Die drei ???, Geisterstadt (drei Fragezeichen) - Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer - E-Book

Die drei ???, Geisterstadt (drei Fragezeichen) E-Book

Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer

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Beschreibung

Über Nacht wird aus harmlosen Skiferien in den Bergen eine gefährliche Suche im Kriminalfall Oames. Der Gastgeber der drei ???, der berühmte Spieleverleger Michael Julius Oames, ist entführt worden. Die Kidnapper fordern eine Million Dollar. Eine Menge Geld, finden Justus, Peter und Bob und beschließen, der Polizei von Lake Tahoe unter die Arme zu greifen. Kann Oames' Vergangenheit Licht in die Sache bringen? Da stoßen sie auf eine heiße Spur. Sie führt direkt in eine Geisterstadt.

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Seitenzahl: 154

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Geisterstadt

erzählt von Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer

Kosmos

Umschlagillustration von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)

Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage

der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 - 24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele weitere Informationen zu unseren Büchern, Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und Aktivitäten finden Sie unter www.kosmos.de

© 1995, 2011 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten.

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

Based on Characters by Rober Arthur.

ISBN 978-3-440-12923-4

Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Tante Mathilda ist verschwunden

Justus merkte sofort, dass etwas nicht stimmen konnte, als er die Klinke herunterdrückte. Verwundert grapschte er in der rechten Hosentasche nach seinem Schlüssel und schloss die Haustür auf. Es roch intensiv nach gebratenem Fleisch. Er stürzte in die Küche, warf den Blumenstrauß auf den Tisch und öffnete den Backofen, vor dem ein angekokeltes, rauchendes Geschirrtuch hing. Heißer Qualm und beißender Gestank schlugen ihm ins Gesicht. Mit einigen raschen Handbewegungen versuchte er, den Rauch zu verteilen, aber immer neue Schwaden drangen ihm entgegen. Er bekam das Geschirrtuch zu fassen und warf es in hohem Bogen in die Spüle. Er wandte sich ab und atmete tief durch, dann hielt er sich die Nase zu und fingerte mit der anderen Hand nach einem zweiten Tuch, das neben dem Geschirrschrank an der Wand hing. Er bückte sich, griff, ohne etwas zu sehen, in den Ofen, bekam einen Henkel zu fassen und zog daran. Die alte Eisenpfanne kam zum Vorschein. Mit einem geschickten Handgriff hob er sie heraus. Durch den Qualm sah er einen total verkohlten Braten. Er stellte das schwere Ding auf die Ablage neben der Spüle, schaltete den Ofen ab und öffnete das große Fenster.

»Puuuh.« Justus fuhr mit der Hand über die Stirn. Der Braten dampfte noch immer und erinnerte stark an ein stinkendes Stück Holzkohle. Verwundert sah er sich in der verrauchten Küche um. Zweimal hatte ihm Tante Mathilda eingeschärft, auch ganz bestimmt pünktlich um sieben Uhr zum Abendessen daheim zu sein. Weil es wie jedes Jahr am Valentinstag Rinderbraten gab – eine gute alte Tradition in der Familie Jonas. Und nun war sie selbst nicht da.

Mit spitzen Fingern zog er an einer Ecke des verkokelten Geschirrtuchs, das in dem Becken lag. Nach den rabenschwarzen Brandflecken zu urteilen, hatte nicht viel gefehlt und es hätte Feuer gefangen. Noch einmal wischte er sich den Schweiß ab.

Dann ging er langsam in den Flur. Er schloss die Küchentür hinter sich, wie es Tante Mathilda tat, wenn sie Fisch zubereitete und nicht wollte, dass der Geruch durchs ganze Haus zog. Durch den Spalt der Wohnzimmertür fiel ein schmaler Lichtstrahl. »Seid ihr da?«, hörte er sich überflüssigerweise fragen. Es blieb still im Haus. Tante Mathilda musste das Haus verlassen haben, sonst wäre die Tür nicht versperrt gewesen. Nachdenklich kehrte er in die Küche zurück. Der Rauch zog langsam durch das große Fenster ab. Erst jetzt sah er die Teller und Gläser neben der Spüle. Obenauf lag benutztes Besteck. Seltsam, dachte Justus und schloss das Küchenfenster. Dann ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Normalerweise war es Onkel Titus’ Aufgabe, nach dem Mittagessen das Geschirr abzuwaschen. Heute aber war er schon in aller Herrgottsfrühe nach Santa Barbara gefahren, um Mr Eagleburger zu treffen, einen befreundeten Antiquitätenhändler. Titus Jonas betrieb seit Jahren einen florierenden Altwarenhandel samt Schrottplatz in Rocky Beach.

