Der unsichtbare Engel - Jan Behl - E-Book

Der unsichtbare Engel E-Book

Jan Behl

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Beschreibung

Alice ist ein ganz normales 17- jähriges Mädchen das wunderschön und unschuldig war. Sie war in der Schule beliebt, hatte gute Noten und jeder konnte sie leiden. Eines Tages jedoch kam ein junger Mann auf die Schule und verdrehte ihr den Kopf. Während er versucht ihr Herz zu erobern, wehrt sie sich mit Händen und Füßen dagegen und muss selber ihre Probleme lösen. Wer ist dieser Mann der sie immer beobachtet und was sollte an ihrem 18. Geburtstag passieren? Kann sie es verhindern, dass die letzten Engel vernichtet werden und wird sie Kilian dem jungen Mann eine Chance geben, obwohl er ein Dämon war?

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Seitenzahl: 254

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Der unsichtbare Engel

Jan Behl

Der unsichtbare Engel

© 2022 Jan Behl

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN Softcover: 978-3-347-55207-4

ISBN Hardcover: 978-3-347-55211-1

ISBN E-Book: 978-3-347-55217-3

ISBN Großschrift: 978-3-347-55219-7

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Prolog

Engel stammten von den reinsten Seelen auf der Welt ab und diese Engel waren ausgestorben. Nur ein letztes Licht leuchtete am Himmel und suchte Schutz. In diesem Licht lag zusammengerollt ein kleines Mädchen, hatte ein weißes Seidenkleidchen an, die Augen geschlossen und ihre braunen Haare fielen ihr sanft ins Gesicht. Das Mädchen schlief, während das Licht über die Wälder schwebte und kein Mensch bemerkte es. Sie war die Letzte ihrer Art. Der letzte Engel, denn alle Anderen wurden von den Dämonen der Hölle vernichtet und ausgerottet.

Doch gab es denn nicht noch ein paar Engel die Schutz gesucht hatten und verdeckt lebten? Würde das kleine Mädchen diese jemals finden und ihren Frieden haben? Schließlich waren die Dämonen überall und hielten nach Engeln Ausschau, um diese auch noch auszurotten. Das Licht senkte sich im tiefsten Wald, blieb bestehen und lies nichts Böses an das kleine Mädchen ran. Selbst ein Dämon würde sie nicht finden, auch wenn er genau vor ihr stand. Denn solange die Flügel noch nicht da waren, sah sie aus wie ein gewöhnlicher und normaler Mensch…

Kapitel 1

Es war schon später Abend als ich aus dem kleinen Pub „Angels“ trat und müde nach Hause ging. Wie immer hatte ich nach der Schule dort drinnen gearbeitet, es gab viel zu tun und wir waren sehr beschäftigt. Mit wir meinte ich Roger, Lucy und ich. Alice. Roger war der Inhaber des kleinen Pubs, gerade mal 30 Jahre jung und groß. Er trug eine blaue Jeans, dazu ein hellblaues Hemd und seine blonden kurzen Haare waren nach hinten gegelt und er sah damit aus wie ein Schnösel. Lucy war ein verrücktes Huhn und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ging aufs College, hatte pinke stachelige Haare, trug neongrüne T-Shirts mit der Aufschrift: „Freiheit für Durchgeknallte!“, dazu durchlöcherte Röcke, kaputte Strumpfhosen und schwarze Schnürstiefel. Ihre braune Augen sahen ziemlich sanft aus, doch wenn man sie reizte, dann jagte sie einem mit der Bratpfanne hinterher um denjenigen zu vermöbeln. Dann kam ich. Ich war ein zierliches Mädchen gewesen, meine Körpergröße war gerade mal 1,68m, hatte goldbraune

