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„Die Führungsclique ist einfach perfekt. In Menistan arbeiten die perfekten Raffer, die Medien sind perfekt und absolut politisch korrekt ausgerichtet, sie alle haben die perfekte Angst vor einem selbstdefinierten schlechten Image im Ausland im Volk etabliert. Die Führungsclique verfügt über einen perfekten Geheimdienst mit 35 000 bestens ausgebildeten Agenten und Verbindungsleuten, aus dem Parlament wurden alle kritischen Köpfe hinausgedrängt, so dass nur noch ein Abnickverein übrig blieb, und selbst in der Häschen-Union haben sie durch Erpressung und Schmiergelder die regierenden Eliten anderer Völker unter ihre Knute genommen. Ihren Bürgern bieten sie ein perfektes Schauspiel mit Denkmälern, Museen, Einrichtungen zur Indoktrination, moralischen Appellen und ständigen Schuldzuweisungen für Verbrechen, die die Leute überhaupt nicht begangen haben, um sie zu demütigen, einzuschüchtern und politisch willenlos zu machen“, stellte der Nahländer fest.
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Seitenzahl: 248
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Erhebt euch denn und stellt euch neben mich,
Ins Chor der Treuen, die an meiner Seite
Das Rechte, das Beständige beschützen.
O diese Zeit hat fürchterliche Zeichen:
Das Niedere schwillt, das Hohe senkt sich nieder,
Als könnte jeder nur am Platz des anderen
Befriedigung verworrner Wünsche finden,
Nur dann sich glücklich fühlen, wenn nichts mehr
Zu unterscheiden wäre, wenn wir alle,
Von einem Strom vermischt dahin gerissen,
Im Ozean uns unbemerkt verlören.
O laßt uns widerstehen, laßt uns tapfer,
Was uns und unser Volk erhalten kann,
Mit doppelt neu vereinter Kraft erhalten!
(aus: Die natürliche Tochter)
Der politische Roman ‚Die Barmherzigkeitsfalle’ entstand vor folgendem Hintergrund:
Unsere Kinder sind den Altparteien CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen und Die Linken nicht so willkommen wie Ausländer, mit denen die Altparteien Deutschland ‚fluten’. Hierfür steht Geld ‚ohne Obergrenze’ zur Verfügung.
In ihrer
‚Kultur des Todes’
(Papst Johannes Paul II), finanzierten die Altparteien die bestialische Tötung und Verbrennung von Millionen unserer ungeborenen Kinder bei Abtreibung. Menschlichkeit wird verweigert. An jedem Werktag werden Hunderte Kinder vernichtet.
Die Altparteien grenzen Mitglieder von Lebensschutzorganisationen aus und finanzieren die Organisationen nicht, deren Mitglieder zwar mit Menschlichkeit und Kinderliebe Tausende Tötungen unschuldiger Kinder im Leib der eigenen Mutter verhindert haben, aber die Unterstützung des Tötens ablehnen,
sie helfen statt töten
.
Mächtige der Altparteien verhöhnten Mütter in Deutschland und beuten sie sozialrassistisch aus. Für soziale Gerechtigkeit den Müttern gegenüber steht kein Geld zur Verfügung.
In wirtschaftlich wenig entwickelten Regionen der Welt vermehren sich Menschen sehr stark (Papst Franziskus: ‚wie Karnickel’).
In solchen Regionen ist korrupte Clan-Herrschaft verbreitet, häufig haben Wohlhabende mehrere Frauen. Der durch Vermehrung und Ausgrenzung ausgelöste permanente Neid der ‚Zaungäste’ führt,von religiösen Eiferern angeheizt, zu blutigen Kämpfen, Bürgerkrieg und vielerorts zu hoher Kriminalität.
Dies schaft Hunderte Millionen Verlierer, vor allem Männer. Die privilegierte Smartphone-Generation von ihnen will nicht mit eigener Anstrengung ihr Land aufbauen, sondern ihr schnelles Glück in Europa suchen.
Mit der Einladungspolitik der Altparteien und
Willkommensrufen
an alle Verlierer und Glücksritter dieser Welt, verbunden mit ‘unbegrenzten’ Geldausgaben, haben die Altparteien unkontrollierte Ströme von Menschen aus den wenig entwickelten Gebieten nach Europa und speziell nach Deutschland ausgelöst. Identität, Kultur, Freiheit und Sicherheit werden hier zerstört.
Der Integrationsdruck von christlich liberalen Politikern auf die eingewanderten Muslime führt zu deren Besinnung auf ihre kulturellen Wurzeln. Freiwillige Abgrenzung und Neid auf Einheimische radikalisieren die nachwachsende Jugend. Mehr Einwanderer und mehr Polizisten heizen den
Terror
und die
Kriminalität
an.
Bei
deutschem Kriegsterror
und Wafenlieferungen in Spannungsgebiete kennen die führenden deutschen Politiker keine Menschlichkeit. Hunderte deutsche Soldaten wurden verwundet oder sind sogar gefallen, Tausende Bürger der überfallenen Länder wurden getötet, verletzt, ihrer Habe beraubt und Millionen von ihnen vertrieben.
