Der Säuberer II - - Viola Lyskander - E-Book

Der Säuberer II - E-Book

Viola Lyskander

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Beschreibung

Astrin Rauterkiel arbeitet nicht nur für Dr. Axel Gerhardt, dem Rechtsanwalt der Schönen und Reichen in Hamburg; sie ist auch privat mit ihm zusammen. Sein Aufgabengebiet ist aufregend und abwechslungsreich, denn er kümmert sich nicht nur um die rechtlichen Belange seiner Mandantinnen und Mandanten - er kümmert sich auch um deren kleine und große Probleme ...

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2022

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53° 33' 0. 72 N 9° 59' 31.2 E

Astrin mochte diese frühen Morgenstunden mit Axel.

Diese ganz Frühen, wenn es gerade erst hell wurde über Hamburg.

Axel schlief neben ihr.

Er lag auf dem Bauch, die dünne Sommerbettdecke bis zur Hüfte hinauf gezogen, und sie war wach genug, den Anblick seiner breiten Schultern, seiner selbst jetzt im Ruhezustand definierten Bizepse zu genießen, die sich sanft unter seiner leicht gebräunten Haut wölbten.

Seine hellen Haare am Hinterkopf waren verstrubbelt.

Astrin rollte sich auf die Seite.

Rutschte noch etwas näher an ihn heran.

So nah, bis ihre Nasenspitze seinen Arm berührte.

Sie hörte Axels unwilliges Stöhnen.

„Hon … was machst Du?“

Er klang verschlafen, seine schöne dunkle Stimme heiser.

„Nichts! Tut mir leid! Schlaf` weiter!“

Astrin berührte mit den Lippen nachdrücklich seinen Oberarm.

Axel hielt für einen Moment lang still.

„Wie könnte ich … „ gab er dann zurück, rollte sich zu ihr herüber und zog sie ganz nah an sich, mit einem verschlafenen Seufzen.

Er war unbekleidet – wie sie auch – weil sie gestern Abend noch zusammen geschlafen hatten.

Seinen warmen starken Körper so nah an ihrem zu spüren weckte ihr Verlangen sofort wieder.

Sie schmiegte sich an ihn, ließ ihre Hand langsam über seinen Rücken streicheln.

Axel seufzte wohlig.

Sein Arm rutschte um ihren Oberkörper und er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

Seine Lippen rutschten weiter, bis zu den ihren, und Astrin erwiderte seinen Kuss langsam.

Behutsam ließ sie ihre Hand an seinen Nacken rutschen, wühlte ihre Finger in seine Haare.

An ihrer Hüfte spürte sie die Härte seines Gliedes.

Axels Zungenspitze umspielte sanft die ihre.

Sehr langsam rutschte er noch ein bisschen näher.

Seine Rechte streichelte sanft von ihrer Wange ihren Hals hinab, über ihre Schulter, legte sich warm auf ihre linke Brust.

Astrin schloss für einen langen Moment die Augen.

Genoss die Wärme, die diese Berührung in ihrem Körper hervor rief, den kleinen Rausch.

Sie konnte ein behagliches Stöhnen nicht zurückhalten.

Axels Lippen rutschten von ihrer Wange, sacht über ihren Hals und wieder hinauf zu ihrem Ohr.

Seine Zungenspitze umspielte für lange Momente ihr Ohrläppchen während seine Rechte über ihre Seite rutschte, bis zu ihrem Po.

Sanft drückte er ihre Hüfte gegen sein Becken und Astrin spürte seine Erektion, stark und kräftig.

Erwartungsvoll nahm sie ihre Beine auseinander.

Axel drückte sich zwischen sie.

Wenn das Telefon so früh klingelte war es immer etwas Wichtiges!

Astrin war wieder eingeschlafen.

Sie war sich sicher, dass auch Axel noch einmal eingeschlafen war, denn es dauerte lange Sekunden bis er an sein Smartphone ging, das auf dem Nachttisch lag, und sich meldete.

„Ja, Gerhardt!“

Seine Stimme klang belegt als er sich meldete.

Mit müden Bewegungen rutschte er gegen das Kopfende hoch.

