Der Fluch von Azincourt Buch 1 - Peter Urban - kostenlos E-Book

Der Fluch von Azincourt Buch 1 E-Book

Peter Urban

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Als der französische König den Großmeister des Templerordens Jacques de Molay verhaften ließ, verschwand die Übersetzung eines uralten Manuskriptes aus dem Orient auf unerklärliche Art und Weise. Einhundert Jahre lang suchte eine geheimer Bund weiser Männer, die keine Religionen und keine Grenzen mehr anerkannten vergeblich nach ihr. Jetzt taucht sie unvermutet in den Händen des ehrwürdigen Notarius der Pariser Universität auf und Gerüchte gehen durch das vom Krieg gegen England erschütterte Land, dass Nicolas Flamel mit Hilfe seines Grimoarium den Stein der Weisen geschaffen und Blei in Gold verwandelt hat. Zwischen dem Orden von Santiago und dem skrupellosen, gefährlichen bretonischen Baron Jean de Craon kommt es zu einem erbitterten Wettlauf um den Besitz der Handschrift, die in sich ein größeres und gefährlicheres Geheimnis birgt, als die Umwandlung von Blei in Gold. Als ein leichtgläubiger, junger Alchimist in den Wirren des Falls von Paris die Übersetzung aus dem Grab von Nicolas Flamel stehlen kann und auf die Festung von Jean de Craon bringt, löst er damit unbedacht eine blutige Fehde zwischen zwei Männern aus, die beide nicht nur in der Lage sind ein Schwert zu führen, sondern auch die höheren Mächte beschwören. Gilles de Laval, Baron de Rais ist der reichste Mann der Bretagne, ein Vasall des Königs von Frankreich, reich, schön, hochgebildet und abgrundtief böse. Sévran de Carnac ist der Sohn des geheimnisvollen Herzogs von Cornouailles, einem winzigen Fürstentum am äußersten Zipfel der französischen Landmasse. Er wurde durch eine uralte Magie unter den Feuern der Mittsommernacht wieder zurück ins Leben geholt, nachdem er im Augenblick seiner Geburt nicht zu atmen vermochte. Er wurde in den uralten, von der Kirche verfemten Lehren der Druiden erzogen und besitzt die seltene Gabe des "Zweiten Gesichts".

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Seitenzahl: 228

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Peter Urban

Der Fluch von Azincourt Buch 1

Das Ende einer Zeit

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog Das Manuskript des Abraham Eleazar

Buch I Der Fluch von Azincourt

Kapitel 1 Das Amulett

Kapitel 2 Der Fluch von Azincourt

Kapitel 3 Der Schleifstein des Marzhin

Kapitel 4 Das Geheimnis von Saint Jacques

Impressum neobooks

Prolog Das Manuskript des Abraham Eleazar

I

Irgendwo in den Haselsträuchern am Ufer sang eine Lerche. Die Luft war süß und schwer mit dem Geruch von blühendem Holunder. Für einen kurzen Augenblick legte Guy de Chaulliac den Kopf in den Nacken und blinzelte zum Himmel hinauf, der sich im hellsten Frühlingsblau über ihnen wölbte. Er genoss die Wärme der Sonne auf seiner Haut. „Meine Reise war erfolgreich“, sagte er schließlich bedächtig, während sie sich anschickten Seite an Seite den engen Pfad von der Anlegestelle den Hügel hinauf, zu gehen.

Hinter ihnen keuchten zwei Kriegsknechte, denen die undankbare Aufgabe zugefallen war, Chaulliac auf dem Wasserweg von Concarneau bis nach Carnöet zu begleiten. Die Männer schwitzten in ihren schweren Kettenhemden und den doppelt genähten, wattierten Surcotten aus grün gefärbtem Leder. Auf ihren übereinandergelegten Schilden balancierten sie mühselig Guys Gepäck; zwei große, prall gefüllten Satteltaschen und eine solide Holzkiste, in der sich die Werkzeuge seiner Zunft und ein paar Schriftstücke befanden.

