Die Baumräuber - Wolf Spillner - E-Book
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Die Baumräuber E-Book

Wolf Spillner

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Beschreibung

Ein Jäger wohnte mit seiner Frau allein am Waldrand. Er war sehr mutig und schoss Bären, Wölfe und Wildschweine. Nur vor den Räubern, die mitten im Walde in einem riesengroßen Baum hausten, hatte er wie alle anderen große Angst. Doch eines Tages verfolgte er ein besonders großes Wildschwein und gelangte dabei zum Lager der Räuber. Zum Glück waren diese betrunken und schliefen ihren Rausch aus. Nur der kleine Jäger, der noch ein Kind war und keinen Alkohol trinken durfte, wachte und schlug Alarm. Vor Schreck gab der Jäger einen Schuss ab, der den Hut des kleinen Räubers traf. Kein Räuber durfte seinen Hut abnehmen und das schon seit vielen Jahren. Ihr könnt euch denken, dass die Räuber weder Seife noch Kamm kannten. Aber nun gab es zwei Löcher in dem Hut des kleinen Räubers, durch die die Meise zu ihren Jungen fliegen konnte, die auf dem Kopf des kleinen Räubers ein Nest besaßen. LESEPROBE: „Aufhören!“, schrie der Räuberhauptmann, „los, los — fangt die Pferde ein! Gulasch kochen! Ich habe furchtbaren Hunger!“ Da zogen die Räuber hastig davon. Den Jungräuber ließen sie zurück. Er hing in seiner Astgabel, einen ganzen Tag und einen zweiten. Der Maienregen konnte ihn nicht wecken und auch der Blitz nicht und der Donner. Er schlief und schlief und schlief. Er schlief drei volle Wochen! Dann endlich erwachte er. Alle Knochen taten ihm weh. Er jammerte vor Schmerz. Und als er sich mühsam aufrichtete, da piepte es unter seinem Hut. „Teufel, Blitz und Spinne“, stöhnte der Jungräuber, „was zum Kuckuck ist das? Bei mir piept es! Mein Kopf ist kaputt!“ Er saß steif vor Entsetzen. Vor ihm, auf einem Zweig, hüpfte eine Meise. Sie trug eine grüne Raupe im Schnabel. Unter seinem Hut aber piepte es immer heftiger. Da riss der Jungräuber sich den Hut vom Kopf. Zitternd vor Angst tastete er auf seinem Haar herum. Er griff in ein Vogelnest, und darin hockten junge Meisen! Der Räuber klemmte den Hut zwischen die Beine und sammelte die jungen Vögel in seine linke Hand. Es waren neun. Sie sperrten die Schnäbel auf. Der junge Räuber lachte und lachte. Er lachte so laut, dass die alte Meise erschrocken davonflog. Bei meinem Hute, fuhr es dem Jungräuber durch den Kopf, bei meinem Hute, ich habe den Räuberschwur gebrochen! Er sah sich ängstlich um und stülpte sich rasch den Hut auf. Aber in seiner linken Hand saßen die jungen Meisen. Er sah sie an, schüttelte den Kopf und murmelte: „Ihr müsst doch ins Nest zurück!“

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Seitenzahl: 21

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Impressum

Wolf Spillner

Die Baumräuber

Warum muss ich ein Held sein?

ISBN 978-3-95655-336-3 (E-Book)

Die Druckausgabe erschien erstmals 1982 bei Der Kinderbuchverlag Berlin

Umschlaggestaltung: Ernst Franta

© 2015 EDITION digital® Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860-505 788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de

Die Baumräuber

Vor Zeiten lebten ein Mann und eine Frau am Rande eines wilden, tiefen Waldes. Dort hatten sie ein Sonnenblumenfeld und einen kleinen Acker. Darauf wuchs das Korn für ihr Brot, und um ihre Hütte liefen elf goldfarbene Hühner und ein Hahn.

Der Mann war ziemlich klein. Seine Frau hingegen war groß und dick. Der kleine Mann liebte seine Frau sehr. Sie konnte so gut kochen und braten. Deshalb war er ein Jäger geworden. Er besaß eine lange Flinte und war im weiten Land als trefflicher Schütze berühmt. Weder vor Wölfen noch vor Bären, die in dem tiefen Walde hausten, fürchtete er sich. Die Fleischtöpfe in seiner Hütte wurden nie leer, und seine große Frau konnte dicker und dicker werden. Am liebsten kochte sie Suppen. Sie verstand sich auf Hirschsuppe und Rehsuppe, auf Auerhuhnsuppe und auf Waldschnepfensuppe. Sie hätte gern einmal Löwensuppe gekocht. Aber Löwen gab es in ihrem Walde nicht.

Eines Tages bereitete die Frau eine Suppe aus Bärentatzen. Sie füllte die Essschüsseln bis zum Rand. „Das ist eine gute Suppe“, sagte sie zu ihrem Mann. „Sie macht stark und mutig! Mit Bärentatzensuppe im Bauch könntest du gar die Räuber besiegen, dann wärest du ein richtiger Held!“

Der kleine Jäger schüttelte den Kopf. Er sah bekümmert in seinen Napf mit Bärentatzensuppe. „Es reicht mir, mit Wölfen und Bären zu kämpfen. Das ist schwer genug! Warum muss ich ein Held sein? Genügt es nicht, dass ich ein Jäger bin und wir satt zu essen haben?“

„Nein“, sagte seine große Frau, „das genügt mir nicht!“