Der Versuch, mit 70 das Fagott-Spielen zu erlernen - Christian Schneider - E-Book

Der Versuch, mit 70 das Fagott-Spielen zu erlernen E-Book

Christian Schneider

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Beschreibung

228 Seiten. Der Autor hat sich mit 70 Jahren zum Ziel gesetzt, das Fagott-Spielen zu erlernen. Ganz schnell wurde klar, ohne professionelle Unterstützung wird da nichts draus. Also hat er sich bei der örtlichen Musikschule zum Fagott-Unterricht angemeldet. Die dann folgenden 87 Lektionen mit seiner einfühlsamen Fagott-Lehrerin hat er dabei jeweils in Aufsätzen beschrieben. Die Beschreibungen dieser Unterrichtsstunden sind sequentiell festgehalten und überspannen eine Zeitdauer von dreieinhalb Jahren. Das Fagott ist ein nicht ganz einfaches, aber umso faszinierenderes Instrument. Wer sich dafür interessiert, der findet hier viele spannende Tipps und Tricks. Ursprünglich fanden die Lektionen 14-täglich statt. Mit der Zeit kam dann aber die Ehefrau von Christian Schneider als Horn-Schülerin dazu, sodass die Lektionen um eine Kammermusikstunde pro Monat erweitert wurden. Damit kamen weitere Komponenten wie Zusammenspiel und Arrangieren ins Spiel, was den Unterricht noch spannender machte.

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Vorwort

Als ich beinahe 70 war, habe ich mir zum Ziel gesetzt, das Fagottspielen zu erlernen.

Ganz schnell wurde klar, ohne professionelle Unterstützung wird da nichts draus. Also habe ich mich bei der örtlichen Musikschule zum Fagottunterricht angemeldet.

Die dann folgenden 87 Lektionen mit der Fagottlehrerin habe ich dabei jeweils in Aufsätzen beschrieben. Die Beschreibungen dieser Unterrichtsstunden sind sequentiell festgehalten und überspannen eine Zeitdauer von dreieinhalb Jahren.

Das Fagott ist ein nicht ganz einfaches, aber umso faszinierenderes Instrument. Wer sich dafür interessiert, der findet hier viele spannende Tipps und Tricks.

Ursprünglich fanden die Lektionen 14-täglich statt. Mit der Zeit kam dann aber die Ehefrau von Christian Schneider als Horn-Schülerin dazu, sodass die Lektionen um eine Kammermusikstunde pro Monat erweitert wurden. Damit kamen weitere Komponenten wie Zusammenspiel und Arrangieren ins Spiel, was den Unterricht noch spannender machte.

Viel Spass!

Christian Schneider

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Über das Buch

Fagottmechanik

Lektion 1 - Das erste Treffen mit meiner Fagottlehrerin

Lektion 2 - die ersten Fagottklänge - der Bassschlüssel

Lektion 3 - Fagottrohre, Luftführung, Intonation

Lektion 4 - Luftführung - Grifftechnik

Lektion 5 - die Schleifklappen

Lektion 6 - Halblochtechnik

Lektion 7 - erste kleine Stücke

Lektion 8 - Aktivitäten im Ensemble

Lektion 9 - Mein neues Schreiber-Fagott

Lektion 10 - Ansatz

Lektion 11 - Der Ton Fis

Lektion 12 - Das Guggisberglied

Lektion 13 - Tragsystem und Lungentrainer

Lektion 14 - Arbeiten am Klang

Lektion 15 - Die Zunge, das Anstossen

Lektion 16 - Verkrampfungen in den Fingern

Zwischenbilanz - Es gibt viel zu tun, - was viel Freude macht!

Lektion 17 - S-Bögen

Zwischenereignis - Noch mehr über S-Bögen

Zwischenereignis, meine Fagottlehrerin gibt sich die Ehre

Lektion 18 - Von Rohren noch keine Ahnung!

Lektion 19 - Atemstellen in den Stücken

Lektion 20 - Rohrbautipps

Lektion 21 - Probleme mit dem Halbloch-g

Zwischenereignis - Fagott-Finissage

Lektion 22 - übers echte Musizieren

Lektion 23 - Probleme mit Fagottspiel im Ensemble

Lektion 24 - Im Brummbärmodus

Lektion 25 - Fagott-Fitness

Lektion 26 - Die Pianoklappe

Lektion 27 - Etüdenarbeit

Lektion 28 - Das alte Heckel-Fagott

Lektion 29 - Kegelduette von Mozart

Lektion 30 - Immer noch Probleme mit dem Halbloch-g

Lektion 31 - Barockmusik

Lektion 32 - Faltertanz

Lektion 33 - Rumba

Lektion 34 - Arbeiten an Intonation und Klangfarbe

Lektion 35 - Meine Fagottrohre

Zwischeneinlage: Fagottrohre, wie ich das sehe

Lektion 36 - Inner Game

Lektion 37 - Handstützen

Lektion 38 (Kammermusik) - Schnupperstunde

Zwischeneinlage - Musikwoche Arosa, Kurs Bläserensemble

Lektion 39 - Joseph Bodin de Boismortier

Lektion 40 - Der Wienergriff

Lektion 41 (Kammermusik) - Ma belle si ton âme

Lektion 42 - Das alte Heckel-Fagott - zum Zweiten

Zwischenbericht - Beitrag im Musik-Forum

Lektion 43 - Wiederholungen ja, aber variieren

Lektion 44 - Keine Fehler einkonditionieren, langsamer!

