Der kleine Delfin Gregor, Anna und der Nepomuk-Trick - Sonja Tolevski - E-Book

Der kleine Delfin Gregor, Anna und der Nepomuk-Trick E-Book

Sonja Tolevski

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Beschreibung

Was wäre, wenn wir schon als Kinder lernen, dass wir uns viel besser fühlen, wenn wir auf unsere Gedanken achten? Wie könnten wir unsere Welt verändern und das, was wir über uns und die Welt denken? Der kleine Delfin Gregor trifft auf Anna, ein trauriges Mädchen, welches sich sicher ist, dass keiner, in der neuen Schule, sie mag. Gemeinsam finden sie heraus, wie sie ihre Welt und ihr Selbstbewusstsein verändern können. Sie wenden den Nepomuk-Trick an und die Veränderung beginnt.... ....Er lächelte Anna ins feine, kleine Gesicht. Dabei konnte er entdecken, dass sich ihr Gesicht aufhellte und sie vor lauter Lächeln fast leuchtete. "Danke, dass du das sagst!" sagte sie, "aber die anderen Kinder haben es noch nicht erkannt. Oder aber sie finden mich eben einfach blöd." Gregor versuchte, die richtigen Worte zu finden. "Ich kann es nicht glauben, dass alle dich blöd finden. Bei uns ist es so, dass, wenn du nicht gerade in einem Fischschwarm aufgewachsen bist, dann gibt es fast keine Gelegenheit, dass alle um dich herum einer Meinung sind. Das klappt echt nur in einem Fischschwarm....."

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Sonja Tolevski

Der kleine Delfin Gregor, Anna und der Nepomuk-Trick

Für Lauren & SophieBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Der kleine Delfin Gregor, Anna und der Nepomuk-Trick

Im weiten Meer, irgendwo im Süden, lebt der kleine Delfin Gregor. Er ist noch recht klein, so klein, dass er sich nur ganz selten von seiner Mutter entfernen darf. Seine Mutter ist eine außergewöhnlich kluge Delfin-Dame, die sich sehr gut im Meer auskennt und viele seiner vielen Fragen beantworten kann.

Der kleine Delfin Gregor liebt es, zu einer Bucht zu schwimmen und dort den Menschen beim Baden zuzusehen. Menschen interessieren ihn sehr. Sie haben meist so schöne bunte Hosen an. Die kleinen Menschen, sie nennen sich Kinder, haben sogar ganz oft drollige, bunte Plastikringe um den Bauch.

Besonders bemerkenswert findet er die Art, wie die Menschen sich im Wasser bewegen. Sie zeichnen Kreise mit den Armen und mit ihren Beinen machen sie Bewegungen wie Frösche. Sie nennen das Schwimmen. Er findet es sehr seltsam, aber tatsächlich blieben die Menschen mit diesen Bewegungen über Wasser, jedenfalls fast immer.

Manchmal schwamm er zu nahe ans Ufer und dann entdeckten ihn die Menschen und riefen: „Oh! Schau mal, ein Delfin!“ oder „Ja, das ist ein Delfin!“. Dann war er hin und her gerissen zwischen Stolz und Schreck. Natürlich ist er ein Delfin! Da hatten sie Recht! Es gefiel ihm gut, dass sie ihn sofort erkannten. Andererseits sagte seine Mutter immer: „Halte Dich fern von den Menschen. Du kannst nie wissen, ob sie gute oder schlechte Menschen sind. Was ist, wenn sie Dich fangen und wegbringen?“ Das beeindruckte ihn immer wieder, aber wie bei kleinen Menschenkindern, nur für kurze Zeit. Dann schwamm er wieder ganz nahe an den Strand heran und fand es sehr spannend.

