Der Prinz auf der Erbse - Julia Will - kostenlos E-Book

Der Prinz auf der Erbse E-Book

Julia Will

0,0

Beschreibung

Mike hat eine Leidenschaft. Role-Play-Games, kurz RPGs. Und am liebsten spielt er zusammen mit Chain. Er kennt ihn schon seit eineinhalb Jahren, aber eigentlich weiß er überhaupt nichts von ihm. Kein privater Kontakt. Das gefällt Mike zwar nicht, aber um sich einen anderen Playpartner zu suchen, harmonieren sie einfach zu gut. Außerdem ist er sich sicher, dass es sofort zwischen ihnen funken würde, sollten sie sich jemals persönlich begegnen. Leider ist alles, was er in seinem privaten Umfeld an Männern hat vergeben, hetero oder einfach blöd. Allen voran der eingebildete Freund seiner besten Freundin Hannah. Leon von Falkenberg. Optisch zum Niederknien, aber ein charakterlicher Totalschaden. Doch dann erscheint plötzlich Nick auf der Bildfläche. Ist er vielleicht sogar Chain? Abgeschlossene 12-teilige Gay-Romance von Julia Will. Neu erschienen von Julia Will: "Lemontree". 4 aufregende Gay-Romance-Geschichten

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 117

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Play with me

Band 1:

Der Prinz auf der Erbse

© 2019 Amrûn Verlag Jürgen Eglseer, Traunstein

Lektorat: Susanne Pavlovic, Textehexe Umschlaggestaltung: cover & books Buchcoverdesign

Alle Rechte vorbehalten

ISBN TB – 978-3-95869-393-7 Printed in the EU

Besuchen Sie unsere Webseite:

amrun-verlag.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter

Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Prolog
1,5 Jahre später
Glossar

 

 

Für Lisa

Meine Plotflüsterin und die heimliche

Heldin der Geschichte

Prolog

Resigniert sehe ich auf die geöffnete E-Mail. Ich hatte es mir schon gedacht. Schon die ganze Zeit.

Es hat einfach vorne und hinten nicht gepasst. Wir wollten unterschiedliche Dinge und das hat die ganze Angelegenheit mit jedem Tag und jedem Post schwieriger gemacht. Aber es jetzt so knallhart gesagt zu bekommen, tut schon weh. Kurz bin ich versucht, die Internetseite einfach komplett zu schließen, weil ich mich in meinem Stolz verletzt fühle, aber das würde ja auch nichts ändern. Er hat ja Recht. Und wahrscheinlich ist ein Ende mit Schrecken besser als quälender Schrecken ohne Ende. Denn genau das war unser RPG in den letzten Tagen: eine einzige Qual.

Seufzend klicke ich auf ›antworten‹ und schreibe ihm:

Von: Flynn

An: SweetChocolatePrince

›Hey du, na ja, wenn ich ehrlich bin, ist es wahrscheinlich besser so. Ich glaube auch, dass unsere Vorstellungen einfach nicht zueinander passen. Danke für deine Ehrlichkeit und viel Glück bei der Suche nach einem neuen Playpartner. Du kannst die Idee auch gerne mit jemand anderem nochmal neu starten, stört mich nicht. Liebe Grüße, Flynn‹

Ich sende ab und dann sitze ich erst mal da und glotze stumpf auf die Seite. Ach Mann. Dabei wollte ich doch nichts anderes als ein bisschen mein Hirn abzuschalten und zu spielen. Ich liebe es, Rollenspiele zu schreiben. Am liebsten natürlich auf einer Wellenlänge mit einem Partner. Im Idealfall sogar noch einem männlichen, aber so jemanden zu finden, ist verdammt schwer. Die meisten Männer, die hier auf der Seite nach Rollenspielpartnern für ihre selbst ausgedachten Charaktere suchen, wollen willige Mädchen von hier bis zum Mond vögeln. Nur virtuell, versteht sich. Das ist das Nette auf dieser Seite. Keine Namen, kein privater Kontakt, außer man einigt sich darauf. Keine Verpflichtungen, gleichzeitig die Möglichkeit, grenzenlos die geheimsten Phantasien auszuleben, ohne dass man dafür verurteilt wird. Denn sind wir ehrlich, jeder hat doch irgendetwas, wofür er sich schämt. Okay, wahrscheinlich jeder außer mir - ich liebe es einfach nur zu spielen, aber ich verurteile auch niemanden.