Lektion 45 (Kammermusik) - Das Rondo

Lektion 46 - Lockeres, aber intensives Spiel

Lektion 47 - Die Cis-Klappe

Lektion 48 - Atemtechnik in der Barockmusik

Lektion 49 - Kammermusikalische Feinheiten

Lektion 50 - Lully und seine Synkopen

Zwischenereignis - Doppelrohrtag - Mamma Mia

Lektion 51 (Kammermusik) - Tango

Lektion 52 - Das Arrangieren von Stücken

Lektion 53 - Der Hals als Resonanzkasten

Lektion 54 (Kammermusik) - Tango zum Zweiten

Lektion 55 - Präzision der Bewegungen trainieren

Lektion 56 - Fagottstunde digital

Lektion 57 - Aufmerksamkeit auf die Artikulation

Lektion 58 - Ein Tänzchen gefällig

Lektion 59 (Kammermusik) - Versailles im Fokus

Lektion 60 - Rondeau I von Boismortier

Lektion 61 - 16tel-Viererpakete

Lektion 62 (Kammermusik) - Dream a little dream of me

Lektion 63 - Mozart-Serenade KV 292 für Fagott und Cello

Lektion 64 - Mozart verlangt Präzision

Lektion 65 - Höher und höher

Lektion 66 (Kammermusik) - Dynamik in allen Facetten

Lektion 67 - Griffvarianten üben

Lektion 68 - Triller verlangen viel Übung

Lektion 69 (Kammermusik) - Intelligent üben

Lektion 70 - Artikulation, immer wieder Varianten ausprobieren

Lektion 71 - Der freche, unglaubliche Mozart

Lektion 72 (Kammermusik) - Das Auswendiglernen

Lektion 73 – Fagottrohre und Molly Mallone

Zwischenbericht - Corona - Fagottstunden per Skype

Lektion 74 (per Skype) - Cassazione von Lickl

Lektion 75 (Kammermusik) - Stimmenausgleich

Lektion 76 - Was über Skype geht, und was nicht!

Lektion 77 (Kammermusik) - Sonata von Weyse 1804

Lektion 78 - Einer Tonaufnahme nachspielen

Lektion 79 (Kammermusik) - Das künstlerische Ganze

Lektion 80 (Kammermusik) - Das Duett-Spiel

Lektion 81 (Kammermusik) - Klangkultur

Zwischenbericht - Ein Forum-Post über Fagottrohre

Zwischenbericht - Standortbestimmung

Zwischenbericht - Lektion 18 im Musik-Forum

Lektion 82 (Kammermusik) - El Choclo - das Tango-Duett

Lektion 83 - Die Musikschule Winterthur

Lektion 84 - Viele Baustellen - langsam fahren!

Lektion 85 (Kammermusik) - La ci darem la mano

Zwischenbericht: Musikbücher lesen

Zwischenbericht: Musik am TV und bei Youtube

Lektion 86 - Etwas durch den Wind

Lektion 87 - Stücke Arrangieren zum Zweiten

Epilog

Über den Autor

Vorgeschichte

Es ist nicht so, dass ich im Laufe meines Lebens nie mit Musikinstrumenten in Kontakt gekommen wäre, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich meist anderen Dingen eine höhere Priorität beimass. So füllte ich meine Hobbywelt, die Gegenwelt zu Familie, Schule und Beruf, zuerst mit den Ponys und Pferden meiner Eltern (sie betrieben ein Sattlereigeschäft), dem Fischen, der Fliegerei, dem Modellbau und Motorradfahren, Wandern und Lesen aus. Allerdings, aber eben halt auf zweiter Ebene, gibt es durchaus auch Musikalisches zu berichten.

So lernte ich in der Primarschule Windisch das Blockflötenspiel bei einer freundlichen, aber strengen Dame. Bei ihr herrschte Zucht und Ordnung, und wer während des Gruppenunterrichts Flausen im Kopf oder nicht brav geübt hatte, musste aufstehen, bekam mit dem Lineal ein paar Schläge auf die Innenhandflächen und musste danach eine Minute in die Ecke stehen. Das tat zwar nicht sehr weh, schmerzte aber in unseren kindlichen Seelen umso mehr. Klar, dass da bei uns Kindern nur selten trotzdem die grosse Begeisterung für ein Instrument durchbrach.