„Guten Morgen, Frau Severs! Ja, ich bin Anwalt!“

Er fuhr sich kurz mit der Hand durch das Gesicht.

Astrin drückte für einen Moment ihre Wange an seine warme Seite bevor sie sich aufrichtete und seinen Blick suchte.

Sie machte die Handbewegung des Rauchens fragend in seine Richtung.

Axel nickte ihr zu während er weitersprach: „Ja, Frau Severs … ich kann mich darum kümmern. Mein Büro ist in der Sudkampstraße, Nummer dreiundvierzig.

Neben der Gladiole, ja. Können Sie um zehn Uhr dort sein? Ich erwarte sie. Bis nachher, Frau Severs!“

Er unterbrach das Gespräch, legte sein Smartphone auf dem Nachttisch ab und nahm ihr Zigarette und Feuerzeug aus der Hand.

„Danke Hon.“

Er steckte sie sich zwischen die Lippen, zündete sie an, nahm einen tiefen Zug.

„Ein neuer Job?“ erkundigte sich Astrin sanft bei ihm, ließ sich neben ihn auf die Matratze sinken und drückte ihm einen langen Kuss auf die nackte Schulter,

Für einen langen Moment ließ sie ihre Nasenspitze leicht über seine Haut streicheln.

Axels ließ es geschehen.

„Ja … eine Frau Severs … sie ist photographiert worden und irgendein Magazin will diese Fotos veröffentlichen. Das will sie nicht! Sie kommt nachher vorbei!“

Er stieß den Rauch in die Luft.

„Joleen Severs?“

Astrin ließ ihre Lippen weiter über seinen Oberarm streicheln, über seinen Bizeps.

„Hmmm … „

Axel gab einen Laut des Wohlbefindens von sich.

„Weiß ich noch nicht. Wer ist das?“

Er wandte den Kopf und drückte ihr einen raschen Kuss auf die Haare.

„Joleen Severs ist so ein Seriensternchen aus … ich weiß nicht, ich guck' diese Serien nicht, das weißt Du. Irgend so eine tägliche Abendserie. Und sie nimmt sämtliche Trash-Formate mit, die sie ihr anbieten!“

„Gut! Dann kann sie sich mich ja wenigstens leisten!“ gab Axel trocken zurück und zog wieder an seiner Zigarette.

Astrin musste lachen.

So laut, dass Cleo auf ihren Samtpfoten hereinkam um nachzusehen was los war.

Sie gab ein kleines fragendes „Miau“ von sich als sie vor der Zweisitzer-Couch stehenblieb und zu ihnen herüber sah.

„Du wartest schon auf Dein Frühstück, nicht wahr?“ meinte Axel sanft zu ihr.

Er zog an seiner Zigarette, blies den Rauch in die Luft und drückte die Kippe dann im Aschenbecher auf dem Nachttisch aus.

Dann stand er auf und Astrin stellte überrascht fest, dass er vor ihr stehen blieb, sich zu ihr hinab beugte und sie küsste.

„Hmmm … „

Sie erwiderte seinen Kuss.

Ließ amüsiert geschehen, dass Axel sich immer weiter gegen sie vorbeugte und sie mit seinem Gewicht allmählich nach hinten auf die dicke Matratze drückte.

Rasch schlang sie beide Arme um seinen Nacken während er sich über sie sinken ließ.

„Cleo hat Hunger.“ gab sie zu bedenken.

„So schnell verhungert sie nicht.“ gab Axel zurück und ließ seine Lippen langsam, zärtlich über ihre Wange bis zu ihrem Ohr streicheln.

Astrin schmiegte sich an ihn.

Sie schafften es, um kurz vor halb zehn in Axels Büro zu sein.

Astrin war schon öfter hier gewesen.

Manchmal hatte sie die Möglichkeit, Axel auszuhelfen, sich um Korrespondenz zu kümmern oder dabei zu sein, wenn er Klienten empfing.

Gerade wenn es um Klientinnen ging hatte er sie lieber dabei.

Axels Anwaltsbüro lag in einem typischen Hamburger Altbau, direkt neben der Gladiole, dem Restaurant.

