Der letzte Regent - Andreas Brandhorst - E-Book

Der letzte Regent E-Book

Andreas Brandhorst

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Beschreibung

Als Der letzte Regent stirbt, entbrennt ein blutiger Machtkampf um die Herrschaft

Bereits seit über zweitausend Jahren kämpft das Endurium, ein Bündnis aller Menschenwelten, gegen die außerirdischen Ayunn. Als der fünfhundertjährige Regent des Enduriums stirbt, soll der Chronist Xavius herausfinden, wer hinter dem gewaltsamen Tod des Herrschers steckt. Doch schnell entbrennt ein schmutziger Machtkampf um die Nachfolge des Regenten, und Xavius gerät zwischen die Fronten. Und dann greifen auch noch die Ayunn an, denn sie sehen ihre Chance gekommen, die führungslose und geschwächte Menschheit nun endgültig zu zerstören ...

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Seitenzahl: 790

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Das Buch

SeitüberzweitausendJahrenkämpftdasEndurium,bestehendaus84Sonnensystemenund192bewohntenWelten,gegendieaußerirdischenAyunn.GeführtwirddasSternenreichvondenMorti:Menschen,diesichaufdervondenAyunnzerstörtenErdeeinemkontrolliertenTodunterzogenhabenundderenBewusstseininsynthetischeKörpertransferiertwurde.AnderSpitzedesImperiumsstehtderRegent,demalleindiegeheimstenMysterienderHerrschaftderMortioffenbartwerden.DochnichtnurdieAyunnbedrohendasEndurium,auchdieUnabhängigenWeltenimMagellangrabenbegehrengegendieabsolutistische Regentschaft des Sternenreiches auf. Als der Regent einem AnschlagzumOpferfällt,wirdderChronistXavis V XaviusmitderAufklärungdesMordesbetraut.DochdanntauchenBeweiseauf,diebelegen,dassXaviusselbstdenHerrschergetötethat,undplötzlichmachtdasganzeEnduriumJagdaufihn …

Der Autor

AndreasBrandhorst,1956imnorddeutschenSielhorstgeboren,schriebbereitsinjungenJahrenErzählungenfürdeutscheVerlage.EsfolgtenzahlreichefantastischeRomane,daruntermitdemKantaki-ZykluseineepischangelegteZukunftssaga.SeinMystery-ThrillerÄon war ein riesiger Publikumserfolg. Andreas Brandhorst lebt als freier Autor und Übersetzer in Norditalien. Zuletzt sind bei Heyne die RomaneDas Artefakt und Seelenfänger erschienen.

ANDREAS BRANDHORST

DERLETZTE REGENT

ROMAN

Originalausgabe

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Originalausgabe08/2013Redaktion:RainerMichaelRahnCopyright©2013byAndreasBrandhorstCopyright©2013dieserAusgabebyWilhelmHeyneVerlag,München,inderVerlagsgruppeRandomHouseGmbHUmschlaggestaltung:NeleSchützDesign,MünchenSatz: C. Schaber Datentechnik Wels

ISBN: 978-3-641-10090-2

www.heyne-magische-bestseller.de

Inhaltsverzeichnis

ERSTER TEIL

Verbrannte Flügel

Prolog

Ein Ende

ZORN

Der Auftrag

ZORN

Abgründe

ZORN

Stolpersteine

ZORN

All die Jahrmilliarden

ZORN

Fragmente

ZORN

Perspektiven

ZORN

Neue Wege

ZORN

ZWEITER TEIL

Vogel, flieg!