Später in der Bezirksschule Brugg bekam ich dann Klarinettenunterricht. Lehrer Gerwer war eigentlich Orchesterfagottist, der sein Einkommen mit Unterricht aufbesserte. Da kam es zum ersten Mal in mein Leben, das Fagott. Herr Gerwer brachte mich auf der Klarinette schnell so weit, dass er mich mit seinem Fagott begleiten konnte. Ich liebte diese Stunden, es klang so wunderbar, wenn wir im Duett zusammen spielten. Der Musikraum war die Bühne einer Aula. Wenn Gerwer gut drauf war, dann zog er den grossen, schwarzen Vorhang auf, und dann klang alles noch viel schöner. Ich liebte diesen Klang, ich fieberte auf diese Stunden. Gerwer war ein Fagottist, wie es im Buche stand, war fröhlich und machte dauernd irgendwelche witzigen Sprüche. Meine intensivste Erinnerung: Ich musste den Berner Marsch üben, das war damals gängige Literatur. Dieses Stück gefiel mir irgendwie, sodass ich es wie verrückt auf meiner Klarinette zu Hause übte und in der nächsten Stunde auswendig konnte. So fetzten wir also den Berner Marsch zusammen im Duett hin, sodass am Schluss Gerwer aufstand und sich gespielt huldvoll vor mir verbeugte. Das tat meiner geschundenen Blockflötenseele dann schon sehr gut.

Auch durfte ich mit meinen Geschwistern in einem intensiven Singlager in der Engadiner Kantorei teilnehmen, was uns ein Jahr lang spannende Auftritte in Kirchen der ganzen Schweiz verschaffte. Dann allerdings war längere Jahre musikalische Durstzeit, nur unterbrochen durch das kurzzeitige Ausleihen von Musikinstrumenten meines sammelfreudigen Bruders. So fanden eine Posaune, eine Trompete und auch ein Fagott den Weg nach Illnau, wurden allesamt aber auch schnell wieder mal zurückgegeben, die Zeit war einfach noch nicht reif. Aber da war es zum zweiten Mal in meinem Leben aufgetaucht, das Fagott, und hatte ganz offensichtlich ein kleines Pflänzchen in meiner Seele hinterlassen...

Dann wurde ich von einer mittleren Midlife-Krise gestreift, anders kann ich mir das Folgende jedenfalls nicht erklären. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Alphornklänge. Die Lust, das Alphornspiel zu erlernen, brach dann in den 1990er-Jahren so richtig durch. Ruth und ich kauften uns gleich zwei Alphörner und fingen tatsächlich an, Alphorn zu spielen. Bald schon waren wir Mitglieder der Alphorngruppe Swissair. Die Intensität steigerte sich derart, dass ich anfing Alphörner und Büchel zu bauen, zuerst hobbymässig, bald schon professionell. In der Blütezeit dieser an sich sehr erlebnisreichen und erfreulichen Zeit veröffentlichten wir sogar eine Alphorn-CD zusammen mit unseren Kindern. Der Bruder meines Alphornbau-Partners betreute uns dabei über fast ein Jahr hin während Randstunden als Tonmeister in seinem Hardstudio in Neftenbach. Das war ebenfalls ein intensives sehr erfreuliches Erlebnis.

Auch sangen Ruth und auch ich zeitweise in Chören, Ruth sang zuerst in einem Frauenchor, später in einem Jodelchor und dirigierte dort jeweils aushilfsweise, zusammen leiteten wir auch über etliche Jahre eine Alphorngruppe.

Ein interessantes Detail muss ich noch erwähnen, ein Detail, das meine w(irren) Wege in dieser Zeit beschreibt. Damals, ich hatte meine Stelle als IT-Projektleiter bei Swissair gekündigt, baute ich zusammen mit meinem Partner in Ossingen und zu Hause in Illnau Alphörner. Wir teilten die Arbeit auf, fuhren viel hin und her. Die Grobarbeit machten wir in der grossen Schreinerwerkstatt in Ossingen. Finish und Verkauf geschahen in unserer Garage in Illnau. Mein Partner gab aber auch noch Instrumentenbaukurse in der Instrumentenwerkstatt der Musikschule Winterthur an der Rychenbergstrasse. Meist war da eine Klasse Lehrer, die sich quasi als Weiterbildung ein Hackbrett, eine Gambe, eine Harfe, ein Alphorn oder einen Büchel bauten. Was Alphörner und Büchel betraf, da war ich zuständig. Die Initiative für diese beiden Instrumente kam von mir, ich erstellte die Zeichnungen und definierte das Bauvorgehen. In dieser Zeit wollte ich das Alphornblasen vertiefen, ich spürte, dass da noch etwas fehlte. Also meldete ich mich in der Musikschule zum Hornunterricht. Mein Lehrer war ein sehr netter, ehemaliger Orchesterhornist. Zu ihm ging ich einen Winter lang in die Schule. In genau dieselbe Villa der Musikschule Rychenberg, in der heute meine Lehrerin Fagott unterrichtet, zwei Zimmer daneben, im Raum direkt rechts von der Treppe, unten im Kellergeschoss, im heutigen Harfenzimmer...

