Die Bedeutung der Theologie in Epiktets praktischer Philosophie - Dennis Hogger - E-Book

Die Bedeutung der Theologie in Epiktets praktischer Philosophie E-Book

Dennis Hogger

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Günther Bien schreibt über die Philosophie der Stoa und der Epikureer, erst bei ihnen würde sich die antike Philosophie – ganz im Gegensatz zu den Vorsokratikern, den klassischen Philosophen Platon und Aristoteles sowie der von ihnen begründeten Schulen der Akademie und Peripatos – völlig und ausschließlich auf ihren praktischen Aspekt, der „Unterweisung in der ars vivendi“ (Bien 1994, 71), konzentrieren. Selbst die scheinbar theoretischen Spielarten der Philosophie würden „ausschließlich funktional auf die Begründung und Verteidigung“ (ebd.) der ethischen und moralischen Ansichten der stoischen und epikureischen Philosophen bezogen sein. Was Bien schreibt, gilt auch für den stoischen, kaiserzeitlichen Philosophen Epiktet (ca. 50 – 135 n.Chr.). Den von seinem Schüler Arrian geschriebenen Lehrbüchern, den Diatriben und dem Handbuch, merkt man einen dominanten Fokus auf praktische, lebensweltliche Probleme an. Insbesondere das Handbuch wirkt stellenweise wie eine Aufzählung recht simpler Lebensweisheiten, die zur Glückseligkeit führen sollen. Diesem Eindruck steht jedoch im Weg, dass sich v.a. in den Diatriben Abschnitte finden, die auf den ersten Blick rein theoretisch motiviert erscheinen. Dazu gehören beispielsweise die Abschnitte über Logik (z.B. D 1.17, D 2.12) oder über Theologie (z.B. D 1.6, D 1.14, D 1.16). Ich möchte in dieser Arbeit exemplarisch zeigen, dass der erste Eindruck trügt, und selbst die Gegenstände theoretischer Philosophie – gemäß der Ansicht Günther Biens – bei Epiktet in Zusammenhang mit seinen praktisch-philosophischen Vorstellungen stehen. Ich werde mich dabei auf einige Aspekte von Epiktets Theologie konzentrieren, die sich in einen begründungslogischen Zusammenhang mit einigen seiner praktischen Grundsätze bringen lassen.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Gott als Welterschaffer und Weltenlenker

3. Die Grenze der göttlichen Determination in der prohairesis

4. Die bestmögliche Welt und das Problem der Theodizee

5. Die theologischen Prämissen von Epiktets praktischer Philosophie

a) Die Angleichung des eigenen Willens an den Willen Gottes

b) Das Wissen vom Eigenen und vom Fremden

c) Freiheit und Glückseligkeit als Konsequenz

6. Schluss

Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

Günther Bien schreibt über die Philosophie der Stoa und der Epikureer, erst bei ihnen würde sich die antike Philosophie – ganz im Gegensatz zu den Vorsokratikern, den klassischen Philosophen Platon und Aristoteles sowie der von ihnen begründeten Schulen der Akademie und Peripatos – völlig und ausschließlich auf ihren praktischen Aspekt, der „Unterweisung in der ars vivendi“ (Bien 1994, 71), konzentrieren. Selbst die scheinbar theoretischen Spielarten der Philosophie würden „ausschließlich funktional auf die Begründung und Verteidigung“ (ebd.) der ethischen und moralischen Ansichten der stoischen und epikureischen Philosophen bezogen sein.

Was Bien schreibt, gilt auch für den stoischen, kaiserzeitlichen Philosophen Epiktet (ca. 50 – 135 n.Chr.). Den von seinem Schüler Arrian geschriebenen Lehrbüchern, den Diatriben und dem Handbuch, merkt man einen dominanten Fokus auf praktische, lebensweltliche Probleme an. Insbesondere das Handbuch wirkt stellenweise wie eine Aufzählung recht simpler Lebensweisheiten, die zur Glückseligkeit führen sollen.

Diesem Eindruck steht jedoch im Weg, dass sich v.a. in den Diatriben Abschnitte finden, die auf den ersten Blick rein theoretisch motiviert erscheinen. Dazu gehören beispielsweise die Abschnitte über Logik (z.B. D 1.17, D 2.12) oder über Theologie (z.B. D 1.6, D 1.14, D 1.16).

Ich möchte in dieser Arbeit exemplarisch zeigen, dass der erste Eindruck trügt, und selbst die Gegenstände theoretischer Philosophie – gemäß der Ansicht Günther Biens – bei Epiktet in Zusammenhang mit seinen praktisch-philosophischen Vorstellungen stehen. Ich werde mich dabei auf einige Aspekte von Epiktets Theologie konzentrieren, die sich in einen begründungslogischen Zusammenhang mit einigen seiner praktischen Grundsätze bringen lassen.

Ich werde zunächst zeigen, dass für Epiktet eine göttliche Macht die Welt erschaffen hat und sie steuert (Kap. 2). Die Steuerungsfähigkeit Gottes endet nur an einem exklusiven Bereich menschlicher Entscheidungskraft, der prohairesis (Kap. 3). Da Gott die Welt steuert, ist sie eine bestmögliche Welt (Kap. 4). Praktisch folgt aus diesen Prämissen Folgendes: Wegen der Determination der Welt durch Gottes Willen ist jeder Versuch des Menschen, den Weltverlauf zu verändern, zum Scheitern verurteilt. Der Mensch soll deshalb sein Wollen nach dem ausrichten, was in der Welt geschieht (Kap. 5 a). Zudem muss der Mensch genau wissen, was der Bereich ist, über den er gebietet, und der Bereich, über den Gott gebietet, und entsprechend handeln (Kap. 5 b). Wenn der Mensch diese Forderungen umsetzt, wird er frei und glücklich sein (Kap. 5 c).