Regierungsparteien
setzen die Geheimdienste
zur Erhaltung ihrer Macht ein. Das ‘Parteiwohl’ wird über das ‘Volkswohl’ gestellt.
Mehr als drei Millionen Menschen sind ohne Arbeit und noch einmal sechs Millionen Menschen ohne ausreichende Arbeit inDeutschland. Eine steigende Zahl von Bürgern ist arm, besonders altersarm und obdachlos. Die zunehmende Automation bedroht die Hälfte insbesondere der einfach strukturierten Arbeitsplätze.
Die EU wird permanent von wirtschaftlichen und finanziellen Krisen erschüttert.
Die herrschenden Politiker der Altparteien brechen ständig und massiv ihren Verfassungseid zum Schaden für das deutsche Volk, das ihnen in Wahlen die Macht verliehen hat.
Einleitung
Schönes Menistan
Attentat
Geheimer Lauscher
Große Demo
Achtungserfolg beim Regierungschef des Landes
Fördervereine wachsen schnell
Politik der Opportunisten
Glaubwürdigkeit
Korruption
Stigmatisierung - Erbschuld
Geheimdienste
Staatsschulden
Religion - Kirche
Ermittlungsmonopol
Medienpräsenz
Herrschende Parteien okkupieren den Lebensschutz
Lokaler Protest
Regierungschef und sein widerborstiger Geheimdienstkoordinator
Ausland ist erstaunt
Häschengehege eröffnet
Profiteure
Häschengehege vergrößern!
Konzeptänderung
Willkommenskultur
Duft liegt in der Luft
Tragödien der Geheimdienste
Stammtisch
Häschen-Union
Bittere Erkenntnisse
Karnickel-Eldorado
Winter mit Willkommenskultur revival
Regierung und Parlament untätig
Politisches Umfeld ändert sich
Herrschende Politiker verunsichert.
Vermehrungs-Syndrom
‚Vermehrung’ in der Talkshow
Demonstration und Gegendemonstration
Verbindungsmann redet
Invasion
Polizeigewerkschaft
Opposition im Parlament
Mütter im Griff
Außerparlamentarische Opposition (APO) lädt zu einem Symposium ein
Stammtisch: Aggression und Barmherzigkeit
Manisch überlegen
Talkshow ‚Der Häschenstaat’
Die Zukunft hat begonnen
Aufruf
Die Erniedrigung
Traum der Nonne
Der Morgen danach
Im politischen Roman fragen sich viele Bürger von Menistan:
„Werden wir nur noch von Heuchlern, Lügnern, Betrügern, Korrupten und den Regisseuren der Geheimdienste beherrscht? Warum haben wir zugeschaut, wie die Politiker uns unser Lebensglück, unsere Wohnbereiche und unser Geld weggenommen haben? Wir haben uns doch so gerne gefreut, haben gelacht, gefeiert, gesungen und getanzt. Warum wollen die herrschenden Politiker nur Schuld, Sühne, Schande, Tod, Tristesse anstatt Sonne, Leben, Liebe, kulturelle Gemeinschaft, Zuversicht und Glück, glückliche Erwachsene und glückliche Kinder?
Habt ihr schon einmal gehört, dass die herrschenden Politiker unseres Landes unseren Kindern, besonders unseren ungeborenen Kindern, ‘Willkommen’ zugerufen haben? Warum helfen sie unseren schwangeren Frauen in Not nicht so großzügig wie sie den sanftmütigen Tieren helfen, insbesondere den Häschen aus den Gehegen, die in unsere Städte drängen? Wollen die Politiker unsere Kinder nicht, weil sie ihre Tötung im Leib der eigenen Mutter und die Verbrennung in Müllverbrennungsanlagen finanzieren, dafür aber uns und unseren Kindern mit der steigenden Invasion der sanftmütigen Tiere unsere Sicherheit, unsere Kultur und unseren Frieden zerstören, unsere Freiheit wegnehmen, unser ganzes Volk auflösen? Die Politiker sprechen doch immer von Barmherzigkeit, Menschlichkeit und Nächstenliebe, meinen sie damit auch die Finanzierung der vielen millionenfachen Tötung unserer Kinder, ihrer ‚Kultur des Todes’? An jedem Werktag werden Hunderte unserer Kinder auf Kosten des Staates abgetrieben und verbrannt.
Die Menschenlebensschützer haben den Politikern doch gezeigt, wie man unseren ungeborenen Kindern das Leben retten und den Frauen das traumatische Erlebnis der Tötung ihres Kindes im eigenen Leibersparen kann. Ofensichtlich reichte es, den werdenden Müttern in Not zu helfen und ihnen eine Perspektive für ihr Leben mit ihrem Kind zu geben. Warum machten und machen das unsere Politiker den Menschenlebensschützern nicht nach? Die Politiker haben uns sehr hohe Steuern abgenommen, da wären sie doch in der Lage gewesen, den werdenden Müttern mit ihren Kindern noch wesentlich besser zu helfen, als das die Menschenlebensschützer mit ihren geringen Spendenmitteln tun konnten. Verhöhnen die Politiker die Menschenlebensschützer und verweigern sie ihnen politische Ämter, weil die das Leben unserer Kinder erhalten wollen, und sie selbst nicht?
