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Politische Arbeit. Demokratie, Gesellschaft und Marktwirtschaft. Anfang des Textes: "Gesellschaft, Marktwirtschaft und Demokratie sind die Systeme, in denen wir leben. Die Demokratie ist unser politisches System. Die Gesellschaft ist unser soziales System. Die Marktwirtschaft ist unser Wirtschaftssystem. Wir leben frei in den Systemen. Aber auch die Systeme wirken frei auf dem Planeten. Heute geht die Entwicklung dahin, dass wir uns in den Systemen einschränken, um die Erde zu entlasten. Gesellschaft, Marktwirtschaft und Demokratie entfalten sich frei auf dem Planeten, und wir kompensieren ihre Freiheit mit unserer Unfreiheit. Das ist der richtige Weg, wenn die Erde durch unsere Freiheit in den Systemen bedroht wird. Aber es ist der falsche Weg, wenn sie durch die Freiheit unserer Systeme bedroht wird. In diesem Fall schränken wir unsere eigene Freiheit ein, die den Planeten gar nicht bedroht, während wir die Freiheit unserer Systeme aufrechterhalten. Die Gesellschaft verwirklicht sich grenzenlos auf einem begrenzten Planeten. Die Marktwirtschaft verwandelt die Erde in einen Markt. Die Demokratie herrscht uneingeschränkt über die Erde. Unsere Systeme wirken massiv auf die Erde ein. Trotzdem ziehen wir es nicht einmal in Erwägung, sie einzu-schränken. Die Systeme, so urteilen wir, sind nicht ursächlich für die planetäre Bedrohung, die von uns ausgeht. Aber ist das so? Bedrohen wir die Erde mit unserem Verhalten in den Systemen? Oder bedrohen wir sie mit unseren Systemen?"
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Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Anfang
Zur Marktwirtschaft
Zur Gesellschaft
Zur Demokratie
Mitte
Zum Planetarismus
Zur Telokratie
Zu den Drei Sphären
Ende
Gesellschaft, Marktwirtschaft und Demokratie sind die Systeme, in denen wir leben. Die Demokratie ist unser politisches System. Die Gesellschaft ist unser soziales System. Die Marktwirtschaft ist unser Wirtschaftssystem. Wir leben frei in den Systemen. Aber auch die Systeme wirken frei auf dem Planeten. Heute geht die Entwicklung dahin, dass wir uns in den Systemen einschränken, um die Erde zu entlasten. Gesellschaft, Marktwirtschaft und Demokratie entfalten sich frei auf dem Planeten, und wir kompensieren ihre Freiheit mit unserer Unfreiheit. Das ist der richtige Weg, wenn die Erde durch unsere Freiheit in den Systemen bedroht wird. Aber es ist der falsche Weg, wenn sie durch die Freiheit unserer Systeme bedroht wird. In diesem Fall schränken wir unsere eigene Freiheit ein, die den Planeten gar nicht bedroht, während wir die Freiheit unserer Systeme aufrechterhalten. Die Gesellschaft verwirklicht sich grenzenlos auf einem begrenzten Planeten. Die Marktwirtschaft verwandelt die Erde in einen Markt. Die Demokratie herrscht uneingeschränkt über die Erde. Unsere Systeme wirken massiv auf die Erde ein. Trotzdem ziehen wir es nicht einmal in Erwägung, sie einzuschränken. Die Systeme, so urteilen wir, sind nicht ursächlich für die planetäre Bedrohung, die von uns ausgeht. Aber ist das so? Bedrohen wir die Erde mit unserem Verhalten in den Systemen? Oder bedrohen wir sie mit unseren Systemen?
Die Marktwirtschaft ist unser Wirtschaftssystem. Wir leben frei in der Marktwirtschaft, die sich ihrerseits frei auf der Erde entfaltet. Unsere Freiheit in der Marktwirtschaft schränken wir ein, aber nicht die Freiheit unserer Marktwirtschaft. Das System bleibt frei, und wir leben immer unfreier in einem freien System. Von unserer reduzierten Freiheit erhoffen wir uns eine Entlastung des Planeten. Aber wer belastet die Erde? Wir oder unsere Systeme? Denn wir leben nicht destruktiv auf der Erde. Wir leben produktiv in unseren Systemen. Allein die Systeme, in denen wir produktiv leben, wirken destruktiv auf die Erde ein. Nicht unsere Freiheit in der Marktwirtschaft, sondern die Freiheit der Marktwirtschaft bedroht den Planeten. Die Erde ist begrenzt, eine grenzenlose Freiheit lässt sich auf ihr nicht realisieren. Unsere Freiheit muss sich innerhalb der gesunden planetären Grenzen bewegen. Wir wollen nicht unsere Freiheit reduzieren, um auf diese Weise die Mängel eines freien Systems zu kompensieren. Wir wollen frei sein in weniger freien Systemen, nicht weniger frei in freien Systemen.