Dann holte mich Swissair wieder ins Boot, bis zum grossen Grounding. Da gab es sehr viel Arbeit - ich war zeitweise für Monate in Johannesburg SA, sodass ich den Alphornbau letztendlich auf- und weitergab. Bis zu meiner Pensionierung arbeitete ich anschliessend beim Bundesamt für Zivilluftfahrt in Bern, pendelte täglich mit der Bahn hin und zurück, was mir nebst viel spannender Projektarbeit auch viel Zeit zum Nachdenken bescherte.

Ruth und ich fanden nach fünf Jahren, dass eine frühzeitige Pensionierung drin liegen würde, und riskierten den Sprung aus der Arbeitswelt. Das war ein guter Schritt. Irgendwann dann formte sich der Gedanke, dass man auch mal etwas gänzlich Neues anfangen könnte, etwas, das unserem Leben nochmals etwas Schwung und eine neue Richtung geben würde. Die Formung dieses Gedankens war ein Prozess, der sehr langsam aber doch stetig wuchs. Die Richtung wurde mit der Zeit offensichtlich, das Erlernen eines neuen Musikinstrumentes - und damit das Eintauchen in eine neue Dimension der Musikwelt.

Ich hatte das Alphorn nie ganz aufgegeben, aber klar, während meiner Bern-Zeit gab es da nicht mehr viel Platz für lockeres abendliches Alphornblasen. Also suchten Ruth und ich nach einem Kompromiss und fanden ihn in der Form des Tenor- und des Altohorns. Das Altohorn oder auch Es-Horn ist klein, gänzlich aus Blech, hat aber ein genau gleich grosses Mundstück wie unsere langen Alphörner. Es blasen zu lernen sollte also gar keine grosse Umstellung sein, wir mussten lediglich die Ventilgriffe neu dazulernen. Das können wir auch selber, dachten wir. Dachten wir!

Wir merkten bald, so geht das nicht. Wir brauchten ein Gefäss, das uns für musikalische Aufgaben motivierte, uns fehlte auch das Gruppenerlebnis. In Effretikon wurde gerade durch die Organisation "Lebensphase 3" die Gründung von drei Senioren-Ensembles ausgeschrieben, die Musikschule Effretikon sollte diese leiten. Das könnte passen. Gesagt, getan, wir meldeten uns an. Wir entschieden uns für jene Gruppe, die auch Auftritte zu organisieren gedachte. Passt.

Wir gingen also beide dahin, Ruth mit dem Es-Horn, ich anfänglich mit dem Tenorhorn. Wir lernten das Spielen von Klezmer-Musik, eine ganz neue Erfahrung. Auch Volksmusik wurde gespielt, nur von Klassik wollte niemand etwas wissen. Das befremdete uns ein bisschen, allerdings war das lange kein Thema, mit der Zeit dann aber schon.

Da ich immer ein wenig auf der Suche nach alten Instrumenten bin - den Instrumentenbau mit den Alphörnern konnte ich irgendwie nicht loslassen - und auch die alte Liebe zur Klarinette sich langsam wieder entfachte, landete ich irgendwann mal endgültig beim Fagott. Irgendwo im finsteren Böhmerwald fand ich ein günstiges, sich aber noch in sehr gutem Zustand befindendes Exemplar der Firma Amati. Ruth und ich fuhren hin und kauften es einem stämmigen Bayern ab. Es war noch tadellos im Schuss.

Also fing ich an Fagott zu lernen, dachte, das schaffe ich auch alleine, so wie ich das ja beim Tenorhorn auch schon gemacht hatte. Tatsächlich wechselte ich dann nach einiger Zeit, etwa einem halben Jahr - ich hatte ja schon vor Jahren mit dem Fagott meines Bruders ein wenig Bekanntschaft gemacht - im Ensemble vom Tenorhorn auf das Fagott. Anfänglich ging das noch ganz gut. Allerdings wollte ich schon auch besser werden, und je mehr ich mir abverlangte, desto mehr merkte ich, dass das nicht einfach so von alleine lief. Dazu kam, dass das Fagott sich im Ensemble bei Klezmermusik einfach nicht so gut unterbringen liess. Bald war klar, so ging es nicht weiter, ich brauchte Hilfe.

Die Hilfe zu finden, war dann wieder sehr einfach. Sie war quasi im Hause. An der Musikschule, an der auch unser Ensemble angeschlossen war, unterrichtete eine Fagottlehrerin direkt vor Ort. Ob sie wohl so alte Leute wie mich auch unterrichten würde? Diese Frage schob ich etliche Monate vor mich her, bis ich mich dann eines Tages dann doch getraute. Das war dann einer dieser sehr guten Entscheide, die das Salz im Leben darstellen.

