Die Bibel: Neues Testament mit Psalmen & Sprüchen - Internationaler Gideonbund in Deutschland e. V. - E-Book

Die Bibel: Neues Testament mit Psalmen & Sprüchen E-Book

Internationaler Gideonbund in Deutschland e. V.

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Beschreibung

Dr. Martin Luther Bibelübersetzungs poetische Ästhetik, gefasst in ein heute verständliches Deutsch, ergeben zusammen einen eleganten, zuverlässigen Text. Altertümliche Begriffe, die das Verständnis erschweren, wurden durch neuere ersetzt, theologische Kernbegriffe wie „Buße“ jedoch beibehalten, um der Botschaft des Textes Rechnung zu tragen. Der Text ist gut lesbar, theologisch klar und die kräftige Sprache Dr. Martin Luthers bewahrend. Diese Ausgaben eignen sich hervorragend als Einsteigerbibel für Menschen, die Kirchenfern sind.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Luther-Übersetzung

luther.heute

Die luther.heute ist eine sprachliche Überarbeitung der lizenzfreien Luther-Übersetzung von 1912 durch Theologen des Bibelseminars Bonn.

© Internationaler Gideonbund in Deutschland e. V.

Christian-Kremp-Str. 3, 35578 Wetzlar

Textstand: Februar 2022

Language: German

Internationaler Gideonbund in Deutschland e. V.

Geschäftsstelle

Christian-Kremp-Str. 3

35578 Wetzlar

www.gideons.de

[email protected]

Inhalt

Das Evangelium nach Matthäus

Das Evangelium nach Markus

Das Evangelium nach Lukas

Das Evangelium nach Johannes

Die Apostelgeschichte

Der Brief an die Römer

Der erste Brief an die Korinther

Der zweite Brief an die Korinther

Der Brief an die Galater

Der Brief an die Epheser

Der Brief an die Philipper

Der Brief an die Kolosser

Der erste Brief an die Thessalonicher

Der zweite Brief an die Thessalonicher

Der erste Brief an Timotheus

Der zweite Brief an Timotheus

Der Brief an Titus

Der Brief an Philemon

Der erste Brief des Petrus

Der zweite Brief des Petrus

Der erste Brief des Johannes

Der zweite Brief des Johannes

Der dritte Brief des Johannes

Der Brief an die Hebräer

Der Brief des Jakobus

Der Brief des Judas

Die Offenbarung

Die Psalmen

Die Sprüche Salomos

Sach- und Begriffserklärungen

Das Evangelium nach Matthäus

Der Stammbaum Jesu (Josefs-Linie)

1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, der ein Sohn Davids ist, des Sohnes Abrahams. 2Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 3Juda zeugte Perez und Serach von Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. 4Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon. 5Salmon zeugte Boas von der Rahab. Boas zeugte Obed von der Rut. Obed zeugte Isai. 6Isai zeugte den König David. Der König David zeugte Salomo mit der Frau Urias. 7Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa. 8Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija. 9Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia. 10Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. 11Josia zeugte Jojachin und seine Brüder zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. 12Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiel. Schealtiel zeugte Serubbabel. 13Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Azor. 14Azor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. 15Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. 16Jakob zeugte Josef, den Mann Marias, von der Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. 17Alle Generationen von Abraham bis auf David sind vierzehn. Von David bis auf die Gefangenschaft sind es ebenfalls vierzehn. Von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus sind es auch vierzehn Generationen.

Die Geburt Jesu

18Mit der Geburt Christi verhielt es sich aber so. Als Maria, seine Mutter, mit Josef verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, dachte aber, sie heimlich zu verlassen. 20Während er aber so dachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr entstanden ist, das ist von dem Heiligen Geist. 21Und sie wird einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus nennen, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 23‚Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel nennen‘, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“ 24Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er wie ihm der Engel des HERRN befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25Und er schlief nicht mit ihr, bis ihr erster Sohn geboren war, und er nannte seinen Namen Jesus.