Bluestone

Eine Welt aus Wald

Fremde Wirklichkeiten

Inkursion

Proxima Centauri

Konklave

Übergänge

Der letzte Regent

Epilog

Glossar

»Ein langes Leben den Toten!«

Gründungscharta des Enduriums, Präambel

»Wir haben einen Weg gesucht, aber es gibt keinen. Wir sind hier gefangen, die Sechsundzwanzig und ich. Es ist unsere eigene Schuld. Wir sind verpflichtet, diesen Menschen zu helfen, so gut wir können.«

PROFDRRUDOLPHALLANZAYAC,inderStillenStadt

ERSTER TEIL

VERBRANNTEFLÜGEL

Ach, so brich auch meine Ketten,Alle Menschen zu erretten.

IchhabeaufdenTürmenvonCordowagestandenunddenStromderZeitgesehen,wieervonderVergangenheitindieZukunftfließt,vorbeiandenkurzen,schmalenGestadenderGegenwart.IchbinindenRuinenvonSeren-Sarigewandert,habemeineSeeledendenkendenSteinengeöffnetundeinFlüsternausderZeitderAltenZivilisationenvoreinerMilliardeJahrengehört.AufGregorianhabeichdenGesängenderHelassi-Medusengelauscht,diedenLetztenAltenbegegnetseinsollen.

IchhabedieHandin den Wind des Kosmos gehalten und seine Kälte gespürt.

Doch auf der Erde, einer Welt wüst und tot, vor zweitausend Jahren von den Ayunn zerstört, bin ich nie gewesen. Und ichkenneauchnichtihrenerhabenstenOrt:dieStilleStadt,dieStadtderToten.EinesTageswerdeichsiesehen,unddaswirdnichtdasEndedieserBiografiesein,sondernderAnfangihreszweitenTeils.

XAVISVXAVIUS, ChronistdesEnduriumsAutobiografischeNotizen

Prolog

RauchhingindichtengrauenSchwadenüberdenverbranntenRestenderStadt.SilbernglitzerndeRettungskapselnsuchtennachÜberlebenden,aberXaviusbezweifelte,dasssieindenTrümmernjemandenfindenwürden,derrestauriertwerdenkonnte.Einscharfer,bittererGeruchlagselbsthierinderLuft,mehralszwanzigKilometerentfernt,amHangdesBerges,andemdasSchiffderAyunnzerschelltwar.Eslöstesichbereitsauf,obwohldieKonservierernurwenigeMinutennachdemAbsturzeingetroffenwarenundversuchten,wenigstenseinigeTeiledesWracksvorderDesintegrationzubewahren.

XaviushatteeinenTeilseinesSchwarmsmit dem Auftrag ausgeschickt, Informationen aus nächster Nähe zu sammeln – Daten und Bilder für das Mesh des Enduriums –, hielt sich selbst aber zurück, am Rand des Geschehens. Ein seltsames Unbehagen hatte ihn erfasst; er fröstelte im kalten Wind, obwohl sich die autoadaptive Kleidung, derzeit eine Uniform, warm an seinen Leib schmiegte. Die Ayunn waren zu nah, so nah, dass es fast zu einer direkten Begegnung gekommen wäre, möglicherweise mit fatalen Folgen, nicht nur für die Bewohner der Stadt. Nur ein einzelnes Schiff oder Vorbote einer Flotte?, dachte Xavius, und der Teil seines Schwarms, der als Chronistenassistent fungierte, begann sofort mit dem Entwurf eines ersten Berichts. Die Zusammenarbeit war in den vergangenen Jahren, seit der letzten Erweiterung, zur Routine geworden. Xavius murmelte Stichworte, so leise, dass sie weniger als ein Flüstern waren, kaum mehr als knappe Bewegungen des Kehlkopfs, und die Chronass-Funktion des Schwarms formte daraus Sätze, die seinem persönlichen Stil entsprachen.

Dies ist Magrew, eine Welt am Rand des Enduriums, klein und dünn besiedelt, mit nur einer großen Stadt, die jetzt nicht mehr existiert, erbarmungslos ausgelöscht von den Ayunn. Allein unserem Militär – Ruhm und Ehre den Streitkräften, gepriesen sei die Faust des Regenten! – ist es zu verdanken, dass nicht noch größerer Schaden angerichtet wurde. Der Konnektor von Magrew, Brücke zwischen den Sternen, bleibt in unserer Hand.

