Die Chroniken der Boundless - Dieter Kuczinski - E-Book

Die Chroniken der Boundless E-Book

Dieter Kuczinski

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Beschreibung

Die Boundless befindet sich am Rand der Großen Magellanischen Wolke –und gerät in den Einfluss eines unsichtbaren Phänomens. Die Crew hält es für ein Schwarzes Loch, doch bald wird klar, dass etwas ganz anderes dahintersteckt – eine uralte Falle, die seit Jahrtausenden funktioniert. Und je näher die Boundless kommt, desto deutlicher spürt die Mannschaft, dass ein Entkommen unmöglich ist. Captain Pawlow und seine Crew begreifen den Zweck des Geschehens, und ihnen offenbart sich eine schreckliche Erkenntnis, die sie erschüttert. Ein fesselnder Science-Fiction-Thriller in den Tiefen des Alls -- voller Spannung, Rätsel und tödlicher Begegnungen.

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Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Dieter Kuczinski
DIE CHRONIKEN DER BOUNDLESS
2. Raumstation Magellan
Science-Fiction-Thriller-Novelle
Die Serie
Impressum
Über den Autor
Drei Probleme
Kein Entkommen
Raumstation Magellan
Die Spende
Chromosomen gleich
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Dieter Kuczinski

DIE CHRONIKEN DER BOUNDLESS

2. Raumstation Magellan

Science-Fiction-Thriller-Novelle

Inhaltsverzeichnis

Die Serie ... 3

Impressum ... 4

Über den Autor ... 5

Logbuch ... 6

Drei Probleme ... 7-20

Kein Entkommen ... 21-34

Raumstation Magellan ... 35-41

Die Spende ... 42-63

Chromosomen gleich ... 63-73

Hier kommt ihr zu meiner Autorenseite ... 74

Die Serie

Die Boundless wurde gebaut, um Alpha Centauri zu erreichen.

Ein neuer Schiffsantrieb und eine unerschütterliche Crew sollten dies ermöglichen. Doch ein unerklärliches Ereignis brachte das Schiff und seine Mannschaft vom Kurs ab und warf es in einen Raumsektor, der in keiner Datenbank existiert.

Seit diesem Vorfall setzt die Boundless ihre Reise fort – immer weiter, tiefer und ohne Referenzpunkt.

Jede Novelle erzählt die Geschichte eines Abenteuers, eines Einsatzes und einer unberechenbaren Begegnung mit dem Unbekannten.

Captain Pawlow und seine Crew verstehen, dass das Universum etwas anderes ist, als es scheint.

Jede Entscheidung, die sie treffen, kann zum Verhängnis werden.

Die Boundless fliegt weiter – konsequent und zu allem bereit.

Impressum

© 2025 Dieter Kuczinski

Alle Rechte vorbehalten.

Verantwortlich für den Inhalt:

Dieter Kuczinski, Lönsstr.16

68623 Lampertheim

Deutschland

E-Mail: [email protected]

E-Book-Ausgabe 2025

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3565056835

Keine Vervielfältigung, Verbreitung oder

Übersetzung ohne schriftliche

Genehmigung des Autors.

Herstellung und Vertrieb: epubli GmbH, Berlin

Über den Autor

Dieter Kuczinski

lebt mit seiner Familie im südhessischen Lampertheim.

Neben seiner Leidenschaft für das Laufen über lange Distanzen widmet er sich dem Schreiben von Science-Fiction.

Seine Romane und Novellen erscheinen regelmäßig.

Logbuch – Boundless

Datum: 07.10. 2198 n. Chr.

Position: Galaxie Große Magellanische Wolke

Captain Pawlow

Wir befinden uns mit der Boundless am äußeren Rand der Großen Magellanischen Wolke. Wir wissen nicht, wie es uns hierher verschlagen hat. Wenn wir den Blick ins All richten, sehen wir die Milchstraße. Ihre Schönheit und Größe sind beeindruckend. Ihr Anblick erfüllt uns mit Demut.

Unsere Heimatgalaxie ist so weit entfernt, dass eine Rückkehr momentan aussichtslos erscheint. Vor wenigen Tagen mussten wir auf einem fremden Konstrukt um unser Leben kämpfen. Jetzt ist es ratsam, einen Ort zu suchen, an dem wir leben können und in Sicherheit sind.