Die Sternkundigen aus dem Orient

2 Als Jesus geboren war in Bethlehem im jüdischen Land, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise vom Osten nach Jerusalem und sprachen: 2„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten.“ 3Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4Und er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten aus dem Volk versammeln und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5Und sie sagten ihm: „In Bethlehem, im jüdischen Land; denn so steht es geschrieben durch den Propheten: 6‚Und du, Bethlehem im jüdischen Land, bist keineswegs die Kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir soll mir kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.‘“ 7Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erforschte genau von ihnen, wann der Stern erschienen war, 8und wies sie nach Bethlehem und sprach: „Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kind; wenn ihr es findet, so sagt es mir wieder, damit ich auch komme und es anbete.“ 9Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Ort stand, wo das Kind war. 10Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11und gingen in das Haus und fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12Und Gott befahl ihnen im Traum, dass sie nicht wieder zu Herodes zurückkehren sollten, und sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.

Flucht nach Ägypten –Kindermord in Bethlehem

13Als sie aber weggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des HERRN dem Josef im Traum und sprach: „Steh auf und nimm das Kind und seine Mutter zu dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich es dir sage, denn Herodes will das Kind suchen, um es umzubringen.“ 14Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter zu sich bei Nacht und entwich nach Ägypten. 15Und er blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der spricht: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“

16Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen worden war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem und in der ganzen Gegend töten, die zweijährig und darunter waren, entsprechend der Zeit, die er genauestens von den Weisen erforscht hatte. 17Da ist erfüllt worden, was gesagt ist von dem Propheten Jeremia, der spricht: 18„In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Klagen, Weinen und Heulen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.“

Rückkehr aus Ägypten

19Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des HERRN dem Josef im Traum in Ägypten 20und sprach: „Stehe auf und nimm das Kind und seine Mutter zu dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kind nach dem Leben trachteten.“ 21Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter zu sich und kam in das Land Israel. 22Als er aber hörte, dass Archelaus im jüdischen Land König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog in das Gebiet des galiläischen Landes. 23Und er kam und wohnte in der Stadt Nazareth; damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: „Er soll Nazarener genannt werden.“

Johannes der Täufer – Rechtes Fasten

3 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes 2und sprach: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ 3Und er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg und macht seine Pfade gerade!“ 4Er aber, Johannes, hatte ein Gewand von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. 5Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze jüdische Land und alle Länder am Jordan 6und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden. 7Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: „Ihr Otterngezücht, wer hat euch denn gesagt, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8Seht zu, tut rechtschaffene Frucht der Buße! 9Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könnt: Wir haben Abraham zum Vater. Ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 10Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum wird jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, abgehauen und ins Feuer geworfen. 11Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen ich nicht würdig bin, seine Schuhe zu tragen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 12Und er hat seine Worfschaufel in der Hand: Er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.“

Die Taufe Jesu im Jordan

13Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14Aber Johannes wehrte ihm und sprach: „Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“ 15Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: „Lass es jetzt so sein; so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“ Da ließ er ihn gewähren. 16Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich herauf aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich der Himmel über ihm. Und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. 17Und siehe, eine Stimme vom Himmel hinab sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“

Die Versuchung Jesu in der Wüste

4 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, um von dem Teufel versucht zu werden. 2Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3Und der Versucher trat zu ihm und sprach: „Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brot werden.“ 4Und er antwortete und sprach: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.‘“ 5Da führte ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6und sprach zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so stürz dich hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln im Blick auf dich befehlen, und sie werden dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.‘“ 7Da sprach Jesus zu ihm: „Wiederum steht auch geschrieben: ‚Du sollst Gott, deinen HERRN, nicht versuchen.‘“ 8Dann führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9und sprach zu ihm: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“ 10Da sprach Jesus zu ihm: „Verschwinde, Satan!, denn es steht geschrieben: ‚Du sollst den HERRN, deinen Gott anbeten und ihm allein dienen.‘“ 11Da verließ ihn der Teufel, und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Jesus ruft in Galiläa zur Buße auf

12Als nun Jesus hörte, dass Johannes gefangen genommen worden war, zog er in das galiläische Land. 13Und er verließ die Stadt Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali, 14damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der spricht: 15„Das Land Sebulon und das Land Naftali, am Wege des Meeres jenseits des Jordans, und das heidnische Galiläa, 16das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und die da saßen im Ort und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.“ 17Von der Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

Die ersten vier Jünger

18Als nun Jesus am Galiläischen See entlanging, sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ihre Netze ins Meer, denn sie waren Fischer.

19Und er sprach zu ihnen: „Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ 20Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. 21Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten, und er rief sie. 22Sofort verließen sie das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.