„Es tut mir leid“, erwiderte der Herzog von Cornouailles, “der berittene Bote ist schon vor zwei Tagen hier eingetroffen. Mein Hauptmann auf Concarneau ist misstrauisch und argwöhnisch. Er wollte zuerst sicher gehen, dass Du auch willkommen bist. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, Dich schon so kurze Zeit nach unserer letzten Zusammenkunft wiederzusehen. Es wäre einfacher gewesen mir vorab Nachricht aus Paris zu schicken. Du hättest Dir einen weiten und mühsamen Umweg erspart.“

Chaulliac schmunzelte. Dann schüttelte er den Kopf: „Ambrosius, wenn es nur darum gegangen wäre, Dir zu berichten, wie unsere gemeinsame Freundin Valentina ohne große Mühe ihren Gemahl Louis überzeugen konnte. Ein zuverlässiger Mann und ein schnelles Pferd hätten ausgereicht, Dir zu berichten, dass er endlich einsieht, wie vorteilhaft es ist, den Cadwalladr mit Truppen gegen Lancaster zu unterstützen.“

Der Herzog vertrieb mit einer lässigen Handbewegung drei Knaben, die sich ihnen bereits unten am Bootssteg, wie Kletten an die Fersen geheftet hatten. Das heikle Thema der Unterstützung des walisischen Aufstands durch französische Kriegsknechte und Ritter im Beisein seiner beiden Söhne und ihres Freundes zu besprechen, schien ihm wenig weise. Noch bevor sie das erste Sonnwendfeuer entzünden würden, wären schon allerlei haarsträubende Gerüchte auf dem Weg nach Quimperlé, Pont Aven und Rennes und er konnte davon ausgehen, dass bereits vor dem nächsten Neumond einer von Lancasters Spionen an Bord eines Schiffes nach England segelte. Er schmunzelte. Es würde noch ein paar Jahre dauern, bevor er seinen Söhnen oder dem jungen Arzhur in dieser Hinsicht Vertrauen schenken konnte. Für die drei Jungen war das ganze Leben noch Spiel und Abenteuer und sie verstanden kaum, wie wichtig es war, ihre Zungen im Zaum zu halten, wenn sie überleben wollten. Erst als er ganz sicher war, das sich die drei jugendlichen Tunichtgute auch wirklich außer Hörweite befanden, wandte er sich wieder Guy de Chaulliac zu.

Seine Augen hatten einen seltsamen Glanz bekommen: „Sind die Franzosen ebenfalls bereit, die Rechtmäßigkeit des Anspruchs vonOwain ap Gruffyddauf die Krone von Wales anzuerkennen“, fragte er skeptisch.

Chaulliac verzog die dünnen Lippen zu einem zynischen Lächeln: „Mesire Louis d'Orléans hat nicht lange gezögert, bevor er Dein Angebot annahm. Die Kassen seines Bruders sind leer. Ich nehme an, dassIolo Goch, Owain Glendowers Bardebereits morgen früh zur ersten Stunde aufbrechen wird, um seinem Herren in Sycharth Castle die gute Nachricht zu überbringen. Ihr steht jetzt nicht mehr alleine gegen den englischen Thronräuber und seine Schergen…“, er hielt inne. Dann deutete der Okzitanier kurz mit dem Kopf in Richtung auf die drei Knaben. Sie waren zwischenzeitlich zurück zum Fluss gerannt und hatten ihre völlig verdreckten Kniehosen abgestreift, um sich nackt, wie am Tage ihrer Geburt mit lautem Jauchzen und Gejohle in die kalten Wasser zu stürzen.

„Der stämmige, breitschultrige Bursche mit den strohblonden Haaren. Das ist doch der jüngste Bruder von Yann de Montforzh, nicht wahr?“

Ambrosius schmunzelte: „Arzhur! Ja! Es tut dem Jungen gut, die schwere Zeit zu vergessen, die sie alle hinter sich haben.“

„Ich habe bei Hof zu Paris das Gerücht aufgeschnappt, dass Yann endgültig mit Olivier de Clisson gebrochen und dem Cadwalladr ebenfalls Truppen versprochen hat.“

Das sonnengebräunte, scharf geschnittene Gesicht des Herzogs von Cornouailles verzog sich zu einem hinterlistigen Grinsen, das seinen Zügen nicht besonders schmeichelte. Er ähnelte mehr denn je einem hungrigen Raubvogel. Doch er fasste sich sofort wieder und wurde ernst und geschäftsmäßig: „Genug von diesem heiklen Thema, Guy“, flüsterte er mit einer leichten Kopfbewegung in Richtung auf die Männer, die weiter hinter ihnen den Hang hinauf ächzten, „doch wenn Louis d’Orléans nicht der Grund ist. Du hast diesen weiten Weg aus der französischen Hauptstadt doch gewiss nicht nur deswegen auf Dich genommen, um mit einem alten Freund gemütlich bei einem Glas Rotwein zu plaudern. Was führt Dich wirklich nach Cornouailles?“

Auch Chaulliac warf einen kurzen, prüfenden Blick über die Schulter. Die beiden Kriegsknechte mit ihrer schweren Last waren außer Hörweite und die neugierigen Kinder aalten sich immer noch, wie Fische im Fluss: „Wir müssen uns zu einem wesentlich heikleren Thema besprechen, als der Aufstand des Cadwalladr, Ambrosius. Und dann müssen wir gemeinsam eine Entscheidung treffen“, erklärte er anstelle einer Einleitung, „eine schwerwiegende Entscheidung, wie ich befürchte…“