Der Plan: diesen Ort, wenn wir ihn denn finden, als Heimatbasis nutzen und von dort aus Expeditionen starten.

Vielleicht finden wir irgendwann den entscheidenden Hinweis, wie die Boundless zurück nach Terra gelangen kann.

Logbuch-Eintrag – Captain Pawlow, Ende.

Drei Probleme

»Das können wir vergessen, wir werden nie wieder in die Milchstraße zurückgelangen«, rief Sulina Tamikor-Ant.

»Das sehe ich anders«, entgegnete Captain Janik Pawlow. »Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie wir hierher gelangt sind, hm?«

Sulina schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, nein, Sir, aber jetzt, wo Sie es sagen, wird mir einiges klar.«

»Genau das ist der Knackpunkt«, rief Max Gerling, der Funker, und lehnte sich in seinem Kontursessel zurück. Er hatte immer wieder über Tage hinaus versucht, ein Signal oder einen Funkspruch zu empfangen, doch alle Bemühungen waren vergebens gewesen.

»Ich breche es mal herunter«, sagte Gerling, stand auf und lief in Richtung Panoramaschirm. »Commander, könnten Sie unsere Position hier veranschaulichen?« Er zeigte auf den Schirm.

»Sicher, kein Problem«, bestätigte Mombolo mit seiner tiefen Stimme. »Bitteschön.«

»Sehen Sie, Sulina«, meinte Gerling weiter. »Wenn wir hierhergekommen sind, kommen wir auch wieder zurück. Das heißt, es gibt eine Möglichkeit. Das wollte ich damit sagen.«

Auf der Brücke der Boundless war die Stimmung gedrückt.

Kein Wunder, denn das Schiff befand sich rund einhunderttausend Lichtjahre von der Heimatgalaxie entfernt. Auf dem Panoramaschirm war eine Darstellung zu sehen, die drei Galaxien umfasste, denn die Kleine Magellanische Wolke war ebenfalls dabei.

Ein grüner Pfeil markierte ihre jetzige Position.

»Legen Sie die Ansicht auf den Holo-Tisch, Mombolo«, befahl Pawlow. »In 3-D ist es anschaulicher.«

»Aye, Sir, sofort.« Der Steuermann fuhr sich über seine kurzen, gekräuselten Haare und betätigte ein paar Schaltungen. Er lief in die Mitte der halbrunden Zentrale und stellte sich vor den Tisch.

Pawlow, Sulina und Gerling kamen dazu und verteilten sich. Der Holo-Tisch war kreisrund, und es war möglich, auf ihm alles dreidimensional darzustellen, was mit der Boundless und ihrer Umgebung zu tun hatte. Selbstverständlich konnte man auf der Platte auch alles in 2-D abbilden.

»So, wie ich das sehe, haben wir drei größere Probleme!«, schallte es aus der Richtung des paschukischen Wasserbehälters.

Leika, die zwölf Zentimeter kleine Mikrowissenschaftlerin, die den Helm ihres Anzuges geöffnet hatte, kam herübergeflogen. Sie landete zielsicher auf dem matt-silbernen Rahmen des Holo-Tisches und stemmte ihre Hände in die Hüften.

»Miss Salomon, wir haben Sie gar nicht kommen sehen. Ich dachte, Sie wären im Maschinenraum«, sagte Pawlow freundlich.

»Das war ich auch bis vor Kurzem, und dazu gibt es noch ein paar Dinge zu sagen, aber zuerst zu unseren drei Problemen, Sir – wenn ich darf.«

»Sicher, Miss Salomon, wie könnte ich Ihnen etwas abschlagen«, meinte Pawlow lächelnd.

Leika verbeugte sich leicht und lächelte zurück.

»Danke, Captain, und jetzt sehen Sie alle mal auf den grünen Pfeil. Wo befindet er sich?«

»Auf unserer jetzigen Position«, antwortete Gerling.

»Schon klar«, entgegnete Leika. »Aber wo genau?«

Alle sahen auf die 3-D-Darstellung. Es war still in der Zentrale. Nur das sanfte Blubbern des Wassers im Paschuke(n)-Behälter war zu hören und das leise Summen der Elektronik – sonst nichts.

»Oh ... ja, jetzt weiß ich, worauf Sie hinauswollen«, rief Sulina. »Sie meinen die Position im Verhältnis zu dieser kleinen Galaxie.«

Leika nickte. »Genau«, meinte sie nüchtern. »Nennen wir es Problem Nummer eins.«

Pawlow stützte sich auf den Tisch und grunzte.