Ist nicht schon unterlassene Hilfestellung bei der Tötung von Menschen ein Verbrechen? Was ist dann die vorsätzlich angeordnete Finanzierung der Tötung von Millionen unschuldiger wehrloser Kinder? Sind unsere ach ‚so menschlich edlen’ Politiker in ihrer ‚Kultur des Todes’ Massenverbrecher?
Zurzeit sind die Politiker, Raffer, Medienbarone, Kirchenfürsten und die Menschen mit Helfer-Syndrom in Panik geraten, da sie erkennen, dass sich die sanftmütigen Tiere, die Häschen, Schafe, Ziegen und Schweine in den Gehegen sehr schnell vermehren und Hunderte Millionen versuchen, ein Loch in den Zäunen zu finden, um in unsere Städte einzudringen. Warum sprechen die Politiker und die Medienmacher von Krise, sie haben mit ihrer ‚Willkommenskultur’ das Chaos gewollt, organisiert und mit unserem Geld finanziert.
Dabei kennen wir unsere Politiker ganz anders. Sind nicht in ihren Kriegen unsere Soldaten gefallen, haben sie nicht den Soldaten befohlen, im Ernstfall als Erste zu schießen, in Massakern Hunderte Menschen getötet und verletzt, Länder zerstört und Millionen Menschen zur Flucht getrieben? Setzen sie nicht ihre Geheimdienste ein, um alle Einwohner zu bespitzeln, hinterlistig, im Finstern verdeckt die Bürger mit Schmierereien, scheußlichen Aufmärschen, Provokationen und Staatsterror zu provozieren, um mit Fälschungen die Schuld an diesem Terror der außerparlamentarischen Opposition anzuhaften. Wollen sie mit ihren Geheimdienstaktionen die Bürger stigmatisieren und so die Opposition auslöschen?
Sind sie nicht korrupt und erpresserisch, sogar anderen Völkern gegenüber? Haben sie nicht schon weitgehend unsere Demokratie zerstört? Was veranlasste sie jetzt, viele Milliarden Taler aufzuwenden, um die sanftmütigen Tiere in unsere Städte zu locken?
Einige Menistaner meinen, die Exzesse der Politiker, Medienbarone, Kirchen und Raffer bei der Invasion der Tiere habe nichts mit Barmherzigkeit zu tun, sondern mit kalter Vernichtungswut. Sie sagen: ‘Nicht an ihren Worten, an den Früchten ihrer Taten werdet ihr sie erkennen.’ Wenn man die Kinder eines Volkes mit einer ‚Kultur des Todes’ nicht willkommen heißt und die Tötung von Kindern finanziert, Mütter verhöhnt, anstatt ihnen Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen, dann wollen diese Macher das Volk zerstören. Wenn man Millionen sanftmütige Tiere in die Städte und Dörfer lockt, um die Bürger aus ihren Lebensbereichen zu verdrängen, ihnen ihre Kultur, ihre Freiheit, ihre Sicherheit und ihren Wohlstand nimmt, dann wollen die Macher den Prozess der Auflösung des Volkes noch beschleunigen. Haben diese Menistaner recht?
Erobern die sich kanickelartig vermehrenden, streitsüchtigen, unproduktiven und aggressiven Tiere mit Unterstützung unserer Politiker das Land der fleißigen, friedliebenden und barmherzigen Menschen?
Einige Menistaner haben einen Aufruf an die Bürger ihres Landes verfasst, insbesondere an die Beamten des Landes, die Richter, die Soldaten, die Polizisten, die Geheimdienstmitarbeiter und die Mitarbeiter in den Ministerien und natürlich auch an die normalen Parteimitglieder der Altparteien.
Lesen Sie im politischen Roman, wie Menistan zu Karnikistan wurde.
Im schönen Menistan lebte Familie Seitz am Rand des Stadtparks der Hauptstadt in einem Einfamilienhaus mit großem gepflegtem Garten. Vater, Mutter und zwei herangewachsene Kinder, Lilly und Tom, fühlten sich in ihrer Stadt wohl. Herr und Frau Seitz verdienten gut. Lilly war ein sehr hübsches Mädchen.
Lilly las viel über die Ausbeutung der Tiere durch die Menschen, ihre Kastration, ihre Käfighaltung, ihre grausame Schlachtung usw. So wollte sie an den Häschen gutmachen, was Menschen den friedlichen und geselligen Tieren antaten. Sie wünschte sich zu ihrem 14. Geburtstag ein Paar nicht sterilisierte Kaninchen, und ihre Eltern erfüllten ihr den Wunsch. Die putzigen Tiere waren das schönste Geschenk, das sie jemals bekommen hatte. Sie taufte das männliche Tier, den Rammler, Kobold und das weibliche Tier, die Häsin, Emma. Die jungen Häschen, wie die Kaninchen allgemein genannt werden, wuchsen in einem großen Käfig im Garten auf. Die Kinder spielten gerne mit ihnen, streichelten sie und holten sie ins Haus, auch um Fotos zu machen. Lilly vermittelte Tom eine Häsin von ihrer Freundin, die er Lola nannte.