Da ich mir in meinem Berufsleben angewöhnt hatte, ein kleines Tagebuch zu führen, einfach täglich so in wenigen Sätzen aufzuschreiben, was so gelaufen war, eröffnete ich auch in diesem Falle eine kleine Datei auf meinem PC, in der ich kurz aufschrieb, was wir in der Stunde so getan hatten. Daraus entstand schlussendlich dieses kleine Büchlein.

Über das Buch

Jeweils immer direkt nach erfolgter Fagottlektion bei der Musiklehrerin schrieb ich die mir wichtigsten Punkte der Stunde nieder. Jedes Kapitel widerspiegelt also das Wesentliche einer Fagottstunde.

Die Lektionen haben natürlich einen Aufbau. Lektion 1 fand im November 2017 statt, als ich das Instrument erst sehr oberflächlich kannte. Ende April 2021, also gut dreieinhalb Jahre später, habe ich dann das Aufschreiben bei Lektion 87 beendet.

Das Buch lässt sich deshalb gut von vorne nach hinten wie ein Roman lesen. Der Leser kann jedoch auch sehr gut einzelne Kapitel heraus pflücken und sich so einzeln zu Gemüte führen. Ich wünsche viel Spass!

Fagottmechanik

Lektion 1 - Das erste Treffen mit meiner Fagottlehrerin

Heute hatte ich die erste Lektion mit meiner Lehrerin im alten Musikhaus der Musikschule in Effretikon.

Die Lehrerin brachte mir in diesen ersten vierzig Minuten das Instrument nahe, Tragriemen anziehen, auspacken, zusammenbauen. Dann ging es weiter mit dem Rohr und dem Zustand meines Instrumentes. Ausser mit den grossen Klappen bei den tiefen Tönen war die Lehrerin damit recht zufrieden. Ich brachte doch schon einen ansprechenden Klang hin, und wenn sie selber spielte, tönte auch mein Instrument fantastisch. Sie selber hat ein Fagott von Heckel aus Wiesbaden, den Rolls-Royce unter den Fagotten.

In einer einfachen Schule machten wir dann die ersten Schritte mit den Tönen CEF und danach runter zum HAG. Es gilt nun, bis zum nächsten Mal damit vertraut zu werden.

Wegen den tiefen Klappen, die leicht undicht sind (drückt eine zweite Person drauf, dann ist es ok), soll ich mal beim Fagottbauer in Frauenfeld vorbeischauen.

Lektion 2 - die ersten Fagottklänge - der Bassschlüssel

Meine Fagottlehrerin zeigte mir, wie man mit der Zange das Rohr, respektive die Rohröffnung einstellen kann.

Vor allem aber zeigte sie mir, wie man mit dem Fagott musizieren kann: aus der Tiefe heraus atmen und die Töne klingen lassen. Sie spielt herrlich, mit viel, viel Ausdruckskraft. Sie zeigte mir, wie man sich von den Noten lösen kann, soll. Das ist sehr wichtig.

Und dann ging es vor allem um Tricks, wie man einen guten Klang erreichen kann. Klang, Klang und nochmals Klang - und Ausdruckskraft, das ist es, was ich erreichen soll. Für das nächste Mal muss ich mich auf die tiefen Töne konzentrieren.

Ich bekam mal Notenblätter mit Übungen im Bassschlüssel geschrieben.

Mit dem Fagott haben wir ja ein Instrument der Tenor- und Basslage gewählt. Also werden die Noten für das Fagott auch im Tenor- oder Bassschlüssel geschrieben.

Also, auf geht's, Bassschlüssel lernen. Daran werde ich wohl eine Weile zu tun haben. Aber wenn ich denke, dass Pianisten mit der linken Hand Noten im Bassschlüssel und mit der rechten Hand Noten ab Violinschlüssel lesen müssen, dann sollte ich den Bassschlüssel wohl einzeln auch noch schaffen.

Lektion 3 - Fagottrohre, Luftführung, Intonation

Zuerst mal zeigte mir meine Lehrerin, wie ich meine Fagottrohre behandeln kann, und führte mir vor, wie man mit dem Messer schabt und wo! Im Licht sieht man sehr gut, wo man Material wegarbeiten muss. Wir testeten es gleich an einem Beispiel und siehe da, das ging schon sehr viel leichter. Es muss leicht ansprechen, viel Kraft sollte nicht nötig sein.

Danach behandelten wir die Intonationsprobleme. Es braucht doch recht viel Druck aus dem Bauch heraus, also alles rund um die Luftführung aufarbeiten, ist extrem wichtig. Fagott spezifisch dabei ist, in den Mittellagen eher ein "Ü" als ein "U" zu formen, viel Luft durchzublasen, gut aus dem Bauch herausstossen. Gerade hinsitzen. Kein Witz, danach ging alles viel besser, der Klang war schon Einiges besser, und vor allem stimmten wie von Geisterhand die gemessenen Tonhöhen perfekt, wo sie vorher alle zu tief waren.

