Diagnose Krebs - Leben ist eine Alternative - Herbert Kappauf - E-Book

Diagnose Krebs - Leben ist eine Alternative E-Book

Herbert Kappauf

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Beschreibung

Krebs ist nicht pauschal EINE Erkrankung. DEN Krebs oder DIE Krebstherapie gibt es nicht. Vielmehr bezeichnet diese Diagnose rund 200 VERSCHIEDENE Krankheiten.Dementsprechend sind die Therapieansätze und Behandlungserfolge bei den einzelnen Krebserkrankungen sehr unterschiedlich. Zweifellos kann die moderne Krebsmedizin insgesamt auf Fortschritte verweisen: Einerseits erlauben Forschungserkenntnisse effektivere Ansätze der Prävention und Früherkennung. Andererseits haben multimodale und individualisierte Therapiekonzepte zu höheren langfristigen Heilungschancen geführt.Das enorm gewachsene differenzierte Wissen über Krebserkrankungen und komplexe Therapiemöglichkeiten machen es den Betroffenen nicht leichter, sich mit ihrer Krebsdiagnose und den damit verbunden Ängsten und Befürchtungen auseinanderzusetzen. Vielmehr verstärkt Komplexizität Ängste. Beide können nur kommunikativ reduziert werden. Verlässliche Information, soziale Unterstützung, tragfähige therapeutische Beziehung, in der die Autonomie des Patienten, aktives Krankheitsverhalten und das damit verbundene Gefühl von Kontrolle unterstützt und gestärkt werden, sind entscheidende Hilfen für ein "Leben als Alternative" nach der Diagnose Krebs.

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Seitenzahl: 23

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DIAGNOSE KREBS

Leben ist eine Alternative

Von Dr. Herbert Kappauf

Der Titel meiner Vorlesung muss in seinem geschichtlichen Zusammenhang gesehen werden.

1979 hat Maxie Wander ihr Buch „Leben wäre eine prima Alternative“ veröffentlicht. In Deutschland war es das erste Buch, in dem das Thema Krebskrankheit - bis dahin tabuisiert - öffentlich diskutiert wurde.

1979 ist auch das Jahr, in dem ich meine Arbeit an der damals zweiten Schwerpunktklinik für Krebserkrankungen in Deutschland begonnen habe.

Damals stand Krebs noch nicht im Zentrum der medizinischen Forschung und Aufmerksamkeit. Mit meinem damaligen Chef, Professor Gallmeier, diskutierten wir immer wieder, dass dieser Konjunktiv „Leben wäre eine prima Alternative“ nicht der Wirklichkeit entsprechen darf, die Krebsbetroffene vorfinden. Menschen mit einer Krebserkrankung sollen trotz ihres Leidens im und am Leben bleiben.

So entstand dann 15 Jahre später das Buch „Nach der Diagnose Krebs - Leben ist eine Alternative“.

Zu diesem Zeitpunkt war die Öffentlichkeit schon wesentlich besser über das Thema Krebs informiert.

Man muss sich ganz klar vor Augen halten: Krebs ist nicht eine einzige Erkrankung. Mit „Krebs“ bezeichnen wir eine ganze Bandbreite von etwa 200 verschiedenen Erkrankungen. Diese sind so unterschiedlich wie Herzinfarkt, Krampfadern und Schlaganfälle: Bei allen handelt es sich um Gefäßerkankungen. Heutzutage würden wir aber niemals allgemein fragen: „Wann gibt es endlich eine Therapie gegen Gefäßerkrankungen?“

Bei Krebserkrankungen ist dieser Ansatz jedoch noch oft zu finden, wie dieser gängige Satz zeigt: „Wann ist die Geisel Krebs endlich besiegt?“

Dabei wird vergessen, dass bei vielen Krebserkrankungen heutzutage gute Heilungschancen bestehen, die vor 30 Jahren noch nicht denkbar waren.

Die Erfolge der modernen Krebsmedizin wirken sich auf die altersbezogene Tumorhäufigkeit und die Tumormortalität aus.

Dazu steht im Widerspruch, dass Tumorerkrankungen – in Bezug auf die Gesamtbevölkerung –zunehmen! Wie ist das zu erklären?

Zwei Drittel aller Krebserkrankungen betreffen Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Durch die Überalterung der Bevölkerung nehmen die Krebserkrankungen also -absolut gesehen - zu. Dabei nimmt die Häufigkeit an Neuerkrankungen und auch die Sterblichkeitsrate in den jüngeren Altersgruppen, z. B. von 40 bis 50 Jahren, ab. Die Verschiebung des Altersdurchschnitts der Bevölkerung trübt also den Blick auf die Erfolge, die wir in der Krebsmedizin erzielt haben.

Trotzdem wurde 2010 bei etwa 450.000 Menschen in Deutschland eine neue Krebserkrankung diagnostiziert. Wieder erscheint diese Zahl beträchtlich. Eine Krebserkrankung ist aber heute nicht mehr gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Viele Menschen überleben und leben trotz und mit ihrer Krebserkrankung. Die Aussage: „Ich bin oder war krebskrank“ trifft für immer mehr Menschen zu. Nochmals möchte ich betonen, dass die Anzahl der Krebserkrankungen in der Bevölkerung kein Hinweis darauf ist, dass in der Krebsmedizin keine Erfolge erzielt werden.