Das Unbehagen wich nicht aus ihm, zeigte sich unbeeindruckt von den Worten des Chronass. Und es waren seltsame Worte, fand Xavius, flach, ohne das übliche Feuer. Sie klangen fremd, als stammten sie nicht von ihm. Es ist nur ein Entwurf, beruhigte er sich. Ich gehe später noch einmal alles durch.

Er beobachtete die Gestalten, die zwischen den Wrackteilen kletterten: Konservierer, die versuchten, möglichst viel vom Schiff zu erhalten, das trotzdem immer mehr in seine Nanobestandteile zerfiel. Wie ein Schwarm, dachte Xavius, und es geschah nicht zum ersten Mal, dass ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging. Wie eine größere Version des Schwarms, den viele Menschen des Enduriums in sich trugen, selbst die Toten, von denen es hieß, dass sie so etwas gar nicht brauchten, weil sie einen Teil der Geheimnissekannten, die der Regent hütete. Es ist das Vertraute im Fremden, das uns am meisten Angst macht, sinnierte Xavius. Die Anfrage des Assistenten, ob er dies dem Entwurf des Berichts hinzufügen sollte, ignorierte er. Denn dieses Vertraute rückt das Fremde näher, so nahe, dass man es berühren kann. Dass es uns berühren kann.

Ging er deshalb nicht näher an das Wrack des Schiffes heran, das beim Versuch abgeschossen worden war, den Konnektor von Magrew zu erreichen, den zwei Kilometer langen Rotationszylinder im Orbit, ein heller Stern, der selbst tagsüber am Himmel zu sehen war? Fürchtete er, »berührt« zu werden, sich ebenfalls aufzulösen und zu sterben, einen Tod ohne Leben?

Er fröstelte erneut. Seltsame Worte und auch seltsame Gedanken, dachte er. Ich bin zu lange in den Randwelten unterwegs gewesen. Vier lange Jahre. Es wird Zeit heimzukehren. Ruhm und Ehre für die Streitkräfte, und eine kleine Portion auch für mich, gepriesen sei der Regent.

Ein Schatten fiel auf ihn, strich innerhalb weniger Sekunden über den Berghang mit dem Wrack und glitt in Richtung der zerstörten Stadt. Gleichzeitig stieg ein Zittern in Xavius’ Beinen auf, als würden ihm die Knie weich. Er wusste die Zeichen sofort zu deuten, auch ohne eine Bestätigung durch den Schwarm: ein Gravitationsbeben. Ein Schiff war aus dem Konnektorring gekommen, und zwar ein ziemlich großes – groß genug, um mit seiner Masse das Gravitationsfeld des Planeten zu stören, bevor die Kompensatoren einen Ausgleich schufen.

Xavis Xavius legte den Kopf in den Nacken.

Der Schatten, der über ihn hinweggewandert war, stammte von einem neuen Mond am Himmel, einem dunklen Dreieck, fast fünfmal so groß wie der Konnektor. Die winzigen Schwarmmaschinen in Xavius’ Augen zeigten ihm Einzelheiten: Waffentürme, die wie Dorne aus dem zentralen Rumpf ragten; Hangarkuppeln wie Warzen und Furunkel am dunklen Leib des riesigen Schiffes; Sensorcluster, wie nach vorn gestreckte dünne Finger; die klobigen Rotationsmodule der Triebwerke, noch vom letzten vagen Flackern der Kosimo-Aura umgeben. Ein Zerstörer des Enduriums, Vulca-Klasse, eins der größten Schiffe der Faust des Regenten, vielleicht sogar …

Xavius hielt unwillkürlich den Atem an, das Unbehagen war weggewischt, die Müdigkeit verflogen. Eine wilde Hypothese bildete sich in seinen Gedanken. War es möglich …?