Augen, braunes schulterlanges Haar und war schlank. Wer meine Eltern war wusste ich nicht und wie mein richtiger Name war, wusste ich auch nicht. Ich war in einem Heim gewesen, dort wuchs ich auf und die Erzieher hatten mir den Namen Alice gegeben. Sie hatten mir außerdem erzählt, dass mich ein Wanderer im Wald gefunden hatte. Mit nichts weiter an als einem weißen Seidenkleidchen und allein. Ich wusste nicht was geschehen war und hatte auch keinerlei Erinnerungen an meine Vergangenheit, bevor man mich fand. Vor einem halben Jahr dann erfuhr ich, dass ich viel Geld besaß und davon kaufte ich mir ein kleines Häuschen, wo ich drinnen wohnte. In diese Straße wo mein Häuschen stand, kam ich an, zog den Haustürschlüssel aus der Hosentasche und trat auf den kleinen Weg, der zur Haustür führte.Links und Rechts waren kleine Blumenbeete und mein Häuschen war in einer weißen Farbe gestrichen. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, sperrte die Tür auf und trat in den kleinen Flur. Als ich das Licht einschaltete, erhellte es weiße Wände, eine weiße Kommode und ein weißer Kleiderständer. Die Farbe weiß war für mich etwas besonderes, denn es war die pure Reinheit gewesen. Es war so etwas wie eine Eingebung gewesen als ich diese Farbe hatte und somit Alles bestrich. Ich legte den Schlüssel auf die Kommode, schlüpfte aus meinen Turnschuhen und betrat die Küche. Diese war modern eingerichtet, es gab eine Esstheke, ein kleiner Esstisch und vier Stühle. Aus dem weißen Kühlschrank holte ich mir einen kleinen Salat, eine Coke dazu und ich schlenderte ins Wohnzimmer. Dort fläzte ich mich auf das weiße Sofa, schaltete den Flatscreenfernseher ein und sah mir einen Film an. Es ging um den Himmel, den Kampf gegen Gut und Böse. Engel gegen Dämonen.

Seit ich denken konnte hatte ich einen gewissen Hang für Engel und konnte mir nicht erklären wieso. Als der Film zu Ende war, schaltete ich den Fernseher aus und ging nach oben in mein Schlafzimmer. Auch dort war Alles in weiß, die Bettwäsche auf dem Himmelbett ebenso und nur die Vorhänge hatten ein sattes Flieder. Ich schlüpfte aus meiner blauen Jeans, zog den Pullover aus und die Unterwäsche folgte. Dann zog ich mein weißes Nachthemd an, legte mich ins Bett und schlief sofort ein. Wieder derselbe Traum, den ich schon seit Jahren hatte. Feuer und Flammen. Schreie von Frauen und Kindern. Dämonen der Hölle kämpften gegen die Engel. Unter ihnen die Erzengel an der Front Erzengel Michael. Bevor ich näheres erkennen konnte, holte mich wie immer mein Wecker raus und ich starrte die Himmelbettdecke an. Es war halb acht, um neun ging die Schule los und bis dahin konnte ich mich zurecht machen. Ich verließ das Bett, ging ins Badezimmer was auch weiß war und sprang unter die Dusche.Das heiße Wasser erweckte meine Lebensgeister, ich duschte ausgiebig und stand danach vor dem Spiegel. Ich brauchte mich nicht zu schminken, denn mein Gesicht war nahezu perfekt und makellos gewesen.

Meine goldbraunen Augen strahlten mir entgegen, ich lächelte und meine geschwungenen roten Lippen verzogen sich dabei. Als ich mich genug betrachtet hatte, trat ich mit einem Handtuch um den Körper gewickelt ins Schlafzimmer, öffnete den Schrank und suchte ein paar Klamotten raus. Schließlich fand ich weiße Unterwäsche, eine hellrote Hose, eine weiße Bluse und zog diese Sachen auch an. Ein letzter Blick in den Schrankspiegel, ich nahm meine Schultasche und ging nach unten. In der Küche aß ich eine Schüssel Müslis, trank dazu Orangensaft und als ich endlich fertig war, verließ ich das Haus. Der Weg zur Schule war nicht lang, ich konnte mir Zeit lassen und war nach zehn Minuten auf dem Schulhof. „Alice! Huhu!“ Die Stimme von Mia wehte mir entgegen, ich drehte mich um und der Wirbelwind rauschte zu mir rüber gefolgt von Charlie.

Mia war etwas größer als ich, hatte feuerrotes Haar, grüne Augen und sie trug ihr oranges Sommerkleid mit weißem Gürtel. Charlie hingegen trug eine schwarze Hose, ein blaues Hemd und braune Schuhe. Sein Haar war braun, kurz und seine Augen blau. „Guten Morgen, Mia“, begrüßte ich sie, Mia hakte sich sofort bei mir ein und strahlte. „Hast du für die Französischklausur gelernt? Schließlich schreiben wir die heute“, sagte Mia, Charlie trat an meine andere Seite und grinste breit. „Das brauchst du Alice gar nicht zu fragen. Sie ist doch schlau und braucht nicht zu lernen“,warf er ein, Mia verzog das Gesicht und nickte. Als wir fast das Schulgebäude betreten hatten, ertönte ein lautes Motorengeräusch, wir wandten uns um und ein schwarzer Porsche hielt vor der Schule. Aus diesem Auto stieg ein junger Mann, er betrat mit einer schwarzen Schultasche das Gelände und kam uns sozusagen entgegen. Er war groß, mindestens 1,90m, trug schwarze Hosen, ein schwarzes Hemd und schwarze Schuhe. Sein Haar war ebenfalls schwarz, kurz und seine Augen ungewöhnlich dunkelrot. Ich blinzelte, sah noch einmal hin und seine Augen waren braun.