Von Zeit zu Zeit liebte er es, einen Hai zu spielen. Dann schwamm er pfeilschnell auf eine Schwimmergruppe zu und bemühte sich, nur ein klitzekleines Stück seiner Rückenflosse aus dem Wasser blitzen zu lassen. So sah er gefährlich aus, zumindest konnte er sich dies als gefährlichen Anblick vorstellen. In solchen Momenten fühlte er sich riesengroß. Die Schwimmer erschraken meist sehr und riefen: „Vorsicht, ein Hai! Ein Hai!“ Das tat Gregor dann leid, denn er wollte doch nur groß und gefährlich aussehen und nicht die Menschen so erschrecken. Er mochte Menschen sehr. Besonders die kleinen Menschen fand er sehr lustig und ausgelassen. Sie gefielen ihm überaus gut. Wenn er gut gelaunt war und Kinder in der Nähe waren, dann schwamm er im Zick-Zack und sprang hoch in die Luft, bis die Kinder vor Freude lachten und johlten. Ja, er fand Menschen toll, aber auch ungewöhnlich. Zu gerne hätte er mehr über sie gewusst oder sie näher kennen gelernt, um mehr über sie zu erfahren. Aber dann fiel ihm wieder die Stimme seiner Mutter ein: „Gregor, halte Dich fern von den Menschen! Sie sind nicht vertraut mit uns Meerestieren. Manche sind gefährlich, andere sind gemein. Bitte friss nichts von den Dingen, die sie ins Wasser werfen! Davon werden wir krank!“

„Ja, Mama, ich habe es verstanden!“ antwortete Gregor, aber tief in seinem Innern wusste er, dass er die Warnung sehr schnell vergessen würde.

Die anderen Meerestiere hatten ihm erzählt, dass Delfine die klügsten und intelligentesten Tiere im Meer seien. Selbst seine Mutter hatte bereits so etwas erwähnt, aber ihr hatte er es nicht geglaubt.

Dann gab es da noch seinen Freund Tobi. Tobi ist auch ein Delfin, aber schon etwas älter und größer als Gregor. Tobi wusste auch unglaublich viele Dinge. Er kannte sich eben aus! Er kannte die anderen Fische, die meisten sogar mit Namen. Er kannte die Gegend sehr gut und hatte ihm bereits vier Geheimverstecke gezeigt. Diese Verstecke hätte Gregor ohne Tobi nie gefunden, nein, er hätte noch nicht mal gewusst, wozu es Geheimverstecke gibt! Jetzt kannte er unter anderem die Winkel an den Klippen, oder auch die kleine Höhle am anderen Teil der Küste. Es war immer sehr spannend, mit Tobi auf Entdeckungstour zu gehen. Tobi ist auch ein prima Erzähler. Stundenlang konnte er Tobi und seinen wilden Abenteuern zuhören. Es war wundervoll, solch einen mutigen, klugen und furchtlosen Freund zu haben. Gerne wäre er etwas älter, dann hätte er jeden Tag oder gar tagelang mit Tobi durch die Meere schwimmen können. Das wäre ein Spaß! Aber leider war er noch zu klein dafür. „Zu klein, zu klein!“ murmelte er. „Immer sagt irgendein Größerer: Dafür bist du noch zu klein! Lass das lieber sein! Wie soll ich mich denn da jemals trauen, weiter weg zu schwimmen?“

„Gregor, was redest du?“ fragte Tobi, der neben ihm schwamm. „Ach!“ seufzte Gregor, „weißt du, es ist manchmal sehr, sehr schwer, so klein zu sein. Alle sagen zwar, dass ich von alleine älter und größer werde, aber wie lange das noch dauern wird, das hat mir noch keiner genau erklärt.“ Gregor machte ein trauriges Gesicht. So gerne würde er wilde Abenteuer erleben, sich mit Menschen treffen oder ganz nah neben Schiffen schwimmen.

„Tja, ich kenne diese Sätze! Auch mir haben sie es dauernd gesagt und weißt du, am Anfang, als ich die ersten Male weiter weg geschwommen bin, da hatte ich richtige Angst. Ja, ich hatte Angst, dass gleich und sofort etwas Schlimmes passiert. Ich habe darauf gewartet. Die großen Delfine hatten mir doch dauernd gesagt, wie gefährlich alles im Meer ist. Besonders für kleine Delfine. Und, weißt du was? Es ist nichts passiert. Gar nichts! Fast war ich enttäuscht. Na ja, wenn ich ehrlich bin, ich war ganz froh, dass sie nicht Recht hatten.“

