Der Bote - Dieter Paul Rudolph - E-Book

Der Bote E-Book

Dieter Paul Rudolph

4,0

Beschreibung

"Noch einmal öffnete ich Södermanns Kladde und las in der akkuraten Schrift, wie ein solcher Brief zu beantworten sei. Ein leeres weißes Rechteck wurde sichtbar, ein dünner senkrechter Strich blinkte. Ich drückte eine Taste - auf dem Rechteck erschien ein "e". Ich lachte auf." Das Jahr 2168 in Zeiten von Postkutschen und rationiertem Wasser. Im Weiler Bankies findet man die Leiche eines Unbekannten. Ein Kriminalrichter reist an, um den Fall zu untersuchen. Merkwürdiges geschieht, die Zeit fließt schneller, ein Strudel, der alles und jeden erfasst. Unter einem Schafstall summen Computer, unter Ruinen liegen Relikte einer merkwürdigen Vergangenheit.

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Erster Mord

Wach. Es stinkt nach Schafscheiße. Schnell auf und das Gesicht in die Waschschüssel getunkt. Ah! Kalt! Wasser abschütteln und runter, rasch, rasch, komm. Angeekelt einen Blick auf meine Umrisse im Heu, dunkler als das Zeug drum herum, wahrscheinlich nass. Klar doch: nass. Möchte gar nicht wissen, wie das riecht. Schon hell draußen?

Es dämmert. Gut so.

Unten wird zuerst die Kaffeemaschine eingerichtet, eingeschaltet, dann der Laptop hochgefahren. Beides geht viel zu langsam – Geduld, Geduld, ich müsste mehr Geduld haben! Sagt sich so. Immerhin: Der Generator brummt gleichmäßig und diskret, ist da oben nicht zu hören. Keine Gefahr.

So. Jetzt warten. In der Zwischenzeit: Einwählen, Emails checken. Auch wieder eine Ewigkeit. Klack, klack, klack, mit den Fingern auf die Tischplatte musiziert. Endlich: der Kaffee ist durch. Die erste Tasse in drei, vier großen Schlucken, dass ich mir die Zunge daran verbrenne.

Was Wichtiges im Mailfach? Die übliche Erinnerung aus der Zentrale: Au-gen-auf! Ja, ja. Augen auf. Ihr habt leicht reden.

Keine Unterschrift. Soll ich eine Antwort tippen? Nee, oder? Doch? Wird erwartet, ja, ja, ja. Aber an wen eigentlich? Den Priester? Den Silberkopf – lass ihn das bloß nicht hören …? Die Quatschtante – äh … die Stirnumkränzte?

»Alles unter Kontrolle. Planmäßiger Gang der Dinge. Herzliche Grüße!«

›Herzliche Grüße‹ streichen. Die sind imstande und drucken das aus und heften das ab. Man macht sich zum Gespött der Nachwelt … Issn das da?

Ha! Der Programmierer hat ein neues Spiel geschickt! Der weiß, was ich brauche! Space Car Race, ohne Bindestriche, der hats nicht so mit Sprache. Muss er auch nicht. Heißt race nicht auch ›Rasse‹? Doch, gelt? Komisch.

Also, was haben wir denn da. Mit 200000 Sachen die Sekunde durch x-beliebige Galaxien gerast, aufpassen, feindliche Flotten aus bizarren Fahrzeugen, Sternbarrieren als Hindernisse, schwarze Löcher – tilt. Planeten kaputtballern, unbewohnte zehn Punkte, bewohnte hundert. Um die Kugeln kurven, möglichst dicht, aufpassen, dass dich die Schwerkraft nicht ins Nirwana katapultiert oder mitten ins Herz des Bösen, wo sie einen mit ihren Bomben zupflastern. Wer 10 000 Punkte hat, gewinnt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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