade wie von Geisterhand eingefügt! So gesehen, ergibt die Bibel ein enormes Werk mit abertausenden Geschichten, die alle so lehrreich sind wie keine anderen Schriften. So können wir mit diesem Wissen einsehen, dass die Bibel ein göttliches Werk ist und vorbehaltlos geglaubt werden darf.
Du wirst mich nun fragen wollen, liebe Leserin, lieber Leser, wie denn diese Texte entstanden sind und wie dies möglich sein sollte. Ich will es Dir gerne verraten und auch erklären: Die Schriften in der Bibel sind alles gesammelte, hochvisionäre Texte, die sehr wohl ihre Richtigkeit haben, weil sie doch durch die Himmlischen an geeignete Propheten abgegeben und verliehen wurden, geschützt und behütet werden, jetzt, immerdar und für alle zukünftigen Zeiten, dies wohlgemerkt. Die biblischen Texte sind keine alten und verstaubten Schriften, die dazu noch einen Modergeruch verbreiten, sondern, wer sich an ihnen informiert, wird auch für die heutige Zeit richtig beraten sein!
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«Vorm Teufel verbergen? Das bringt keinen Segen! Wohl weiss er, wo die Menschen sind! Still sein, sich nicht mehr bewegen? Leider ist er auch nicht blind! Da hilft kein Schwert, auch kein Degen! Ein Schild aus Liebe schlägt ihn in den Wind.»
Aber ich will viel lieber und auch gerne wieder von meinem grossen Freund Sankt Michael erzählen und Euch wissen lassen, wie es ihm dereinst ergangen ist, als er den grossen Auftrag vom Herrn erhalten hatte, die grosse Welt einzurichten! Und dazu gar alle Gestirne so zu richten und einzuordnen, wie es ihm Gott befahl! Denn er hatte sie doch so einzurichten, dass es auf unserem Planeten jeden Tag einmal Nacht wird und einmal Tag, mit Finsternis und Licht! Damit der Mensch spüre, ob er sich der Finsternis zuwenden wolle oder doch lieber dem Heiligen Land des Lichtes!
Nachdem also Sankt Michael wieder zum Himmel aufgestiegen war und dem Herrn der Geister vorschriftsgemäss gemeldet hatte, wie es ihm auf dieser Erde ergangen sei, nickte der Herr bedächtig mit seinem weissen Haupte und meinte darauf, dass es so gut sei! Nun machte sich Sankt Michael daran, seinen grossen Kampf mit dem gewaltigen Lichtträger Luzifer vorzubereiten. Der Herr der Geister segnete ihn dafür mit einem ganz speziellen Segen, wie das nur der Herr selbst kann! Dies war nämlich unbedingt notwendig, denn Sankt Michael hätte Luzifer sonst nicht angreifen können! Dieser Segen nahm ihm das ihm eigene Denken, für nur kurze Zeit allerdings, gänzlich aus seinem hohen Haupte und liess in ihm den übergrossen Wunsch aufsteigen, seinen Gegner auch wirklich zu besiegen. Denn im Himmel kann niemand, vor allem natürlich die grossen Erzengel nicht, jemandem so richtig wehtun oder ihn gar bekämpfen, denn ihr Wesen ist ja reine Liebe! Dies, liebe Leserin, lieber Leser, muss man sich erst einmal mit all seinen Konsequenzen verinnerlichen, um überhaupt verstehen zu können, warum nur Sankt Michael diesen Segen brauchte. Daher musste der Herr der Geister diese übergrosse Liebe von ihm wegnehmen und bis zum Ende des Kampfes in sich selbst isolierend bergen, einfach irgendwie entfernen. Wer weiss denn schon, wie das der Herr der Geister gemacht haben könnte. Aber genau so war es auch damals, als der gute Tobit mit dem merkwürdigen Händler Mikha‘el von Ninive nach Ekbatana gezogen ist. Die Leserin oder der Leser mag sich bestimmt an dieses Buch Tobias erinnern.