Jesus heilt und predigt

23Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Land, lehrte sie in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte Krankheiten und Gebrechen im Volk. 24Und sein Ruf erscholl bis nach Syrien. Und sie brachten viele Kranke zu ihm, mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er machte sie alle gesund. 25Und es folgten ihm große Volksmengen aus Galiläa, aus den Zehn Städten, von Jerusalem, aus dem jüdischen Land und von jenseits des Jordans.

Seligpreisungen

5 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. 2Und er öffnete seinen Mund, lehrte sie und sprach: 3„Selig sind, die geistlich arm sind; denn das Himmelreich gehört ihnen. 4Selig sind, die Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land besitzen. 6Selig sind, die hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich gehört ihnen. 11Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden, sofern sie damit lügen. 12Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn so haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.

Salz der Erde und Licht der Welt

13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz fade wird, womit soll gesalzen werden? Es ist zu nichts weiter nütze, als dass man es wegschüttet und von den Leuten zertreten lässt. 14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. 16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Jesus und das Gesetz

17Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht der kleinste Buchstabe noch ein Strich vom Gesetz vergehen, bis alles geschieht. 19Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste im Himmelreich sein; wer es aber tut und lehrt, der wird groß im Himmelreich sein. 20Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wo Mord beginnt

21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: ‚Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.‘ 22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: ‚Raka!‘ (Dummkopf), der ist vor den Hohen Rat zu stellen; wer aber sagt: ‚Du Narr!‘, der ist des höllischen Feuers schuldig. 23Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort daran erinnert wirst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24so lass dort vor dem Altar deine Gabe und gehe zunächst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. 25Sei darauf aus, dich mit deinem Gegner zu einigen, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter ausliefert, und der Richter übergibt dich dann dem Gerichtsdiener und du wirst schließlich in das Gefängnis geworfen.

26Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.

Wo Ehebruch beginnt

27Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: ‚Du sollst nicht ehebrechen.‘ 28Ich aber sage euch: Wer eine Frau mit lüsternem Blick ansieht, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 29Verführt dich jedoch dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist besser, dass eins deiner Glieder verdirbt und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen wird. 30Verführt dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser, dass eins deiner Glieder verdirbt und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen wird.

31Es ist auch gesagt: ‚Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.‘ 32Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet – es sei denn wegen Ehebruchs – der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.

Schwören und Vergeltung

33Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: ‚Du sollst keinen falschen Eid leisten und sollst Gott deinen Eid halten.‘ 34Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. 36Auch sollst du nicht bei deinem Kopf schwören, denn du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen. 37Eure Rede aber sei: ja, ja; nein, nein. Was aber darüber hinausgeht, das ist vom Bösen.

38Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn.‘ 39Ich aber sage euch, dass ihr euch nicht dem Bösen widersetzen sollt; vielmehr, wenn dir jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete auch die andere dar. 40Und wenn jemand mit dir rechten und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch den Mantel. 41Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile zu gehen, so gehe zwei mit ihm. 42Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir etwas leihen will.

Feindesliebe

43Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ 44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, 45damit ihr Kinder eures Vater im Himmel seid; denn er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46Denn wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was werdet ihr für einen Lohn bekommen? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und wenn ihr nur eure Brüder freundlich grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht die Zöllner dasselbe? 48Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“

Falsche und wahre Frömmigkeit

6 „Gebt Acht auf eure Opfergaben, dass ihr die nicht gebt vor den Leuten, damit ihr von ihnen gesehen werdet; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2Wenn du Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir her ausposaunen lassen, wie die Heuchler es tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gelobt werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie werden keinen Lohn empfangen. 3Wenn du aber Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 4damit deine Almosen verborgen seien; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir es öffentlich vergelten.

