Der Diener zweier Herren - Carlo Goldoni - E-Book

Der Diener zweier Herren E-Book

Carlo Goldoni

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Beschreibung

Der Diener zweier Herren ist das bekannteste Bühnenstück des italienischen Dramatikers Carlo Goldoni. Florindo wird beschuldigt, den Bruder seiner Geliebten Beatrice getötet zu haben, und ist vor den Anschuldigungen nach Venedig geflohen. Als Mann verkleidet, reist ihm Beatrice nach, begleitet von ihrem Diener Truffaldino. Ohne dass die beiden Liebenden voneinander wissen, nehmen sie sich im selben Wirtshaus ein Zimmer ... (aus wikipedia.de)

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Der Diener zweier Herren

Carlo Goldoni

Inhalt:

Carlo Goldoni – Biografie und Bibliografie

Der Diener zweier Herren

Personen.

Erster Aufzug.

Verwandlung.

Zweiter Aufzug.

Der Diener zweier Herren, Carlo Goldoni

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster

ISBN: 9783849610807

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com

Carlo Goldoni – Biografie und Bibliografie

Berühmter ital. Lustspieldichter, geb. 25. Febr. 1707 in Venedig, gest. 6. Jan. 1793 in Paris, widmete sich dem Studium der Rechte und ward Sekretär des Vizekanzlers des Kriminalgerichts in Chioggia, dem er 1729 nach Feltre folgte. Hier trat er auf einem Liebhabertheater auf und verfasste die beiden Lustspiele: »Il buon padre« und »La Cantatrice«. 1731 promovierte er und ließ sich 1732 als Advokat in Venedig nieder. Bald aber musste er wegen einer Liebesangelegenheit Venedig plötzlich verlassen und lebte nun mehrere Jahre in verschiedenen Städten Oberitaliens, bis er 1736 in Genua die Tochter eines Notars heiratete. Seine ersten größeren dramatischen Versuche: »Il gondoliere veneziano«, »Belisario«, »Rosamunda« u.a. waren inzwischen in Venedig zur Ausführung gebracht. Nunmehr trat er in Venedig als Reformator des italienischen Lustspiels auf und führte an Stelle der Commedia dell' arte die Charakter- und Sittenkomödie nach Molières Vorbild ein. Während dieses mühevollen Kampfes, so dem Carlo Gozzi sein Hauptgegner war, wechselte er häufig seinen Aufenthaltsort, auch immer noch als Advokat praktizierend. Erst als es ihm gelang, in ein festes Verhältnis zu der Medebacschen Truppe zu treten, gab er die Advokatur ganz auf. Das Publikum entschied sich endlich für die neue Richtung. 1761 erhielt G. einen Ruf nach Paris, um für das dortige Italienische Theater zu arbeiten, und verbrachte die letzten 30 Lebensjahre in der französischen Hauptstadt. Hier schrieb er noch mehrere italienische Stücke und zwei französische, darunter »Le bourru bienfaisant« (1771). Als sein Kontrakt abgelaufen war, ernannte ihn Ludwig XV. zum italienischen Lehrer seiner Töchter mit festem Gehalt. Durch die Revolution verlor er dies, und ein Beschluss des Konvents gab es ihm zu spät (7. Jan. 1793) zurück. G. hat gegen 200 Stücke geschrieben. Sein Ruhm beruht auf seinen Lustspielen. Sein Hauptverdienst ist die Einführung des regelmäßigen Lustspiels nach französischem Muster (doch ohne Beobachtung der Einheit des Ortes), besonders der Sitten- und Charakterkomödie. Er arbeitete oft flüchtig und ungleich; auch fehlt es ihm, mit Moliere verglichen, an komischer Kraft und echtem Humor. Aber die Sitten seiner Zeit und Nation hat er mit großer Wahrheit und scharfen Umrissen, in natürlicher Sprache und lebendigem Dialog gezeichnet. Die noch jetzt beliebtesten Lustspiele Goldonis sind: »Il burbero benefico«, »La bottega del caffè«, »Il ventaglio«, »La locandiera«, »Il bugiardo«, »Torquato Tasso«. Einzelne Stücke sind im venezianischen Dialekt geschrieben. Die erste vollständige Ausgabe seiner Werke besorgte G. selbst (Vened. 1788 ff., 44 Bde.). Von den folgenden nennen wir: die von Venedig 1817, 16 Bde.; Prato 1819 bis 1827, 47 Bde.; Florenz 1827, 53 Bde. Außerdem gibt es zahlreiche Auswahlen (z. B. mit Bildern von G. Mantegazza, Mail. 1891).Goldonis Selbstbiographie erschien u. d. T.: »Mémoires de Mr. G., pour servir à l'histoire de sa vie et à celle de son théâtre« (Par. 1787, 3 Bde.; neue Ausg., das. 1883; ital., Vened.1788 u. ö.; beste Übersetzung, Mail. 1877; deutsch, Leipz. 1789, 3 Bde.); sein Briefwechsel wurde veröffentlicht von Masi (Bologna 1880), Urbani de Gelthof (Vened. 1880) und Mantovani (Mail. 1884). Vgl. Molmenti, Carlo G. (Vened. 1879); Galanti, C. G. e Venezia nel secolo XVIII (2. Aufl., Padua 1883); Spinelli, Bibliografia Goldoniana (Mail. 1884); Malamanni, Nuovi appunti e curiosità Goldoniane (Vened.1887); Rabany, Carlo G., le théâtre et la vieen Italie au XVIII. siècle (Par. 1896).