Nun aber, mit dieser Isolation ausgerüstet, machte sich Sankt Michael auf und er fühlte sich stark, mächtig und absolut unbesiegbar. Das war er vorher schon, aber jetzt noch mehr, denn das wäre er auch ohne den Segen gewesen, aber Sankt Michael würde niemals angegriffen haben, nur in Kriege eingreifen, wenn Er es als absolut notwendig empfände, das würde er schon, so wie ich es schon in meinen Büchern erzählt habe! Diejenigen Himmelsbewohner, die ihm gerade begegneten, erschraken ob seinem Gesichtsausdruck, denn fest und unerbittlich waren jetzt seine sonst so schönen, lieblichen und freundlichen Gesichtszüge! Er trat also, ohne nur einmal zu zögern, zu jenem Ort hin, wo Luzifer sich aufzuhalten pflegte, und zog ihn an das äusserste Ende des Himmels, dorthin, wo die grausigen Abgründe klafften und ihnen entgegengähnten und sie durch ihre grässlich schwarzen Tiefen bedrohte! Es sollten aber keine anderen Himmelsbewohner, auch nicht nur einer, den furchtbaren Kampf mitansehen müssen, denn das waren unvorstellbare Kräfte, die da voll aufeinanderprallten. Sie waren wohl absolut diesen furchtbaren Kräften vergleichbar, die aufeinanderstiessen, als der Staat Atlantis unterging! (9) Dort angekommen – und erst nach längerem Ringen, hob Sankt Michael den Luzifer hoch über seinen Kopf empor und warf ihn mit unglaublicher Wucht über diesen jäh abfallenden Himmelsrand. Die Wucht des Falles war durch den Stoss so stark, dass Luzifer keine Kraft hatte und auch nicht mehr die Zeit dafür fand, seine nun ungefiederten Flügel auch nur auszubreiten. In sausendem Fall und unter gellendem Pfeifen stürzte nun der mächtige Engel den irdischen Gefilden entgegen und kam überhaupt erst dort wieder richtig zu sich, nämlich gerade zu jenem Zeitpunkt, als eben die herrliche Abenddämmerung über den glühenden Horizonten ringsum einsetzte und es nun dunkel ward auf dem sonst so wunderschönen Erdengrunde. Alle Tiere auf Erden, die ja direkt von Gott selbst gesteuert werden – ausser den wenigen Menschen-Tieren, die es schon gab – erschraken ganz erheblich und sie flüchteten schnell, mit eingezogenem Schwanz zwischen ihren Hinterläufen, in ihre Höhlen und Baue, denn sie ahnten gar nichts Gutes. Doch diese Menschentiere oder Faune – sie spürten den Sturz nicht – wurden durch den Sturz nicht gewarnt wie all die anderen Tiere, denn ihre Sinne für geistige Wahrnehmungen waren schon so stumpf, dass sie nichts bemerkten. Luzifer erlebte jetzt als Erstes nach dem Sturz die dunkle Nacht auf Erden. Auch ihm graute – man höre und staune – und er begann zu frösteln, obwohl er ja gar keinen Körper besass. Es war wohl ein geistiges Frösteln an seinem Hinterteil. Zum nächsten Tag schaute er sich auf Erden um und fand nun beim Tageslicht, dass er, trotz des Sturzes aus dem Himmel, dennoch im Himmel sei, denn alles sah so aus, wie er es vom Himmel her wohl kannte. Er sah die herrlichen Berge, deren weisse Gipfel wie abgelöst von dunkelgrünen Waldhainen und umspült von den tiefblauen bis türkisgrünen Wassern der herrlichen Seen prunkten, die von tosenden, rauschenden, zum Teil fallenden Wassern, die aus den Bergen hervorsprangen, gespiesen wurden. Er sah weite Wälder, Wiesen und blühende Auen, saftige Steppen, auf denen die Tiere grasten. Und er sah erquickliche Matten, aber er sah auch heisse, ja gar glühende Wüsten unter zitternden Lüften liegen! Aber auch das reine Gegenteil sah er, nämlich gefrorene Berge, Eisflächen in klirrender Kälte, weit und breit, schwimmende Eisberge, mächtig aufgetürmt und bläulich schimmernd. Er fand hier eine eigene, gefrorene Welt aus lauter Eis, die unter sausenden Winden öde dalag und ihm scheinbar feindlich begegnete! Solches kannte er allerdings nicht im Himmel. Schaudernd und wehklagend wandte er sich ab und flüchtete sich in die ihm bekannten Wälder zurück. Nein, solche Gegenden kannte er allerdings aus den gänzlich verlorenen Himmeln nicht. Er fand sich alleine auf der grossen, weiten Welt und er fühlte nun zum ersten Male Hitze und eisige Kälte, obwohl er – körperlos – nicht darunter litt, aber er fühlte es trotzdem auf eine andere, ihm eigene Art! Nun sinnierte er schaudernd, sofort wieder aufzusteigen. Unwillkürlich blickte er zum Himmel empor und sah gerade noch, wie am Rande des Himmels die Engelwächter patrouillierten, mit ihren feurigen Schwertern in der Hand, die wohl jedermann fürchtete! Da wusste er, sie waren nur seinetwegen dort, um ihm seine Rückkehr von Anfang an zu verwehren. Aber er probierte es trotzdem! Auf seine enorme Kraft vertrauend, breitete er seine mächtigen, federlosen Flügel aus und erhob sich schnell! Aber er kam nicht sehr weit, dann wurde es mühsamer und endete schliesslich in einem wütenden Geflatter, das wirklich fast lächerlich aussah! Als er schliesslich wieder auf Erden gelandet war, musste er sich erst einmal ausruhen. Er erkannte sich jetzt selbst als ein Ausgestossener, ein Gefangener in einer eigenen, wunderschönen, aber teilweise wohl dunklen, finsteren Welt. Aber Luzifer verfügte lediglich über ein trotziges Herz, keines, das Reue oder das ein Bitten um Vergebung gekannt hätte, ganz im Gegenteil, denn er ging wild und trotzig umher und sann gar auf Rache gegen Gottvater und Seine getreuen Wesen! Er wollte sich an Gott und Seinen Wesen rächen. Nun sann er darauf, wie er das anstellen, wie ihm das wohl gelingen könnte! In diesem Moment war die Rache auf dem Erdenplan geboren, durch ihren Fürsten selbst hergebracht und höchstpersönlich! Und diese Rache wird diesen Erdboden wohl nie mehr verlassen, denn sie wird grassieren zum Leid der Erdenmenschen als deren furchtbarste Krankheiten! Er war in diesem Moment zum Herrn und Vater der Rache geworden, die ab sofort nun heimisch war auf Erden, in allen Höhlen, Ritzen und Spälten, solange wohl, bis das letzte Menschentier, der letzte Faun sein Grab gefunden hätte hienieden. Diese doch wohl so wunderschönen Gefilde auf Erden. Entnähme man dem Wort Erde das R, das für Rache steht, so wäre es Eden! Doch das R für Rache wird wohl bleiben! Gerade ungefähr zu dieser Zeit war es, dass im Himmel Sankt Michael zu Sankt Raphael hinzutrat und zu ihm sprach: „Siehe Bruder, mit Luzifers Anhängern werde ich keinerlei Mühe haben. Sie vermögen sich nicht zu wehren gegen mich, wenn ich sie aus dem Himmel verstossen muss. Aber ich kann nicht oben und unten sein. Steige also Du für mich auf die Erde und schliesse die Seelen, die ich über den Himmelsrand schleudere, in die fleischlichen Körper ein, die der Herr zu diesem Zweck überall auf Erden platziert hat. Es werden dies alles Jungtiere sein. Wenn Du sie siehst, wirst Du wissen, wozu sie dienen sollen, denn sie liegen seelenlos bereit, um eine gefallene Seele aufzunehmen! Erst wenn sie beseelt sind, erheben sie sich und wandeln. Er hat ihnen einen Instinkt bereitet und eingepflanzt, und sie werden sich also selbst zu erhalten wissen. Es werden stumpfe Wesen sein, die keine Sehnsucht in ihren Herzen tragen, aber nimm Dich vor ihnen in Acht, denn sie bekämpfen alles, was vom Himmel ist, denn sie werden dem Luzifer angehören. Oder sie bekämpfen einfach alles, was anders ist als sie selbst, und sie könnten also absolut auch versuchen, Dich zu bekämpfen! Es ist nur für die ersten Menschentiere, denn nach nur kurzer Zeit werden sie Mütter haben, die für sie sorgen und sie säugen!“ Daraufhin hängte sich Sankt Raphael seine Medizintasche um, zog sich die Riemen straff und erklärte, er wisse schon von dieser Sache, er habe sie ja auch eine gewisse Zeit zu säugen gehabt, wenn gerade keine Tiermutter zur Stelle gewesen sei. So taten sie, was von ihnen verlangt war. Sankt Michael warf Luzifers Brut, einen nach dem anderen, aus den himmlischen Höhen und Sankt Raphael empfing unten auf Erden ihre gefallenen Seelen und pflanzte sie in die kleinen, fast reglosen Körperchen ein. Die Tiermenschen wurden also geboren und wandelten nun auf Erden, die Dornen und Disteln für sie bereithielt und was nicht zu vergessen ist: Es erwartete sie unsagbares und schneidendes, immerwährendes, unbeschreibliches Leid!