Danach spielten wir im Duett leichte Weihnachtslieder, ein Genuss. Meine Lehrerin ist wirklich eine Person, die es supergut und einfach und ohne Stress bringen kann.

Für das nächste Mal zeigte sie mir noch kurz die Töne oberes a (wie das g mit dem Halbloch) und das fis oben und unten. Auch das obere h und c’ kann ich schon mal ausprobieren.

In zwei Wochen wieder...

Lektion 4 - Luftführung - Grifftechnik

Folgendes habe ich gelernt:

Ich muss mehr mit dem Bauch arbeiten.

Vor dem Spielen Übungen machen: tief einatmen und die Luft

mit "Ssssssss" lange auspressen

.

Crescendi spielen und dabei alles nur

mit dem Bauch

machen.

Decrescendi spielen und dabei darauf achten,

auch hier nur den Bauch zu verwenden

, also das Piano nicht mit Zupressen des Schilfrohres herbei zu führen.

Die zweite Fis-Klappe

(die am kleinen Finger der rechten Hand) kann ich im Moment vergessen, sie wird nur für tiefe Fis-E-Kombinationen verwendet.

Ich muss

das obere A unbedingt mit der A-Klappe

am linken Daumen spielen, obwohl es auch ohne geht. Der Grund: einerseits spielt der Ton wirklich sauberer an (Schleifklappe), andererseits brauche ich diese Klappe im noch höheren Register später sowieso.

Tonsprünge erst langsam und ohne Legato einüben

, mit vielen Wiederholungen.

Beim Fagottspielen fährt man langfristig immer besser, wenn man

Mogel-Griffen aus dem Wege geht

und die Dinge gleich am Anfang richtig machen lernt.

Beim Drücken des Halblochs

soll ich den Finger nicht nach hinten ziehen, sondern seitlich nach unten drehen. Eher 2/3 öffnen als nur 1/2.

Weil das alles viel Zeit hinter dem Instrument braucht, soll ich mir diese auch nehmen und deshalb

nicht zu schnell weitergehen

. Also erst dann, wenn alles Gelernte auch in jeder Situation beherrscht wird.

Bis zum nächsten Mal bleibe ich deshalb mal bei den bisherigen Übungen, soll diese vertiefen."cis" und "fis " brauchen Zeit. Dann kann ich mal das obere "c " lernen, das ist einfach, sowie eventuell noch den etwas kniffligen Es-Gabelgriff.

Wir haben auch gemerkt, dass bei meinem Amati-Fagott das B etwas dumpf tönt, vermutlich sollte die Klappe etwas mehr öffnen. Auch die A-Klappe versinkt noch zu viel, da müsste man den Kork noch aufdicken, was aber bedingte, dass man dann auch die Klappe aufbiegen müsste. Und zu guter Letzt, die Stift-Sicherung der Bassröhre mit dem Flügel hat so viel Spiel, dass sich manchmal die Daumenklappen der Bassröhre mit denjenigen des Flügels verhaken.

Da ist wohl bald ein Besuch beim Fagottbauer in Frauenfeld nötig.

Wir haben dann noch so lange über S-Bögen und Fagottlernen für Kinder geredet, dass meine Lehrerin schon auf den nächsten Zug nach Winterthur weiterdisponieren musste!

Lektion 5 - die Schleifklappen

Damit wir weiter gehen können, muss ich zuerst mit der Treffsicherheit bei den Griffen besser werden. So sollte zum Beispiel das obere "g " (mit dem Halbloch) noch präziser getroffen werden. Übungen machen mit drei Tönen, zuerst staccato, dann dazwischen auch legato. Dasselbe gilt für das obere und vor allem auch für das untere Fis. Griffkombinationen mit Wiederholungen üben, H-Fis-G, etc. Ebenso das untere Cis, e-d-cis und zurück!

Wir haben auch die Intonation mit dem Messgerät angeschaut. An sich ist doch Einiges besser geworden. Was wir gesehen haben, ist, dass das D viel zu hoch ist. Eventuell ist das ein Fall für den Fagottbauer. Da ich auf den 17. Januar mein Fagott sowieso zur Reparatur angemeldet habe, kann ich ihm das dann auch gleich angeben.

Des Weiteren versinkt die Piano-Klappe einfach viel zu tief. So tief, dass ich bei Griffkombinationen mit dem Cis mit dem Daumennagel an der D-Schleifklappe hängen bleibe. Ebenfalls ein Fall für den Fagottbauer.

Ein Tipp von meiner Lehrerin: beim oberen "g " die Es-Klappe dazu nehmen.

