Deutsches Tauchsportabzeichen** /*** (CMAS**/CMAS***) - Verband Deutscher Sporttaucher e.V. - E-Book

Deutsches Tauchsportabzeichen** /*** (CMAS**/CMAS***) E-Book

Verband Deutscher Sporttaucher e.V.

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Beschreibung

Weltweit tauchen mit dem Tauchsportabzeichen Silber und Gold Schwerelos durchs Wasser gleiten, Korallen bewundern und Fische aus nächster Nähe beobachten – jeder Tauchgang ist ein neues faszinierendes Abenteuer. Eine gute Anfängerausbildung ist dafür Pflicht. Um auch allein einen Tauchurlaub planen und ohne die Begleitung eines erfahreneren Partners die Unterwasserwelt erforschen zu können, müssen Sie die Tauchprüfung für die Scheine CMAS** bzw. CMAS*** bestehen. Gut vorbereitet auf die CMAS-Prüfung Dieses Lehrbuch hilft Tauchsportlern, die ihren Grundtauchschein bereits erfolgreich erworben haben, bei der Vorbereitung auf die höheren Prüfungen. Es enthält alle Informationen und Wissensgebiete, die Sporttaucher beherrschen müssen, um mit Partnern selbst Tauchgänge durchzuführen oder sich um die Sicherheit anderer Taucher zu kümmern. Vertiefen Sie in übersichtlich aufgebauten und umfassend illustrierten Kapiteln die Praxis des Tauchens auf den Gebieten • Navigation und Orientierung unter Wasser • Gruppenführung – als ausgebildeter Taucher Verantwortung für andere übernehmen • Süßwasser- und Meeresbiologie • Stress & Rescue (für CMAS***) Mit dieser Vorbereitung werden die Prüfungsfragen der CMAS kein Problem mehr für Sie sein! Das offizielle Lehrbuch des Verbands Deutscher Sporttaucher Dieses Tauchbuch basiert auf den Erfahrungen aus Tausenden von Tauchausbildungen und wird von den Tauchschulen des VDST und seiner Vertragspartner offiziell als Standardwerk für die Vorbereitung fortgeschrittener Sporttaucher nach den Richtlinien der CMAS eingesetzt. Die Ausbildung ist in fast allen Tauchgebieten der Welt Voraussetzung, um überhaupt tauchen zu dürfen. Packen Sie Ihre Tauchausrüstung ein und machen Sie Ihren nächsten Tauchschein!

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DEUTSCHES TAUCHSPORTABZEICHEN**/*** (CMAS **/***)

SICHERES TAUCHEN LERNEN

German Diver Licence

GDL** Advanced Sports Diver

GDL*** Dive Leader

DELIUS KLASING VERLAG

Inhalt

Vorwort

Einleitung

VDST – Verband Deutscher Sporttaucher e.V.

GDL**/DTSA** (CMAS**)