Der Herzog nickte nur, dann führte er Chaulliac über eine kleine, in den Stein gehauene Treppe zu einem abgeschiedenen Garten, der auf einem überhängenden Felsen, direkt über den Wassern der Laïta angelegt worden war. Der Ort schien menschenleer und wirkte seltsam unwirklich, fast verzaubert. In einem Meer aus blühenden Blumen, direkt neben einer kleinen Quelle, die aus dem Berg in ein moosbewachsenes, großes Natursteinbecken sprudelte setzten die beiden Männer sich auf eine mit vielen, bunten Kissen bequem ausgestattete Bank. Aus dem Nichts tauchte hinter ihnen plötzlich ein junger Mann auf. Er trug ein einfaches, altertümlich anmutendes, ärmelloses, schwarzes Gewand. Das lange, dunkle Haar fiel ihm in weichen Wellen offen über die breiten Schultern und wurde nur von einem hauchdünnen, silbernen Reif gebändigt. Die fein geschnittenen Linien seines bartlosen Gesichtes ähnelten entfernt denen des Herzogs von Cornouailles, dachte Chaulliac. Aber seine Augen waren anders: von dunkler, beinahe schwarzer Farbe und nicht lebendig und lebhaft, wie die seines Freundes sondern furchteinflößend, erbarmungslos und kalt, wie Eis. Er seufzte leise und schüttelte kaum merklich den Kopf.

II

Maeliennyd Glyn Dwyr freute sich über den frischen Blütenduft. Sie liebte es, alleine und ungestört durch den lichten Laubwald zu spazieren, der sich um die Festung von Carnöet in alle vier Himmelsrichtungen erstreckte. Insbesondere ein kleiner Weg hatte es ihr angetan; dieser folgte eine Weile dem Flusslauf in Richtung auf die Mündung der Laïta und auf den Atlantik zu und bog dann zu einem der Nebenarme der Laïta ab, der einen Waldsee speiste. Ein leiser Windhauch, der durch die Zweige strich, lies fein, wie Schnee weiße Blütenblättchen von wilden Apfelbäumen und Holundersträuchern auf sie herabregnen, während ihre nackten Füße auf einem leuchtend grünen Bett aus Moos voranschritten, das so weich war, wie der neue, bunte, orientalische Teppich in ihrem Gemach, den ihr Gemahl von seiner letzten Reise nach Al Andalus mitgebracht hatte.

Langsam ging sie ihren Lieblingsweg entlang in Richtung auf den Waldsee. In dieser Jahreszeit waren die Ufer des Sees über und über mit violetten und zart rosa Anemonen übersät. Und man fand dort ebenfalls einen kleinen Flecken Erde, auf dem Erdbeerspinat wuchs, einer seltsamen kleinen Pflanze, die saftige, leicht säuerlich schmeckende Früchte trieb, die in ihrem Aussehen und in ihrer dunkelroten Farbe in der Tat an richtige Erdbeeren erinnerten. Die Herzogin von Cornouailles schmunzelte und strich sich mit der Hand etwas verschämt über den prallen Leib, der sich unter ihrem luftigen Gewand wölbte. Denn ungezügelten Appetit auf süße und saure Dinge verdankte sie ihm.

Ganz so, als ob er sie dazu ermuntern wollte, endlich ihren Schritt zu beschleunigen, damit sie ans Ziel ihrer Wünsche gelangten, trat der Kleine kräftig zu. Aus Maeliennyds Schmunzeln wurde ein Lächeln: Er war noch nicht auf der Welt, aber er wusste bereits, wie man seinen Willen durchsetzt.

Zuerst hatte sie eine Weile den Frauen Gesellschaft geleistet, die dabei waren, alles für das Fest vorzubereiten. Sie kochten, brieten, räucherten und backten schon seit Tagen eifrig, ganz so, als ob sie sicherstellen wollten, das in diesem Jahr die langen Holztische in der Nacht der Sonnwendfeuer vonBealltainnvor lauter Überfluss zusammenbrachen.

Maeliennyd schämte sich immer noch ein bisschen, weil sie von allen guten Speisen genascht hatte, wie eine ungezogene Göre. Natürlich hatten die Frauen gelacht und Späße gemacht. Sie hatten auf Maeliennyds dicken Bauch gezeigt und prophezeit, dass es bei einem so heftigen Appetit der Mutter auch dieses Mal wieder ein kräftiger Junge werden würde. Die Herzogin schüttelte den Kopf. Als sie ihre Töchter getragen hatte, war sie genauso hungrig gewesen, wie jetzt und als sie mit ihren beiden Söhnen schwanger gewesen war, hatte es ihr den Appetit verschlagen. Niemand konnte vor der Geburt sagen, ob ein Junge oder ein Mädchen das Licht der Welt erblicken würde, ungeachtet dessen, was eine werdende Mutter in sich hineinstopfte oder nicht...