Familie Seitz musste nicht lange warten, bis Emma trächtig war und fünf Junge zur Welt brachte. Tom und besonders Lilly waren darüber sehr glücklich. Ihr Vater forderte, dass die Kinder die heranwachsenden Jungen verschenken sollten, doch er setzte sich nicht durch, da die Kinder Unterstützung von ihrer Mutter bekamen. Wegen des Gestanks ging Herr Seitz öfter in seinen Club.
Tom hatte hinreißende Fotos von der Häschen-Familie gemacht, insbesondere aber auch von Lilly, die die Häschen liebkoste. Solche Bilder zusammen mit einem rührseligen Text schickte Lilly an die Redaktion der Bezirkszeitung. Diese war davon sehr angetan und publizierte aufeiner ganzen Seite das freudige Ereignis in der Hauptstadt. Lilly bekam dafür sogar ein Honorar, ihr erstes selbst verdientes Geld. Zusammen mit Tom entwickelte sie eine Internetseite. Ihre schönen Fotos mit ihren Kaninchen in Verbindung mit Forderungen nach mehr Tierschutz wurden sehr häufig angeklickt. Das nutzte sie für Werbezwecke. Auch so verdiente sie sich ein schönes Taschengeld.
Es dauerte nicht lange, da warf auch die Häsin Lola sechs Junge. Herr Seitz kam noch seltener nach Hause, und die Mutter spürte, dass die Häschen ihre Familie zerstörten. Jetzt die Häschen aus dem Haus zu bringen, konnte sie ihren Kindern nicht antun. Sie nutzte die Möglichkeit, ein angrenzendes Grundstück zu kaufen, und ließ es als Freigehege gestalten. Mit dem Hinweis, dass Inzucht zu vermeiden sei, schafte sie es, dass Lilly ihre fünf herangewachsenen Jungen an andere Kinder verschenkte. Die verbliebenen Tiere wurden in das Freigehege umquartiert. Bald stank das Haus nicht mehr nach Kaninchen, und der Garten erblühte wieder. Der Vater fühlte sich zuhause wieder wohl.
Die Tiere verwilderten in dem Freigehege mehr und mehr. Nur die älteren Häschen ließen sich von den Kindern streicheln. Da die Häsinnen nach Karnickelart sehr viele Junge hatten, war bald das Freigehege überfüllt. Kobold, der stärkste Rammler, jagte die jungen Rammler in die Büsche. Auch die jungen Häsinnen wurden nicht im Familienverband geduldet. Die Tiere litten unter zunehmendem Stress. Kobold beanspruchte ein möglichst großes Revier, mehrere Frauen und alles Fressen für sich und seine Großfamilie. Die jungen Rammler brauchten auch Platz und Futter und wollten mit Häsinnen eine Familie gründen. Bei Kämpfen gab es häufig Verletzungen, da ein Tier das andere kratzte oder biss. Die Kinder mussten viele Futterplätze mit kleinen Zäunen abgrenzen und eine Spezialfirma beauftragen, die das Freigehege laufend reinigte. Tom fragte sich, was könnten die jungen Rammler wohl tun, wenn die mächtigen Rammler mehrere Frauen beanspruchen und die Häsinnen gerne bei den Starken bleiben.
In ihren Zeitungsartikeln und bei ihrer elektronischen Kommunikation betonten Lilly und Tom immer stärker das Selbstbestimmungsrecht der Tiere, insbesondere was die Fortpflanzung betraf. Sie merkten, dass sie weitgehend die einzigen Kinder waren, deren Häschen Junge bekamen, und waren stolz darauf. Gerade die Leserbriefe der Zeitung und viele Stimmen im Internet zeigten ihnen, dass die Menschen sich danach sehnten, die grausame Folter der Kastration und Käfighaltung der Tiere loszuwerden.
Die Forderungen der Kinder gingen aber noch wesentlich weiter. Sie wollten das Leben der Tiere generell schützen. Gerade die Häschen hatten in Wald und Feld sehr viele natürliche Feinde, die sie stark quälten. Bei den Menschen waren die Kaninchen in kleinen Ställen eingesperrt und wurden meist, kaum herangewachsenen, für den Kochtopf geschlachtet. All das sahen die Kinder als Verrat am Leben der friedlichen und geselligen Tiere an. In ihrem Denken, Fühlen und Schreiben hatte sich der Schutz des Lebens der Tiere festgesetzt.
Insbesondere Lilly war übereifrig. Tierlebensschutz war zu ihrem Markenzeichen geworden.
Sie wollte nicht wahrhaben, dass ihre Forderungen nach Lebensschutz der Tiere mit der Realität in ihrem Gehege nicht mehr zusammenpasste. Im Internet beschrieb Lilly eine heile Welt, in der die Tiere friedlich nebeneinander leben. In Wirklichkeit war der Stress im Gehege so groß, dass ihre Eltern darauf drängten, heranwachsende Häschen zu verschenken. Mit ihren Werbeeinnahmen beauftragte Lilly einen Tierpfleger, der wieder für Ruhe im Gehege sorgte. Sie wusste aber, dass dies nur eine vorübergehende Beruhigung war. Da ein letzter Versuch scheiterte, viele verwilderte Häschen an Abnehmer zu verschenken, die das Lebensrecht und die körperliche Unversehrtheit der Häschen garantierten, musste ein neues Konzept entwickelt werden.