Voraussetzungen zum DTSA**

GDL**/DTSA** (CMAS**) – Theorie

1 Tauchphysik

1.1 Masse, Gewichtskraft, Volumen

1.2 Druck

1.3 Gesetz von Boyle-Mariotte

1.4 Gesetze von Amontons und Gay-Lussac

1.5 Zusammensetzung der Atemluft

1.6 Gesetz von Dalton, Partialdruckberechnung

1.7 Prinzip des Archimedes

1.8 Diffusion und Gesetz von Henry

1.9 Dekompression

1.10 Licht

1.11 Schall

1.12 Wärme

2 Tauchmedizin

2.1 Gewebearten

2.2 Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems

2.3 Anatomie der Atmungsorgane und Physiologie der Atmung

2.4 Anatomie des Ohres und der Schädelhöhlen

2.5 Barotraumen

2.6 Überdruckbarotrauma der Lungen

2.7 Dekompressionsunfall

2.8 Dehydratation

2.9 Hinweise für sicheres blasenarmes Tauchen

2.10 Kohlendioxidvergiftung und Essoufflement

2.11 Tiefenrausch

2.12 Unterkühlungen

3 Tauchausrüstung

3.1 Tauchgerät

3.2 Atemregler

3.3 Jacket

3.4 Ausrüstungsempfehlungen und Konfiguration

3.5 Tauchbekleidung

3.6 Instrumente

3.7 Tauchcomputer

3.8 Handhabung des Kompressors

GDL**/DTSA** (CMAS**) – Praxis

4 Tauchpraxis

4.1 Tauchgangsplanung und -vorbereitung

4.2 Tauchgangsvorbesprechung mit Ausrüstungscheck

4.3 Tauchgangsdurchführung und Gruppenführung

4.4 Tauchgangsnachbesprechung

4.5 Luftverbrauchsberechnungen

4.6 Handhabung der Dekompressionstabelle

4.7 Planung eines Tauchgangs mit Berechnung der Dekompression und des Luftverbrauchs

4.8 Kaltwassertauchen

4.9 Tauchen bei Strömung vom Boot und von Land

4.10 Tauchen bei Nacht

4.11 Tauchen an einer Steilwand

4.12 Orientierung nach natürlichen Gegebenheiten und mit Kompass

4.13 Verhalten bei Komplikationen

4.14 Tarierung, Atemtechnik und Feststellen der richtigen Bleimenge

4.15 Aufstieg ohne Flossenschlag

4.16 Aufstieg unter Wechselatmung

4.17 Tauchen unter Atmung aus dem Atemregler des Partners

4.18 Setzen der Signalboje

4.19 Apnoetauchen

4.20 Unterwasser-Zeichengebung

5 Tauchen und Umwelt

5.1 Ökologie von Seen

5.2 Fließgewässer

5.3 Lebensräume des Mittelmeeres

5.4 Korallenriffe

5.5 Symbiose

5.6 Neobiota

5.7 Taucher können das Gewässer schützen

5.8 Mitmachmöglichkeiten und Weiterbildung

6 Notfallrettung

6.1 Notfallorganisation und Rettungskette

6.2 Risikoanalyse

6.3 Erste Hilfe

6.4 Herz-Lungen-Wiederbelebung und AED

6.5 Sauerstoffgabe

6.6 Rettung eines handlungsunfähigen Tauchers an die Wasseroberfläche

6.7 Transport eines Tauchers an der Wasseroberfläche

6.8 Rettungsgriffe

6.9 Notsignale

6.10 Notfallprotokoll

GDL**/DTSA** (CMAS**) – praktische Übungen

Übungen mit ABC-Ausrüstung

Übungstauchgänge mit DTG-Ausrüstung

GDL***/DTSA*** (CMAS***)

