Die 100 besten Fußball-Spiele - Tobias Friedrich - E-Book

Die 100 besten Fußball-Spiele E-Book

Tobias Friedrich

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Beschreibung

Finals, Krimis und Wunder: von Maradonas Machtdemonstration im Jahr 1986 bis hin zu der Eroberung Roms in Manchester. Die 100 besten Fußball-Spiele aus der ganzen Welt!

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Die

100

besten

Fußball-Spiele

Finals, Krimis und Wunder

Spiele national

01 - DIE VORFREUDE DES TORWARTS AUFS ELFMETERSCHIESSEN

Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach 1992

02 - HOBSCH VERSTANDEN

VfB Stuttgart - SV Werder Bremen 1993

03 - AUF REKORDJAGD

FC Bayern München -Borussia Dortmund 1971

04 - EINE SCHÖNE NIEDERLAGE

VfL Bochum - FC Bayern München 1976

05 - PFIFFE BEIM FAMILIENFEST

Fortuna Köln - 1. FC Köln 1983

06 - MIROSLAW KAHN

1. FC Magdeburg - FC Bayern München 2001

07 - DANN MACHT ES „KLATSCH“

SV Werder Bremen - FC Bayern München 1986

08 - EINMAL IN 100 JAHREN

Arminia Bielefeld - TSV 1860 München 1977

09 - WIE DER SEPPL DEN SEPP ZUM KASPER MACHTE

1. FC Kaiserslautern - FC Bayern München 1973

10 - 25 MINUTEN GOLD

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 1973

11 - BALLERSPIELE IN ULM

SSV Ulm - Bayer Leverkusen 2000

12 - TORSTAKKATO IN DER VERLÄNGERUNG

Bayer Uerdingen - Eintracht Frankfurt 1977

13 - ICH KANN ES NICHT BEGREIFEN

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 1984

14 - DER GROSSE STÖRZER

VfB Stuttgart - HSV 1974

15 - ANGST ESSEN SPIELFREUDE AUF

Bayer Leverkusen - SpVgg Unterhaching 2000

16 - NÜRNBERG KLAUT DEN I-PUNKT

1.FC Nürnberg - VfB Stuttgart 2007

17 - EUROPAPOKALSIEGER-BESIEGER

VfL Bochum - FC Bayern München 1968

18 - MEISTER VOM HIMMEL GEFALLEN

1.FC Nürnberg - 1. FC Köln 1968

19 - ABSTEIGER MIT WELTFORMAT

FC St. Pauli - FC Bayern München 2002

20 - 5-KLASSENUNTERSCHIED?

SSV Ulm - 1. FC Nürnberg 1999

21 - NEU AUF DER KARTE: VESTENBERGSGREUTH

TSV Vestenbergsgreuth - FC Bayern München 1994

22 - AUSWECHSELSPIELER HITZFELD

FC Bayern München - Borussia Dortmund 2001

23 - GÖTTERDÄMMERUNG AUF DEM BIEBERER BERG

Kickers Offenbach - FC Bayern München 1974

24 - KALTE DUSCHE IM MILDEN JANUAR

Fortuna Düsseldorf - FC Bayern München 1974

25 - WETTSCHIESSEN UM DEN TITEL

1.FC Köln - FC St. Pauli 1978

26 - DIE K UND K MONARCHEN DER BUNDESLIGA

HSV - FC Bayern München 1982

27 - EIN TRAGISCHER FALL

Bayer Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern 1996

28 - AM SCHEIDEWEG

FC Bayern München - 1. FC Köln 1980

29 - DIE MUTTER DES SCHLAGABTAUSCHS

Fortuna Düsseldorf - VfB Stuttgart 1958

30 - FIGGEMEIERS (ALB)TRAUM

FC Bayern München - Schalke 04 1984

31 - AUS ROST WIRD GOLD

SV Werder Bremen - FC Bayern München 1999

32 - EINER GEHT NOCH...

Borussia Mönchengladbach - Schalke 04 1967

33 - DIE 90 BESTEN MINUTEN DER VEREINSGESCHICHTE

Borussia Dortmund - Fortuna Köln 1983

34 - GOLDENE ZEITEN IN KREFELD

Bayer Uerdingen - FC Bayern München

35 - VON PANNEN, FEIERN UND AUTOGRAMMEN

SV Werder Bremen - 1. FC Kaiserslautern 1989

36 - RINGELSOCKEN

Borussia Dormund - SV Werder Bremen 1989

37 - TRÄNENGAS, TORE, TURBULENZEN

Borussia Mönchengladbach - SV Werder Bremen 1984

38 - SIEBEN AUF EINEN STREICH

FC Bayern München - Schalke 04 1976

39 - DRINBLEIBEN IST ALLES

Borussia Dortmund - Fortuna Köln 1986

40 - ABSCHIEDSSPIEL

Stuttgarter Kickers - FC Bayern München 1991

41 - LEBBE GEHT WEIDER

Hansa Rostock - Eintracht Frankfurt 1992

42 - MEISTER DER SCHMERZEN

Bayern München - HSV 2001

43 - SIEBEN AUF EINEN STREICH

VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 1998

44 - EIN DUTZEND

Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach 1978

45 - RABENSCHWARZ TRIFFT GRÜN-WEISS

SV Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 1987

46 - PRÜGELKNABEN

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 1998

47 - BURGSMÜLLERS PARADIES UND DER ERSTE „PANNEN-OLLI”

Borussia Dortmund - Arminia Bielefeld 1982

48 - WARUM WECHSELN, WENN ES LÄUFT?