Das Vaterunser

5Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die gerne in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie werden keinen Lohn empfangen. 6Wenn du aber betest, so gehe in dein Zimmer und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir es öffentlich vergelten. 7Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Nationen; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr nötig habt, ehe ihr ihn bittet. 9Darum sollt ihr so beten: ‚Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. 10Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. 11Unser tägliches Brot gib uns heute. 12Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. 13Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.‘ 14Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Rechtes Fasten

16Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit die Leute ihr Fasten bemerken. Wahrlich, ich sage euch: Sie werden keinen Lohn empfangen. 17Wenn du aber fastest, so salbe deinen Kopf und wasche dein Gesicht, 18damit nicht die Leute dein Fasten bemerken, sondern dein Vater, der verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Warnung vor Habsucht und Lebenssorgen

19Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf der Erde, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. 20Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen. 21Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. 22Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge klar ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein; 23ist aber dein Auge böse, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

24Niemand kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. 25Darum sage ich euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als Speise und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? 27Wer von euch kann denn mit seinem Sorgen sein Leben auch nur um eine Elle verlängern? 28Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Schaut euch die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet war wie eine von diesen. 30Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: ‚Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden?‘ 32Nach diesem allen trachten die Nationen. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles nötig habt. 33Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch solches alles zufallen. 34Darum sorgt nicht für den nächsten Morgen; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeder Tag seine eigene Plage hat.“

Warnung vor dem Richten

7 „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 2Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, werdet ihr gemessen werden. 3Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders und nimmst nicht den Balken in deinem Auge wahr? 4Oder wie darfst du zu deinem Bruder sagen: ‚Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen‘, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? 5Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

6Gebt nicht das Heilige den Hunden und werft eure Perlen nicht vor die Säue, damit sie diese nicht mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.

Zuversichtliches Beten

7Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. 8Denn wer bittet, der empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. 9Wer ist unter euch Menschen, der, wenn ihn sein Sohn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt? 10Oder wenn er ihn um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? 11Wenn folglich ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!

Der schmale und der breite Weg

12Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch. Das sagen das Gesetz und die Propheten.

13Geht ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die darauf gehen. 14Und die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.

Warnung vor falschen Propheten und Arbeitern

15Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, tief innen aber sind sie reißende Wölfe. 16An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben von den Dornen oder Feigen von den Disteln lesen? 17Ebenso bringt auch jeder gute Baum gute Früchte, aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. 18Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20Daher werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.

21Es werden nicht alle, die zu mir sagen: ‚HERR, HERR!‘ ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun. 22Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: ‚HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?‘ 23Dann werde ich ihnen bekennen: ‚Ich habe euch noch nie gekannt; weicht alle von mir, ihr Übeltäter!‘

Gleichnis vom Haus

24Darum, wer diese meine Rede hört und sie tut, den vergleiche ich mit einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. 25Als nun ein Platzregen fiel, Wasserströme kamen, Winde wehten und an dem Haus rüttelten, fiel es doch nicht um; denn es war auf einen Felsen gegründet. 26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Mann gleich, der sein Haus auf den Sand baute. 27Als nun ein Platzregen fiel, Wasserströme kamen, Winde wehten und an dem Haus rüttelten, da fiel es um, und sein Fall war groß.“

28Und es geschah, als Jesus diese Rede beendet hatte, da entsetzte sich das Volk über seine Lehre. 29Denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten.

Heilung eines Aussätzigen

8 Als er aber vom Berg hinabging, folgten ihm große Menschenmengen nach. 2Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: „HERR, wenn du willst, kannst du mich reinigen.“ 3Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: „Ich will‘s tun; sei gereinigt!“ Und sogleich war er vom Aussatz gereinigt. 4Und Jesus sprach zu ihm: „Sieh zu, sage es niemand, sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis für sie.“

Heilung des Dieners eines Hauptmanns

5Als aber Jesus in Kapernaum einzog, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn 6und sprach: „HERR, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und hat große Qualen.“ 7Jesus sprach zu ihm: „Ich will kommen und ihn gesund machen.“ 8Der Hauptmann antwortete und sprach: „HERR, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu einem sage: ‚Geh hin!‘, so geht er; und zum andern: ‚Komm her!‘, so kommt er; und zu meinem Knecht: ‚Tu das!‘, so tut er‘s.“ 10Als Jesus das hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: „Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! 11Aber ich sage euch: Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen, 12aber die Kinder des Reiches werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; da wird Heulen und Zähneklappern sein.“ 13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: „Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast.“ Und sein Knecht wurde in derselben Stunde gesund.

Heilungen in Kapernaum

14Und Jesus kam in das Haus von Petrus und sah, dass seine Schwiegermutter mit Fieber daniederlag. 15Da ergriff er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen.

16Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister durch das Wort aus und heilte alle Kranken. 17So wurde erfüllt, was durch den Propheten Jesaja gesagt wurde: „Er hat unsere Schwachheiten auf sich genommen, und unsere Krankheiten hat er getragen.“

Rechte Nachfolge

18Und als Jesus große Volksmengen um sich sah, gebot er, an das jenseitige Ufer überzusetzen. 19Und es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: „Meister, ich will dir folgen, wo du hingehst.“ 20Jesus sagte zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er seinen Kopf hinlegen könnte.“ 21Und ein anderer von seinen Jüngern sprach zu ihm: „HERR, erlaube mir, dass ich hingehe und zuvor meinen Vater begrabe.“ 22Aber Jesus sprach zu ihm: „Folge du mir und lass die Toten ihre Toten begraben!“

Jesus stillt den Sturm

23Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. 24Und siehe, da entstand ein großer Sturm auf dem See, sodass das Schiff von Wellen bedeckt wurde, und er schlief. 25Und die Jünger traten zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: „HERR, rette uns, wir kommen um!“ 26Da sagte er zu ihnen: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Und er stand auf und bedrohte den Wind und den See; da wurde es ganz still. 27Die Menschen aber wunderten sich und sprachen: „Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und See gehorsam sind?“

Heilung der Besessenen von Gadarene

28Und er kam ans gegenüberliegende Ufer in die Gegend der Gadarener. Da liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern und waren sehr böse, sodass niemand auf dieser Straße gehen konnte. 29Und siehe, sie schrien: „Ach, Jesus, du Sohn Gottes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du hergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?“ 30Es weidete aber etwas entfernt von ihnen eine große Herde Schweine. 31Die Dämonen baten ihn nun und sprachen: „Wenn du uns austreiben willst, so erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren.“ 32Und er sprach zu ihnen: „Geht hin!“ Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich von dem Abhang in den See hinab und sie ersoffen im Wasser. 33Und die Hirten flohen und liefen in die Stadt und berichteten das alles und wie es den Besessenen ergangen war. 34Und siehe, da ging die ganze Stadt hinaus, um Jesus zu begegnen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, ihre Gegend zu verlassen.

Heilung eines Gelähmten

9 Da trat er in das Schiff und fuhr wieder hinüber und kam in seine Stadt. 2Und siehe, da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der lag auf einer Matte. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: „Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben.“ 3Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen zu sich selbst: Dieser lästert Gott. 4Als aber Jesus ihre Gedanken erkannte, sprach er: „Warum denkt ihr Böses in euren Herzen? 5Was ist leichter zu sagen: ‚Dir sind deine Sünden vergeben‘, oder: ‚Steh auf und geh umher?‘ 6Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Macht hat, auf Erden die Sünden zu vergeben“, sprach er zu dem Gelähmten: „Steh auf, nimm deine Matte und geh heim!“ 7Und er stand auf und ging heim. 8Als das Volk das sah, wunderte es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.

Berufung des Zöllners Levi (Matthäus)

9Und als Jesus von dort weg ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus, und er sprach zu ihm: „Folge mir!“ Und er stand auf und folgte ihm. 10Und es geschah, als er im Haus zu Tisch saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und setzten sich zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern. 11Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: „Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?“ 12Als das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: „Die Starken brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. 13Geht aber hin und lernt, was Folgendes bedeutet: Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten.“

Die Frage nach dem Fasten

14Dann kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: „Warum fasten wir und die Pharisäer so viel und deine Jünger fasten nicht?“ 15Jesus sprach zu ihnen: „Wie können die Hochzeitsgäste Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten. 16Niemand flickt ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem Stoff; denn der Lappen reißt doch wieder vom Kleid und der Riss wird schlimmer. 17Man füllt auch keinen neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben. Sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so werden sie beide miteinander erhalten.“

Heilung der blutflüssigen Frau – Auferweckung der Tochter des Jaïrus

18Als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam einer von den Leitern der Synagoge und fiel vor ihm nieder und sprach: „HERR, meine Tochter ist gerade gestorben; aber komm und leg deine Hand auf sie, dann wird sie lebendig.“ 19Und Jesus stand auf und folgte ihm und seine Jünger ebenso.

20Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss hatte, trat von hinten zu ihm und berührte den Saum seines Gewandes. 21Denn sie sprach bei sich selbst: „Wenn ich nur sein Gewand anrühren könnte, so würde ich gesund.“ 22Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: „Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen.“ Und die Frau wurde in derselben Stunde gesund.

23Und als er in das Haus des Leiters kam und die Flötenspieler und den Menschenauflauf sah, 24sprach er zu ihnen: „Geht hinaus; denn das Mädchen ist nicht tot, sondern es schläft.“ Und sie lachten ihn aus. 25Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff das Mädchen bei der Hand; da stand es auf. 26Und diese Nachricht verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Heilung zweier Blinder

27Und als Jesus von da weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien: „Ach, du Sohn Davids, erbarme dich über uns!“ 28Und als er ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: „Glaubt ihr, dass ich dieses für euch tun kann?“ Da sprachen sie zu ihm: „HERR, ja.“ 29Da rührte er ihre Augen an und sprach: „Euch geschehe nach eurem Glauben.“ 30Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus bedrohte sie und sprach: „Seht zu, dass es niemand erfährt!“ 31Aber sie gingen hinaus und machten ihn bekannt in jener Gegend.

Heilung eines stummen Besessenen

32Als diese nun weggegangen waren, siehe, da brachten sie einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war. 33Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk wunderte sich und sprach: „So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden.“ 34Aber die Pharisäer sprachen: „Er treibt die Dämonen durch den Obersten der Dämonen aus.“ 35Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. 36Und als er die Menschenmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37Da sprach er zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. 38Darum bittet den HERRN der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sendet.“

10 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, dass sie sie austrieben und Krankheiten und Gebrechen heilten.

Der Auftrag der zwölf Apostel

2Die Namen der zwölf Apostel sind aber diese: der erste Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; 3Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; 4Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.

5Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: „Geht nicht auf den Weg zu den Nationen und betretet nicht eine Stadt der Samariter, 6sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. 7Geht aber und predigt und sprecht: ‚Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.‘ 8Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Dämonen aus. Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es auch weiter. 9Ihr sollt kein Gold, Silber oder Kupfergeld bei euch haben, 10auch keine Tasche für den Weg, auch nicht zwei Unterkleider, keine Schuhe, auch keinen Stab. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.

11Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf einkehrt, so erkundigt euch, ob jemand dort wohnt, der es wert ist; und bleibt bei ihm, bis ihr weiterzieht. 12Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; 13und wenn das Haus würdig ist, so komme euer Friede darauf. Ist es aber nicht würdig, so wende sich euer Friede wieder zu euch. 14Und wenn euch jemand nicht annehmen noch eure Rede hören wird, dann geht aus diesem Haus oder der Stadt heraus und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15Wahrlich, ich sage euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es erträglicher gehen am Tag des Gerichts als jener Stadt.

Ermutigung zum Bekenntnis in Verfolgungen

16Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. 17Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch Gerichten übergeben und werden euch in ihren Synagogen geißeln. 18Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. 19Wenn sie euch nun ausliefern werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. 21Es wird aber ein Bruder den andern dem Tod ausliefern und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie zu Tode bringen. 22Und ihr müsst um meines Namens willen von allen gehasst werden. Wer aber bis zum Ende ausharrt, der wird gerettet werden.

23Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt. 24Der Jünger steht nicht über seinem Meister und der Knecht nicht über dem Herrn. 25Es ist für den Jünger genug, wenn er wie sein Meister ist und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!

26So fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, was man nicht wissen wird. 27Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern. 28Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. 29Werden nicht zwei Spatzen für einen Groschen verkauft? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. 30Nun aber sind auch eure Haare auf dem Kopf alle gezählt. 31So fürchtet euch denn nicht; ihr seid wertvoller als viele Spatzen.

32Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. 33Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

34Meint nicht, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

35Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36Und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.

37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. 38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. 39Wer sein Leben findet, wird es verlieren; und wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.