Eigentlich will ich ja nicht viel, aber offensichtlich doch zu viel, um jemanden zu finden, mit dem ich längerfristig meine RPGs schreiben kann. Noch ein Seufzen, dann klicke ich auf den Index, der mich zur Liste der Vorschläge anderer User bringt, und mache mich auf die Suche nach etwas, das mich interessieren könnte.

Penisprinz sucht willige Mösenprinzessin

Heute schon gestochen?

Please rape me!

Fuck me harder!

Ich klicke auf die eine oder andere Anfrage, lese mir die Beschreibung der Geschichte und den Steckbrief der zu besetzenden Rolle durch, nur um nach gut zehn Minuten entnervt aufzugeben. Warum, zur Hölle, ist es so schwer, einen neuen …

Mein Blick schwenkt zu der Liste der jetzt gerade angemeldeten User und ich sehe einen Namen, dahinter den Vermerk ›neu dabei‹: Chain

Neugierig klicke ich auf sein Profil und finde … so gut wie nichts. Okay? Na ja, vielleicht ist er ja noch so neu, dass er einfach noch nicht dazu gekommen ist, sein Profil mit Daten zu füttern? Langsam scrolle ich mich durch die wenigen Angaben und bleibe dann an einer Zeile hängen. Er sucht nach männlichen Playpartnern. Nach Tops. Oh. Mein. Gott! Meine Gebete wurden erhört. Na gut, ich weiß noch nicht, ob er auch schreiben kann. Oder ob wir gleich ticken, oder keine Ahnung was, aber das ist doch schon mal fast wie ein Fuß in der Tür. Ich schreibe ihm jetzt einfach. Wenn´s nicht klappt, meine Güte, dann ist es halt so, aber ich kann diese Gelegenheit ja wohl kaum ungenutzt verstreichen lassen!

Von: Flynn

An: Chain

›Hey du! Erst mal herzlich willkommen hier auf der Seite. Hab gesehen, dass du noch neu bist und dachte, ich sag mal hi! In deinem Profil steht, dass du auf der Suche nach einem Top bist und na ja… Here I am? xD

Wenn du interessiert bist, hab ich auch schon ein oder zwei RPG-Ideen, die ich dir vorschlagen könnte, bin aber auch für alles offen, was dir vielleicht so unter den Nägeln brennt. Jedenfalls würde ich mich freuen, von dir zu lesen! LG Flynn‹

Abgeschickt. Oh Gott, jetzt bin ich richtig nervös. Keine Ahnung warum, denn nur, weil wir eventuell dasselbe Ziel haben, heißt das ja wirklich nicht, dass wir auch zusammenpassen. Sein Profilbild ist nichtssagend. So ein typischer Sonnenuntergang am Meer. Eigentlich voll langweilig, aber in meiner Situation kann ich´s mir nicht leisten, wählerisch zu sein, und vielleicht hatte er auch gerade einfach nichts anderes? Ich selbst hab ein Bild von meinem eigenen Charakter, mit dem ich fast alle meine RPGs spiele. Flynn. Ein Bekannter hat es für mich gezeichnet und es stört mich kein bisschen, dass eine gewisse Ähnlichkeit zu mir selbst absolut nicht wegzureden ist.

Ich wechsle das Fenster und sehe nach, ob sich auf Facebook was getan hat, trinke nebenher einen Schluck von meiner Cola und greife dann nach meinem Handy, aber niemand hat mir geschrieben. Doof. Aber macht nichts, ich- Oh! Oooohhhhhh, ich hab eine Antwort! Von Chain. Oh Gott, ich krieg richtig Herzrasen. Voll übertrieben, aber egal, denn vielleicht klappt es ja und ich hab nen neuen Partner. Total aufgeregt öffne ich die neue Nachricht.

Okay, das ist nicht gerade viel.

Von: Chain

An: Flynn

1,5 Jahre später

 Josuha: Jetzt vollkommen verwirrt ließ er seine Hand sinken, hörte komplett auf sich zu wehren und starrte wie versteinert zu Flynn hinüber, der gerade Gegner Nummer vier niederschlug. Wie ein Berserker wütete er unter den Angreifern, die nun mehr und mehr in die Defensive gedrängt wurden.