Voraussetzungen zum DTSA***

GDL***/DTSA*** (CMAS***) – Ergänzende Theorie

1 Tauchphysik

1.1 Grenzen der Gasgesetze

1.2 Joule-Thomson-Effekt

1.3 Lösung von Gasen in Flüssigkeiten

1.4 Physikalisch-physiologische Faktoren für ein Essoufflement

2 Tauchmedizin

2.1 Auswirkungen eines Rechts-Links-Shunts und Bedeutung eines offenen Foramen ovale für die Dekompression

2.2 Behandlung der Dekompressionskrankheit

2.3 Ertrinken

2.4 Hitzeschäden (Hyperthermie)

2.5 Psychische Faktoren beim Tauchen

2.6 Sauerstoffvergiftung

2.7 Kohlenmonoxidvergiftung

2.8 Schock

2.9 Diabetes und Tauchen

2.10 Erste Hilfe bei Verletzungen durch Meerestiere

2.11 Medikamente, Drogen und Tauchtauglichkeit

3 Tauchausrüstung

3.1 Trockentauchanzüge

3.2 Alternative Tariersysteme und Bleisysteme

3.3 Vereisung

3.4 Ausrüstungskonfiguration

3.5 Tauchlampen

3.6 Aufbau des Kompressors

GDL***/DTSA*** (CMAS***) – Praxis

4 Tauchpraxis

4.1 Tauchen in größeren Gruppen

4.2 Tauchgänge mehrerer Gruppen vom Boot

4.3 Ausfahrt mit einem Schlauchboot

4.4 Gruppenführung mit unerfahrenen Mittauchern

4.5 Gruppenführung beim Nachttauchen mit einem Neuling

4.6 Tauchen in Bergseen

4.7 Planung eines Tauchgangs im Bergsee mit Berechnung der Dekompression und des Luftverbrauchs

4.8 Planung eines Tauchgangs mit Berechnung der Dekompression und des Umkehrdrucks

4.9 Tauchen im Trockentauchanzug

4.10 Eistauchen

4.11 Tauchen in kalten Gewässern

4.12 Entstehung von Gezeiten

4.13 Wracktauchen

4.14 Tauchen in Meeresgrotten

4.15 Tauchen mit Nitrox

GDL***/DTSA*** (CMAS***) – praktische Übungen

Übungen mit ABC-Ausrüstung

Übungstauchgänge mit DTG-Ausrüstung

Anhang

Reiseapotheke

VDST-Tauchunfallprotokoll

VDST-Neurocheck

Literaturverzeichnis

Register

Die Unterwasserwelt erleben und genießen!

Mit der Ausbildung GDL/DTSA**/*** werden die Grundlagen für anspruchsvolle, erlebnisreiche Tauchgänge gelegt. Praktische und theoretische Kompetenzen und Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt dieser Ausbildungen, die es erlauben, auch unter schwierigeren Bedingungen und mit mehr Verantwortung für die Mittaucherinnen und Mittaucher die Unterwasserwelt zu entdecken. Damit ist dieses Buch ein unumgänglicher Baustein für alle, die das Sporttauchen intensiver betreiben wollen.

Sporttauchen im Freigewässer, egal ob in Binnengewässern oder im Meer, erfordert viel Umsicht und auch theoretischen Hintergrund. Dies wird im Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) durch ein bewährtes Ausbildungskonzept vermittelt. Nach der GDL*/DTSA*-Qualifikation folgt mit der **-Ausbildung eine Vertiefung der Grundkenntnisse, um auch ungewöhnlichere Herausforderungen sicher zu meistern. In der dritten Ausbildungsstufe (GDL***/DTSA***) werden dann alle Aspekte vermittelt, die die sichere Leitung von Tauchgängen erfordern, auch wenn unerfahrenere Gruppenmitglieder geführt werden sollen. Aus der Erfahrung über Jahrzehnte ist so nun eine aktualisierte Zusammenfassung des notwendigen, theoretischen Wissens entstanden.

Dieses Ausbildungsbuch soll auch Anreiz sein, seine eigenen Kompetenzen noch weiter zu steigern. Der Einstieg in die Trainer- und Tauchlehrerausbildung bietet sich da genauso an wie die Vertiefung der taucherischen Kompetenzen. Unterwasser-Foto- und -Videographie, Tauchen mit speziellen Tauchgeräten, die den eigenen Aktionsradius und das Naturerlebnis noch weiter steigern oder auch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen sind hier Stichworte für die nächsten Schritte. Ich hoffe, dieses Buch macht daher Appetit auf mehr!

Den VDST-Taucherlehrern und -Tauchlehrerinnen, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken! Gerade die Darstellung der manchmal doch ungewöhnlichen und etwas komplizierten Sachverhalte, die sich beim Tauchen ergeben, bedürfen größter Erfahrung, die hier eingebracht wurde. Technisches und medizinisches Fachwissen ist genauso gefragt wie die Kenntnisse über die Natur in einer für den Menschen besonderen Umgebung.

Allen Taucherinnen und Tauchern, die dieses Buch zur eigenen Fort- und Weiterbildung nun nutzen, wünsche ich viel Erfolg in der Ausbildung und viel Spaß bei dann noch schöneren und anspruchsvolleren Tauchgängen!