Wir treffen uns schon in einer Woche am 15. Januar wieder.

Lektion 6 - Halblochtechnik

Ich habe immer noch massive Probleme mit der Halblochtechnik (oberes "fis" und "g"). Das "g" soll ich wenn möglich mit Es-Klappe spielen, es ist dann weicher, schöner.

Das zweite Problem ist das Cis. Dabei bleibe ich immer mit dem Daumennagel an der cis-Klappe hängen, vor allem in der Kombination d-cis. Mit viel Präzision üben. Fingerfertigkeit muss besser werden. Ich bringe morgen mein Fagott zum Fagottbauer zum Service. Dabei soll er den Anschlag der Bassröhre zum Flügel besser zu fixieren versuchen und den Piano-Griff so umbauen, dass er weniger versinkt.

Das dritte Sorgenkind ist die Fis-Klappe. Diese ist relativ schmal neben der grossen E-Klappe. Viel Kombinationen Fis-E üben, Fis-D, etc.

Aufgaben:

Konzentration auf die G-Dur.

Anhand des

Humming Songs

und dem

Minuet

, aber auch anhand der wunderschönen

Aria von Friedrich Gluck

auf Seite 15, soll ich das

Musizieren lernen

. Thema Leichtigkeit!

Gewicht wegnehmen. Leichte Auftakte, hinauf ins Forte klingen lassen (man kann mit dem Fagott nicht zu laut sein). Zäsuren, Atempausen einbauen.

Daneben auch immer wieder die Fingerfertigkeit üben, siehe spezielle Übungsblätter.

Grundsätzlich intelligent und präzis üben: Tonleitern, Etüden dazu, Melodien - und das immer schön in zusammengehörenden Paketen!

Nächstes Mal: Meine Lehrerin bringt ein längeres Stück in G-Dur für mich mit.

Lektion 7 - erste kleine Stücke

Meine Lehrerin brachte mir viele neue Noten aus einem Büchlein von C. Cowles, 25 Fun Moments For Bassoon, mit. Sie setzte sich gleich ans Klavier und probte das erste Stück mit mir zusammen. Das ging schon recht gut, die Stücke sind aber vor allem rhythmisch eine Herausforderung für mich. Also werde ich mich dahinter klemmen. Die Stunde war sehr schnell vorüber. Jetzt sind erst mal Sportferien, danach werden wir wohl auf den Freitag als Schultag wechseln.

Lektion 8 - Aktivitäten im Ensemble

Neben der Musikstunde mit meiner Fagottlehrerin hat sich noch Einiges getan.

Mit unseren beiden Klarinettenkollegen treffen sich Ruth und ich nun regelmässig alle 14 Tage zu einer Probe im Keller der Musikschule.

Das letzte Mal brachte ich das Fagott mit und meldete einen Test an. Dieser verlief so erfolgreich, dass die beiden gleich damit einverstanden waren, dass ich von nun an nur noch mit dem Fagott spielen würde. Der Klang der Gruppe ist durch den Fagottklang doch interessanter geworden, und offensichtlich war mein Spiel auch nicht so ganz schlecht. Das hat mich natürlich richtig gefreut und motiviert mich nun ganz massiv zu intensivem Üben.

Dann habe ich mit einer Fagottbauerin in Plauen vereinbart, dass ich ihr das Schreiber-Fagott, die Abschlussarbeit ihrer Instrumentenbauerlehre bei Schreiber, also ihr Gesellenstück, abkaufe.. Wir werden voraussichtlich am 12. Februar 2018 nach Plauen fahren und den Handel abschliessen.

Lektion 9 - Mein neues Schreiber-Fagott

Wir hatten eine sehr angeregte Musikstunde. Die Lehrerin testete mein neues Schreiber-Fagott intensiv aus. Sie war begeistert von der guten Höhe, dem schönen Klang und der neuen Mechanik. Vor allem der A-Ausschalter faszinierte sie.

Wir sprachen viel über Rohre. Die Lehrerin schliff mir ein Danzi perfekt zurecht, dafür gab ich ihr ein anderes Danzi, das für sie auf Anhieb bestens passte. Sie zeigte mir, wie ich die Rohre hinten rum anschleifen kann, sie sprechen dann wirklich viel leichter an. Auch probierte sie meine Legere-Plastikrohre. Auch sie meinte, dass sie gut tönen, jedoch leider die Dynamik begrenzen würden. Das ist sehr schade. Auch sind sie einfach noch zu teuer.

Ich zeigte ihr die Noten meiner Quartett-Stücke. Beim Itsikel gab sie mir den Tipp, die dritte Stimme rauf zu oktavieren und die vierte runter, das gäbe mehr Volumen. Mach‘ ich natürlich. Ich schickte ihr abends dann all die Lieder per Mail. Sie war interessiert, hätte immer zu wenig solche einfachen Stücke.