HSV - Bayern München 1981

49 - VIER VON VIER AUS ELF

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 1992

50 - ZU FRÜH GEFREUT

Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 1999

 

01 - DIE VORFREUDE DES TORWARTS AUFS ELFMETERSCHIESSEN

„Ein 0:0 schaut mich wie zwei geöffnete Münder an, ein ganz großes Gähnen,“ schrieb einst der uruguayische Fußballpoet Eduardo Galeano. Ansichtssache. Jörg Sievers, Torwart des Zweitligisten Hannover 96, freundet sich bereits Mitte der ersten Halbzeit des DFB-Pokalfinales gegen Borussia Mönchengladbach mit der Möglichkeit eines torlosen Remis und anschließenden Elfmeterschießens an, wie er später berichten wird. Vor den beiden Toren tut sich an diesem 23. Mai 1992 so gut wie nichts. Ein 0:0 nach Verlängerung, das hat es in der Geschichte des Wettbewerbs noch nicht gegeben, ebenso wenig allerdings den Triumph eines Zweitligisten: Die Offenbacher Kickers, Überraschungssieger von 1970, waren zum Zeitpunkt des Finales bereits erstklassig. Da Sievers sich schon im Halbfinale gegen Werder Bremen als Elfmeterkiller hervorgetan und sogar einen Strafstoß selbst verwandelt hat, sieht er nach dem Abpfiff der 120 torlosen Minuten der obligatorischen Elfmeterlotterie gelassen entgegen. Je einen Elfmeter haben Sievers und sein Gladbacher Pendant Uwe Kamps pariert, als Holger Fach sich den Ball zurechtlegt. Fach zielt nach links, Sievers fliegt nach links, und als Michael Schönberg-Christensen den letzten Elfmeter für Hannover verwandelt, ist die Sensation perfekt. Die über 100.000 Fans, die den Pokalhelden am nächsten Tag in Hannover einen rauschenden Empfang bereiten, träumen bereits von Fußballfesten gegen internationale Renommierteams. Das allerdings vergeblich: In der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger wird Hannover ausgerechnet auf Cupverteidiger Werder Bremen treffen - und ausscheiden.

 

02 - HOBSCH VERSTANDEN

Bernd Hobsch kann seine Trauer nicht verbergen. Obwohl dem Mann, der vom VfB Leipzig kam, sein Leben derzeit eigentlich vorkommen müsste wie ein Traum, überwiegt an diesem 5. Juni 1993 doch die Trauer, dass er in dem an diesem Tag stattfindenden entscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen den VfB Stuttgart nicht von Anfang an spielen darf. Er war erst im Winter gekommen, vorher fristete er ein glückliches aber bescheidenes Leben bei dem ostdeutschen Verein, nun war er mitten im Kampf um die deutsche Meisterschaft - und auch wieder nicht. Dann kommt die verheerende Nachricht von Stefan Kohn. Das Spiel gegen die Schwaben ist keine halbe Stunde alt, da muss Kohn mit Kreuzbandriss das Spielfeld verlassen. Trainer Otto Rehhagel hatte Hobsch schon vorher bedeutet, dass wenn einer rein kommt, er es als erster sei. Gesagt, getan. Hobsch, der als E-Jugendlicher bereits mal in einer Saison über 100 Tore erzielte, kommt ins Spiel und schießt die zwei entscheidenden Tore, die Werder zum Meister machen. Am Ende siegen die Bremer gar 3:0 beim Vorjahresmeister und präsentieren sich als würdiger Nachfolger. Dem FC Bayern bleibt am selben Spieltag nur ein 3:3 gegen Schalke und somit ein guter zweiter Platz. Hobsch gewinnt im Jahr darauf mit Bremen auch noch den Pokal.

 