Astrin mochte die hohen Decken, die Stuckverzierung, die verschachtelte Anordnung der Räume, den Charme der alten Wohnungen insgesamt.

Stundenweise war Frau Gebrecht da, eine schon etwas ältere Sekretärin, die bereits ewig für Axel zu arbeiten schien.

Die Beiden duzten sich.

Heute war sie da als sie eintrafen.

Sie arbeitete am PC.

Es roch nach frischem Kaffee.

„Guten Morgen, Margitta.“ meinte Axel zu ihr, zur Begrüßung.

„Um zehn kommt eine Frau Severs.“

„Guten Morgen, Axel.“ gab Frau Gebrecht zurück.

„Ja, danke. Dann weiß ich Bescheid.“

„Guten Morgen, Frau Gebrecht.“ hatte Astrin gegrüßt.

Sie war noch nicht so warm mit der anderen.

„Guten Morgen, Frau Rauterkiel.“ gab sie zurück.

„Axel, hier ist Deine Post!“

Sie reichte ihm einen Packen.

Axel nahm ihn.

„Danke.“

Astrin folgte ihm in sein eher praktisch als edel eingerichtetes Büro, vollgestopft mit Holzmöbeln, Akten, einem gar nicht protzigen Schreibtisch und großen Fenstern mit Blick auf die Innenstadt.

So eben war die Binnenalster zu sehen.

„Ich hol' uns einen Kaffee, ja?“ meinte Astrin zu Axel.

„Gerne.“ gab Axel zurück während er seine Post durchsah.

Astrin ging in den kleinen Aufenthaltsraum.

Wie immer konnte sie sich einen träumerischen Blick aus dem Fenster dort zuerst nicht verkneifen.

Es war zwar kein Vergleich zu der Aussicht aus Axels Appartement, von der Dachterrasse, aber Astrin genoss sie auch hier zwischendurch immer wieder gerne.

Sie mochte Hamburg.

Lebte gerne hier.

Vorsichtig balancierte sie zwei Kaffeetassen hinüber in Axels Büro.

Axel hatte in der Zwischenzeit einige der Briefe geöffnet und gelesen.

Er saß hinter seinem Schreibtisch und rauchte.

Astrin stellte seine Tasse vor ihm ab.

„Hier, bitte.“„Danke, Hon.“ gab Axel abgelenkt zurück.

„Ach Liebes … kannst Du mir bitte 'mal die Akte 'Schröder' 'raussuchen! Albert. Die Scheidung.“

„Klar.“

Astrin nahm einen raschen Schluck von ihrem Kaffee, stellte dann die Tasse weg und ging nach nebenan in das kleine Archiv, wo die Akten der erledigten Fälle aufbewahrt wurden.

Sie suchte Axel das Gewünschte heraus und brachte sie ihm.

„Danke Dir.“

„Braucht er noch 'mal Deine Hilfe?“

Astrin griff zu ihrer Tasse und trank wieder von ihrem Kaffee.

„Im Gegenteil.“

Axel blätterte durch die Akte.

„Er bezahlt seine Rechnung nicht. Ist schon drei Mal angemahnt worden! Ich glaube, ich muss 'mal bei ihm vorbei!“

Es klopfte an der Tür.

„Ja, bitte!“

Es war Margitta.

„Frau Severs ist jetzt da!“

„Danke Margitta! Lass sie noch einen Moment vorne bei Dir sitzen! Du kannst ja schon 'mal ihre Personalien aufnehmen!“

„Ja, mache ich Axel.“

Frau Gebrecht zog die Tür von außen zu.

Axel nahm rasch seine Tasse und trank zwei große Schlucke.

Dann legte er die Post beiseite.

„Holst Du sie bitte, Hon!“

„Ja, klar.“

Astrin nahm noch einen schnellen Schluck aus ihrer Tasse und verließ dann Axels Büro, ging in den großzügigen Vorraum, wo Frau Gebrecht ihren Schreibtisch stehen hatte.

Schräg davon stand eine kleine Sitzecke, ein kleiner Wartebereich, und dort saß eine junge Frau, unnatürlich gebräunt, in einer von diesen hautengen hohen Taillenhosen, mit kleinem Oberteil, das viel Haut an Schultern, Dekolletè und Bauch frei gab.