Sie mass mein Fagott auch aus. Leider hatte ich nur den 1er-Bogen dabei, der war leicht zu hoch. Ich sollte doch besser den 2er-Bogen verwenden.

Für die nächste Stunde, diesmal nur in einer Woche, solle ich mich nun auf das hohe cis und das d' konzentrieren.

Lektion 10 - Ansatz

Wir behandelten die beiden Töne cis' und d'. Meine Lehrerin zeigte mir ein paar heikle Übergänge. Ganz wichtig dabei ist, diese wirklich langsam in ihren Abläufen anzutrainieren. Der linke Daumen sollte dabei ganz leicht und ohne Krampf herumspringen. Die d-Schleifklappe nur kurz antippen und gleich wieder auf die cis-und die Piano-Klappe springen. Es darf dabei kein noch so kleiner Kiekser oder anderer Zwischenton toleriert werden. Langsam rauf und runter üben, dann langsam schneller werden.

Anfänglich lief das bei mir gar nicht gut, aber bald hatte ich den Dreh raus. Nicht schummeln. Immer von Anfang an alles gleich richtig machen, keine Fehler tolerieren. Geduld haben. Immer wieder.

Die Lehrerin war mit meinem Ton wirklich zufrieden. Allerdings muss ich mir Mühe geben, dass ich wirklich einen Fagottansatz aufbaue, wie ein Kussmund - ja nicht wie ein Hornist.

Für die Fingertechnik und auch das strukturierte Vorgehen beim Lernen ist es wichtig, dass ich gezielt an mir arbeite, mich langsam von den tiefen Tönen nach oben arbeite und nicht zu viele Baustellen auf einmal beackere. Das war in letzter Zeit mit den Senioren-Auftritten und Proben natürlich etwas zu kurz gekommen. Vor allem der Auftritt im Altersheim hat mich natürlich ganz ordentlich absorbiert. Aber die Arbeit für diesen Anlass hat sich auch gelohnt, das hat meine Lehrerin durchaus gut gefunden.

Bei den tiefen Tönen bin ich nun mittlerweile ordentlich sicher, weshalb wir hier das Gelernte jetzt mit leichten Liedern verfestigen können. Aber immer wieder an den Abläufen arbeiten. Zum jetzigen Zeitpunkt heisst das: Die untere D-Dur-Tonleiter, aber auch die obere D-Dur-Tonleiter. Immer wieder!

Lektion 11 - Der Ton Fis

1.) Ich hatte sehr viel Mühe, Verbindungen zum Ton Fis, oben und unten, ohne Kratzer zu spielen. Die Lehrerin zeigte mir, dass ich den Zeigfinger, wenn ich das G-Loch normal zu mache, dann schon ganz am Rande der Fingerspitze halten kann. Dann ist der Weg bis zum Halbloch um Einiges kürzer, und es geht letztendlich um die Schnelligkeit, mit der man den Zeigfinger umpositionieren kann.

Fazit, das G-Loch immer ganz knapp am Rand zudrücken, dann ist der Weg zum Fis kleiner!

2.) Die Musette von Bach in D-Dur ist recht schwierig, aber eine gute Übung für die Fingerübergänge, vor allem auch vom cis und cis' aus. Beweglich werden!

3.) Die Unterlippe nur ganz weich an das Rohr anlegen. Die Oberlippe darf mehr Druck ausüben, vor allem in den höheren Tönen. Die Unterlippe so weich wie möglich anlegen. Das hat grossen Einfluss auf die Schönheit des Klanges.

4.) Immer wieder darauf achten, dass ich die Mundecken nicht nach aussen ziehe, schön beim Kussmund bleiben. Tonsprünge vor dem Spiegel üben und den Mund beobachten, er darf sich nicht bewegen - keine Wangen spannen!

Für die nächste Lektion bekam ich den Feentanz in verschiedenen Tonarten zum Lernen. Aber weiterhin die Musette von Bach lernen. Feentanz und Musette sollte ich schnell und flüssig spielen lernen.

Lektion 12 - Das Guggisberglied

Ich bat meine Lehrerin vorgängig darum, in dieser Stunde mit mir meine Ensemble-Stücke anzusehen. Sie hat sich sehr spontan dazu bereit erklärt. In der Stunde dann ackerten wir die Mazurka und das Guggisberglied durch. Es war sehr, sehr hilfreich. Wir definierten zusammen die schwierigen Stellen, besprachen und bezeichneten sie auch, und vor allem spielten wir sie. Die Lehrerin ist einfach fantastisch dynamisch und zeigt mir immer wieder, was man musikalisch aus einem Lied herausholen kann. Das Guggisberglied war natürlich für sie als Bernerin eine Steilvorlage. Sie spielte mir Stellen solcherart agogisch vor, dass ich Hühnerhaut bekam, einfach umwerfend.

Das Duettspielen mit ihr war natürlich das Tüpfelchen auf dem i.