Sein Schwarm, verbunden mit dem lokal-planetaren Netz, machte von den in vier Jahrzehnten errungenen Privilegien Gebrauch, schickte eine Dringlichkeitsanfrage und bekam Bestätigung: Es war tatsächlich die Zerberus, das Flaggschiff des Regenten.

Xavis V Xavius, Chronist Ersten Grades, einer von nur dreien, die direkt beim Gremium akkreditiert waren, blickte voller Ehrfurcht gen Himmel und dachte: Ruhm und Ehre dem Regenten, gepriesen sei Er! Hier stehe ich, nur einige Dutzend Kilometer von Ihm getrennt, dem dritten Nachfolger des Großen Luzius, der die Menschheit vor dem Untergang bewahrte und den Grundstein für das Endurium legte: Avedo, ebenfalls »der Große« genannt, denn er schlug die zweite Inkursion zurück. Der Schatten Seines Schiffes ist auf mich gefallen!

Laute Stimmen erklangen beim Wrack, und zuerst vermutete Xavius, dass ihre Aufregung der Zerberus galt, die am Himmel größer wurde, als wollte sie ihn und die Welt darunter verschlingen. Doch dann begriff er, dass es um etwas anderes ging.

»Einer der Piloten lebt!«, rief ein Konservierer. »Er hat seine Wurzeln nicht ganz aus dem Schiff zurückgezogen. Einige von ihnen stecken noch in den Teilen, die wir stabilisiert und konserviert haben.«

Ein lebender Ayunn? War dies ein Tag der Wunder? Plötzlich war der Boden unter Xavius’ Füßen nicht mehr fest, sondern weich wie am Rand der Sümpfe von Monosotia, und er merkte, dass er sich bewegte, dass er ging, vorbei an den ersten, halb geschmolzen aussehenden Wrackteilen. Hier bestand der Untergrund nicht aus hartem Felsgestein, sondern aus dem Staub desintegrierter Komponenten – das Schiff der Ayunn hatte noch während des Absturzes die Selbstzerstörung eingeleitet, und die Piloten ihr Sterben. Aber einer von ihnen hatte vielleicht gezögert und seine Wurzeln, die Nervenstränge, nicht rechtzeitig aus dem Dekomposit zurückgezogen.

Weiter vorn gab eine raue, kehlige Stimme Anweisungen. Sie gehörte General Titus M Izzad, Kommandeur der Siebten Flotte, seit achtzig Jahren tot und sehr erfolgreich bei Militäraktionen in den Randwelten. Seine Schiffe und Bastionen waren ein Bollwerk nicht nur gegen die Ayunn, sondern auch gegen die radikalen Innovatoren der Splitter-Welten.

»Vorsichtig!«, donnerte er, unterstützt von einem Vokalisator. »Der Körper interessiert mich nicht, aber der Kopf! Achtet auf den Kopf! Konserviert ihn und bewahrt ihn vor dem Tod!«

Es klang sonderbar, wenn ein Mortus, ein Toter, davon sprach, jemanden vor dem Tod zu bewahren. Izzad überragte nicht nur die Vivi, die lebenden Konservierer und Techspezialisten, die die Wrackteile stabilisierten und untersuchten, sondern auch die anderen Morti aus der Eskorte des Generals. Flink setzte er über die zerbröckelnden Reste eines energetischen Konkregators hinweg und eilte mit langen Schritten zu den Konservierern, die den lebenden Ayunn gefunden hatten. Dort verharrte er, eine graue Statue, umgeben von schwarzen und blutroten Wrackteilen, und starrte auf den Ayunn hinab.

Eine kleine Wolke, fast so grau wie Izzad und seine Soldaten, trieb Xavius entgegen, als er vorsichtig über ein scharfkantiges, knisterndes Wrackteil kletterte – der Teil seines Schwarms, den er zuvor ausgeschickt hatte, kehrte zu ihm zurück. Er atmete tief ein, nahm durch Mund und Nase Millionen von diensteifrigen Mikromaschinen auf.