Er kam an uns vorbei, verschwand im Gebäude und drehte sich noch einmal um. Seine Augen bohrten sich in meine, drang mir tief in die Seele und ich kam mir vor, als ob ich gescannt wurde. Dann wandte er sich wieder um und verschwand im Sekretariat. „Wow ist der Typ heiß. Hoffentlich kommt er in unsere Klasse, oder Alice?“, fing Mia an und ich zog eine Augenbraue hoch. „Sag bloß du stehst auf ihn? Er ist doch viel zu arrogant“, erwiderte ich, Mia gluckste und wir gingen in das Biologiezimmer. Dort sank ich in der letzten Reihe auf meinen Platz, packte die Sachen aus und lehnte mich zurück. Die Jungs aus meiner Klasse starrten mich wie immer an, konnten sich nicht auf etwas Anderes konzentrieren und vergaßen Alles um sich herum. Schon bald erschien unser Biologielehrer Mr. Smith und hinter ihm trat der Typ von heute Morgen ins Zimmer.

Sofort tuschelten die Weiber, kicherten und klimperten mit ihren falschen Wimpern in seine Richtung. „Das ist Kilian Demon, er ist mit seinem Vater erst vor kurzem hierher gezogen und ab Heute geht er mit in eure Klasse“, stellte Mr. Smith ihn uns vor, alle nickten und die Weiber legten den Lippenstift an. „Setzen Sie sich doch neben Miss Heaven in die letzte Reihe. Der Platz ist noch frei“, fügte Mr. Smith noch hinzu, ich setzte mich gerade hin und kurz darauf war Kilian neben mir. Während Mr. Smith sein lichtes Haar nach hinten kämmte, packte Kilian Block und Stift aus und sah mich an. „Hallo ich bin Kilian“, stellte er sich vor, ich nickte und starrte nach vorne an die Tafel. „Und wie heißt du?“ „Alice Heaven“, antwortete ich knapp, die Weiber funkelten mich wütend an und zischten böse. „Dein Name ist schön. Er klingt so himmlisch.“ „Schön für dich“, knurrte ich, schrieb von der Tafel ab und konzentrierte mich. Irgendetwas Böses umgab diesen Kilian, eine dunkle Aura war in ihm und ich erschauderte. Ich hatte es schon einmal gespürt, wusste aber nicht wann und wo. „Zeigst du mir dann die Schule?“, fragte er mich, ich sah ihn an uns seine Augen bannten mich.

Ich sah in tiefe Dunkelheit und bekam eine Gänsehaut. „Hier gibt es so viele Weiber die dich anhimmeln und du fragst ausgerechnet mich.“ „Ja weil du mir sympathischer rüber kommst und nicht so aufgetakelt rumläufst wie diese Püppchen“, erwiderte er, sah zum Klassenmodel Sina rüber und verengte die Augen. Sina wandte sich ängstlich ab, starrte an die Tafel und die dunkle Aura von Kilian verschwand. „Also zeigst du mir dann die Schule oder soll ich dich Sina fragen?“ „Fahr zur Hölle“, dachte ich, grinste ihn gequält an und gab schließlich nach. „Also schön. Ich zeige dir in der Mittagspause die Schule“, antwortete ich zähneknirschend und Kilian grinste breit. „In der Hölle ist es mir zu warm“, flüsterte er, ich starrte ihn an und er lehnte sich zurück. Woher wusste er das mit der Hölle? Zum Glück klingelte es gerade zur Pause, ich schnappte mir meine Sachen und verließ eilig das Zimmer.