Belohnung des Dienstes für Jesus

40Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. 42Und wenn jemand einen dieser Geringen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch: Es wird ihm nicht unbelohnt bleiben.“

11 Und es geschah, als Jesus diese Gebote an seine zwölf Jünger beendet hatte, ging er von dort weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

Jesu Zeugnis über den Täufer

2Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er zwei von seinen Jüngern 3und ließ ihm sagen: „Bist du der, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ 4Jesus antwortete ihnen: „Geht hin und sagt Johannes, was ihr seht und hört: 5Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; 6und selig ist, wer keinen Anstoß an mir nimmt.“

7Als diese aber weggegangen waren, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: „Warum seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Was wolltet ihr sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her bewegt? 8Oder warum seid ihr hinausgegangen? Wolltet ihr einen Menschen in feinen Kleidern sehen? Siehe, die Menschen, die feine Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. 9Oder warum seid ihr hinausgegangen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, er ist mehr als ein Prophet. 10Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: ‚Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.‘ 11Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von Frauen geboren worden sind, ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; aber der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. 12Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und Gewalttätige reißen es an sich. 13Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes. 14Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll. 15Wer Ohren hat zu hören, der höre!

16Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die am Markt sitzen und ihren Kameraden zurufen: 17‚Wir haben auf der Flöte gespielt, und ihr wolltet nicht tanzen; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr wolltet nicht weinen.‘ 18Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; da sagen sie: ‚Er hat einen Dämon.‘ 19Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; da sagen sie: ‚Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und ein Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!‘ Und die Weisheit muss sich von ihren Kindern rechtfertigen lassen.“

Wehruf über unbußfertige Städte

20Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten. 21„Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. 22Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts erträglicher gehen als euch. 23Und du, Kapernaum, die du erhoben worden bist bis an den Himmel, du wirst bis zum Totenreich hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, es würde noch heute bestehen. 24Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir.“

25Zu der Zeit sprach Jesus: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du solches den Weisen und Klugen verborgen und den Unmündigen offenbart hast. 26Ja, Vater; denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. 27Alle Dinge sind mir übergeben worden von meinem Vater. Und niemand kennt den Sohn außer dem Vater; und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. 28Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Jesus ist Herr über den Sabbat

12 Zu der Zeit ging Jesus am Sabbat über die Äcker; und seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen und zu essen. 2Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: „Siehe, deine Jünger tun, was man am Sabbat nicht tun darf.“ 3Er aber sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Begleiter hungerte? 4Wie er in das Gotteshaus ging und die Schaubrote aß, die ihm und seinen Begleitern nicht erlaubt waren zu essen, sondern allein den Priestern? 5Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und doch ohne Schuld sind? 6Ich sage euch aber, dass hier der ist, der größer ist als der Tempel. 7Wenn ihr aber wüsstet, was das bedeutet: ‚Ich habe Wohlgefallen an der Barmherzigkeit und nicht am Opfer‘, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt. 8Der Menschensohn ist auch Herr über den Sabbat.“

9Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. 10Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“ So hofften sie, ihn anklagen zu können. 11Aber er sprach zu ihnen: „Wer ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn dieses ihm am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und ihm heraushilft? 12Wie viel besser ist nun ein Mensch als ein Schaf! Darum darf man wohl am Sabbat Gutes tun.“ 13Da sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Und er streckte sie aus; und sie wurde wieder gesund wie die andere. 14Da gingen die Pharisäer hinaus und berieten darüber, wie sie ihn umbringen könnten.

Heilungen in Galiläa als erfüllte Prophetie

15Aber als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie alle 16und bedrohte sie, es nicht bekannt zu machen. 17So wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der spricht: 18„Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein Liebster, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Nationen das Gericht verkünden. 19Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme auf den Gassen nicht hören. 20Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Gericht zum Sieg hinausführt; 21und die Nationen werden auf seinen Namen hoffen.“

Heilung eines Besessenen – Lästerung des Geistes

22Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme wieder redete und sah. 23Und die Volksmengen entsetzten sich und sprachen: „Ist dieser nicht Davids Sohn?“ 24Aber als die Pharisäer es hörten, sprachen sie: „Er treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen.“ 25Jesus kannte aber ihre Gedanken und sprach zu ihnen: „Jedes Reich, wenn es mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, wenn sie mit sich selbst uneins sind, können sie nicht bestehen. 26Wenn nun der Satan den Satan austreibt, ist er mit sich selbst uneins; wie kann dann sein Reich bestehen? 27Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. 29Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken gehen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet und dann sein Haus ausraubt? 30Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

31Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird den Menschen nicht vergeben. 32Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.