Mit gleichgesinnten Freundinnen vereinbarte Lilly, alle ihre besten Bilder und Videos zusammenzuführen, um einen Aufruf zu starten, ein großes Freigehege außerhalb der Stadt zu errichten und dort den friedlichen, possierlichen und geselligen Tieren ein Paradies zu schafen. Lilly hatte bereits viele Texte vorbereitet. Sie wusste, wie sie Menschen von ihrem Vorhaben begeistern konnte. Sie nutzte ganz besonders schöne Bilder von jungen Mädchen, die junge Häschen liebkosten, um die Menschen mit Freude zu erfüllen, dann kamen die grausamen Fotos, um zu schockieren, und schließlich die Bilder von einer natürlichen Umwelt, in der die geselligen Tiere im Einklang mit Kindern lebten, um bei den Betrachtern die Sehnsucht nach dem Paradies zu wecken.
Mit den vielen Bildern und Texten ging Lilly zu ihrem bekannten Redakteur der Bezirkszeitung. Der nahm die Ideen freudig auf und konnte die Verlagsleitung überzeugen, in einer Serie von drei Tagen jeweils mit einer Zeitungsseite die Leser von der Idee zu begeistern. Der Verlag wusste, dass die Menschen schöne Bilder lieben und die Leserschaft mit emotionalen Texten zu begeistern sei. Der Aufruf, mitzuhelfen bei der Errichtung eines paradiesischen Geheges für friedliche Tiere, fand sehr großen Zuspruch in der Bevölkerung. Die Leserbriefe zeugten davon. Daneben hatte Lilly mit ihren Freundinnen auch eine Aktion in Internet gestartet. Auch hier lösten sie überwiegend positive Reaktionen bei den Nutzern aus. Natürlich gab es auch kritische, ja gehässige Stimmen, die darauf hinwiesen, dass der Karnickelacker am Stadtpark bestialisch stinke und nur Ratten anzöge.
Den Aufruf, einen Verein zum Tierlebensschutz zu gründen, grifen viele Bürger auf, und sie meldeten sich bei der Zeitung.
Als Lilly am Morgen vom Fenster aus zu ihren Häschen hinunterblickte, erstarrte sie. Einige Latten im Zaun zum Park waren herausgerissen, so dass die Kaninchen in den Park laufen konnten. Man sah, dass Gewalttäter am Werk gewesen waren. Mit Geschrei weckte Lilly ihren Bruder und ihre Eltern und rannte im Schlafanzug barfuss in das Häschengehege, um den Durchgang zum Park zu verschließen. Zwei Häschen lagen tot neben einem Baum. Sie waren mit einem spitzen Gegenstand erschlagen worden. Tiefe Wunden klaften an Kopf und Körper. Nur acht Kaninchen, die sich irgendwo versteckt hatten, konnte sie finden. Mittlerweile waren auch ihr Bruder und ihre Eltern im Gehege der Kaninchen. Tom fotografierte seine Schwester, die toten Häschen und die vielen Zeugnisse der Gewalttat.
Frau Seitz verständigte die Polizei. Bildreporter machten Aufnahmen von den toten Häschen, von Lilly im Schlafanzug und dem zerstörten Zaun. Als sich die Aufregung gelegt hatte, schrieb Lilly einen Artikel für die Presse.
Am Nachmittag kam ein Fernsehreporter, machte mit Lilly ein Interview und drehte ein Video. Es war abzusehen, dass in der Abendsendung des Fernsehens ein Beitrag zu dem Attentat gesendet werden würde. Dies nahm die Redaktion der Regionalzeitung zum Anlass, eine Sonderausgabe am Spätnachmittag herauszugeben, die viele Bilder insbesondere auch von Lilly enthielt, wie sie, recht sexy, im Schlafanzug ihre Häschen suchte.
Am Abend meldete sich ein Mann mit Namen Raffer am Telefon der Familie Seitz und erklärte, dass er als Chef der Firma ‘Tierfreund’ langjährige Erfahrung beim Einsammeln von Spendengeldern habe. Er wolle die jetzige Situation nutzen, das Leben der Tiere, insbesondere der Säugetiere, ähnlich dem der Menschen zu schützen. Er hätteeine Flugblattaktion gestartet und wolle am kommenden Sonntag mit einem Lichtermarsch gegen die Gewalt am Häschengehege demonstrieren. Dabei wolle er durch Sammeln von Spenden das große Ziel der Gewaltfreiheit gegen Tiere ein gutes Stück voranbringen. Er hätte Presse, Radio und Fernsehen eingeschaltet, und aufgrund seiner guten Beziehungen würden sicherlich ausführliche Beiträge in den Medien erscheinen. Der Bitte um einen Besprechungstermin stimmte Herr Seitz schließlich zu. Herr Seitz wusste, wenn es zutrefend war, was ihm Herr Raffer am Telefon berichtete, dann hatte der Mann die Lufthoheit über das Thema ‘Lebensschutz für Tiere’ übernommen.
Lilly war außer sich, dass ein Fremder, der bisher nichts mit ihren Häschen zu tun hatte, die weiteren Aktionen steuern wollte. Aber auch sie musste nach längerer Diskussion einsehen, dass sie entweder mit Herrn Raffer zusammenarbeiten könne oder den Anschluss verlieren würde.