Kilian wurde sofort von den Weibern umzingelt, ich sah kurz zu ihm hin und er versuchte zu entkommen. „Warte auf mich Alice“, rief er mir hinterher, ich schritt zu Französisch und sank auf meinen Platz am Fenster. „Ich glaube Kilian will was von dir“, fing Mia an, plumpste neben mich auf den freien Stuhl und grinste. „Aber ich nicht von ihm“, erwiderte ich und Mia bekam leuchtende Augen. „Kann ich ihn dann haben?“ „Klar.“ „Danke Alice.“ Indem Moment als Mia mich umarmte, erschien Kilian, Mia erhob sich und ging kichernd zu ihrem Platz. „Hallo Mäuschen“, sagte Kilian, setzte sich und ich seufzte. „Mäuschen? Seit wann nennst du mich so?“, fragte ich und Kilian lachte. Was für ein wunderbares Lachen, das mir in jede Faser meines Körpers drang. „Du siehst so niedlich aus mit deiner zierlichen Figur und deinen goldbraunen Augen. Man könnte fast meinen, du bist ein Engel.“ „Das bin ich aber nicht. Ich bin ein normaler Mensch.“ Das dachte ich zumindest und das Kilian damit Recht hatte, sollte ich erst viel später erfahren.

Kapitel 2

In der Mittagspause zeigte ich Kilian die Schule, er hörte mir fasziniert zu und lies mich kaum aus den Augen. In der Mensa holte ich mir schließlich etwas zum essen, schnappte das Tablett und schritt zügig auf den Tisch zu, wo Charlie und Mia schon saßen. Ihnen gegenüber lies ich mich nieder, begann zu essen und ignorierte Kilian. Dieser setzte sich einfach neben mich, zwinkerte Mia zu und sie kicherte. „Was haben wir als Nächstes?“, fragte mich Kilian, ich holte den Stundenplan hervor und schob ihn zu ihm rüber. „Du kannst hoffentlich lesen und auf diesem Stück Papier steht es drauf“, antwortete ich, aß in Ruhe weiter und Mia warf mir einen verbissenen Blick zu. „Ich dachte du sagst es mir mit deiner wundervollen Stimme. Sie gefällt mir“,erwiderte er, ich trank einen Schluck vom Apfelsaft, Mia räusperte sich und wir sahen sie an. „Wenn du möchtest, dann werde ich es dir sagen. Wir haben als

Nächstes Mathe“, sagte sie, errötete und Kilian schenkte ihr ein Lächeln. „Danke Mia. Das ist sehr nett von dir“, bedankte er sich, ich wandte mich ab und versuchte nicht böse zu sein. Es lag eben nicht in meiner Natur, gehässig und gemein zu sein. Ich war eher liebenswürdig und hilfsbereit, was den Anderen sehr zugetan war. Als wir fertig waren, verließen wir die Mensa und gingen zu Mathe.

Endlich klingelte am Nachmittag um drei die Schulglocke, ich verabschiedete mich schnell von Charlie und Mia und lief nach Hause. Gerade als ich in meine Straße einbog, prallte ich gegen eine unbekannte Person und wurde festgehalten. Als ich aufschaute, blickten mich goldbraune Augen an und ich trat sofort einen Schritt zurück. „Verzeihung. Ich habe nicht aufgepasst“, entschuldigte ich mich, die Person lächelte und es war ein junger Mann. Er war groß. Hatte blonde schulterlange Haare, trug weiße Klamotten und lächelte mich freundlich an. „Ich muss mich bei dir entschuldigen, denn ich war etwas in Eile. Mein Name ist übrigens Jophiel“, erwiderte er, ich nickte und musterte ihn mit gerunzelter Stirn. „Jophiel? Es klingt wie einer der Erzengel“, meinte ich, Jophiel nickte und grinste. „Mein Vater hatte mir den Namen gegeben und ich finde ihn ganz passend“, erklärte er mir, ich nickte verstehend und sah auf meine Uhr. „Oh Mist! Tut mir leid aber ich muss los. Ich komme sonst zu spät zu meiner Arbeit“, sagte ich, Jophiel lächelte und verstand. „Ich denke wir werden uns wiedersehen, Alice“, meinte er nur, ging weiter und als ich mich nach ihm umdrehte, war er verschwunden. „Mhm der war aber komisch“,murmelte ich, eilte nach Hause und stellte meine Schultasche ab. Ein letzter Blick auf den Kalender zeigte mir, dass ich in zwei Monaten Geburtstag hatte und ich somit endlich 18 wurde.