33Entweder ist der Baum gut, dann sind auch seine Früchte gut; oder der Baum ist schlecht, dann sind auch seine Früchte schlecht. Denn an der Frucht erkennt man den Baum. 34Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr doch böse seid? Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über. 35Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz. 36Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. 37Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“

Das Zeichen Jonas

38Da antworteten einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: „Meister, wir würden gern ein Zeichen von dir sehen.“ 39Und er antwortete ihnen:

„Dieses böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen; und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen des Propheten Jona. 40Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein. 41Die Leute von Ninive werden auftreten am Tag des Gerichts mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt von Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona. 42Die Königin vom Süden wird auftreten am Tag des Gerichts mit diesem Geschlecht und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo.

Von der Rückker unreiner Geister

43Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Gebiete, sucht Ruhe und findet sie nicht. 44Dann spricht er: ‚Ich will wieder umkehren in mein Haus, aus dem ich gegangen bin.‘ Und wenn er kommt, so findet er es leer, gekehrt und geschmückt. 45Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, die schlimmer sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie dort; und es wird mit diesem Menschen später schlimmer, als es zuvor war. So wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.“

46Als er noch so zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden. 47Da sprach einer zu ihm: „Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden.“ 48Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm mitteilte: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ 49Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: „Siehe da, das sind meine Mutter und meine Brüder! 50Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und Mutter.“

Gleichnis vom Sämann

13 An demselben Tag ging Jesus aus dem Haus und setzte sich an den See. 2Und es versammelten sich große Volksmengen zu ihm, sodass er in ein Schiff stieg und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer. 3Und er redete vieles zu ihnen durch Gleichnisse und sprach: „Siehe, es ging ein Sämann aus, um zu säen. 4Und während er säte, fiel einiges an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf. 5Einiges fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. 6Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzeln hatte, verdorrte es. 7Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. 8Einiges aber fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, anderes sechzigfach und noch anderes dreißigfach. 9Wer Ohren hat zu hören, der höre!“

10Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: „Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse?“ 11Er antwortete und sprach: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben. 12Denn wer hat, dem wird gegeben, damit er die Fülle hat; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen, was er hat. 13Darum rede ich zu ihnen durch Gleichnisse. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; denn sie verstehen es nicht. 14Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die sagt: ‚Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht verstehen. 15Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und ihre Ohren hören schlecht, und ihre Augen schlummern, damit sie nicht mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.‘ 16Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören. 17Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

18So hört nun ihr dieses Gleichnis von dem Sämann: 19Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, dann kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät ist; das ist der, bei dem am Weg gesät ist. 20Bei dem aber auf den steinigen Boden gesät worden ist, das ist der, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt; 21aber er hat keine Wurzeln in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal oder Verfolgung erheben um des Wortes willen, so nimmt er sofort Anstoß. 22Bei dem aber unter die Dornen gesät worden ist, das ist der, der das Wort hört, und die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. 23Bei dem aber auf das gute Land gesät worden ist, das ist der, der das Wort hört und es versteht und dann auch Frucht bringt; und einer trägt hundertfach, ein anderer sechzigfach und ein weiterer dreißigfach.“

Gleichnis vom Unkraut im Acker

24Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: „Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. 26Als aber die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. 27Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: ‚Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?‘ 28Er sprach zu ihnen: ‚Das hat der Feind getan.‘ Da sagten die Knechte: ‚Willst du, dass wir hingehen und es ausjäten?‘ 29Er sprach: ‚Nein! Damit ihr nicht gleichzeitig den Weizen mit ausreißt, wenn ihr das Unkraut entfernt. 30Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und zur Zeit der Ernte will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zunächst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrennt; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.‘“

Gleichnis vom Senfkorn

31Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: „Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; 32das ist das kleinste unter allen Samen; wenn es aber heranwächst, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und in seinen Zweigen wohnen.“

Gleichnis vom Sauerteig

33Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: „Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.“ 34All dies redete Jesus durch Gleichnisse zu dem Volk, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, 35damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt wurde, der spricht: „Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen und will aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war.“

Sinn der Gleichnisse

36Da entließ Jesus die Volksmengen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: „Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.“ 37Er antwortete und sprach zu ihnen: „Der Menschensohn ist es, der guten Samen sät. 38Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Himmelreiches. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. 39Der Feind, der sie sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. 40Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird es auch am Ende dieser Welt gehen: 41Der Menschensohn wird seine Engel senden; und sie werden aus seinem Reich alle die sammeln, die Anstoß erregen und Unrecht tun, 42