Endlich sah sie das Wasser des kleinen Sees durch das Blätterwerk hindurch aufblitzen. Mit der Rechten fasste Maeliennyd den Saum ihres Gewandes, um schneller laufen zu können, denn nun hatte sie auch die kleinen, leuchtendroten Früchte ausgemacht, für die sie den weiten Weg auf sich genommen hatte. Sie war alleine. Niemand beobachtete sie. Ohne zu zögern, kniete Maeliennyd Glyn Dwyr sich hin, pickte gierig Hände voller Beeren und schob sie sich genüsslich in den Mund. Das kleine Wesen schien zufrieden. Munter kugelte es sich in ihrem Bauch.

III

Guy beglückwünschte sich kurz dazu, dass der Hauptmann von Concarneau für seine Begleitung nur zwei einfache Kriegsknechte ausgewählt hatte und keines dieser sonderbaren Geschöpfe, ähnlich jenen, die er damals auf dem Gipfel des Mézenec in seiner eigenen Heimat kennengelernt hatte. Sie wachten dort, von Generation zu Generation, von Vater zu Sohn, seit den Tagen der Keltenkönige des Velay über den Tombarel.

Der junge, dunkle Mann stand regungslos, wie eine Statue vor ihnen. Um seine sonnengebräunten, muskulösen Arme wanden sich von den Handgelenken bis hinauf zu den breiten Schultern dunkelblaue, in die Haut tätowierte, geflügelte Drachen. Als er für einen kurzen Augenblick den prüfenden, kalkulierenden Blick des Wächter von Barc'h Hé Lan auf sich ruhen spürte, lief Guy ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Endlich senkte der junge Mann die Augen und neigte ganz leicht das Haupt vor dem Herzog von Cornouailles. Dann stellte er wortlos das Tablette mit dem Weinkrug und den zwei Bechern vor ihnen ins Gras und verschwand wieder auf die gleiche rätselhafte Weise aus dem Garten, wie er zuvor gekommen war.

Chaulliac trank dankbar einen Schluck des angebotenen Weins, vertrieb die Gedanken an den unheimlichen, dunklen Krieger und schloss die Augen. Er fühlte sich ein wenig wie jener Fischer in dem orientalischen Märchen, der eine Flasche entkorkte und einen Geist herausließ, der um ein Vielfaches stärker war, als er selbst: „Ambrosius“, sagte er leise, „ich habees wiedergefunden.“

„Dann hat der Orden sich damals also doch geirrt“, erwiderte der Herzog. In seinen Augen funkelte plötzlich so etwas, wie Gier. Selbst die langersehnte Unterstützung und Anerkennung für seinen hart bedrängten Schwiegervater durch den unerbittlichsten Feind der Engländer schien mit einem Mal unwichtig und belanglos geworden zu sein.

Chaulliac genoss sichtlich den kurzen Augenblick der Hochspannung. Sie hatten Zeit, sie waren alleine und niemand drängte sie. Er konnte sich den Luxus gönnen und die ganze Geschichte von Anfang bis Ende zu erzählen. Natürlich würden sie hinterher sehr ernst miteinander beraten müssen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und stellte seinen Becher zurück ins Gras. „Später“, sagte er zu sich selbst, „später. Jetzt erzähle ihm erst einmal von Meister Nicolas Flamel und der Handschrift.“

„Du hast doch gewiss schon einmal von diesem Notarius des Collegium Sorbonianum gehört, der vor ein paar Jahren über Nacht sagenhaft reich wurde und dann überall in Paris und in Boulogne-sur-Mer Armenhäuser und Spitäler stiftete!“

Ambrosius nickte. Natürlich hatte er von dem Mann gehört. Aodrén hatte öfter von diesem Notarius erzählt und von den wilden Gerüchten, die über ihn im Quartier Latin kursierten: ein rätselhaftes Grimoarium, uralte, mächtige Zauber und das Geheimnis der Umwandlung unedler Metalle in Gold.