Schnell verließ ich mein Haus, schritt die Straße entlang und kam im Pub total aus der Puste an. Der Pub war in einem hellen Blau gestrichen, weiche Sitzplätze in weiß waren im hinteren Bereich und kleine hellblaue runde Tische waren verteilt mit weißen Stühlen. Lucy bediente gerade einen jungen Mann mit schwarzen kurzen Haaren, goldbraunen Augen und ich blieb stehen. Schon wieder Einer mit diesen Augen? Das konnte nicht wahr sein. „Hallo Mäuschen“, flüsterte mir jemand ins Ohr, ich fuhr erschrocken zusammen und Kilian lächelte mich an. „Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn, Kilian lachte und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. „Ich wollte mir den Pub näher betrachten, weil mir der Name so gut gefällt. Und du?“ „Ich arbeite Nachmittags hier.“ „Na dann hätte ich gerne einen Cappuccino.“

„Okay.“ Ich holte meine hellblaue Schürze, band sie mir um und machte einen Cappuccino für Kilian. Indem Moment erschien Roger, grinste mich an und umarmte mich. „Ich gebe dir am Wochenende frei Kleines. Wir brauchen dich hier mal nicht und du kannst dich so richtig entspannen“, erklärte er mir, ich bekam große Augen und lächelte. „Danke das ist sehr lieb von dir“, bedankte ich mich, brachte den Cappuccino zu Kilian und er lächelte. „Danke Mäuschen.“ Ich schüttelte mit dem Kopf, ging zum nächsten Tisch und schrieb die Bestellung auf.

Als ich wieder bei Roger ankam, stützte er sich auf der Theke ab und der junge Mann mit den schwarzen Haaren, setzte sich in unsere Nähe. „Also Alice. In zwei Monaten wirst du endlich 18 und das sollte gefeiert werden“, fing Roger an, Lucy machte die Bestellungen und strahlte. „Es ist nur ein Geburtstag, Leute. Nichts besonderes also“, erwiderte ich, Lucy ging davon und Roger nahm mich in den Arm. „Kleines es ist der 18 Geburtstag. Der muss gefeiert werden“, beharrte er, ich verdrehte die Augen und gab schließlich nach. „Also schön. Ihr habt gewonnen. Wir werden ihn feiern.“ „Klasse“, warf Lucy ein, war wieder bei uns und freute sich wie ein Honigkuchenpferd. „Ich habe nur zugestimmt, damit ihr Ruhe gebt. Mehr nicht.“ „Trotzdem und ich freue mich wie ein Schnitzel auf beiden Seiten angebraten“, grinste Lucy, ich musste lachen und sah Lucy an. „Und wie freut sich ein Schnitzel?“, fragte ich, sie zwinkerte mir zu und ging zu neuen Gästen rüber. „Genau so“, antwortete Roger, deutete auf Lucy und ich musste wieder lachen. „Dein

Lachen klingt einfach himmlisch, Alice. So glockenhell wie ein Engel.“ „Hast du denn schon einen Engel lachen gehört?“ „Ja dich Alice.“ „Ich bin aber immer noch ein Mensch und kein Engel.“ Wieso mussten alle von Engeln sprechen? „Du könntest aber einer sein.“ Ich gluckste, machte die Bestellung und war bis zum Abend beschäftigt. Kilian war bis zum Schluss da, beobachtete mich und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Lucy versuchte die ganze Zeit mit ihm zu flirten, er ignorierte es jedoch und hatte nur Augen für mich. Der andere Gast mit den goldbraunen Augen war jedoch schon weg und tauchte auch nicht mehr auf. Wir hatten Alles weggeräumt, die Tische sauber gemacht und Roger sperrte schließlich ab. Kilian war nirgendwo zu sehen, ich atmete erleichtert auf und ging nach Hause. Da das Wochenende endlich da war, konnte ich ausschlafen und plante schon in Gedanken, was ich tun wollte.

Plötzlich stand dieser junge Mann mit den goldbraunen Augen und den schwarzen Haaren vor mir, ich blieb stehen und wich zurück. „Du bist in Gefahr, Amia. Halte dich von den Dämonen fern“, sagte er zu mir mit einer dunklen Stimme, hatte auch weiße Sachen an und lies mich nicht aus den Augen. „Wie bitte? Amia? Fernhalten von Dämonen? Mein Name ist Alice und nicht Amia. Außerdem welche Dämonen? Ich trinke weder Alkohol noch nehme ich Drogen. Wenn Sie mich also entschuldigen, aber ich würde gerne nach Hause gehen“, erwiderte ich und wollte an ihm vorbei, doch er packte mich am Arm und hielt mich fest. „Wir werden uns wiedersehen Amia. Mein Name ist Zadkiel.“ Ich riss mich von ihm los, rannte nach Hause und als ich sicher war, atmete ich tief durch. Amia. Was für ein seltsamer Name.