03 - AUF REKORDJAGD

Wer ist eigentlich Lothar Kobluhn? Genau das fragt sich auch Gerd Müller aus München, als er sich anschaut, wer ihm da in der Saison 1970/1971 die Torjägerkanone weggeschnappt hat. Als Mittelfeldspieler bei RW Oberhausen hat Kobluhn 24 Tore erzielt, zwei mehr als der „Bomber der Nation“. Das kann so natürlich nicht stehen bleiben. Erste Leidtragende sind am 27. November 1971 die Spieler von Borussia Dortmund. Im Stadion an der Grünwalder Straße „müllert“ es gewaltig, gleich viermal, und da sich auch Uli Hoeneß, Franz „Bulle“ Roth (je 2), Wilhelm Hoffmann, Franz Beckenbauer und Paul Breitner in die Torschützenliste eintragen, wird es ein bitterer Nachmittag für die Dortmunder. Bei denen hat besonders ein gewisser Werner Lorant einen rabenschwarzen Tag erwischt und sieht kein Land. Glück im Unglück für den späteren 1860 München-Trainer, dass er in der 40. Spielminute vom Platz darf, als es erst 3:0 für die Münchner steht. Endstand: 11:1. Als am Ende der Saison abgerechnet wird, haben die Bayern mit 101 Treffern ebenso einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt wie Bomber Gerd Müller mit 40 Treffern. Die Meisterschaft machen die Münchner, denen man in späteren Jahren immer wieder einen Hang zum ergebnisorientierten Zweck-Fußball nachsagen wird, mit einem 5:1-Kantersieg gegen den Vizemeister Schalke perfekt. Und die Dortmunder? Immerhin, es ist nicht das Torverhältnis, das sie am Ende die Klasse kostet. Magere 20 Punkte stehen zu Buche; auch der Trainerwechsel von Egon Witzler zu Herbert Burdenski kann die Mannschaft nicht retten. Erst 1976 wird sich Borussia Dortmund wieder in der Bundesliga zurückmelden.

 

04 - EINE SCHÖNE NIEDERLAGE

„So ein Tag, so wunderschön wie heute...“, könnte es aus dem Bochumer Stadion an der Castroper Straße gegen 16:15 Uhr gedröhnt haben. Der VfL Bochum führt zur Halbzeit 3:0 gegen den amtierenden Europapokalsieger der Landesmeister. Der große FC Bayern ist am 6. Spieltag der Saison 1976/77 sicher nicht nach Bochum gereist um derartiges zu erleben. Am Spieltag zuvor hat man noch die bedauernswerten Berliner von Tennis Borussia mit 9:0 nach Hause geschickt. Josef Kaczor, Stürmer der Bochumer und Schütze des 2:0, erinnert sich an die Halbzeitpause: „Keiner drehte durch und war euphorisch. Jeder wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Sehr konzentriert stimmten wir uns für den zweiten Durchgang ein.“ Und es geht weiter wie im ersten. Der VfL erhöht auf 4:0. Doch dann passiert das, was niemand für möglich hält. Zwischen der 55. und der 76. Minute spielen sich die Bayern in einen Rausch, erzielen 5 Tore und gehen mit 5:4 in Führung. „Was da abgelaufen ist, gibt’s sonst nur im schlechten Film. Wir machten alles falsch, nichts gelang mehr,“ erinnert sich Kaczor, dem in der 80. Minute doch noch der Ausgleich gelingt. Fünf zu Fünf. Ein sensationelles Spiel. Das aber noch nicht zu Ende ist. Eine Minute vor Schluss erzielt Uli Hoeneß den Siegtreffer für die Bayern. Kazcor und seine Kollegen sind geschlagen. „Es ist trotzdem eine der schönsten Erinnerungen an meine Profizeit. Wer kann von sich schon behaupten, in solch einem Spiel dabei gewesen zu sein.“

 

05 - PFIFFE BEIM FAMILIENFEST

Es ist wie so oft im Müngersdorfer Stadion. Köln hat gespielt, Köln hat enttäuscht, und die Zuschauer pfeifen sich die Seele aus dem Leib. Und doch ist vieles anders an diesem 11. Juni 1983. Denn es sind gleich zwei Kölner Mannschaften, die da unten auf dem Rasen stehen, der „große“ FC und die kleine Fortuna aus der Südstadt. Kein Freundschaftsspiel, sondern immerhin das Finale um den DFB-Pokal hatte zwei Vereine aus derselben Stadt zusammengeführt, eine bis heute einmalige Konstellation. Die Sympathien des Publikums gelten dem Underdog, der frech aufspielt und sich nur durch ein Tor von Nationalspieler Pierre Littbarski geschlagen geben muss. Es sind die Sieger, die gnadenlos ausgepfiffen werden und damit das erleben, was ein späterer FC-Trainer mit seinem Bild des Kölner Stadions als „Folterkammer“ auf den Punkt bringen wird.

Böse Kommentare der FC-Spieler machen die Runde, von „Jubelt mal schön, ihr Schweine“, bis zur Tirade von Nationaltorhüter Toni Schumacher gegen Zuschauer, die man getrost „in der Pfeife rauchen“ könne. Das kölsch-kölsche Pokalfest endet als Drama. Vergessen die Euphorie im Vorfeld, als man davon träumte, wie Willy Millowitsch den Stadionsprecher macht und „BAP“ die Nationalhymne intonieren. Am Ende bleibt ein schnöder Titel für den 1. FC Köln - immerhin bis heute der letzte Erfolg des Vereins. Doch als 2008 der 60. Gründungstag des 1. FC Kölns mit einer Vorführung des 83er Finales begangen werden soll, wird es im offiziellen Internetforum des Vereins von ablehnenden Stimmen nur so wimmeln. Ein Pfeifkonzert gegen die eigene Mannschaft - in der Tat nicht unbedingt der ideale Soundtrack für heitere Jubiläumsfeierlichkeiten.