Sie hatte überlange künstliche glitzernde Fingernägel und war zu stark geschminkt, und ihre langen Haare, die bis zu ihrem Po reichten, wirkten unecht.

'Können Sie sich nicht einmal für einen so wichtigen Termin ordentlich anziehen!' hatte Astrin auf der Zunge.

Doch sie schwieg.

Das hatte sie von Axel gelernt.

Eigentlich war sie ein ziemlich toleranter Mensch, doch so gewisse Standards, gute Manieren - fand sie – sollten einfach eingehalten werden.

Das hatte auch etwas mit Respekt für andere Menschen zu tun.

„Frau Severs?“

„Ja? Bin ich!“

Die junge Frau sprang mit einem Quietschen auf ihre dicke Plateausohlen, Astrin entschied sich im letzten Moment, ihr zur Begrüßung doch nicht die Hand zu geben.

„Guten Tag, ich bin Frau Rauterkiel. Ich arbeite für Doktor Gerhardt. Herr Doktor Gerhardt hat jetzt Zeit für Sie! Wenn Sie mitkommen möchten!“

Sie wies den Flur entlang zu Axels Büro.

„Hmhm.“

Die Frau stolzierte den Flur entlang, in Axels Büro, Axel stand höflich auf als sie hereinkam, begrüßte sie und wies auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch.

„Bitte, nehmen Sie Platz, Frau Severs! Ich bin Axel Gerhardt! Meine Mitarbeiterin – Frau Rauterkiel – haben Sie ja bereits kennengelernt. Was kann ich für Sie tun?“

Er nahm hinter dem Schreibtisch Platz nachdem Frau Severs sich gesetzt hatte.

Astrin blieb an die Fensterbank gelehnt – absichtlich etwas im Hintergrund – stehen.

„Ehm … ich bin photographiert worden … so vor zwei, drei Wochen. Ich war da mit jemand unterwegs … der will nicht in die Öffentlichkeit, aber Frau Weinerts hat mich wissen lassen, dass sie die Bilder in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen möchte. Frau Weinerts ist die vom VIP-Magazin!“

Axel nickte kurz.

„Ich weiss, wer Frau Weinerts ist … “ meinte er und klang herrlich geschäftsmäßig und auch ein bisschen arrogant.

„ … und der Dame ist sicher auch bekannt, dass sie gegen den Willen der Person auf den Fotos diese Bilder nicht veröffentlichen darf!“

„Sie sagt, es geht um die Fotos auf denen ich bin. Sie hat mir die Bilder vorab auf`s Handy geschickt, und will die andere Person unkenntlich machen. Aber ich möchte das nicht! Und er … er auch nicht!“

Axel nickte.

„Kann ich die Bilder 'mal sehen?“

„Klar.“

Sie streifte die Körperkette ab, an der ihr Smartphome hing, suchte die Bilder und reichte Axel dann das kleine Telefon.

Er betrachtete sie eingehend.

„Das ist in einem Gartenrestaurant aufgenommen, ja?“

Frau Severs nickte.

„Ja. Wir sind extra weit 'rausgefahren an dem Tag um nicht von Paparazzi gesehen zu werden. Wir waren extra bis nach Cranz draußen. Ich will nicht, dass die Bilder in der Zeitung erscheinen!“

Axel nickte ruhig.

„Das ist Leon Winter mit dem Sie da sitzen.“ konfrontierte er sie dann.

„Der Tennisspieler.“

„Oh je, oh je, oh je, wenn Sie ihn schon erkennen obwohl er verpixelt ist!“ hyperventilierte Joleen Severs prompt.

„Bitte Herr Gerhardt, Sie müssen uns helfen … Leon ist verheiratet, er kriegt üble Schwierigkeiten! Die Bilder dürfen nicht erscheinen!“

„Es sieht auf den Bildern nach einem harmlosen Mittagessen unter Bekannten aus.“ meinte Axel und gab ihr das Smartphone zurück.