Die Marktwirtschaft ist ein gutes System — vorausgesetzt sie bewegt sich innerhalb der gesunden planetären Grenzen. Das tut die freie Marktwirtschaft aber nicht. Die Freiheiten, die uns das System bietet, sind eine Maßlosigkeit in Bezug auf den Planeten. Unsere Systeme sollen den Planeten schützen, nicht ruinieren. Die Marktwirtschaft lässt den Exzess nicht nur zu, sie erzeugt ihn erst. Unter der Parole der Freiheit lässt es uns die Erde ruinieren, während es uns Steine in den Weg legt, sobald wir die Erde zu schützen versuchen. Wer sich nicht am Exzess beteiligt, der gibt seine Freiheiten auf, die der Rest der Gesellschaft munter weiter genießt. Destruktives Verhalten wird in den Systemen zur Norm, und zum Treiber. Die Marktwirtschaft wirtschaftet den Planeten herunter, und die Früchte ihrer Arbeit verteilt sie an uns. Das System sollte gewährleisten, dass wir uns innerhalb der gesunden Grenzen des Planeten bewegen. Aber diese Grenzen existieren in der Marktwirtschaft nicht. Im Sinne der Marktwirtschaft handeln wir grenzenlos, erst im Sinne des Planeten schränken wir uns ein. Wir verhalten uns entweder im Sinne des Systems, und damit anti-planetär, oder im Sinne des Planeten, und damit wider das System. Damit ist nicht unser Verhalten schlecht, sondern das System, in dem wir uns gut, nicht schlecht, verhalten. Solange die Marktwirtschaft grenzenlos ist, wird sie einen begrenzten Planeten überlasten. Unsere Systeme, nicht wir, müssen planetär eingeschränkt werden.
Heute gehen alle Initiativen dahin, die Nachfrage gesundzuschrumpfen, um die Erde zu schonen. Dabei müssen wir vor allem das Angebot gesundschrumpfen. Die exzessive Nachfrage ist harmlos ohne das exzessive Angebot. Wenn wir die Nachfrage senken, aber das Angebot erhalten, dann bleibt die Marktwirtschaft ein exzessives System. Der Verzicht muss zur Wirklichkeit werden. Heute ist er nur eine Möglichkeit. Die Nachfrage soll frei sein, aber das Angebot reduziert. Statt die Nachfrage zu reduzieren, um indirekt auf das Angebot einzuwirken, muss man direkt auf das Angebot einwirken, und damit indirekt auf die Nachfrage. Das System besitzt keine inhärenten Grenzen, diese Grenzen müssen wir ihm setzen. Die freie Marktwirtschaft ist in ihrem Idealzustand kein gemäßigtes, sondern ein maßloses System. Eine begrenzte Nachfrage wird das grenzenlose Angebot nicht reduzieren. Solange das Angebot grenzenlos ist, wird die Nachfrage ganz von selbst in die Höhe steigen. Man muss sie dann ständig regulatorisch „nach unten drücken“, damit sie das Maß hält. Wollen wir uns auf diese Weise selbst die Ketten anlegen, um in einem freien System unfrei zu leben? Oder wollen wir nicht lieber das Angebot einschränken? Wenn das Angebot eingeschränkt ist, dann wird die Nachfrage auf natürliche Art und Weise begrenzt. Statt eine Nachfrage, die inhärent in die Höhe schießt, zu unterdrücken, damit sie gemäßigt bleibt, erzeugt man den gesünderen Zustand, dass die Nachfrage inhärent das Maß hält, weil das Angebot gemäßigt ist.
Die Nachfrage soll frei sein, aber sie muss sich innerhalb eines reduzierten Angebots bewegen. Es ist naiv, zu glauben, man müsse nur die Nachfrage reduzieren, dann würde das Angebot schon nachziehen. Die Menschen zu nachhaltigen Konsumenten zu machen, während das System grenzenlos bleibt, ist nicht einmal eine Strategie, es ist ein Scheitern mit Ansage. Weil das System natürlich das exakte Gegenteil von dieser Nachhaltigkeit vorlebt. Der Exzess wird sich immer durchsetzen gegen unsere selbstauferlegte Bescheidenheit, die in der Marktwirtschaft einer Selbstgeißelung gleichkommt. Der ideale Mensch der Marktwirtschaft ist nicht der verantwortungsvolle Konsument, sondern der wie im Rausch handelnde Marktmensch, der kauft und verkauft, um das System auf diese Weise in Bewegung zu halten. Auf dieses Ideal wirkt das System hin, gemäß diesem Ideal sozialisiert es uns. Ein solcher Mensch wird schon psychologisch gar nicht dazu in der Lage sein, sich einzuschränken, wo ihm doch das System das gegenteilige Verhalten vorlebt. Man kann die Erde nicht von unten nach oben retten. Man muss sie von oben nach unten retten. Wir wollen nachhaltig leben, aber nicht in schädlichen, sondern in schonenden Systemen. Heute orientiert sich die Nachfrage am exzessiven Angebot, sodass sie ihrerseits exzessiv wird. Das exzessive Angebot passt sich nicht der gemäßigten Nachfrage an, sondern: es passt die gemäßigte Nachfrage an sich an. Die Nachfrage wird sich erst mäßigen, wenn das Angebot eingeschränkt ist. Die Gesundheit des Planeten steht und fällt mit den Grenzen der Marktwirtschaft. Ein begrenztes System sorgt für ein begrenztes Angebot, und auf diese Weise für eine gemäßigte Nachfrage. Andere Maßnahmen, die das System nicht begrenzen, sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Man kann ein schlechtes System nicht reformieren, indem man sich besser darin verhält. Man muss ein besseres System daraus machen. Falsch ist es, zu sagen, wir müssen uns anders in den Systemen verhalten. Richtig ist es, zu sagen, wir müssen uns in anderen Systemen verhalten. Man muss die Systeme auf der Erde einschränken, nicht die Menschen in den Systemen. Wir verhalten uns nicht exzessiv in den Systemen, sondern in exzessiven Systemen.