Ich schaltete schnell den Laptop an der auf dem Couchtisch lag, holte mir eine Kleinigkeit zu essen und als der Laptop hochgefahren war, suchte ich nach der Bedeutung des Namens. Es dauerte nicht lange da hatte ich den Namen gefunden und staunte. Amia war der

Name eines Engels gewesen und bedeutete: Engel der Edelsteine und Kristalle. Edelsteine und Kristalle? Ich hatte doch gar nichts damit zu tun gehabt. Ich fand es sogar merkwürdig, dass mir gleich zwei Männer über den Weg liefen, die Jophiel und Zadkiel hießen. Wie die Erzengel. Dann fehlten also nur noch Gabriel, Michael, Raphael, Uriel, Chamuel, Haniel, Sariel und Ramiel. Am Rande der Seite stand ein weiterer Name eines Engels und das war Raniel der Gerechte. Was hatten diese Erzengel mit mir zu tun gehabt? Ich hatte doch keine Verbindung zu ihnen gehabt. Plötzlich klopfte es an der Tür, ich erschrak und stand langsam auf. Wieder ertönte ein Klopfen, ich ging langsam zur Tür und öffnete diese. „Was machst du denn hier Kilian?“, fragte ich, der Angesprochene lächelte und zeigte dabei eine Reihe weißer perfekter Zähne. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und bin dir deshalb gefolgt. Darf ich denn reinkommen?“, antwortete er, ich seufzte, trat zur Seite und lies Kilian rein. Hinter ihm schloss ich die Tür, drehte mich um und er stand direkt vor mir. Sein männliches Parfüm was After Aftershave war, drang mir in die Nase und ich versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen, was schneller schlug.

„Ich habe kein Interesse an dir, aber meine beste Freundin Mia. Sie würde gerne mit dir ausgehen wollen“, sagte ich,Kilian trat näher an mich heran und die Wand war genau in meinem Rücken. „Das weiß ich und Mia ist auch sehr nett, aber du bist so anziehend. Ich weiß nicht was es ist und man sollte die Finger an etwas Unbekannten weglassen. Doch ich ignoriere diese Regel einfach und lerne dich besser kennen, Alice. Nur wenn du einverstanden bist“, hauchte er, stand nun genau vor mir und strich mir sanft über die linke Wange. „I…Ich…naja.“ Ich versuchte von ihm wegzukommen, hatte aber keine Ausweichmöglichkeit gehabt und sah Kilian direkt in die braunen Augen. Diese sanften braunen Augen, seine Lippen kamen mir immer näher und sanften legten sie sich auf Meine.

Ein Seufzer entrann meinen Lippen, ich schloss die Augen und genoss diesen besinnlichen Kuss. Kilian drückte mich fester an sich, hielt mich fest und umspielte meine Zunge. Ich kam wieder zu mir und rutschte an der Wand entlang. „Du solltest jetzt gehen. Ich bin müde und möchte ins Bett gehen“, sagte ich, Kilian lächelte und trat wieder auf mich zu. „Ich kann dir auch Gesellschaft leisten. Meinem Vater stört es nicht.“ „Ich denke nicht.“ Mit der Röte im Gesicht, schob ich Kilian aus meinem Häuschen, schloss die Tür und sank an ihr runter. Was kam da nur auf mich zu und was wird es für ein Ende haben?

Kapitel 3

Samstagvormittag. Genüsslich drehte ich mich auf die Seite, seufzte und freute mich. Ich brauchte nicht zu arbeiten, hatte viel Zeit und ich konnte das machen was ich wollte. Am liebsten wäre ich den ganzen Tag lang liegen geblieben, wenn mir der gestrige Tag nicht wieder in den Sinn gekommen wäre. Zwei Männer die auch goldbraune Augen hatten, weiße Klamotten trugen und Namen von Erzengeln hatten. Ich setzte mich auf, verließ das Bett und ging ins Badezimmer. Dort schlüpfte ich aus meinem Nachthemd, machte das Wasser in der Dusche an und trat kurz darauf unter den heißen Strahl. Meine Lebensgeister erwachten, ich fühlte mich super und konnte in die Stadt gehen. Shoppen. Das was ich zur Entspannung brauchte und ich einfach mal abschalten konnte. Fertig angezogen mit einem weißen Sommerkleid, die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, nahm ich meine Geldbörse, Handy und Haustürschlüssel, steckte Alles in meine weiße Handtasche und verließ mein Häuschen. Die Sonne strahlte am blauen Himmel, Alles war in grün und die Vögel zwitscherten. Es waren nur noch zwei Wochen Schule, dann kamen die Sommerferien und das letzte

Schuljahr.