„Nein … Sie verstehen das nicht … seine Frau, Vanessa, ist so eifersüchtig … die Bilder dürfen einfach nicht an die Öffentlichkeit! Bitte Herr Gerhardt!“

Axel verzog kurz das Gesicht.

„Ich will sehen, was ich machen kann!“ meinte er nach einem langen Moment.

„Mein Preis … wurde Ihnen bereits mitgeteilt?“

Es klopfte.

Frau Gebrecht zog die Tür auf.

„Axel … entschuldige … „

„Was gibt es denn?“

Axel sah sie fragend an.

„Ich habe zwei Herren von der Steuerbehörde draußen.“

Axel nickte ruhig.

„Lass' Sie vorne bei Dir sitzen, biete Ihnen einen Kaffee an! Ich bin gleich hier fertig!“„Ja, natürlich!“

Margitta zog die Tür zu.

Astrin fühlte sich sofort alarmiert, auch wenn es Axel nicht zu berühren schien.

„Also Frau Severs … „ ergriff er wieder das Wort.

„ … ich erwarte heute noch eine Anzahlung von fünftausend Euro! Die Restsumme von Fünfzehntausend erwarte ich von Ihnen sobald ich die Zusage habe, dass die Bilder nicht veröffentlicht werden respektive die Originale!“

„Ja, ja … ist in Ordnung!“ gab Joleen Severs sofort zurück.

Axel nickte und stand auf.

„Gut. Frau Severs, ich muss unser Gespräch jetzt beenden! Frau Rauterkiel wird sie nach vorne begleiten, meine Sekretärin gibt Ihnen meine Bankverbindung! Ich melde mich bei Ihnen wenn ich tätig geworden bin!“

„Danke Doktor.“

Joleen Severs hüpfte aus ihrem Stuhl hoch und Astrin ging schnell zur Tür, öffnete sie ihr und ließ sie vorangehen.

Dann folgte sie ihr bis vorne zu Frau Gebrecht und verabschiedete sich dann von ihr, während Frau Severs die Sekretärin bereits nach der Bankverbindung fragte.

Im Wartebereich saßen zwei Männer, einer von ihnen mit einem Aktenkoffer.

Astrin lächelte ihnen unverbindlich zu und wandte sich dann rasch um, ging zu Axel zurück.

Er rauchte.

„Was können die Herren von der Steuer wollen?“ erkundigte sie sich besorgt bei ihm, ließ ihre Hand über seinen Oberkörper streichen.

„Normale Steuersache, habe ich schon öfter gehabt!“ gab Axel beschwichtigend zurück.

„Meist geht es darum, dass sie am Amt Schwierigkeiten haben, beide Betriebe auseinander zu halten. Ich erkläre ihnen das dann und verweise sie schließlich an meinen Steuerberater, an Achim!“

Astrin nickte.

Das klang logisch für sie. Beruhigte sie.

„Ist das schon öfter passiert?“

Sie sah zu ihm auf.

„Die sind alle naselang hier.“

Axel senkte den Kopf und küsste sie.

Dann nahm er einen Zug von seiner Zigarette, stieß den Rauch in die Luft und drückte die Kippe im Aschenbecher aus.

„Ich hol' sie eben 'rein dass wir sie schnell wieder loswerden!“

Rasch drückte er ihr noch einen Kuss auf die Lippen und ließ sie dann los.

Astrin stellte den Aschenbecher beiseite während Axel zur Tür ging und das Büro verließ.

Einen langen Moment später kam er mit den beiden Herren wieder, die vorne bei Frau Gebrecht gesessen hatten.

„Das ist Frau Rauterkiel.“ machte er sie bekannt.

„Liebes, das sind Herr Wolfrath und Herr Schulzmann vom Steueramt. Bitte, nehmen Sie Platz die Herren!“

„Guten Tag.“ grüßte Astrin freundlich.

„Frau Rauterkiel, gut, dass wir Sie hier gleich antreffen!“ meinte einer der Beiden prompt zu ihr.

„Wir haben ein paar Fragen an Sie! Sie arbeiten für Herrn Doktor Gerhardt?“

Astrin vermied es angestrengt, zu Axel zu sehen.