Die Gewalt im Häschengehege wurde sogar im Schulunterricht thematisiert. Die Geschichtslehrerin stellte im Zusammenhang mit dem Häschen-Attentat die Frage ‘cui bono’, wem nützt es. Mit dieser Frage versuchten die Römer solche Situationen zu beurteilen. Nach längerem Herantasten blieben nur drei Tatverdächtige übrig:
Lilly oder ihre Eltern, um auf sich aufmerksam zu machen und über Zeitungsartikel bzw. Werbung Geld zu verdienen
die Regionalzeitung, die einen Sonderdruck verkaufen konnte
Herr Raffer mit seiner Firma ‘Tierfreund’, der den Einstieg in ein neues Geschäft vorantreiben wollte.
Die Lehrerin fragte weiter, wer den geringsten Schaden hätte, wenn das Attentat von der Polizei aufgeklärt würde. Schnell war allen klar, dass weder Lilly noch ihre Eltern noch die Regionalzeitung infrage kommen könnten, da die Aufklärung des Attentats ihnen schweren Schaden zufügen würde. Herrn Raffer und seine Firma kannte bisherniemand. Er hätte sich leicht wieder aus dem Staube machen können. Erst das Attentat hatte die Aufmerksamkeit auf die Häschen im Land erhöht und ihm die Möglichkeit gegeben, sich an die Spitze einer großen Bewegung zu setzen.
Am nächsten Tag kam die Polizei zu Familie Seitz und deutete an, dass es wichtigere Fälle als das Attentat gebe, die aufgeklärt werden müssten. Lilly sah schnell ein, dass Raffer eine dominante Stellung in dem von ihr beanspruchten Tierschutzprojekt einnahm. Fortan unterstützte Lilly Herrn Raffer mit Fotos, Videos und Werbetexten, um den geplanten Lichtermarsch gegen das Häschen-Attentat und für den Lebensschutz für friedliche Tiere durch Werbung vorzubereiten. Raffer nutzte die hübschen Bilder von Lilly, um seine Werbung in Zeitungen und Internetbeiträgen attraktiv zu machen. Die junge Dame versprach sogar, am Ende der Demonstrationsveranstaltung mit ihren Freundinnen und Freunden die Spenden der Demonstrationsteilnehmer sowie der Zuschauer für den neu gegründeten Förderverein ‘Lebensschutz für friedliche Tiere’ in Sammelbüchsen entgegenzunehmen.
Der Geheimdienstbeamte Lauscher erhielt von seinem Chef den Auftrag, die neue Bewegung zu überwachen und insbesondere beim Demonstrationszug die Stimmung zu erfassen. Der Beamte teilte drei seiner Verbindungsleute (V-Leute) ein, mit ihm an dem Demonstrationszug teilzunehmen. Zwei sollten im Zug mitlaufen, der dritte V-Mann sollte als Gegendemonstrant eine Tafel hochhalten, auf der stehen sollte: ‘Kaninchenbraten schmeckt gut’. Er sollte die Stimmung unter den Gegendemonstranten erfassen. Lauscher selbst wollte die Zuschauer belauschen. Er hatte seinen V-Männern zugesichert, dass sie natürlich alle Spesen im Zusammenhang mit dem Einsatz zum ohnedies fälligen wöchentlichen Lohn in Form von Bargeld ersetzt bekämen.
Am Sonntag, Stunden vor der Demonstration, fuhren Autos durch die Hauptstadt. Sie führten Transparente mit, auf denen die Organisatoren für die Teilnahme an der Demo warben. ‘Zünden Sie ein Licht an für das Lebensrecht der Tiere’ oder ‘Nur wer heute mitdemonstriert, ist ein Freund des Lebens’, stand beispielsweise provozierend auf Werbeplakaten. Am Abend war es dann so weit: Mehrere 1000 Bürger und einige Ordnungskräfte der Firma Tierfreund hatten sich am Treffpunkt versammelt. Die Veranstalter, also insbesondere der Förderverein ‘Lebensschutz für friedliche Tiere’, sprachen von mehr als 10 000 Teilnehmern.
Presse, Rundfunk und Fernsehen waren zahlreich vertreten, auch überregionale Sender schickten Bildreporter. Eine Gegendemonstration war nicht angemeldet worden, aber man sah einige Leute am Straßenrand, die auf die Gegenposition zur Mainstream-Haltung aufmerksam machten. Auf ihren Schildern stand: ‘Cui bono - verdient Herr Raffer an dem Attentat?’ oder ‘Gutmenschen füttern Gutverdiener’.
Die Demonstration verlief friedlich. In der Abenddämmerung zündeten einige Männer Fackeln an, die dem Zug einen feierlichen Charakter gaben. Vorneweg wurde eine mehrere Meter breite Stoffbahn getragen, auf der Bilder von Häschen aufgedruckt waren mit der Aufschrift: ‘Nur lebende Häschen kann man lieben’. Dahinter folgte eine große Tafel mit der Aufschrift: ‘Niemand hat das Recht, Häschen zu töten’.