Als die ersten Weiber der Faune erwachsen waren, sorgten sie selbst für ihren Nachwuchs! Es wurde nun ein einzig dafür bestimmter Engel aus dem Himmel zu ihnen geschickt, der die gefallenen Seelen in die kleinen Körper einzupflanzen hatte. Anstelle von St. Raphael war dies der grosse Botenengel Sankt Gabriel, denn ab sofort übernahmen die Tiermütter auch die Aufzucht ihrer Jungen selbst in ihre Hände. Gott der Herr hatte ihnen in Seiner Güte eine eigene Mutterliebe eingepflanzt, die Er verleihen konnte, die Er aber auch wieder zu entziehen vermochte, die sie aber im Regelfall autonom veranlasste, ihren Kleinen die Brust zu geben. Aber es waren alles stumpfe und bisweilen auch bösartige Wesen. Ohne Mitleid waren sie und böse, ausserhalb dieser Mutterschaft, aber mit viel Eigenliebe begabt! Wir wissen es ja nun, es waren keine Kinder der Eva, sondern es waren Lillith’s Söhne und Töchter! Aber ich werde das in den nächsten Kapiteln noch einmal genau erörtern und erklären. So lebten also Luzifers Horden viele Jahrtausende auf Erden, abwechselnd in Schatten und Licht – und die himmlischen Gefilde waren ab dieser Zeit schattenlos und rein geblieben. So sorgt eben der Herr für Seine hohe, göttliche Ordnung! Niemals mehr wurde seither der himmlische Friede gestört! Sankt Michael konnte sich anderen Aufgaben widmen. Aber auf Erden waren nun infolge der Rache Mord und Totschlag an der Tagesordnung! Alles, was sich fremd war, wurde sofort und heftig bekämpft und, wenn möglich, totgeschlagen. Der Herr der Geister sah diese Wesen wohl und Er wusste natürlich, dass ihnen die Möglichkeit innewohne, sich zu ändern und sich, aus ureigenem Willen, einst dem Guten, und somit Ihm selbst zuzuwenden. Aber sie taten es nicht! Im Gegenteil, sie wurden immer schlimmer und schlugen sich auch tot, nur um dem Nächsten seine Tagesbeute zu entreissen. Sie töteten sogar auch aus reiner Freude am Töten, so wie man sonst eine Leidenschaft betreibt, und litten an der Krankheit eines eigentlichen Blutrausches! So wandte der Gottvater Sein Angesicht angewidert ab von ihnen, denn diese Wesen interessierten Ihn nicht mehr! Sie werden Ihn auch nie mehr interessieren, denn es waren einfach scheussliche Tiere, die scheusslichsten, die Er je gemacht – und es reute Ihn wohl, dass Er sie geschaffen hatte! Er überlegte sich, diese bedenkliche Rasse von Tieren vom Erdboden verschwinden zu lassen und Er überlegte sich gut, wie Er das wohl tun könnte. Er beschloss, die Sündflut ein weiteres Mal auszulösen, denn der böse Keim dieser Menschentiere war mit dem grossen Noach auf die Arche gekommen und verbreitete sich ein weiteres Mal, allem Anschein nach leider wieder von Neuem! Aber wir dürfen nicht vergessen, mit auf der Arche war der bedeutendste Schatz, den es jemals gab, nämlich Adams Gebeine – und mit den Gebeinen Adams Geist, der noch immer in ihnen wohnte, bis sie einst in die Erde kamen, wo sie der Gottvater auch hergenommen hatte! (10)