Plötzlich war sein linker Arm wieder frei. Einer der Männer hatte ihn losgelassen, um seinen Kameraden zu helfen. Josuha nutzte den Moment, um sich jetzt umso heftiger gegen die zwei verbliebenen Widersacher zu wehren.

Hinter Flynn tauchte jemand wie aus dem Nichts auf und holte aus. »Achtung, Flynn, Baseballschläger!«

Flynn: »Fuck, danke, Mann!«, rief Flynn, wich zur Seite aus und trat dem Bastard mit voller Wucht in den Magen. Josuha hatte ihn gewarnt, dachte er sich, und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, während er den nächsten Gegner ansprang und zu Boden riss. Hieß das jetzt, dass Josh ihn doch mochte? Oder wollte er nur nicht, dass Flynn auch überwältigt wurde und sie dann beide am Arsch waren?

[Josuha: Kannst du das mit den Kraftausdrücken bitte etwas reduzieren?]

[Flynn: Sorry, hab mich mitreißen lassen xP]

Josuha: Verbissen kämpfte Josuha gegen die beiden Männer, die ihn festhielten. Seine Schultern schmerzten immer noch von der unangenehmen Haltung, in die man ihn die letzten Tage gezwungen hatte, und er spürte, wie ihn langsam seine letzten Kraftreserven verließen. Dennoch kam Aufgeben nicht in Frage. Seine Tritte und Schläge waren bei weitem nicht so kraftvoll wie sonst, aber sie trafen alle ihr Ziel und so schaffte er es immerhin, sich gegen die beiden Männer zu behaupten.

Aus dem Augenwinkel sah er, wie Flynns letzter Gegner zu Boden ging. »Flynn, ich könnte hier etwas Hilfe gebrauchen!«, knurrte er.

Flynn: »Bin gleich da, Liebster«, sang Flynn, sprang einen der beiden Männer, die Josh festhielten, von hinten an und brach ihm mit einem harten Ruck das Genick. Der Scheißkerl hatte Josh angepackt, das hatte er vorhin selbst zugegeben. Dumm, dass er sich damit sein eigenes Grab geschaufelt hatte, der Sack!

[Josuha: Ich meinte das ernst.]

[Flynn: Jaaaa, sorry, ich war so sauer auf den Wichser!]

[Josuha: Du hast ihn selbst geschrieben ...]

[Flynn: Ich weiß, und ich hasse ihn! Er hat meinem Baby wehgetan.]

[Josuha: Ich bin nicht dein Baby.]

[Flynn: Aber Jooooosh!!! Er ist so toll! Keiner hat den anzufassen außer Flynn!]

[Josuha: Du hast doch selbst alles vorgeschlagen, was ihm angetan worden ist?]

[Flynn: Das spielt doch gar keine Rolle! xD]

Josuha: »Du sollst mich nicht so nennen, Idiot!« Dennoch konnte Joshua nicht umhin, grimmige Befriedigung zu empfinden, als sein Peiniger leblos zu Boden sank. Dieser Mann hatte ihm so viele Dinge angetan ...

Flynn: »Ach Schatz, sei doch nicht so!«, sagte Flynn, trat nun näher und grinste dem letzten verbliebenen Entführer entgegen, der mit großen Augen und ziemlich verunsichert hinter Josh stand. »So, und jetzt zu uns. Lass Josh los, Arschloch, vielleicht lass ich dich dann leben«, drohte er und leckte sich über die Zähne. Er spürte, wie die Krallen an seinen Händen noch ein Stückchen länger wurden und seine dunkle, dämonische Aura den Raum verdunkelte. Der Mann fasste Josh um die Kehle und die Pistole, die er die ganze Zeit gegen seine Seite gedrückt hatte, presste er nun gegen seine Schläfe.

[Josuha: Wo kommt die Waffe jetzt her?]

[Flynn: Drama und so?]

[Josuha: Der Typ hätte ihn doch längst abgeknallt und nicht zugesehen, wie ein Dämon seine Kameraden schlachtet?!]

[Flynn: Ja guuuut, dann halt ohne Waffe ]

[Josuha: Danke]

Josuha: Josuha spürte, wie der Mann hinter ihm sich anspannte.

»Ich würde an deiner Stelle loslassen«, warnte er, denn er wusste, dass Flynn keine Gnade kannte, wenn er in diesem Zustand war. In dieser Zwischengestalt, halb Mensch, halb Dämon.

»Halt den Mund!«, wurde er von seinem Entführer angefahren, dann packte der Mann ihn an den Haaren und zerrte seinen Kopf in den Nacken.