Der Chronass wartete auf Stichworte, aus denen er eindrucksvoll klingende Sätze gestalten konnte.

Xavius trat noch einige Schritte näher, vorbei an den Soldaten, die ihre Visiere gesenkt hatten, die schussbereiten Waffen in ihren Händen auf den Ayunn gerichtet, für den Fall eines Angriffs auf den General. Wie ein solcher Angriff stattfinden sollte, blieb ihrer Fantasie überlassen, denn drei der vier Arme des überlebenden Piloten lagen zerrissen und zerfetzt zwischen den halb zu schwarzem Staub zerfallenden Wrackteilen. Der dreieckige Kopf auf dem Knorpelhals war zur Seite geneigt, und opalblaues Blut rann zäh wie öliger Schlamm über Schläfe und Stirn. Ein Displayfenster der Sensorbrille, die mehr als die Hälfte des Gesichts bedeckte, war zerbrochen, und in der anderen zeigte sich schwaches, semiaktives Licht. Der vierte Arm des Ayunn, dünn wie ein Zweig, zuckte kurz, und ein langer Finger tastete nach dem Instrumentenzapfen, der silbern aus der verkohlten Hüfte ragte. General Izzad knurrte etwas, und einer der Konservierer hielt den Arm fest, während ein anderer das vorbereitete Stasisfeld aktivierte.

Es geschah nicht zum ersten Mal, dass Xavius einen Ayunn sah, aber die Erkenntnis, dass noch Leben in ihm steckte, vielleicht genug, um die wichtigsten Hirnfunktionen zu erhalten, machte diesen Moment zu etwas Besonderem. Aufregung brodelte in ihm; sein Chronisteninstinkt ahnte große Ereignisse voraus.

»Löst ihn aus den Trümmern«, sagte Izzad. Das schmale Band des Amplifikators vor seinem Mund vibrierte und gab der Stimme den Klang eines Donnergrollens. »Gebt gut auf den Kopf acht!«

Die Konservierer machten sich sofort an die Arbeit.

General Izzad drehte sich um, ein langer Schritt brachte ihn zu Xavius, und eine graue Hand legte sich dem kleineren Mann auf die Schulter.

»Chronist, Sie begleiten mich«, verkündete er. »Sie werden über mich berichten, denn dies ist mein Triumph. Ich bringe einen lebenden Ayunn zum Regenten!«

Zum Regenten, dachte Xavius und sah erneut zur Zerberus hoch, die noch tiefer gesunken war und inzwischen einen großen Teil des Himmels verdunkelte. Sie hatte einen eigenen Schwarm ausgeschickt, bestehend aus Dutzenden von Kanonenbooten – eine Eskorte, die sowohl das Flaggschiff schützte als auch den Konnektor weiter oben –, und eins von ihnen fiel summend wie ein Insekt dem Berghang mit dem zerschellten Ayunn-Schiff entgegen.

Der Anfang von etwas Großem, dachte Xavius und spürte, wie der Chronistenassistent die Worte aufnahm. Deshalbist der Regent hier. Er hat es gewusst! Bestimmt hat er einen adaptierten Sifter mitgebracht, und das bedeutet, dass wir dem Ayunn all seine Geheimnisse entreißen können! Gepriesen sei Seine Weisheit.

Und dann, den Blick auf das zur Landung ansetzende Kanonenboot gerichtet, dachte er: General Izzad nimmt mich mit. Ich werde Ihm begegnen, Seine Stimme hören.

Diesmal ging das Zittern nicht auf ein Gravitationsbeben zurück – ihm wurden tatsächlich die Knie weich.