»Shit, wir befinden uns am Rand von Magellan. Aber auf der abgewandten Seite – in Richtung zur Milchstraße.«

»Oh«, stieß Mombolo hervor. »Das bedeutet, wir müssen diese Galaxie durchqueren.«

»Bingo, na toll«, rief Gerling. »Und was machen wir jetzt?«

»Jetzt kommen wir zu Problem Nummer zwei«, dirigierte Leika.

»Wenn wir mit der Boundless die Strecke bis zu unserer Milchstraße zurücklegen wollten, bräuchten wir, ich sag’s mal salopp, eine Ewigkeit. So lange können wir sowieso nicht im Hyperraum bleiben. Keine Chance, dazu fehlt uns die Energie. Wir stehen noch am Anfang mit dieser Technik. Vergessen Sie nicht, wir hatten ursprünglich den Auftrag, nach Alpha Centauri zu fliegen.«

»Wir sind aber hierhergekommen, und das ist Fakt«, sagte Sulina aufgebracht. Man spürte, dass sie wütend war wegen dieser verzwickten Situation. »Also gibt es auch einen Weg zurück, basta!«, sie hieb mit der flachen Hand auf die Holo-Platte des Tisches.

»Ein Wurmloch?«, warf Mombolo fragend ein.

»Möglicherweise«, meinte Pawlow und kratzte sich über seinen Dreitagebart.

»Oder was vollkommen anderes. Etwas, das wir gar nicht auf der Rechnung haben«, warf Gerling ein.

»Und Problem Nummer drei?«, fragte Sulina, die sich wieder beruhigt hatte und ihren Zopf zurechtzog.

»Wie alt sind Sie?«, antwortete Leika mit einer Gegenfrage und flog auf den Holo-Tisch.

»Lockere zweiunddreißig«, verriet die Lotsin. »Aber warum ...«

»Und wie alt sind zum Beispiel Ihre Eltern oder Ihre Freunde auf der Erde?«, unterbrach die kleine Wissenschaftlerin sie.

»Also ...«

»Ich meine jetzt, in diesem Moment. Verstehen Sie?«

»Verdammt, stimmt! Ich weiß, was Sie sagen wollen, Miss Salomon«, sagte Pawlow.

»Und ... haben Sie darauf eine Antwort?«, fragte Gerling ungeduldig.

»Nein! Und ich habe die Befürchtung, dass sich das so schnell nicht ändern wird«, sagte Leika.

»Dann fragen wir doch mal YLA, was er von der Situation hält«, rief Pawlow in die Runde.

»Gute Idee«, sagte Gerling und lief an das Becken, in dem der Paschuke schon aufgeregt herumschwamm. Als er den Funker sah, kam das fischähnliche Wesen sofort an die Scheibe geschwommen.

Die anderen kamen heran und stellten sich dazu.

Der Paschuke vollführte wieder diese faszinierenden Körperbewegungen, die mit den sich ändernden Farben einhergingen. Eine Kamera im Inneren des Wasserbehälters nahm alles auf und übersetzte die Bewegungen in die menschliche Sprache.

Leika hatte mit den Zwillingsbrüdern Hogar und Gunnar Lynch damit ein technisches Meisterwerk erschaffen – und das in kurzer Zeit.

»Hallo zusammen, endlich können wir uns ohne Umstände unterhalten«, sagte YLA.

»Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass ich jeden hier nur mit seinem Vornamen anspreche. Wir Paschuken sind das so gewohnt. Da Sie meinen vollständigen Namen kennen, dürften Sie Verständnis dafür haben.«

Er ließ seine seitlichen Flossen schnell hin- und herflattern, ähnlich wie bei einem Kolibri.

Verdutzt blickten Pawlow und die anderen auf die Bewegungen.

YLA sah ihre erstaunten Blicke.

Ein Rauschen kam aus dem Translator, was sich später einmal als ein Räuspern herausstellen sollte.

»Ich habe bemerkt, dass Sie etwas irritiert sind wegen meiner Flossen, die sich so schnell bewegten«, meinte YLA.