Der Diener zweier Herren

Personen.

Pandolfo, ein Kaufmann.

Rosaura, seine Tochter.

Doktor Lombardi.

Silvio, sein Sohn.

Beatrice, unter dem Namen Federigo Rasponi.

Florindo Aretusi.

Tebaldo, Wirt.

Blandina, Rosaurens Mädchen.

Truffaldino, ein Bedienter.

Zwei Aufwärter im Gasthofe.

Zwei Träger.

Ort der Handlung: Venedig.

Erster Aufzug.

Zimmer in Pandolfos Hause.

Erster Auftritt.

Pandolfo, Doktor Lombardi, Tebaldo.

DOKTOR. Hier haben sie meine Hand – es bleibt dabei.

Sie schlagen ein.

PANDOLFO. Es bleibt dabei. – Heute Verlobung und morgen Hochzeit. Unser junges Volk ist so ineinander verliebt, daß sie uns gern die weitläufigen Vorbereitungen und Zeremonien schenken werden. – Sie sollen Zeuge sein, alter Krugvater!

TEBALDO. Viel Ehre!

PANDOLFO. Man kann wohl sagen, hier hat der Himmel seine Hand im Spiele gehabt. Ohne den plötzlichen Tod des jungen Rasponi wären wir wohl nie Schwäger geworden.

DOKTOR. Accidit in puncto –

TEBALDO. Was? der junge Rasponi ist tot?

PANDOLFO. Tot! – Er ist ermordet worden – in einer Gesellschaft wilder junger Leute – der Liebhaber seiner Schwester, den er nicht leiden konnte, war auch dabei. – Ich weiß die eigentliche Geschichte nicht; aber tot ist er.

TEBALDO. Der arme brave junge Mensch!

PANDOLFO. Haben Sie ihn gekannt?

TEBALDO. Wie das Mutterfäßchen in meinem Keller. Ich habe vier Jahre in Turin gewirtschaftet, und er war mein täglicher Gast. Ich hab' auch seine Schwester gekannt, ein prächtiges Mädchen! nur zu männlich erzogen. Sie trieb alle Übungen ihres Bruders. – Wer hätte das denken sollen!

PANDOLFO. Sie wird sich wohl trösten; des Bruders Tod macht sie zu einem sehr reichen, unabhängigen Mädchen. Aber daß wir nicht vergessen, warum ich Sie herbitten ließ. – Wir wollen das Hochzeitsmahl bei Ihnen einnehmen. Treffen Sie Anstalten! Nicht prächtig, aber gut.

TEBALDO. Lassen Sie mich machen! Der erste Gang soll so substantiös sein als der Bräutigam, und der zweite so delikat als die Braut. Der dritte wird –

Zweiter Auftritt.

Vorige, Blandina.

BLANDINA. Draußen ist der Bediente eines Fremden.

PANDOLFO. Was will er?

BLANDINA. Er will es Ihnen durchaus selbst sagen. Es ist ein netter, spaßhafter Mensch.

PANDOLFO. Nun, so laß den netten, spaßhaften Menschen hereinkommen.

BLANDINA geht ab.

PANDOLFO. Wahrscheinlich ein Reisender, der an mich adressiert ist.

TEBALDO. Bitte, mein Haus zu rekommandieren.

Dritter Auftritt.

Vorige, Truffaldino, Blandina.

TRUFFALDINO. Übrigens hab' ich die Ehre, mit aller Hochachtung zu sein: Euer Wohledeln ergebenster Diener und Freund!

DOKTOR. Der Mensch beginnt seine Rede mit dem Schlusse eines Briefes.

PANDOLFO. Was will Er?

TRUFFALDINO. Kann ich vorher die Ehre haben, Sie um etwas zu fragen?

PANDOLFO. O ja.

TRUFFALDINO. Wer ist das artige, wohlerzogene, gutgenährte, rotbäckige, freundliche Mamsellchen?

PANDOLFO. Was geht Ihn das an? Es ist meiner Tochter Mädchen.

TRUFFALDINO. Ich wünsche Euer Wohledeln viel Freude an ihr! Zu Blandina. Und schätze mich glücklich, Sie kennen zu lernen.

PANDOLFO. Ist der Mensch ein Narr! – Komm' Er zur Sache, Freund! Was will Er? wer ist Er? wer schickt Ihn?

TRUFFALDINO. Gemach, mein Herr, gemach! Drei Fragen auf einmal, das ist zu viel für einen armen Teufel, wie ich bin.

PANDOLFO zum Doktor. Was ist das für ein Mensch? – gewiß keiner von den klügsten.

DOKTOR. Auch wohl nicht von den ehrlichsten.

TRUFFALDINO zu Blandina. Sind Sie eine Braut?

BLANDINA. Ach nein.

PANDOLFO. Will Er bald sagen, wer Er ist; oder will Er seiner Wege gehen?

TRUFFALDINO. Wenn Sie nichts anderes wissen wollen, als wer ich bin, so bin ich mit zwei Worten fertig. Ich bin der Diener meines Herrn. Zu Blandina. Wir wollen wieder auf unsere Sache kommen.

PANDOLFO wendet ihn zu sich. Wer zum Henker ist denn Sein Herr?

TRUFFALDINO. Ein Fremder, der Sie besuchen will. Zu Blandina. Ich bin auch kein Bräutigam.

PANDOLFO wendet ihn zu sich.