Damals, als er sie zum ersten Mal gehört hatte, da hatte er die Geschichte ausgesprochen amüsant gefunden. Er war kaum älter gewesen, als sein älterer Sohn Aorélian. Er hatte sich sehr bildhaft vorgestellt, wie der weise Aodrén ohne seinen langen, weißen Bart, mit faltenlosem Gesicht und jugendlichem Eifer gemeinsam mit dem hochgelehrten Medicus Guy de Chaulliac, Großvater seines eigenen Freundes Guy, Autor der berühmtenChirurgia Magna, Leibarzt dreier Päpste und Arzt des Königs von Frankreich gemeinsam nächtelang im Dunklen vor einem Skriptorium in der Rue de Marivaux auf der Lauer gelegen hatte, nur um herauszufinden, was es denn nun wirklich mit dem Grimoarium von Nicolas Flamel und den haarsträubenden Gerüchten auf sich hatte.

Etwa zur gleichen Zeit, in der diese beiden sehr gelehrten Männer sich aufgemacht hatten, einen selbsternannten Alchimisten und Hexenmeister zu bespitzeln, war nämlich auch der französische König Charles V. auf eine ähnliche Idee gekommen. Diese höchste Einmischung hatte der Geschichte ihren besonderen Reiz gegeben: König Charles V. hatte zu jener Zeit unter der Führung seines Staatsrates de Cramoisi eine Untersuchungskommission gegen den Notarius Flamel eingesetzt. Für gewöhnlich endeten Männer, die Bekanntschaft mit königlichem Interesse und solchen Kommissionen machten entweder wegen Ketzerei und Hexerei auf dem Scheiterhaufen, oder sie verschwanden in irgendeinem finsteren, unzugänglichen und schwer bewachten Verließ. Doch Meister Flamel hatte alles vollkommen unbeschadet überstanden. Und er erfreute sich offensichtlich trotz des königlichen Interesses an seiner Person bis zum heutigen Tage immer noch allerbester Gesundheit und lebte völlig unbehelligt dort, wo er schon damals gelebt hatte.

IV

Aodrén Jaouen Kréc'h Elis streunte gemütlich durch den Wald. Der Tag der Sonnwende war strahlend und schön angebrochen und er war, von den ersten Sonnenstrahlen bereits sehr früh geweckt worden. Er konstatierte mit großer Zufriedenheit und erheblichem Stolz, dass die Fülle des anbrechenden Sommers immer noch in seinen alten Knochen strömte, obwohl er sich wegen seines ansehnlichen Alters gelegentlich einzureden versuchte, den Gezeitenstrom von Sonne und Mond nicht mehr spüren zu können. Aodrén war nach dem Ermessen aller ein außergewöhnlich betagter Mann. Er selbst leugnete nicht einmal, dass er inzwischen auch schon vergessen hatte, wie viele Sommer er wirklich zählte…und trotzdem hatte er im Augenblick des Sonnenaufgangs an diesem Morgen doch wieder die volle Kraft der schönen Jahreszeit in sich gespürt.

Andächtig strich er mit den dürren, langen Fingern über den schlohweißen Bart, der bis hinab zum Gürtel seines Gewandes reichte. Dann hielt er kurz inne und sah sich um. Viele der Bäume hatten knorrige Äste, die tief bis auf den Boden hinab hingen. Er betrachtete sie alle eine Weile mit prüfendem Blick. Schließlich machte er den aus, der ihm für eine kleine Ruhepause am See am Bequemsten erschien.

Auch sein Weib war wirklich nicht mehr die Jüngste. Aodrén überlegte kurz, murmelte etwas vor sich hin und zählte an den Fingern ab. Ja. Er hatte sie zum ersten Mal unter den Feuern vonBealltainnerblickt, nachdem er damals aus Paris zurückgekehrt war. Dort hatten sie zusammen mit dem alten Guy de Chaulliac und ein paar anderen angesehenen Gelehrten im Auftrag des französischen Königs dieses Gutachten über den schwarzen Tod erstellt. Er erinnerte sich noch genau daran, wie sie damals nach einer vierwöchigen, hitzigen Debatte am Ende einstimmig zu dem Schluss gekommen waren, dass es die ungünstige Konjunktion von Jupiter, Saturn und Mars am 24.März des Jahres 1345 gewesen sein musste - nur drei Tage nach der Frühjahres-Tag-und-Nacht-Gleiche. Diese Konstellation der Gestirne hatte jene schwerwiegende atmosphärische Veränderung verursacht, die letztendlich für den Ausbruch der großen Pest verantwortlich gewesen war. Also musste sein braves Weib in dem Jahr auf die Welt gekommen sein, in dem der erbärmliche Pietro Rainalducci gestorben war, der als Papst Nikolaus V. eine zweifelhafte Bekanntheit errungen hatte.