Ein Ende

1

»Sprechen Sie nicht«, grollte General Izzad, als er den Hangar mit langen Schritten durchmaß. »Und wenn Er Sie anspricht und Sie nicht länger schweigen dürfen: Stellen Sie auf keinen Fall Fragen. Vergessen Sie bei Ihm, dass Sie Chronist sind.«

Wie könnte ich das vergessen?, dachte Xavis Xavius. Ich bin es durch und durch. Das Blut, das in meinen Adern fließt, ist das Blut des Berichterstatters, und meine Gedanken sind die eines Journalisten. In meiner Brust schlägt das Herz eines Chronisten, der aus einer Familie von Chronisten stammt, die zu den Sechsundzwanzig zählt. Wie kann ich vergessen, wer ich bin?

Aber er nickte und beeilte sich, mit dem General und seinen beiden Adjutanten, die kaum kleiner waren als er, Schritt zu halten.

»Bei Ihm, aber nicht bei mir«, fügte Izzad hinzu. »Dies ist der krönende Abschluss Ihrer Berichterstattung, Xavius, und mein Triumph. Das ganze Endurium soll davon erfahren: Ich, General Titus M Izzad, überbringe dem Regenten einen lebenden Ayunn, den ersten seit zweitausend Jahren!«

Xavius nickte erneut, diesmal aber mit ein wenig Verdruss, den er allerdings gut verbarg, denn immerhin war Izzad nicht nur der Kommandeur der Siebten Flotte, sondern auch ein Mortus, der Respekt verdiente. Aber er war auch eitel, wie Xavius nach den vier Jahren wusste, und dieser kleiner Makel trübte das glänzende Bild des strahlenden Helden ein wenig.

Der Hangar erstreckte sich über eine Länge von zwei Kilometern an der Backbordseite derZerberus und hatte auch einen großen zivilen Teil, bestimmt für planetare Kuriere, Versorgungsschiffe und administrative Barkassen. Als sie sich einer der smaragdgrünen Säulen näherten, deren Liftkapseln Besucher und Besatzungsmitglieder tiefer in den stählernen Leib des Flaggschiffs brachten, bemerkte Xavius etwa fünfhundert Meter entfernt drei pfeilförmige Schiffe, deren Konfiguration ihn an Jäger der Ares-Klasse erinnerte. Doch es fehlten die Ausbuchtungen von Waffenkuppeln – die Bewaffnung bestand nur aus leichten Bugkanonen –, und die kruden Rotationselemente der Triebwerke passten ebenso wenig ins Bild wie die Hoheitszeichen, die nicht vom Endurium stammten. Außerdem waren die Schiffe von militärischen Servitoren umringt, die mit maschineller Geduld Wache hielten.

Xavius blieb verblüfft stehen. »Splitter-Schiffe?«, brachte er hervor. »Hier? An Bord Seines Flaggschiffs?«

Die Zoomfunktion der Schwarmmaschinen in seinen Augen zeigte ihm Einzelheiten der Embleme: hier der Kopf eines Raubvogels mit krummem Schnabel und stolzem Blick, dort zwei gekreuzte Klingen, beim dritten Schiff die Darstellung einer Fahne mit einem Ringplaneten, von einem Lorbeerkranz umgeben.

»Die Allianzen von Redstar«, erkannte Xavius. »Die Orion-Koalition und die Kartelle des Magellangrabens.« Fast so etwas wie Zorn regte sich in ihm. »Splitter-Menschen? Hier?«

»Auf Einladung des Regenten«, knurrte Izzad. Er stand neben der geöffneten Säule und winkte ungeduldig. »Kommen Sie, Chronist. Oder wollen Sie Ihn warten lassen?«

Xavius’ Beine bewegten sich wie von allein. »Sie sind auf Seine Einladung hier? Die größten Feinde des Enduriums? Abgesehen von den Ayunn«, fügte er hinzu.

»Deshalb sind wir hier«, sagte Izzad. Seine graue Hand schloss sich um den

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