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Der erste Gedichtband von Cy Landie Das Buch handelt von Liebe und Beziehungen, Verlust und Nostalgie. Es geht um die unerfüllten Träume kaputter Existenzen, die ziellos durch die nächtlichen Straßen der Großstädte streifen und ihren Kummer allein in dunklen Bars ertränken. Es geht um kritische Momente, selbstzerstörerische Stimmungen und um die Hoffnung auf einen besseren Morgen. Inhalt: Jetzt live: Direkt aus der Bar Champagner Tage des Malens und des Sterbens Der Gekko Sie haben ihn begraben Eine andere Zeit Begegnungen in Tokio Vier Wände Wenn einer stirbt, sterben sie alle Durch die Nacht I Durch die Nacht II Hinter dem Fenster Neonreklamen An der Rezeption Xanadu Sammen i himlen Ein guter Drink Im Hotel Mitternacht Pappe Der Rausch Nachts im Bus Kaffee Mehr von diesem Autor "Hinter dem großen Glas: 23 Gedichte" "Ein Student – Schreie aus der Anstalt Bologna: 33 Gedichte" "Aufzeichnungen vom Scheitern: 23 Gedichte" "Urlaub von allem: 23 Gedichte" "Tagebuch eines Besiegten: 23 Gedichte"
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Der Wahnsinn, den die
Nacht erschafft: 23 Gedichte
von Cy Landie
Texte Copyright © 2014 Cy Landie
Alle Rechte vorbehalten
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»Champagner vom Balkon: Sammelband«
Die Musik spielt einen leichten
Swing aus dem Jahre 1956.
Auf dem Hocker sitzt es sich
überaus bequem und ein paar
Gesichter sprechen leise im
Hintergrund. Ich genieße es,
dass nichts passiert, außer,
dass mir der Mann hinter der Theke
ein neues Glas hinstellt.
Ich höre zu, wie die Eiswürfel im
Glas klimpern. Die kühlen Gläser
hinterlassen kleine Ringe auf dem
Holz, und der Tag erscheint mir nun
recht angenehm. Das Verhältnis
zwischen mir und der Welt
wird besser. Alles wird leicht,
als tänzelt man fast schwerelos,
sorgenlos.
Es braucht nur ein paar Drinks,
da bin ich plötzlich ein begnadeter
Crooner und kenne die Melodien,
die die Frauen dahinschmelzen lässt
und zu denen jeder mit dem Fuß wippt.
Ich werde zum Schauspieler und kenne
die Texte, die die Menschen da draußen
berührt. Ich bin ein bekannter Künstler
und ein großer Philosoph. Das, was ich
zu sagen habe, erscheint nun wichtig,
ganz auf den Moment bezogen,
abseits von Norm und Pflicht.
Das gedimmte Licht ist das
Scheinwerferlicht, das auf meine Bühne
strahlt und in der kühlen, klaren Nacht
klatscht man mir mit ganzer Leidenschaft
Beifall. Sogar ein paar Rosenblätter fallen
vom Himmel herab.
Und wie ich hier so dasitze, fernab von
draußen, wo das Übel der Welt haust
und die Kranken zum letzten Mal in
den Spiegel schauen, der fleißige Kerl von
nebenan das Ende seiner Nachtschicht
herbeisehnt, das alte Paar sich hinter
vorgezogenen Gardinen wegen
Belanglosigkeiten anschreit und die
Wahnsinnigen das Messer wetzen,
dann schau ich mir noch einmal die reinen,
vollkommenen Facetten
des Ringes auf dem Holz an.
Der Kreis ist die perfekte geometrische
Figur – kein Anfang, kein Ende.
Ich kippe das Glas runter, bestelle einen
neuen Drink und wippe mit den Füßen
zur Musik, ganz locker und
leicht.
Ich schenke mir einen guten Kelch voll,
nach einem weiteren endlosen Tag
voller kleiner Tragödien,
die ich auf schnellstem Wege zu
vergessen versuche.
Der kühle Champagner sprudelt
empor, kleine Luftbläschen entstehen,
steigen hinauf an die leuchtende Oberfläche,
die von meiner Schlafzimmerlampe in der
Dunkelheit geschaffen wird.
Ich lebe für diese stillen Augenblicke, in
denen man ganz für sich sein kann.
Die Nacht ist wunderschön.
Mittlerweile schlafen die meisten, die ich
kenne und die meisten, die ich
verabscheue. Endlich halten sie
den Mund.
Morgen, wenn sie aufwachen,
werden sie wieder zu reden anfangen,
stundenlang, bis zum späten Abend
werden sie Belanglosigkeiten austauschen,
bis ihnen der Mund fusselig wird.
Was für ein abstoßender Vorgang.
Die Nacht gehört den Wahnsinnigen,
den Süchtigen. Ich trinke mein Glas und
denke an bessere Zeiten. Da gibt es ein paar
Momente, an die ich mich erinnern kann, ohne
dass es mir Übel aufstößt, ein paar grandiose
Augenblicke, die mir wirklich etwas
bedeutet haben.
Ich will verdammt sein, wie bin ich nur