Und trotzdem hatte er beim Frühstück das Gefühl gehabt, das sie von ihrer gemeinsamen frühmorgendlichen Anstrengung doch weitaus weniger mitgenommen schien, als er selbst es in diesem Augenblick war. Aodrén kicherte und seine haselnussbraunen Augen leuchteten, als er die Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen ließ. Ein bisschen mehr als ein halbes Jahrhundert war also seit jener Nacht vonBealltainnvergangen, als diese gertenschlanke, rothaarige und glutäugige Schönheit - kaum mehr als ein Mädchen - fordernd ihre kleine, schmale Hand nach ihm ausgestreckt hatte, um mit ihm durch das Sonnwendfeuer zu springen. Er erinnerte sich noch ganz genau daran, wie er zuerst gezögert und sich geziert hatte. Er hatte sich vor den anderen fast ein wenig geschämt. Damals war er noch so sehr auf seinen Ruf als Gelehrter bedacht gewesen, dass es ihm Angst eingejagt hatte, zugeben zu müssen, dass er eben auch nur ein ganz normaler Mann war.

Obwohl es ihnen nicht verboten war, entschlossen sich doch nur ganz wenige der Weiße Brüder dazu, ein Weib zu nehmen und eine Familie zu gründen. Die Art und Weise, wie sie lebten eignete sich nicht sonderlich gut für eine solche Verantwortung. Vielleicht war es ja dieses sprühende Leben in ihr gewesen, das ihm schließlich die Angst vor der Verantwortung und der gemeinsamen Zukunft genommen hatte. Er hatte sie angelächelt, seine ganze Scheu und alle seine Bedenken in den Wind geschlagen und zugegriffen und dann war er ihr in den Wald gefolgt und sie hatte ihn eingefangen und nie wieder losgelassen. Es war die weiseste und klügste Entscheidung seines ganzen langen Lebens gewesen.

„Vielleicht“, sagte Aodrén erwartungsfroh zu sich selbst. Wenn er sich jetzt weitab des ganzen Trubels ein paar Stunden ausruhen würde... Er schmunzelte beim Gedanken an die verwirrten Blicke, die sie ihm alle heute Nacht zuwerfen würden. Dieses Mal würde er es sein, der die Hand fordernd nach ihr ausstreckte, um noch einmal gemeinsam durch das Feuer zu springen.

Er beugte sich hinunter und strich kurz prüfend mit der Hand über das weiche Moos. Gelegentlich machten ihm steife Knochen zu schaffen.

„Ja“, dachte er schließlich, „ das sieht immer noch recht gemütlich aus.“ Natürlich würden sie ihn alle für vollkommen verrückt halten, in seinem fortgeschrittenen Alter noch einen solchen jugendlichen Unfug mitzumachen. Aber wenn er sich jetzt ein paar Stunden ausruhte, dann war er vielleicht immer noch für einen kleinen nächtlichen Ausflug in den Wald gut, auch wenn er gewiss kein zweites Mal am selben Tag ein kleines Wunder, wie am Morgen vollbringen konnte. Aber sie würden sich Arm in Arm miteinander ins Moos legen und die Sterne betrachten und sich dabei gemeinsam daran zurückerinnern, wie überschwänglich sie in ihren jüngeren Jahren immer den Sommer willkommen geheißen hatten…und nicht nur den Sommer.

„Neun hübsche Töchter“, sagte Aodrén ausgesprochen gutgelaunt und munter zu den süß duftenden Holundersträuchern, die am Ufer des Sees in voller Blüte standen, „und drei Dutzend fröhlicher Enkelkinder. Das ist doch gar nicht so übel für einen knorrigen, alten Baum!“

Maeliennyd hatte eigentlich vorgehabt sich umdrehen und so leise, wie möglich davonschleichen, denn sie wollte nicht, das der weise Mann sich irgendwie verletzt fühlte, weil sie ihn unbeabsichtigt bei seinem kleinen Selbstgespräch belauscht hatte. Aber Aodrén musste ihre leichten Schritte wahrgenommen haben, denn er drehte sich um.

„Ach, Du bist es, Herzogin von Cornouailles“, rief er munter und winkte ihr vergnügt zu. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert und seine haselnussbraunen Augen lachten, als er mit der knochigen Rechten einladend auf den Ast klopfte, auf dem er es sich bequem gemacht hatte.

Maeliennyd holte tief Luft, fuhr sich rasch mit einem Taschentuch über die Lippen, die vom Genuss der fruchtigen, säuerlichen Spinaterdbeeren rot und klebrig war und streckte ihm schließlich ihre Hand entgegen, um sich schwerfällig auf den angewiesenen Platz helfen zu lassen. Der unförmige, geschwollene Leib machte es ihr nicht leicht, auf dem schmalen Ast das Gleichgewicht zu halten und dabei ihre Würde zu wahren. Gutmütig legte Aodrén den Arm um sie.

