Der PIratenkater - Lisa Dröttboom - E-Book

Der PIratenkater E-Book

Lisa Dröttboom

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Beschreibung

Katzen und Wasser passen überhaupt nicht zusammen. Doch dem kleinen Straßenkater bleibt keine Wahl. Wenn er überleben will, muss er auf ein Schiff flüchten. Ehe er sich's versieht, ist er auf hoher See, unter Ratten und Piraten. Aber ein Kater gibt nie auf!

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Seitenzahl: 21

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Der Piratenkater

Lisa Dröttboom

Band 39 der Katzen-Reihe

©Lisa Dröttboom 2020

Machandel Verlag Haselünne

Charlotte Erpenbeck

Cover-Bild: kasyanovart / shutterstock.comIllustration: Succhkova Anna / shutterstock.com

Febr. 2020

ISBN 978-3-95959-304-5

Straßentiger

Das Läuten der großen Glocke unterbrach den getigerten Kater in seiner Fellpflege. Jeder Schlag des Klöppels gegen das massive Metall ließ seine Knochen erzittern. Die Töne vibrierten in der Luft, füllten die Gassen der Hafenstadt mit Leben. Die Menschen legten ihre Arbeit nieder und strebten den Kneipen am Pier zu.

Der Getigerte erhob sich mit einem herzhaften Gähnen und streckte seine müden Glieder in der warmen Abendsonne. Seine empfindlichen Ohren zuckten, als die Möwen am Himmel hungrige Schreie ausstießen und den Menschen zum Hafen folgten. Sie wussten genauso gut wie die Streuner in den Straßen, dass die Glocken das abendliche Mahl ankündigten.

Langsam kletterte der Getigerte vom Kirchturm und balancierte die Kante des Daches entlang. Ob er sich wohl schon wieder auf die Straßen trauen konnte?

Das dumpfe Grummeln in seinem Magen nötigte ihn, das Risiko einzugehen. Er sprang hinab in die Gasse und drückte sich sogleich eng an die Hauswand. Ein nicht enden wollender Strom an menschlichen Füßen trampelte neben ihm her. Die festen Stiefel verfehlten ihn oft nur um Haaresbreite.

Dort, wo sich die Häuserreihen öffneten, suchte der Getigerte Schutz und wartete, bis die Straßen leerer wurden. Seine Augen suchten den Platz ab, beobachteten die essenden Menschen, während der Hunger ein Loch in seinen Bauch fraß. Wie lange war seine letzte Mahlzeit her?

Viel zu lange. Seit Minkas wilde Krallen über die Straßen von Feleh herrschten, blieb den Streunern keine Zeit mehr zum Durchatmen. Oder zum Essen. Heute Morgen war er ihren Schergen nur entronnen, weil er so klein war, dass er durch die engsten Gitter schlüpfen konnte.

Jetzt konnte er keinen ihrer Schergen entdecken. Zwar trieben sich einige Streuner am Pier herum, doch so weit er es beurteilen konnte, gehörte niemand von denen zu Minkas Bande. Er holte tief Luft und verließ sein sicheres Versteck. Mit schnellen Sätzen sprang er über den Platz zu den Kneipen. Mit wehleidigem Maunzen strich er den Menschen um die Beine, hoffte darauf, dass sie einen Happen für ihn fallen ließen.