»Ja, das stimmt, wir ...«

»Schon gut«, unterbrach der Paschuke den Captain. »Das, was Sie gesehen haben, war ein Lachen. Es ist so, dass wir Emotionen oft über die Flossen zur Geltung bringen. Aber das werden Sie schnell lernen.«

Na, da bin ich mal drauf gespannt, dachte Sulina amüsiert.

»Da ich alles, was hier in der Zentrale gesprochen wird, gut verstehen kann, habe ich die Unterhaltung am HT (Holo-Tisch) mitgehört. Sie sprachen von drei Problemen.«

»Ja, YLA«, meinte Mombolo und schritt ein wenig nach vorne. »Was ist Ihre Meinung?«

Der Paschuke drehte sich ein paarmal blitzschnell um die eigene Achse.

»Problem Nummer drei, die Sache mit der Zeit«, sagte er, »ist im Moment nicht zu beantworten. Wir sind nicht gealtert und scheinbar gesund. Es ist nichts Gravierendes mit uns geschehen.

Abgesehen von dem Vorfall auf dem Atomium-Konstrukt.«

»Das stimmt«, warf Gerling ein. »Nur, dass ich fast draufgegangen wäre.«

»Fast ist nicht ganz«, frotzelte Leika.

»Und knapp daneben ist auch vorbei«, stichelte Sulina.

»Schluss mit dem Theater. Wir leben, Punkt«, unterbrach Pawlow die aufkommende Kabbelei.

Die Flossen YLAs flatterten hin und her.

»Hören Sie auf zu lachen, YLA«, meinte Pawlow, der selber ein Schmunzeln auf dem Gesicht hatte.

»Sehen Sie, wie schnell Sie unsere Körpersprache lernen, Captain?«, rief YLA und lachte wieder.

»Mein Vorschlag wäre«, warf Mombolo in die Runde, »dass wir uns zuerst einmal ein Ziel suchen. Hier herumzuhängen, bringt uns nicht weiter. Wir brauchen eine Art Stützpunkt, ein vorläufiges Zuhause, wo wir überleben können.« Er stemmte seine mächtigen Hände in die Hüften, dann blickte er einen nach dem anderen an.

»Und in Sicherheit sind«, warf Gerling ein. »Alles Weitere ist zweitrangig.«

»So ist es«, meinte Pawlow. »Gehen wir noch mal an den HT.«

»Am besten ein Sternensystem, das einen bewohnbaren Planeten besitzt«, sagte Sulina und trat an den runden Tisch.

»Schauen wir uns erst einmal die nähere Umgebung an«, schlug Gerling vor.

Pawlow nickte, nahm die in einer Halterung steckende Pointer-Fingerkuppe und steckte sie sich auf den Finger. Ein kurzes Brummen war zu hören, der Captain ließ eine 3-D-Grafik entstehen, die einen kugelförmigen Bereich von 50 Lichtjahren Durchmesser zeigte. Es war ein planetarischer Nebel zu sehen, der die Form einer Hibiskusblüte hatte. Viele rote Zwerge, blaue Riesen und eine ungewöhnlich hohe Anzahl sonnenähnlicher Himmelskörper. Pawlow drehte das Sternenareal um die eigene Achse und ließ es in verschiedenen Winkeln rotieren. Dann zoomte er heran.

»G-Sterne suchen«, befahl er der HT-KI und beugte sich etwas vor.

Ein grünliches Schimmern legte sich wie eine Glocke über die gesamte Ansicht.

»Abtasten, Spektralanalyse.«

Das Summen wurde lauter, und die Crew blickte gespannt auf die Darstellung. Nach einer halben Minute war der Spuk vorbei, und das grüne Leuchten verschwand.

»Da«, sagte Leika und zeigte auf zwei blinkende Sterne, die relativ nahe bei ihrer Position lagen. »Das sind Typ-G-Sonnen.«

»Sie liegen weit auseinander, mehr als 30 Lichtjahre«, sagte Sulina. Dann schaute sie sich die Daten auf der Tischplatte an, über der die Holografie schwebte.

»Wir sehen nicht alle Planeten, die diese beiden Systeme haben«, erklärte Leika. »Das ist von hier aus unmöglich. Aber anhand der Radialbewegung der Sterne lässt es sich errechnen.« Sie gab den entsprechenden Befehl in den Tisch ein.

»Da haben wir es schon: Der uns nähere Stern hat leider nur einen einzigen Planeten. Aber der liegt in der habitablen Zone. Er hat ungefähr die Masse der Erde.«