Als der Demonstrationszug zum Stehen kam, begrüßte Raffer die Teilnehmer des Zuges und drückte seine große Befriedigung aus, dass sich so viele Bürger für das Leben der Häschen einsetzten. Speziell begrüßte er einige Ausländer, die das Lebensrecht der Tiere forderten.
Er bat den Bürgermeister der Stadt ans Rednerpult. Auch der war erstaunt über die große Zahl von Bürgern, die sich an der Kundgebungbeteiligten und sich für den Schutz des Lebens einsetzten. Auf Plakate der Gegendemonstranten anspielend sagte er, er stehe voll hinter der Bewegung, das Leben der Tiere und insbesondere der putzigen Häschen zu schützen, werde aber darauf achten, dass sich niemand an dem bereichere, was Menschen für die Erhaltung des Lebens der Tiere spendeten. Natürlich werde viel Geld benötigt, um die gesteckten Ziele zu erreichen, aber er sei sicher, dass die Bürger der Stadt und des Landes für diese großartige Sache bereit sein würden einen Obolus zu leisten. Er wünschte dem Förderverein viel Erfolg. Viele Demonstranten klatschten eifrig, auch das Ehepaar Seitz.
Der Innenminister sprach ebenfalls ein kurzes Grußwort und versicherte, die gute Sache zu unterstützen. Er werde sich dafür einsetzen, dass die Vereine mit Bezug auf das Lebensrecht der Häschen als gemeinnützig eingestuft und damit Spenden steuerlich abzugsfähig würden.
Dann aber kam Herr Raffer. Er hatte eine Rede vorbereitet, die offensichtlich sehr gut bei den Menschen ankam. Nicht nur die Demonstrationsteilnehmer, sondern auch die vielen Schaulustigen spendeten eifrig Applaus. Als er seine Zukunftsvision präsentierte, eine Zukunft, in der zahme Tiere friedlich in einem großen Gehege, das wesentlich größer sein sollte als der Tierpark, ohne Angst leben und Kinder, natürlich auch Erwachsene, mit den Tieren spielen könnten, dass dieses Gehege eine Bereicherung für Mensch und Tier sein würde, brauste der Applaus stark auf. Nach seiner Rede trug Lilly ein ‘Gebet’ vor, ein Gedicht, das sie zusammen mit ihrer Mutter noch am Vorabend zu Papier gebracht hatte:
‘Mein Gott, der du die Tiere und die Menschen erschaffen hast,...’
Die Begeisterung kannte keine Grenzen.
Spontan und ungeplant sprang auch der Erzbischof von seinem Sessel am Podium auf und bat um das Wort. Der Würdenträger erinnerte daran, dass Tiere Geschöpfe Gottes seien und ihr Leben damit in Gottes Hand läge. Zu Ostern hätten wir eine große Tradition, der friedliche Osterhase, das Symbol des Frühlings, des Erwachens, beschenke uns. Der Erzbischof forderte: “Geben wir den Häschen etwas zurück, schenken wir ihnen ein Leben ohne Qualen, ohne Kastration, ohne brutale Tötung“. Großer Applaus! Und er fuhr fort: “Unser Herr hatte eine besondere Beziehung zu den sanftmütigen Tieren. Er war der gute Hirte auf Erden. Christus forderte Petrus auf: Hüte meine Schafe. Bei jedem Gottesdienst beten wir: Lamm Gottes, nimm hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich unser. Und ich rufe euch zu: Schützt das Leben unserer Tiere, besonders das der sanftmütigen, der Schafe mit ihren Lämmern, der Rehe und ganz besonders der lieben Häschen. Ich verspreche euch, dass ich euer und mein großes Anliegen überall verkünden werde, im Land beten und Gott um seine Unterstützung bitten werde.“ Überwältigender Applaus! Selbst die Gegendemonstranten hatten mittlerweile ihre Tafeln nach unten gesenkt und verbeugten sich vor so viel Huldigung der großen, ja göttlichen Idee.
Dann kam noch einmal Herr Raffer, dankte allen Teilnehmern, auch den Schaulustigen, für die rege Anteilnahme und bat, den Verein ‘Schützt das Leben der Tiere’ großzügig zu unterstützen. Er verwies darauf, dass die Freundinnen und Freunde von Lilly jetzt gleich mit den Sammelbüchsen zu den Teilnehmern der Kundgebung kommen würden, und in die Schlitze der Sammelbüchsen sollten möglichst leise Geldscheine hineingleiten.
Lilly schwärmte mit ihren ca. 50 Freunden aus, um möglichst viel Geld einzusammeln. Es musste so viel sein, dass die weiteren Werbemaßnahmen zumindest der nächsten Tage finanziert werden konnten.
Am Ende kamen nur ca. hunderttausend Taler zusammen, viel zu wenig, um das Projekt starten zu können. Es reichte nur zur Abdeckung der bisherigen Kosten. Bei Gesprächen brachte Herr Raffer seinen Investor ins Spiel, der den Aufbau von Tiergehegen vorfinanzieren könnte. Herr Seitz berichtete, dass sich mittlerweile viele Leute gemeldet hätten, die ihre Kaninchen dem Förderverein anboten. Bisher war es wohl so, dass sie die Kaninchen schlachteten, und dann gab es einen Hasenbraten. Doch das wäre jetzt nicht mehr möglich, da dies als verwerflich gebrandmarkt werde. Sie wollten nicht, dass andere mit den Fingern auf sie zeigten.