Flynn: »Du hast es so gewollt, Pisser!«, grollte Flynn und katapultierte sich nach vorne. Er sprang über Josh und den Mann hinweg, und bevor der Typ verstand, was passierte, war er schon tot. Flynns Körper pulsierte immer noch von all dem Adrenalin, das ihn immer durchströmte, wenn er seiner dämonischen Natur freien Lauf ließ.

Josuha: »Du hättest dich ruhig ein bisschen mehr beeilen können«, brummte Josuha und bewegte vorsichtig seine Arme und Schultern.

Flynn: »Ey, ich hab Vollgas gegeben! Du hättest dich auch einfach nicht entführen lassen müssen!«

Lachend trat Flynn näher und legte seine Hand auf Joshs Oberarm. »Aber mal ohne Spaß: Geht´s dir gut?«, fragte er ernst, zog seine Aura wieder um sich zusammen und umhüllte damit sanft den Menschen, der ihm so wichtig geworden war.

[Josuha: Ich habe dir jetzt schon mehrfach gesagt, dass ich keine Romantik in dem RPG haben will.]

[Flynn: Ach komm, ich hab dir keinen Antrag gemacht. Er mag ihn halt.]

[Josuha: ...]

Josuha: »Ja, es geht schon. Nichts gebrochen, alles okay«, brummte Josuha, stand dabei reglos in dem Griff des Anderen und verdrängte die aufkommenden Gedanken an das, was ihm in den letzten Stunden angetan worden war.

[Flynn: Der Gangrape war echt hart]

Flynn: »Dann ist ja gut. Ich dachte echt, die bringen dich um.« Nach einem letzten Blick durch den Raum zog er seine Aura endgültig zurück und begann, sich in seine menschliche Form zurückzuverwandeln, die ihm immer ein bisschen zu klein vorkam für all die Macht und Kraft, die in ihm steckte.

Josuha: »Warte. Bleib so.« Zögerlich streckte Josuha seine Arme aus, legte sie um Flynns Hals und zog ihn näher, den Blick starr auf seinen Mund mit den zwei herausragenden, messerscharfen Eckzähnen gerichtet.

[Flynn: Was wird das?]

[Josuha: Schreib]

[Flynn: Moaaahhh, du bist so ein Arsch!]

Flynn: Verwirrt ließ Flynn sich näher ziehen. Was hatte der Andere vor? Konnte es sein, dass ...

»Was tust du ...?«

Josuha: »Sei still. Du wolltest mich doch, oder?«, fragte Josuha unsicher. Flynn hatte schon oft gesagt, dass er mit ihm schlafen wollte, und daten und alles in dieser Richtung. Also sollte es ihm doch gefallen, wenn er endlich bekam, was er wollte.

Flynn: »Ich ... Echt jetzt?«

Josuha: »Ja.«

Flynn: Flynn konnte sein Glück kaum fassen. Er zögerte nicht lange, beugte sich zu Josh und küsste ihn verlangend. Er hoffte, dass er ihm mit seinen Zähnen nicht wehtat, aber wenn Josh es so wollte, sollte er sich darum wohl keine Gedanken machen. Zufrieden summte er in den Kuss und dann ließ er auch schon seine Hände über Joshs Oberkörper gleiten, strich die Fetzen seines Oberteils zur Seite und küsste ihn fester. Er wollte ihn, schon die ganze Zeit.

Josuha: Seufzend erwiderte Josuha den Kuss, vergrub seine Finger in Flynns hellen Haaren und zog ihn noch näher zu sich, während er ihn rückwärts durch den Raum dirigierte.

[Flynn: Lol, da liegen überall Leichen ... xD]

[Josuha: Willst du jetzt nen Lemon oder nicht?!]

[Flynn: Fuck, ja! Sorry, ich bin still! XD]

Flynn: Langsam bewegten sie sich um die Leichen auf dem Boden herum, bis sie zu der Matratze kamen, auf der er Josh bei seinem Eintreffen gefunden hatte. Dort sanken sie langsam zu Boden und Flynn drehte sich so, dass Josuha unter ihm zu liegen kam.

[Josuha: Ich muss afk]

[Flynn: Was jetzt? Warum?!]

[Flynn: Ey, du Arsch, nicht abhauen! Das ist nicht fair!]

[Flynn: Arschloch!]