„Ich habe mich eine Weile mit den Frauen unterhalten…“, erklärte sie, sozusagen als Entschuldigung für ihre einsame Wanderung im Wald.

„Und da diese sich im Augenblick mehr für das Kochen, das Braten, das Backen und das Kinderkriegen interessieren, hast Du beschlossen die Flucht zu ergreifen, bevor es Dir von dem vielen Durcheinandernaschen wieder einmal speiübel geworden wäre“, spottete der alte Mann und tätschelte in einer vertraulichen Geste sanft den schwangeren Leib der Herzogin.

„ Interessieren diese Dinge Dich im Augenblick wirklich nicht, mein Kind“, fragte er mit leisem Spott in der Stimme, „oder bedauerst Du etwa doch Deine waghalsige Entscheidung, meinen Trank abzulehnen.“ Das Lachen hatte sich aus seinen haselnussbraunen Augen davongeschlichen und einem prüfenden, besorgten Blick Platz gemacht. Aodrén war der ständige Heißhunger der Herzogin von Cornouailles im Verlauf der letzten Wochen natürlich nicht entgangen, genauso wenig, wie die Tatsache, dass sie trotzdem ständig an Gewicht zu verlieren schien. Und unter ihren Augen zeichneten sich kaum merklich feine, dunkle Ringe ab, die darauf hindeuteten, dass sie nachts nur wenig Ruhe fand. Obwohl ihre Haut von der Sonne bereits zart braun gefärbt war, entging es seinem erfahrenen Blick nicht, dass sich unter dieser frühsommerlichen Bräune eine leise Blässe der Anstrengung verbarg. Maeliennyd Glyn Dwyr schien schwer an ihrem sechsten Kind zu tragen.

Sie war bereits fünfunddreißig Jahre alt gewesen, als sie zu ihrer eigenen großen Überraschung und dem Entsetzten ihres Gemahls festgestellt hatte, wieder schwanger zu sein…sieben lange Jahre nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes Glaoda.

Ambrosius Arzhur hatte an jenem Tag seine Herzogin angefleht, das Kind abzustoßen, denn er erinnerte sich immer noch voller Grauen an jenen anderen Tag, an dem sein jüngster Sohn auf die Welt gekommen war…genauso, wie Aodrén selbst sich natürlich daran erinnerte. Glaoda hatte Maeliennyd damals beinahe umgebracht. Doch die Herzogin war aus irgendeinem undurchschaubaren Grund ungewöhnlich stur geblieben und hatte dickschädelig darauf beharrt, entgegen alle Vernunft dieses Kind auszutragen.

Während der Geburt ihres jüngsten Sohnes, als die Schmerzen der Herzogin kein Ende genommen hatten, hatte Ambrosius Arzhur seine gepeinigte Gemahlin gar für eine kurze Zeit aus ihrem Körper geholt. Aodrén nahm an, dass sie damals gemeinsam einen Augenblick lang voller Entsetzen auf Maeliennyds geschundene Hülle hinuntergeblickt haben mussten, denn sie hatte ihrem Gemahl ein paar Tage später, als sie sich wieder etwas besser gefühlt hatte, hoch und heilig geschworen, niemals mehr ein solches Risiko auf sich zu nehmen. Cornouailles hatte zwei gesunde Söhne. Die Zukunft und das Überleben des kleinen Landes waren gesichert.

„Ich habe alles vergessen, Aodrén“, sagte die Herzogin von Cornouailles fast entschuldigend und mit leiser Stimme, „ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern. Und nein…ich bedauere es nicht“, fügte sie ein wenig lauter und sehr bestimmt hinzu, „ ich bin froh, nicht auf Dich gehört zu haben.“

Aodrén blickte sie verwundert an. Die Art und Weise, wie sie diese letzten Worte ausgesprochen hatte, hatten ihn ein wenig erschreckt. Er erinnerte sich noch sehr gut: Er hatte damals drei endlos lange Tage und drei grauenvolle Nächte an ihrer Seite verbracht; Ihr ganzer Körper hatte im Fieber geglüht. Keiner seiner Heiltränke hatte dieses Kindbettfieber zu Anfang senken können. Sein ganzes Wissen, seine ganze Kunst und die Erfahrung von Jahrzehnten schienen nutzlos. Und dann hatte die Gluthitze abwechselnden Hitze-und Kälteschauern Platz gemacht, die Aodrén vorgekommen waren, wie Wochen, Jahre, Jahrhunderte. Er konnte heute nicht einmal mehr sagen, wer damals vor sieben Jahren wirklich den Sieg über den Tod davongetragen hatte…er und seine Heilkunst und seine Zauber oder ihr walisischer Dickschädel und die legendäre Sturheit, die Maeliennyd Glyn Dwyr von ihrem Vater König Owain geerbt hatte. Vielleicht war es ja auch unwichtig.

