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Wolken zeichnen Bilder an den Himmel, lösen die Formen wieder auf, verwischen sie und ziehen weiter. Das ist ihr Beruf. Die Gedichte von Franziska Greising zeichnen mit Wörtern, reihen sie zu Rhythmen, wecken Erinnerungen, Gefühle, mal heiter, mal dunkel grundiert, mal spielerisch. Sie vergegenwärtigen Landschaften, Szenen, Begegnungen, geben flüchtigen Lebensspuren eine Dauer. Das Unscheinbare wird bedeutend, das Beiläufige zum Zeichen und das Gedicht wolkengleich zu einem sich wandelnden, sich entfaltenden Kondensat, das über seinen einzelnen Moment ins Allgemeingültige weist.
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Seitenzahl: 25
Veröffentlichungsjahr: 2023
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FRANZISKA GREISING
GEDICHTE
Ein Gedicht hab ich geträumt
Eine Prise Wörter
Von Sommern von Jahren erzählen
Was mag das sein
Haiku
Hierhin Dorthin
Wo der Kreis beginnt
Ratemälchen
Der Berg
Stadt am Meer
Blick aus dem Fenstero
Nordsee bei Kolobrzeg
Reise am Meer
Das Paar
Gambetta
Glücksspiel
Ici c'est Charlie
La Place du Têrtre
Madame Lamboukas
Mein Pariser Viertel
Seit gestern
Nachmittag in Paris
Noch im Zwielicht
Obdachlos
Paar in der Metro
Taxi
Ein voreiliger Kellner
Föhn am Mittag
Föhn am Abend
Wind
Schneeland
Januar
September
Im Nebel
Schlachttag
Ach Hund
Der Kater
Die Amsel
Täubchen im Meer
Du nackte Grazie
Nach dem Regen
Neujahr
Warten
Fest der Dichter
Gestalten
Im Zwielicht
Traum
Übergänge
Die erste der Nächte
Die Königin von Saba
Ein Tag ein Monat ein Jahr
Spitteler
Besuch
Das Haus
Die Mütze
sms
Die Klingel
Vertagte Umarmungen
Totentanz
Danach
Verloren
Einmal nachts
Fiel mir eine Strophe ein
Entzückte mich
Ganz ohne zu zweifeln
Zu löschen zu knobeln
Die Strophe entstand
Aus Nacht und Traum
War schön
Ganz wunderschön
Es kam der Morgen
Es kam der Tag
Es kam die Arbeit
Die Strophe verschwand
Weiss nicht
Wie sie anfing
Weiss nicht
Wie sie weiterging
Doch vielleicht
War es nur
Eine Strohphe
Mit h
War Stroh
Sonst nichts
Zum Geburtstag wünsch ich dir
Einen haltbaren Wortschatz
Zum Falten und Mitnehmen
Darunter ein paar Dutzend
Vokabeln zum Auswechseln
Und davon ein Kilo
Grossgeschriebene
Das doppelte an kleinen
Dazwischen ein Wort zum Ergreifen
Eine Auswahl zum Spielen
Etwa zehn oder so
Zum Verdrehen
Ein paar zum
Drauf Hereinfallen
Eine Sammlung von Wörtern mit Flügeln
Zwei oder drei
Zum Klauenlassen
Eine Prise Begriffe zum Brechen
Ein Quentchen zum Trennen
Eine Spur von Wörtern
Zum Abschneiden
Eine Prise Wörter mit Macht
Und Körbe voll
Für die Liebe
Die Täuschungen die Kälte lächeln wir weg
Erwähnen nur was nah war
Wirklich nah
Ein Gedicht
Eine Freundschaft
Was mag das sein
Ist klein
Und fein
Ist bloss 1 Bein
Mischt sich nicht ein
Um zu entzwein
Nein nein
Ihm passt es ungemein
So ganz allein
Das Grosse obendrein
Wird dank ihm klein
Doch nur zum Schein
Was mag das sein
Auch ich erlitt besagte Pein
Ich armes Kunstwerklein
Durch jenes Bein
Das Falzbein, unentbehrliches Werkzeug meines verstorbenen Verlegers und Kunstdruckers
Ein Meer von Gelb ja
Ein Meer von Gelb und Grün und
Er ist mein ja mein
Mantel Schuhe Hut und fort
In die Schluchten zwischen Haus und Hof
Ins Kreuz und Quer der Städte
Ins Scharmützel der Strassen
Und wo eine Bise dazwischenfährt
Befreit uns die Amsel
Befreit uns ihr Lied
Wir legen einen
Vorrat an Atem zu
Hasten damit ins Tagesgeschehen
Guten Tag und Danke und Jawohl
Und es geht sagen wir
Wirklich prima doch doch
Und schon wieder weiter
Denn morgen kommt Schnee
Ich sage nichts
Und zornig
Tobt mein Schweigen