Der Wald, die Angst und das Geld - Stefan Welzk - E-Book

Der Wald, die Angst und das Geld E-Book

Stefan Welzk

0,0

Beschreibung

Nach seiner Persiflage im Kursbuch 74 (1983) auf die damals gängige lobbyistische Verharmlosung und Verantwortungslosigkeit in Fragen des Umweltschutzes, fragt Stefan Welzk, was sich seitdem geändert hat. Ein Kursbuchbeitrag über die Bedeutung von politischen Systemen und Reformen für die Sicherung ökologischer Überlebensbedingungen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 15

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Benutzerhinweise

Dieser Artikel enthält Anmerkungen, auf die die Anmerkungszahlen im Text verweisen. Durch einfaches Klicken auf die Anmerkungszahl wechselt das E-Book in den Anmerkungsteil des Artikels, durch Klicken auf die Anmerkungszahl im Anmerkungsteil wieder zurück zum Text.

Stefan Welzk

Der Wald, die Angst und das Geld

Vertagte Katastrophen, bedrohte Symbiosen

Es ist das Wesen der romantischen Seele, ihren Gegenstand außerhalb der Wirklichkeit zu haben. Wo denn findet er sich, der deutsche Wald? Was da rumsteht von der Luhe bis zur Isar, Kiefern Stamm bei Stamm, in korrekten Gevierten und kerzengerader Monotonie, ganz oben, nur ahnbar noch, etwas Nadelgrün, das hat doch mit dem, was die Leute aus deutscher Oper und Heimatkundeunterricht als Wald im Kopf haben, überhaupt nichts zu tun. Nutzwald eben, ein Produkt des 19. Jahrhunderts wie die ganze Romantik, die das nicht wahrhaben will und eigens entstanden ist, um die Industrialisierung fortzulügen. (…)

Das Entscheidende in unserer Ordnung ist der Mensch, jeder einzelne, und nicht irgendeine Konifere. Seinem Votum haben wir uns zu beugen. Die Bevölkerungskonzentration in den am stärksten vergifteten, ökologisch am schwersten geschädigten Gebieten ist eine tägliche Volksabstimmung für industriellen Fortschritt, internationale Konkurrenzfähigkeit und Wohlstand. Warum ziehen die Leute nicht weg aus den Ballungsräumen, dorthin, wo die Gewässer klar und die Mieten niedrig sind? Zumindest die Arbeitslosen könnten das doch tun. (…) Eindeutig setzt das Volk seine Prioritäten anders, als der arrogante Umwelttotalitarismus es ihm in den Mund zu legen versucht. Wer das nicht akzeptiert, der verneint die Demokratie. Der verläßt den Boden unserer freiheitlichen Grundordnung und sollte deshalb auch die in ihr verbrieften Rechte nicht unbegrenzt ge- und mißbrauchen können. Die Gewaltsamkeit, mit der radikale ökologische Minderheiten wie Greenpeace ohne jede Rücksicht auf Arbeitsplätze die Hobbys und Präferenzen einer akademisierten sorglosen Oberschicht verfolgen, sollte uns zu denken geben. Umweltschutz ist Klassenpolitik.