Dr. Uwe Hoffmann

VDST-Präsident

Einleitung

Das Tauchen in der Welt unter Wasser, das Entdecken der Schönheit der Unterwasserlandschaften, der Pflanzen- und Tierwelt, das Erkunden unbekannter Riffe oder einfach nur das Erleben des Schwebens unter Wasser hast du kennengelernt. Du hast Freude am Tauchen und mit dem Deutschen Tauchsportabzeichen (DTSA)* bzw. GDL* Sports Diver die Grundlagen für das Tauchen in Begleitung eines erfahrenen Tauchers erlernt. Um nun selbst Tauchgänge zu planen, durchzuführen und gemeinsam mit anderen Tauchern zu erleben, benötigst du weitere Kenntnisse und Fertigkeiten. Durch die Zahl deiner Tauchgänge wachsen deine Erfahrung, deine Sicherheit und deine Routine im Umgang mit deiner Ausrüstung und mit deinem Bewegen, Tarieren und Wahrnehmen unter Wasser. Durch die Aufbaukurse »Orientierung beim Tauchen« und »Gruppenführung« erlangst du die Kompetenzen, um als autonomer Taucher auch gemeinsam mit anderen autonomen Tauchern Gruppen zu führen. Die Qualifikation dazu erlangst du mit dem DTSA** bzw. GDL** Advanced Sports Diver. Mit dem DTSA*** bzw. GDL*** Dive Leader wirst du dann auch qualifiziert, Tauchgänge unter erschwerten Bedingungen oder mit unerfahreneren Tauchern zu führen. Das DTSA** und das DTSA*** sind international anerkannte Tauchsportabzeichen des Verbandes Deutscher Sporttaucher e. V. (VDST). In diesem Buch werden die für das Deutsche Tauchsportabzeichen** (GDL** Advanced Sports Diver) und für das darauf aufbauende Deutsche Tauchsportabzeichen*** (GDL*** Dive Leader) erforderlichen Kenntnisse vermittelt, sodass du damit die im Unterricht durch einen VDST-Tauchlehrer vermittelten Inhalte nacharbeiten, vertiefen und schließlich im Rahmen einer theoretischen Lernerfolgskontrolle nachweisen kannst.

Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der Vereinfachung der Textrezeption auf die zusätzliche Formulierung der femininen und neutralen Form verzichtet. Die ausschließliche Verwendung der maskulinen Form soll explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden.

VDSTVerband Deutscher Sporttaucher e. V.

Die Unterwasserwelt mit all ihren Schönheiten und Erlebnismöglichkeiten selbst aktiv zu entdecken und kennenzulernen ist für viele der entscheidende Anreiz, im Tauchen mehr als nur ein Hobby zu sehen. Viele lassen sich von der einzigartigen Schönheit der Korallenriffe faszinieren, andere genießen die Schwerelosigkeit im weiten Blau des Meeres und der Seen, und wieder andere treibt der sportliche Eifer unter die Wasseroberfläche. Abenteuer und Mystik sind beim Tauchen natürlich immer dabei. Doch ganz gleich, welche Motive zum Sporttauchen führen, am Anfang eines jeden Taucherdaseins steht eine fundierte und professionelle tauchsportliche Ausbildung. Nur so sind die größtmögliche Sicherheit und die Freude beim Tauchen garantiert.

Mitglieder im VDST sind neben den Sporttauchern auch die Tauchsportvereine und Landestauchsportverbände in ganz Deutschland. Dazu kommen die angeschlossenen Tauchbasen und Tauchschulen in Deutschland und im Ausland, die ebenfalls nach seinen Standards ausbilden. Mit einer Gesamt-Mitgliederzahl von mehr als 75.000 Mitgliedern ist er der größte Non-profit-Tauchsportverband Europas. In seinen rund 1.000 Vereinen bietet der VDST die besten Möglichkeiten, das Sporttauchen zuverlässig, kostengünstig und vor allem sicher zu erlernen und auszuüben – das Trainieren im Hallenbad eingeschlossen.

