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Anna kennt sich im Wald aus, denn ihr Vater ist Förster. Ihr Vater hat sie oft auf seine Jagdkanzel in der Nähe des Weihers mitgenommen. Dorthin kommen die Wildschweine. Als sie ihrem Vater die vergessenen Kiefernpflanzen nachbringen will, steigt sie noch schnell neugierig auf die Kanzel hinauf. Plötzlich entdeckt sie ein großes Nest auf einem Baum. Da ist ja auch ein großer Vogel, der rasch davonfliegt. Es ist ein Märchenvogel. „Gibt es Störche, die schwarz sind, oder bunt und mit roter Brille um die Augen?“, fragt sie aufgeregt ihren Vater? Niemand außer den Eltern darf von ihrem großen Geheimnis wissen. Noch nie haben die seltenen Schwarzstörche in ihrem Wald gebrütet und sie sollen doch im nächsten Jahr wiederkommen. Wunderbare Fotos von Wolf Spillner ergänzen die schöne Geschichte für Kinder ab 4 Jahre. LESEPROBE: Anna ist gerade erst acht Sprossen die Leiter hinaufgeklettert, da hört sie ein mächtiges Rauschen über sich. Aus der anderen Eiche fliegt ein Vogel fort. Er ist groß und dunkel, hat lange Beine, einen langen Schnabel und mächtige Flügel. Ehe sich Anna ihn richtig anschauen kann, ist er verschwunden. Wie ein Geist! Erst jetzt entdeckt sie ein Reisigbündel in der Eiche, und sie klettert rasch zur Kanzel hinauf. Auf einem dicken Ast der Nachbareiche liegt breit und schwer ein Vogelnest aus Knüppeln und Zweigen. Darüber wundert sich Anna sehr. Sie weiß genau, es lag im Vorjahr noch nicht dort. Vorsichtig späht Anna aus den Schlitzen der Jagdkanzel nach draußen. Vielleicht kommt der große Vogel zurück? Warten hat sie vom Vater gelernt, wenn sie mit ihm das Wild beobachten durfte. Unter ihr blühen die bunten Blumen, neben ihr singen die Amseln, und sie hört die Spechte im Wald trommeln. Niemand kann sie sehen. Es gefällt ihr, so im Baum zu sitzen. Auf einmal klingt ein seltsamer Ton durch den Wald: »Hiii - hiüüüüü!« Dann rauschen große Flügel, und auf dem Nest vor Anna landet ein mächtiger Vogel. Er faltet seine Schwingen zusammen. Anna kann es gar nicht glauben: Da steht ein Märchenvogel! Er funkelt und schillert. Sein Schnabel und seine Beine scheinen zu brennen, so flammend ist ihr Rot! Ebenso rot sind seine Augen gerandet, als trüge er eine leuchtende Brille. Wie ein Storch sieht der Vogel aus und doch auch ganz anders! Störche kennt Anna gut. Sie haben ihr Nest auf der Scheune hinter der Schule. Sie sind weiß und schwarz, und sie können laut klappern. Vielleicht ist dieser Vogel ein ganz besonderer Storch, überlegt Anna.
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Seitenzahl: 22
Veröffentlichungsjahr: 2015
Wolf Spillner
Im Walde wohnt der schwarze Storch
ISBN 978-3-95655-344-8 (E-Book)
Die Druckausgabe erschien erstmals 1988 bei Der Kinderbuchverlag Berlin
Fotos: Wolf Spillner
© 2015 EDITION digital® Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860-505 788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de
Anna bringt dem Vater fünfhundert kleine Kiefern in den Wald. Das ist ein Klacks für sie, denn die Bäumchen sind noch nicht viel länger als Bleistifte. Eng aneinander stecken sie in einer flachen Kiste. Anna hat sie auf den Gepäckträger ihres Fahrrads gebunden. Sie fährt die schmalen Wege entlang, auf denen kein Pferdewagen mehr durchkommt und auch nicht das Geländeauto vom Oberförster. Die Stare flöten, und über ihr rufen die wilden Tauben aus den Baumkronen. Vor dem Weiher am Eichenkamp haben Windröschen und Lerchensporn einen Blütenteppich um die alten Eichen gestickt. Er ist so schön, dass Anna ihn von oben sehen möchte.
Sie lehnt ihr Rad an eine der hohen Eichen. Ihr Vater Lothar hat vor Jahren eine Jagdkanzel in den Baum gebaut. An den Weiher kommen oftmals die Wildschweine. Sie suhlen sich in seinem Schlamm.
Anna ist gerade erst acht Sprossen die Leiter hinaufgeklettert, da hört sie ein mächtiges Rauschen über sich. Aus der anderen Eiche fliegt ein Vogel fort. Er ist groß und dunkel, hat lange Beine, einen langen Schnabel und mächtige Flügel. Ehe sich Anna ihn richtig anschauen kann, ist er verschwunden. Wie ein Geist! Erst jetzt entdeckt sie ein Reisigbündel in der Eiche, und sie klettert rasch zur Kanzel hinauf. Auf einem dicken Ast der Nachbareiche liegt breit und schwer ein Vogelnest aus Knüppeln und Zweigen. Darüber wundert sich Anna sehr. Sie weiß genau, es lag im Vorjahr noch nicht dort.
Vorsichtig späht Anna aus den Schlitzen der Jagdkanzel nach draußen. Vielleicht kommt der große Vogel zurück? Warten hat sie vom Vater gelernt, wenn sie mit ihm das Wild beobachten durfte. Unter ihr blühen die bunten Blumen, neben ihr singen die Amseln, und sie hört die Spechte im Wald trommeln. Niemand kann sie sehen. Es gefällt ihr, so im Baum zu sitzen.
Auf einmal klingt ein seltsamer Ton durch den Wald: »Hiii - hiüüüüü!« Dann rauschen große Flügel, und auf dem Nest vor Anna landet ein mächtiger Vogel. Er faltet seine Schwingen zusammen.
Anna kann es gar nicht glauben: Da steht ein Märchenvogel! Er funkelt und schillert. Sein Schnabel und seine Beine scheinen zu brennen, so flammend ist ihr Rot! Ebenso rot sind seine Augen gerandet, als trüge er eine leuchtende Brille. Wie ein Storch sieht der Vogel aus und doch auch ganz anders!