Er schluckte kurz und trocken. In den Augen der Herzogin von Cornouailles bemerkte er eine unnachgiebige Härte und eine trotzige, geradezu kindische Entschlossenheit, die ihm furchtbare Angst einjagte. „Herzogin“, versuchte er sie zur Vernunft zu bringen, doch sie schnitt ihm barsch das Wort ab.

„Nein, Aodrén. Ich bereue es wirklich nicht und außerdem vertraue ich darauf, dass Du auch dieses Mal wieder alles tun wirst, was in Deiner Macht steht, um das Kleine gesund und sicher auf die Welt zu bringen“, sagte sie bestimmt. Ihre schlanke, feingliedrige Hand löste sich von dem Ast, an dem sie Halt gesucht hatte und legte sich in einer Geste tiefer Vertrautheit und großer Zuneigung auf die bärtige Wange des alten Mannes. „Es ist der Wille der höheren Mächte. Sie haben mir dieses letzte Kind geschenkt“, dann erhob sie sich schwerfällig und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen zurück in Richtung der Festung von Carnöet.

V

Ich erinnere mich ganz genau“, antwortete Ambrosius von Cornouailles seinem Freund trocken. Die dunklen Augen des Herzogs blickten in eine weit entfernt zurückliegende Vergangenheit, während er mit seinem Bericht fortfuhr.

„Alles hat sich damals einfach in Luft aufgelöst: die königliche Kommission wurde über Nacht entlassen, de Cramoisi wurde hinausgelobt und mit einem Sack Gold und einem Landsitz irgendwo in der Nähe von Aulnay abgefunden. Sein Sekretär verschwand in die Provinz, wo er sich im Handumdrehen eine gutbetuchte Witwe und einen Titel erschleichen konnte. Flamel erklärte alle seine großzügigen Stiftungen ohne Probleme. Sein Weib hatte von ihrem Vater, dem Zunftmeister der Buchbinder, ein ansehnliches Vermögen geerbt, das sie sehr gewinnbringend angelegt hatten. Schließlich hatten sie die Buchbinderei verkauft und damit noch einmal einen guten Gewinn erwirtschaftet. Er selbst verdiente mit seinem Skriptorium auch nicht schlecht und der Gehalt, den das Collegium Sorbonianum ihm auszahlte war beachtlich. Soweit ich mich erinnere hat niemand jemals dieses berüchtigte Grimoarium zu Gesicht bekommen….nicht Aodrén und nicht Dein Großvater, die beide wochenlang ihre Nasen an den Butzenglasscheiben des Skriptoriums plattgedrückt hatten, ja nicht einmal de Cramoisi, obwohl dieser mehrfach Flamels Haus und sein Skriptorium von oben bis unten durchsuchen hatte lassen.“

„Ich habe das Grimoarium gesehen“, sagte Guy de Chaulliac und in seiner Stimme schwangen Triumph und auch ein klein bisschen Selbstgefälligkeit. „Und nicht nur das, Ambrosius. Meister Nicolas Flamel hat mir die ganze Geschichte erzählt: Wie er das Grimoarium in die Finger bekam, seine Suche nach dem Sinn der Handschrift, seine Forschungen und schließlich seinen Erfolg. Alles, von Anfang bis Ende…ohne jeden Zwang, einfach so…vor einem warmen Herdfeuer, bei einem guten Glas Rotwein. Mein Freund, es ist in der Tat die Übersetzung, die Bernard de Clairvaux für Hugues de Payns angefertigt hat und die damals gestohlen wurde…ich bin mir ganz sicher…es ist die Übersetzung der Handschrift des Abraham Eleazar.“

„Die Bude war ein Kuriosum“, wiederholte Chaulliac die Worte von Nicolas Flamel, „Auf dem Pont-de-Change halten eigentlich nur die Goldschmiede und die Geldwechsler ihre Geschäfte. Doch der Alte, der dem Notarius damals für den reinen Metallpreis der Messingbeschläge das Manuskript verkaufte, schien ein Pfandleiher, dem es irgendwie gelungen war, sein schmieriges Gewerbe unbemerkt von den königlichen Aufsehern und den Zunftherren auf die Brücke zu schmuggeln. Die Handschrift war einfach achtlos in einen Korb voll alter Metallteile geschmissen worden. Die Beschläge, die den Einband verschlossen hielten, waren völlig verkanntet und ließen sich nur noch mit Gewalt öffnen.“