Jedes Verbandsmitglied profitiert dabei von einem umfangreichen Versicherungspaket mit Tauchunfall-, Haftpflicht- und Rechtschutzversicherung. Eine medizinische Notfall-Hotline ist bei Tauchunfällen, aber auch bei allen anderen Erkrankungen oder Unfällen 24 Stunden am Tag für VDST-Mitglieder da. Sogar eine allgemeine Auslandreisekrankenversicherung ist im VDST-Mitgliedsbeitrag bereits inklusive. Als deutscher Vertreter des Welttauchsportverbands Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques (CMAS) bietet der VDST seinen Mitgliedern eine international anerkannte Brevetierung. Das hohe Qualitätsniveau seiner Ausbildung ist durch die »European Underwater Federation« (EUF) nach europäischen Normen zertifiziert und durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) lizensiert. Die internationale Bezeichnung der Deutschen Tauchsportabzeichen (DTSA) ist die German Diver Licence (GDL).

GDL**/DTSA** (CMAS**)

Voraussetzungen zum DTSA**

Mit dem DTSA* hast du die Qualifikation zum Tauchen als Mitglied einer Gruppe unter Leitung eines erfahrenen Tauchers mit höherer Qualifikation erlangt. Mit zunehmender Erfahrung und mit steigender Anzahl an Tauchgängen möchtest du nun selbstständig Tauchgänge planen und mit anderen Tauchern deines Erfahrungsstandes durchführen. Hierzu benötigst du das deutsche Tauchsportabzeichen DTSA**.

Die dafür erforderlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen findest du in der aktuellen VDST-DTSA-Ordnung auf der Website des VDST (www.vdst.de/mediathek/downloads).

Das Mindestalter für das DTSA** ist 16 Jahre. Bei Minderjährigen ist die Einverständniserklärung der sorgeberechtigten Eltern (in der Regel beider Elternteile) erforderlich.

Als Erfahrungsnachweis musst du 25 Tauchgänge bis nach der Brevetierung vorweisen können. Davon müssen mindestens zehn auf 15 bis 25 Meter Tiefe durchgeführt worden sein. Dies ist eine Mindestzahl. Sprich mit deinem Tauchlehrer, ob du schon den Erfahrungsstand und die taucherischen Fertigkeiten für die Prüfung zum DTSA** besitzt.

Eine gültige Tauchtauglichkeitsbescheinigung ist ebenfalls erforderlich.

Mit dem DTSA** erlangst du die Qualifikation zur sicheren Planung und selbstständigen Durchführung von Tauchgängen im Freigewässer. Neu sind für dich insbesondere die Aufgaben der Gruppenführung und der Orientierung. Daher sind auch die Aufbaukurse »Orientierung beim Tauchen« und »Gruppenführung« wichtige Ausbildungsstationen, die vor der Prüfung des DTSA** absolviert werden müssen. Damit du auch bei einem Unfall Erste Hilfe leisten kannst, gehört der Aufbaukurs »Herz-Lungen-Wiederbelebung« zu den Voraussetzungen. Empfohlen werden auch die Spezialkurse »Meeresbiologie« und »Süßwasserbiologie«, welche jedoch nicht verpflichtend sind.

GDL**/DTSA** (CMAS**) – Theorie

In der Theorieausbildung zum DTSA* wurden bereits viele Grundlagen behandelt, die zum Tauchen wichtig sind. Mit dem DTSA** wirst du in Theorie und Praxis mit den Grundsätzen der selbstständigen Durchführung von Tauchgängen im Freigewässer vertraut gemacht, sodass du Tauchgänge sicher planen und durchführen kannst. Hierzu ist auch ein gutes theoretisches Wissen über die physikalischen Grundlagen und die sich daraus ergebenden Einflüsse auf den menschlichen Körper erforderlich. Fundierte Kenntnisse der Tauchausrüstung und der praktischen Durchführung von Tauchgängen und Übungen sind hierzu unerlässlich.

Einige dieser Themen hast du bereits in der Ausbildung zum DTSA* behandelt. Im Folgenden werden diese noch einmal vertieft und weiter erläutert.

