Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen - Irina Teodorescu - E-Book

Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen E-Book

Irina Teodorescu

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Beschreibung

Irgendwo in Osteuropa sitzt Gheorghe Marinescu Anfang des 20. Jahrhunderts beim Barbier, als der selbsterklärte Robin Hood der Gegend in den Laden stürmt und die beste Klinge des Friseurs verlangt. Gheorghe Marinescu überschlägt geschwind den Reichtum des Räubers und bietet ihm zwei echte Revolver statt des Barbiermessers an. Sein Plan ist perfide und funktioniert. Vorläufig. Der schnauzbärtige Bandit kommt - wie vorgesehen - elendiglich ums Leben, verflucht aber Gheorghe Marinescu samt all seiner Nachfahren bis ins Jahr 2000. Der böse Fluch lastet schwer auf der Sippe Marinescu, es helfen nicht die Wallfahrt nach Jerusalem, keine Gebete noch Tricks. Er trifft den Erstgeborenen jeder folgenden Generation, und die Frauen versuchen vergeblich, Männer und Söhne zu retten: Maria die Versaute, Maria die Hässliche, Ana die schöne Hexe oder Margot die Schlange. Irina Teodorescus Debüt ist burlesk und ernst, absurd und poetisch, es durchquert in Hochgeschwindigkeit ein ganzes Jahrhundert. Die turbulenten Volten dieser ebenso verrückten wie tragischen Familiensaga bewegen sich dabei auf einer nur angedeuteten historischen Folie: Zwei Weltkriege, Juden- und Zigeunerhass, Beginn und Ende des Kommunismus, Armut und Unfreiheit werden unauffällig miterzählt. Ein wunderbar heiteres und melancholisches Buch.

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IRINA TEODORESCU

Der Fluch des

schnauzbärtigen

Banditen Roman

Aus dem Französischen von Birgit Leib

Verlag Klaus Wagenbach Berlin

E-Book-Ausgabe 2015

© 2014 Gaïa Éditions

© 2015 für die deutsche Ausgabe:

Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/41, 10719 Berlin

Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

ISBN: 978 3 8031 4184 2

Auch in gedruckter Form erhältlich: 978 3 8031 3273 4

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Wer sich auf unlautere Weise bereichert, muss mit Konsequenzen rechnen… Das hat der Urahn der Marinescus jedoch nicht bedacht, und so liegt seit seiner Untat der böse Fluch des schnauzbärtigen Banditen auf der ganzen Sippe.

Eine galoppierende rumänische Familiensaga.

Irgendwo in Osteuropa sitzt Gheorghe Marinescu Anfang des 20. Jahrhunderts beim Barbier, als der selbsterklärte Robin Hood der Gegend in den Laden stürmt und die beste Klinge des Friseurs verlangt. Gheorghe Marinescu überschlägt geschwind den Reichtum des Räubers und bietet ihm zwei echte Revolver statt des Barbiermessers an. Sein Plan ist perfide und funktioniert. Vorläufig. Der schnauzbärtige Bandit kommt – wie vorgesehen – elendiglich ums Leben, verflucht aber Gheorghe samt all seiner Nachfahren bis ins Jahr 2000. Was nutzt da der plötzliche Reichtum?

Der böse Fluch lastet schwer auf der Sippe Marinescu, es helfen weder die Wallfahrt nach Jerusalem, keine Gebete noch Tricks. Er trifft den Erstgeborenen jeder folgenden Generation, und die Frauen versuchen vergeblich, Männer und Söhne zu retten: Maria die Versaute, Maria die Hässliche, Ana die schöne Hexe oder Margot die Schlange.

Irina Teodorescus Debüt ist burlesk und ernst, absurd und poetisch und durchquert in Hochgeschwindigkeit ein ganzes Jahrhundert. Die turbulenten Volten dieser ebenso verrückten wie tragischen Familiensaga bewegen sich dabei auf einer nur angedeuteten historischen Folie: Zwei Weltkriege, Juden- und Zigeunerhass, Beginn und Ende des Kommunismus, Armut und Unfreiheit werden unauffällig miterzählt. Ein wunderbar heiteres und melancholisches Buch.

Es gibt Dinge, von denen ich nichts weiß. Ich weiß, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine andere Wohnung gegeben hat, vielleicht hatte sie große, direkt nach Süden hin ausgerichtete Fenster, vielleicht waren die Sommer zu jener Zeit nicht so heiß und die Winter nicht so kalt. Vielleicht hat es einmal, oder mehrmals – ja mehrmals, warum eigentlich nicht – in jener Wohnung Sonntagmorgen gegeben, an denen das Bett ungemacht blieb und vom goldenen Licht der Sonne überflutet wurde. Und da ich mir dessen nicht sicher sein kann – außer ich frage sie, denn sie lebt noch, aber dazu habe ich keine Lust –, kann ich mir vorstellen, dass sie da waren, alle beide, an jenen Sonntagmorgen, und in der winzigen Küche der Wohnung ihren Kaffee schlürften, während sie über die kleinen Dinge des Lebens redeten, über einen Arbeitskollegen, eine Idee für die Ferien, einen entgleisten Zug, versponnene Pläne. Ich kann mir sehr gut vorstellen, und eben deshalb werde ich ihr diese Frage nie stellen, dass sie in jenen Zeiten glücklich waren.

Er rauchte selbstverständlich schon, er hat immer geraucht, und dieses Bild, das Bild des durch die sonnenbeschienenen Vorhänge dringenden Zigarettenrauchs, muss wahr sein.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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