Der Förderverein stimmte dem Vorschlag von Herrn Raffer zu, von ‘sanftmütigen Tieren’ zu sprechen, deren Leben zu schützen sei, wie der Kirchenfürst dies getan hatte. Der Firmenchef setzte sich dafür ein, auch größeren Tieren den Lebensschutz zu gewähren. Dabei dachte er natürlich an sein Geschäft. Mit großen Tieren ließe sich sicher mehr Geld machen als mit kleinen Häschen.
Lilly und ihr Vater brachten Herrn Raffer gegenüber das Thema Vermehrung der Tiere ins Gespräch. Raffer betonte unverhohlen, dass jedem Gegner des Lebensschutzes für sanftmütige Tiere, der auf das Vermehrungsproblem der Tiere hinweise, so oft mit einer Moralkeule auf den Kopf geschlagen werden müsse, bis dieser aufhöre darüber zu reden. Hier würden nur Tabus helfen. An Keulen hatte Lilly nicht gedacht, mit denen auf Köpfe zu schlagen wäre, aber sie sah auch keine andere Möglichkeit.
Nach der Demo hatte der Geheimdienstbeamte Lauscher die Berichte seiner Verbindungsmänner erhalten. Er hatte zusätzlich die Zeitungsund Fernsehberichte ausgewertet, seinen Chef unterrichtet und die Geheimdienstakten ergänzt. Insbesondere hatte er entsprechende Vermerke in die Akten des Erzbischofs, des Innenministers, des Bürgermeisters, des Herrn Raffer und von Lilly Seitz aufgenommen. Von den Gegendemonstranten König und Schmidt wurden neue Akten mit entsprechenden Vermerken angelegt.
Der Regierungschef des Landes Menistan ließ sich in der wöchentlichen Routinebesprechung von seinem Geheimdienstkoordinator über die neue Bürgerbewegung in Fragen des Tierschutzes näher unterrichten. Er hatte mit Interesse die vielen Beiträge in der Presse und in den Sendungen des Fernsehens zur Kenntnis genommen. Dabei waren ihm die hohen Wogen der Emotionen aufgefallen.
Sein Geheimdienstkoordinator bestätigte dies. Er sah eine sehr interessante Möglichkeit für die herrschenden Parteien, die stark emotional geladene Massenbewegung zu nutzen, um ein neues Politikfeld zu eröffnen, damit von alten Problemen abzulenken und den Menschen eine bessere Welt glaubhaft darstellen zu können. Er riet seinem Regierungschef und Parteifreund, die Möglichkeit des Einstiegs in diese Massenbewegung mit ihrem Parteichef zu erörtern. Dabei deutete er an, dass die Oppositionsparteien im Parlament sogar so weit gehen wollten, dass sie über den normalen Tierschutz hinaus einen Einstieg in den Lebensschutz von gewissen Tieren planten.
Priester, Ordensleute und Gläubige hatten die Botschaft und das Gebet ihres Erzbischofs vernommen, sie als Befehl aufgefasst, das Leben der sanftmütigen Tiere zu schützen und dafür Opfer zu bringen. Die Medien hatten ein ausbaufähiges Thema. In vielen Städten wurden Fördervereine gegründet, Geldsammelaktionen durchgeführt, gegen die Jagd von sanftmütigen Tieren demonstriert. Schlachthäuser wurden als Tötungsfabriken gebrandmarkt, Befürworter und Gegner des Lebensrechts der Tiere, besser der sanftmütigen Tiere, gerieten immer öfter aneinander, das Zusammenleben der Menschen wurde vergiftet, die Gesellschaft in gute und böse Menschen eingeteilt.
Die Guten, die sich als die geistige Elite ansahen, da sie für das Edle, das Lebensrecht der sanftmütigen Tiere kämpften, waren präsenter und opferwilliger. Es schien so, als hätten sie die Mehrheit, auf jeden Fall die Meinungshoheit, denn wer kann schon gegen den Schutz des Lebens sein. Damit standen Presse, Rundfunk und Fernsehen, eine wachsende Mehrheit der führenden Politiker und die Kirchen hinter ihnen und unterstützten sie. Auch vom Ausland kamen Frohbotschaften zu dem Thema Lebensrecht für sanftmütige Tiere. Dies führte zu einem selbstverstärkenden Effekt. Überall in der Werbung tauchten Häschen auf.
Und dann bekam Lilly die ersten Angebote, gegen viel Geld als Werbeträgerin zu posieren. Die junge Dame mit ihrem sanftmütigen Gesicht passte so gut in die Zeit, dass nach wenigen Wochen die Werbeindustrie das Haus der Familie Seitz stürmte, um Lilly immer höhere Gagen für einen Werbeauftritt zu bieten. Sie war in den Mittelpunkt gerückt, das entsprach ihrem Ziel und ihrer Intention. Sie verdiente nicht nur sehr viel Geld damit, sie verhalf auch damit ihrer Idee des Lebensschutzes der sanftmütigen Tiere zum Durchbruch.