Ich schaltete einfach ab, dachte nicht mehr an diese merkwürdigen Männer und genoss den Tag. Zuerst ging ich in einen Klamottenladen, schlenderte an den Kleiderständern vorbei und suchte nach neuen Sachen. Ich ging gerne alleine shoppen, denn wenn man mit Mia geht, dann musste man etliche Sachen anprobieren und sie bestimmte, ob es einem stand oder nicht. Da aber Mia an diesem Tage lernen musste weil ihre Mutter es wollte, hatte ich meine Ruhe und konnte mir viel Zeit lassen. „Hallo Mäuschen.“ Kilians Stimme flüsterte mir ins Ohr, ich erschauderte und sah ihn an. „Sag mal verfolgst du mich?“, fragte ich ihn, Kilian zwinkerte mir zu und lächelte. „Ich war gerade auf dem Weg ins Fitnessstudio, als ich dich gesehen hatte und dachte mir, den Engel anzusprechen“, antwortete er, ich schüttelte mit dem Kopf und zog eine hellblaue Hose hervor. „Die würde dir stehen. Probiere sie doch mal an.“ Ich sah Kilian an, musterte sein Gesicht und war schließlich einverstanden. „Also schön. Ich probiere sie an.“ Kilian freute sich, führte mich zu einer der Kabinen und wartete davor, während ich die Hose anprobierte.

Diese passte wirklich perfekt, lag eng an meiner Haut und ich konnte mich dennoch darin bewegen. Ich trat aus der Kabine, Kilian saß auf einem Stuhl und musterte mich genau. „Wow du siehst gut aus. Die solltest du dir kaufen“, bemerkte er, ich lächelte etwas und betrachtete mich im Spiegel. „Du hast Recht. Ich werde sie mir kaufen“, erwiderte ich und ging sie wieder ausziehen. „Ich wollte dich mal fragen, ob du mit mir ausgehen würdest?“, fragte Kilian mich plötzlich, ich hielt in der Bewegung inne und sah ihn an. „Ich denke nicht, denn du bist nicht mein Typ“, antwortete ich, bezahlte die Hose und ein weißes Top und wir verließen das Geschäft. Auf einmal verengte Kilian die Augen, ich folgte seinem Blick und die zwei Männer von gestern kamen auf uns zu. „Wir sehen uns in der Schule. Bye“, verabschiedete er sich von mir, wandte sich ab und war schnell verschwunden.

Was war denn das für eine Aktion gewesen? „Hallo Amia!“ Ich drehte mich wieder um, Jophiel und Zadkiel standen vor mir und ich zog eine Augenbraue hoch. „Also schön. Ich gebe euch die Erlaubnis mich zu nennen, obwohl ich Alice heiße und nichts mit Engeln zu tun habe“, seufzte ich, Beide sahen sich an und eine dritte Person erschien. Diese war auch groß, hatte braune Haare, silberblaue Augen, war ganz in weiß und sein Gesicht war wie aus Marmor. Er legte die Faust auf seine Brust, verneigte sich vor mir und sah mich an. „Guten Tag Amia. Ich bin Erzengel Michael und wir sind hier um dich zu beschützen. Du bist ab deinem 18 Geburtstag in großer Gefahr und deshalb sind wir hier“, erklärte er mich, ich sah ihn überrascht an und musste lachen. „Natürlich! Du bist Erzengel Michael und ich bin in Wirklichkeit Wonder Woman. Lasst mich bitte mit so einem Schwachsinn in Ruhe und wenn ihr Leute für eure Sekte sucht, dann sprecht diese an. Ich will nichts damit zu tun haben“, erwiderte ich, sah sie böse an und ging weiter. „Du wirst schon bald erkennen, dass wir die Wahrheit gesagt haben“, rief Michael mir hinterher, ich streckte ihm die Zunge raus und ging um die Ecke.

Dämliche Sekten! So etwas sollte entweder verboten werden oder sie sollten unter sich bleiben. Ich kam an einer Eisdiele vorbei, holte mir ein Eis und setzte mich im Park auf eine Bank. Das war nun wirklich total verrückt gewesen und seitdem Kilian auf meine Schule ging, wurde mein Leben sowieso komisch. Angebliche Engel erschienen, ich hieß plötzlich Amia und ich sei in großer Gefahr. Aber wieso an meinem 18 Geburtstag? Was wird dort passieren? Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, ich sprang auf und lief zurück in die Stadt. Nachdem ich an einigen Geschäften vorbei kam, hielt ich vor der Bibliothek an und betrat diese. Kalte Luft und der Geruch von alten Büchern kam mir entgegen, ich trat auf die Rezeption zu und eine schon etwas ältere Dame sah von ihrem Kreuzworträtsel auf. Sie hatte kurze graue Locken, trug eine Brille auf der Nase und hatte ein rotes Kleid an. „Kann ich dir weiterhelfen?“, fragte sie mich, lächelte und ich nickte. „Ja ich würde gerne wissen wo die Bücher über Erzengel sind“, antwortete ich, die Dame nickte und tippte etwas in ihren Computer ein. „Dritter Stock sind die Bücher über den Himmel und auch die Hölle. Aber diese Bücher werden bald verschwinden, denn diese regen nur an, dem Teufel oder auch Satan genannt, zu glauben“, erklärte sie mir, ich verstand und ging die Treppe rauf.