2 Tauchmedizin

2.1 Gewebearten

Der menschliche Körper besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Zusammenschlüsse von Zellen gleichen Aufbaus und gleicher Form zum Zweck einer bestimmten Funktion werden Gewebe genannt. Für das Tauchen ist die Kenntnis der Gewebearten wichtig, weil in diesen je nach Art und Durchblutung unterschiedlich schnell Stickstoff gelöst wird. Der Vorgang der Sättigung und Entsättigung ist davon abhängig, und daher werden langsame und schnelle Gewebe unterschieden. Die menschlichen Gewebe sind jedoch von den in den Dekompressionsmodellen rechnerisch verwendeten Geweben zu unterscheiden, die durch eine bestimmte Halbsättigungszeit charakterisiert sind.

Zu unterscheiden sind folgende Gewebe:

Epithelgewebe

stellen die äußere oder innere auskleidende Oberfläche eines Körperteils oder Organs dar.

Nervengewebe

weisen aufgrund des hohen Fettgehaltes eine vielfach höhere Stickstofflöslichkeit als andere Gewebe auf. Es wird unterschieden zwischen dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und dem peripheren Nervensystem. Die peripheren Nerven dienen der Erregungsleitung zwischen den Nervenendigungen und Sinnesorganen an das Gehirn und vom Gehirn und Rückenmark an die Muskulatur.

Binde- und Stützgewebe

können straff (Sehnen) oder starr (Knochen) sein und sind wegen der schlechteren Durchblutung eher als langsam einzustufen.

Muskelgewebe

bewegen einerseits das Skelett und sind andererseits die Gewebe des Herzens und andere Organe. Die Muskulatur ist gut durchblutet und zählt daher zu den schnellen Geweben.

Blut

macht etwa 8 % des Körpergewichtes aus und besteht aus dem

Blutplasma

sowie den

Blutzellen

. Zu den Blutzellen gehören

die etwa 8 μm (0,008 mm) großen

roten Blutkörperchen (Erythrozyten)

, die mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin den wesentlichen Anteil des Sauerstofftransportes in chemisch gebundener Form übernehmen,

die

weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

, die Fremdkörper aufnehmen können und so bei Abwehrvorgängen, insbesondere auch bei Entzündungen, entscheidenden Anteil haben,

die

Blutplättchen (Thrombozyten)

, die an der Blutgerinnung mitwirken.

2.2 Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems

Das Herz- und Kreislaufsystem des Menschen ist ein geschlossenes und über den gesamten Körper verzweigtes Organsystem.

Es besteht aus

Herz,

Arterien, Haargefäßen (Kapillaren) und Venen.

Das Herz-Kreislauf-System transportiert das Blut von der sauerstoffaufnehmenden Lunge zu den Organen und ist für den Nährstoffaustausch, den Gasaustausch und den Austausch von Botenstoffen (Hormonen) verantwortlich. Die Zusammensetzung des Blutes wiederum garantiert ein Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts, der Blutsalze und des Botenstoffaustausches aller Organe. Weitere Aufgaben sind die Temperaturregulation über die Hautblutgefäße und der Transport von Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen) und Blutplättchen zur Blutgerinnung.

Aufbau des Herzens und des Blutkreislaufs

Das Herz ist das zentrale Kreislauforgan. Es besteht aus der rechten Herzhälfte, die den Lungenkreislauf versorgt, und der linken Herzhälfte, die das Blut in den Körperkreislauf und insbesondere auch zum Gehirn pumpt. Beide Herzhälften bestehen aus einer Vorkammer und einer Hauptkammer. Herzmuskelzellen ermöglichen das rhythmische Zusammenziehen der Herzkammern und sind für die Erregungsleitung innerhalb des Herzens über bestimmte Leitungsbahnen geprägt. Das Herz wird umgeben vom Herzbeutel, der eine feste, nicht dehnbare Hülle darstellt und als »Ölwanne« eine möglichst reibungslose Arbeit ermöglicht. Die Durchblutung des Herzens erfolgt über die Herzkranzgefäße.

Herz-Aufbau

Das Herz arbeitet als Saug- und Druckpumpe mithilfe von Ventilen, den Herzklappen