Gregor hatte aufmerksam seinem großen Freund zugehört und langsam hellte sich sein Gesicht auf. Wenn schon Tobi das sagte, dann musste auf jeden Fall etwas Wahres dran sein. Vielleicht sollte er in Zukunft etwas aufmerksamer mit seiner Mutter durch das Meer schwimmen. Möglicherweise würde er dann viele neue Dinge sehen und er könnte seine Mutter dazu befragen. Im Beantworten seiner Fragen war seine Mama einfach klasse. Bis jetzt hatte er noch keine Frage stellen können, die sie nicht beantworten konnte. Ganz häufig war es sogar umgekehrt. Gregor erinnerte sich an viele Ausflüge mit seiner Mutter. Da hörte er sich selbst sagen: „Mama, ich kann dir nicht mehr zuhören! Ich weiß auch gar nicht, warum ich all diese Erklärungen wissen muss. Das ist so anstrengend. Und wir wollten doch Spaß haben!“

Seine Mutter antwortete ihm: „Mein Kleiner, je mehr du weißt, um so klüger wirst du. Vor allem, je mehr du weißt und kennst, umso weniger Dinge können dich erschrecken oder dir Angst machen. Deshalb versuche ich dir möglichst viele Meeresangelegenheiten zu zeigen und sie dir zu erklären.“ Klar, das konnte er verstehen.

Während seine Laune immer besser und besser wurde, bemerkte er, dass Tobi weg geschwommen war. Er hatte sich offenbar von einem Fisch ablenken lassen und war diesem gefolgt. Typisch Tobi! Wenn er da war, dann konnte er ein toller Freund sein und Gregor konnte wirklich alles mit ihm besprechen, aber er konnte sich auch schnell für etwas anderes begeistern und dann war er eben ruhelos.

So war Gregor nun allein und er wusste nicht so recht, wohin er schwimmen sollte. So gern hätte er sich weiter mit Tobi unterhalten, aber das musste er wohl verschieben auf ihr nächstes Treffen. Er lauschte. Nein, seine Mutter hatte ihn noch nicht gerufen. Er hatte bis jetzt noch kein Pfeifen und auch nicht seinen Namen gehört. Das bedeutete, er hatte noch Zeit. Er musste nicht sofort zu ihr eilen. Sicherlich war sie mit etwas beschäftigt und diese Chance sollte er nutzen und ein wenig auf Entdeckungsreise gehen.

Er schwamm in Richtung Steg. Dort saßen manchmal Angler und versuchten, Fische zu fangen, oder es saßen dort auch häufig Kinder, die eine Angelschnur ins Wasser hielten. Wobei die Angeln der Kinder meist keine Rute hatten, sondern einfach auf ein Stück Karton aufgewickelte durchsichtige Schnur waren. Sie nannten das Angeln. Es gab in dem Gebiet auch tatsächlich ein paar wirklich dumme Fische, die in diese Brotkrümel bissen und sich verhakten. Dann war die Not groß! Die Fische waren dann ganz außer sich vor lauter Angst und die Kinder waren nicht weniger aufgeregt. Häufig hatten sie noch nie einen Fisch vom Haken abgelöst oder sie wollten noch nicht mal einen Fisch anfassen. Natürlich, für die Fische war es schrecklich, aber sie hätten ja auch nicht nach dem Brot schnappen müssen.

Heute war leider kein Angler da. Das Wetter war nicht gut genug, um sich als Mensch dort hinzusetzen und stundenlang die Angel ins Wasser zu hängen. Gregor stellte sich das sehr langweilig vor. Was Menschen so alles machten und dann auch noch so lange still sitzen ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Genau genommen war heute weit und breit überhaupt kein Mensch zu entdecken. Noch nicht mal ein Hund. Gregor war enttäuscht. Da hatte er mal die Gelegenheit, um sich in der Bucht der Menschen ausgiebig umzuschauen und nun gab es da gar nichts zu sehen. Nichts! Das war doch schade. Schade und höchst langweilig!

Er stupste mit der Nase gegen eine der kleinen orangefarbenen Bojen, die wie auf einer Perlenkette aufgezogen waren, um den Schwimmern zu zeigen, ab welcher Entfernung das weite Meer begann. Die Boje bewegte sich etwas heftiger als ihre Nachbar-Bojen. Doch dann übertrug sich der Stupser auf die gesamte Kette und die aufgereihten Bojen tanzten durch die Wellen wie bei einem leichten Sturm. Gregor schaute ihnen zufrieden erfreut zu. Wenigstens die Bojen-Kette machte Spaß. Je nachdem, in welche Richtung er sie anstupste, ging eine Welle durch die Bojen und eine nach der anderen veränderte ihren Tanz auf den Wogen.