Als ich im dritten Stock ankam sah ich viele Regale, ein Gang führte in der Mitte entlang zu einer Sitzgruppe und dort, wie konnte es auch anders sein, saßen diese Typen aus einer Sekte. Ganz klar! Die verfolgten mich und waren am Ende wahrscheinlich Stalker oder Perverslinge. Klar diese Gedanken waren nicht schön, aber als Mensch hatte ich sie nun mal und diese waren berechtigt. Ich ignorierte diese Männer einfach, schlenderte die

Regale entlang und suchte die Buchrücken ab. Fast beim letzten Regal fiel mir ein altes rotes Buch ins Auge, mit goldener Schrift stand dort „Erzengel“ und ich nahm es mir. Dann lies ich mich an einem Tisch nieder, schlug das Buch auf und begann zu lesen. Da waren wieder die Namen der Erzengel, ich beugte mich vor und las die Beschreibungen einiger Erzengel durch. Michael:

Er gilt als der mächtigste Erzengel, dessen Name „Wer ist wie Gott“ bedeutet. Er ist der Fürst des Lichts und verbindet den Menschen mit seinem göttlichen Ursprung. Nach christlicher Überlieferung war es Michael, der Daniel aus der Löwengrube errettete und der Engel im brennenden Busch mit dem Moses kommunizierte. Michael trägt die Seelen der Verstorbenen sanft ins Himmelreich. Er kämpft gegen das Böse und die Dämonen und wird oft mit Schwert und Rüstung dar gestellt. Auch mit zwei Waagschalen ist er häufig zu sehen, mit welcher er die guten und bösen Taten der Verstorbenen gegeneinander abwägt.

Gabriel:

Sein Name bedeutet „die Macht Gottes“ oder auch „die Kraft Gottes“. Er ist der Engel der Verkündung. So verkündete er Maria, dass sie den Sohn Gottes gebären werde und Zacharias, dass seine Frau Elisabeth Mutter von Johannes dem Täufer werde. Somit ist er auch der Engel der Geburt und der Hoffnung. Zu seiner Aufgabe gehört es, die ungeborenen Seelen der Kinder durch die Schwangerschaft bis zur Geburt zu geleiten. Die Stelle zwischen Nase und Oberlippe wird die Markierung des Gabriels genannt, weil er die Babys da berührt, um sie zu ermahnen, vor den heiligen Gesetzen zu schweigen. Er wird oft mit einer weißen Lilie, dem Symbol der Reinheit und Spiritualität dargestellt. Gabriel ist außerdem der Mondenergie zugeordnet.

Raphael:

Sein Name bedeutet „Gott heilt“ oder „Heiler Gottes“ und somit ist er der Engel des Heilens, aber auch der Wissenschaft und des Wissens. Auf vielen Bildern ist er mit einer mit heilendem Balsam gefüllten Phiole dargestellt. Er begleitet den Menschen in schwierigen Zeiten und schützt Reisende und kranke Menschen. Raphael gilt als der zugänglichste aller Engel da er sich den Suchenden besonders leicht offenbart.

Uriel:

Sein Name bedeutet „Feuer Gottes“ oder „Gott ist mein Licht“ und kommt aus dem Hebräischen. Er ist der Engel der Prophezeiung und Offenbarung. Uriel ist dem Element Erde zugeordnet und gilt als der Engel, der dem Menschen göttliche Geheimnisse offenbart. Sein Zeichen ist der zuckende Blitz und er wurde ausgesandt, um Noah vor der drohenden Sintflut zu warnen. Er kann blitzartig Inspirationen und Erkenntnisse vermitteln. Er wird oft mit einem Buch oder einer Schriftrolle, den Symbolen für die Gesetze Gottes abgebildet. Uriel repräsentiert einen der wichtigsten Engelaspekte: Er verbindet den Menschen mit dem göttlichen Licht.