Die Marktwirtschaft macht aus der Erde einen Markt, und aus den planetären Ressourcen Handelswaren. Das Ideal des Systems ist realisiert, wenn auf diesem Markt gekauft und verkauft wird, das heißt wenn das System eine Art Kreislauf entwickelt. Aber dieser Kreislauf zielt nicht auf einen moderierten Markt ab, sondern auf einen übersteigerten Markt. Der Planet kommt in dieser Systematik gar nicht vor. Das System belohnt den Exzess und es belächelt die Genügsamkeit. In der freien Marktwirtschaft geht es nicht darum, „genug“ zu haben, sondern darum, „mehr“ zu haben. „Mehr“ — dieses Wort treibt die Welt noch in den Untergang. Wohin wollen wir noch wachsen? Das System strebt nicht nach Maß und Mitte, sondern nach dem Maximum. Aber das Maximum hat keine Ziellinie, und es wird zum Selbstzweck. Wir steigern, um zu steigern, wir wachsen, um zu wachsen. Das System ist maßlos, und es belohnt uns für unsere Maßlosigkeit. Wir müssen ein System etablieren, das das Maß kultiviert, nicht den Exzess. Unser Wirtschaftssystem ist grenzenlos, und das darf es auf einem begrenzten Planeten nicht sein. Der Kapitalismus ist ein Baum, der verdorbene Früchte trägt. Die ökologische Freiheit ist der zerstörerische Aspekt des Systems. Die Marktwirtschaft ist nicht prinzipiell ungesund, sie wird es erst, wenn ihr keine Grenzen gesetzt werden. Grenzenlose Freiheit auf einem begrenzten Planeten ist keine Freiheit, sondern eine Maßlosigkeit. Wir bewegen uns auf direktem Kurs in Richtung einer ruinierten Erde. Die Schäden, die wir anrichten, sind irreversibel. Man sieht das Meer vor lauter Plastik nicht. Die Marktwirtschaft vergoldet die Gegenwart, doch sie verdunkelt die Zukunft. Also schmeißen wir Geld auf die Wunde, in der Hoffnung, dass sie verheilt. Aber die Wunde ist systemisch. Die Erde muss nicht nur für heute reichen, sondern in alle Zukunft. Die planetären Ressourcen aufzubrauchen, ist eine Maßlosigkeit, die das System verhindern sollte, die es stattdessen befördert. Wir müssen unsere wirtschaftliche Freiheit an der planetären Wirklichkeit ausrichten. Der Markt muss ein gesunder Markt sein, auf dem nur verbraucht wird, was die Erde auf gesunde Art und Weise nachproduziert. Wir leben so maßlos, dass die Erde gar nicht hinterherkommt, die Ressourcen nachzuproduzieren, die wir heute verbrauchen. Die Freiheit der Marktwirtschaft hat einen hohen Preis, wir bezahlen sie mit unserem Lebensraum. Die Menschheit lebt und stirbt mit der Erde, das muss uns klar sein. Der Planet ist unser Universum. Die Marktwirtschaft bedroht die Erde, die Zukunft und die nächsten Generationen. Sie ist grenzenlos, und das darf sie auf einem begrenzten Planeten nicht sein.
Die Marktwirtschaft befreit uns wirtschaftlich, aber ethisch sperrt sie uns ein. Überall legen wir heute die Maßstäbe des Marktes an. Angebot und Nachfrage haben das Individuum verschluckt. Der Mensch orientiert sich an den Systemen, die ihm seine Werte vorgeben. Aber was sind das für Werte? In der Marktwirtschaft: Geld, Status, Besitz. Diese Werte werden