Justus sah auf die Uhr. Es war kurz nach halb acht. Um sieben hatte auch Onkel Titus zurück sein wollen. Und Tante Mathilda? Warum war sie weggegangen und hatte den Braten im Ofen vergessen? Noch einmal fiel sein Blick auf das Geschirr. Zu Mittag gegessen hatte Tante Mathilda noch. Und dann? Justus zupfte an seiner Unterlippe, wie immer, wenn er angestrengt nachdachte. Als er am Morgen mit Bob und Peter aufgebrochen war, um im Park von Rocky Beach beim Einpacken der Rosenstöcke zu helfen, die vor dem plötzlichen Wintereinbruch geschützt werden mussten, war keine Rede davon gewesen, dass sie das Haus bei dem kalten Schmuddelwetter verlassen wollte.

Abrupt stand er auf und ging zum Telefon im Flur. Vielleicht hatte Tante Mathilda eine Nachricht hinterlassen.

Aber der Block war leer. Der Anrufbeantworter im Wohnwagen, schoss es Justus durch den Kopf. Mit seinen Freunden Peter Shaw und Bob Andrews betrieb Justus in der gemeinsamen Freizeit ein erfolgreiches Detektivbüro. Ein Campingwagen beherbergte die mit Computer, Fotolabor und Anrufbeantworter ausgestattete Zentrale der drei ???, der in einem Winkel des Schrottplatzes stand. Er selber war Erster Detektiv, Peter Zweiter Detektiv und Bob war für Archiv und Recherchen zuständig.

Justus nahm das Piepsgerät aus der Hosentasche, mit dem der Anrufbeantworter fernabgehört werden konnte, und wählte zügig die Nummer.

»Hallo«, hörte er die atemlose Stimme von Onkel Titus, »hallo, hier Titus Jonas. Ich bin auf der Suche nach Mathilda, Tante Mathilda«, sagte Onkel Titus, der wie viele Menschen nur ungern auf einen Anrufbeantworter sprach und sich dann immer etwas unbeholfen ausdrückte. »Mathilda wollte den ganzen Nachmittag zu Hause sein. Ich habe es schon drei Mal versucht. Justus oder ein anderer von euch, wenn ihr kommt, ruft hier bei Mr Eagleburger an.« Es klickte in der Leitung. Justus ließ den Hörer langsam auf die Gabel gleiten und fuhr sich durch seine kurz geschnittenen Haare. Auf einer Kartonkarte an der Wand waren verschiedene Nummern aufgeführt. Eagleburger: 562–786.

Der Antiquitätenhändler meldete sich sofort. »Hier spricht Justus Jonas«, Justus zögerte kurz, »ich bin auf der Suche nach meinem Onkel Titus. Ist er noch bei Ihnen?« Die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung verneinte. Vor einer guten Stunde sei er aufgebrochen, ziemlich aufgeregt, weil er seine Frau nicht habe erreichen können.

»Danke«, murmelte Justus und legte auf. Mechanisch wählte er Bobs Nummer. Mrs Andrews war am Apparat. Auch sie wusste nichts von Tante Mathilda und holte ihren Sohn ans Telefon.

»Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Bob seinen Freund, »ich fahre bei Peter vorbei, und wir kommen zu euch.«

Ratlos sah sich Justus im Flur um. Seit er ein kleiner Junge war, lebte er bei Tante Mathilda und Onkel Titus. Einmal, ging es ihm plötzlich durch den Kopf, hatte sie ihn nicht vom Kindergarten abgeholt. Er hatte gedacht, sie komme nie mehr wieder. Und ein anderes Mal war er im Drugstore zwischen den hohen Regalen verloren gegangen. Ganz laut hatte er nach seiner Tante geschrien, bis sie endlich zwischen den großen Gurkenfässern wieder aufgetaucht war.

Quietschende Bremsen rissen ihn aus seinen Gedanken. Er sprang zur Tür, aber noch ehe er sie erreichte, stürmte Onkel Titus herein.

»Hallo, Junge«, sagte er mit ernster Miene, »ist Mathilda aufgetaucht?«

Justus schüttelte den Kopf. »Sie hat den Braten vergessen«, begann er langsam.

»Das ist doch jetzt das Geringste«, antwortete Onkel Titus und warf seinen Hut auf die Ablage.

»Im Ofen vergessen, meine ich. Ganz schwarz ist er geworden, und die Küche war voll Rauch. Ein Geschirrtuch hatte schon fast …«

»Waaas?« Onkel Titus riss die Augen auf, und sein schwarzer Schnurrbart zitterte. »Deshalb riecht es hier so komisch.« Er stutzte und fuhr nervös mit der flachen Hand über das ganze Gesicht. »Es ist irgendetwas passiert. Ich weiß genau, irgendetwas muss passiert sein.«

»Komm erst mal in die Küche.« Justus zog ihn am Oberarm. Die Blumen lagen noch immer auf dem Tisch. Justus nahm ein Glas aus dem Schrank und wässerte sie ein. »Sie muss überstürzt aufgebrochen sein«, sagte er geschäftsmäßig. »Sonst hätte sie das Geschirr abgewaschen und ganz bestimmt das Fleisch aus dem Ofen genommen.«

»Oder sie dachte, sie kommt gleich wieder«, fuhr Onkel Titus fort. Er hatte sich wieder etwas beruhigt. »Wir waschen erst mal das Geschirr ab«, schlug er vor.

Mit einem traurigen Blick beförderte Onkel Titus Braten und Geschirrtuch in den Mülleimer. Dann machten sie sich gemeinsam über das schmutzige Geschirr her. Dabei sprachen sie kein Wort. Im Handumdrehen waren sie fertig.

»Hast du Hunger?«, fragte Justus schließlich. Dieses Schweigen machte ihn nervös.

Onkel Titus schüttelte den Kopf. »Und du?« Justus hatte zwar Hunger, empfand es aber als unpassend, zuzugeben, dass sein Magen ganz schön knurrte. Das Klingeln an der Tür ersparte ihm die Antwort. Mit einem lauten »Hallo« traten Bob und Peter ein. Sie begrüßten Onkel Titus mit Handschlag und ließen sich am Küchentisch nieder.

»Riecht irgendwie seltsam bei euch«, stellte Peter fest.

»Der Rinderbraten ist verkohlt«, antwortete Justus. »Tante Mathilda hat ihn im Ofen vergessen. Wenn ich später gekommen wäre –« Er beendete den Satz nicht.

»Wollt ihr was trinken?«, wechselte Onkel Titus das Thema. »Ich mach’ uns einen Tee.« Er sah verstohlen auf die Uhr, dann nahm er den Teekessel vom Herd und setzte Wasser auf. »Das passt gar nicht zu Mathilda«, sagte er unvermittelt. »Deshalb mache ich mir auch solche Sorgen.« Er brach ab und zuckte mit den Schultern.

Niemand sagte ein Wort, bis der Kessel pfiff. Onkel Titus fuhr richtig hoch.

»Lassen Sie, Mr Jonas.« Bob stand auf und goss das kochende Wasser in eine Kanne. Dann stellte er vier Tassen auf den Tisch.

»Vielleicht ist sie bei ihrer besten Freundin«, meinte Peter, dem die Stille unangenehm war.

»Emily!«, rief Justus. »Natürlich. Ich rufe bei Emily an. Darauf hätten wir schon längst kommen können.«

»Hab’ ich schon«, unterbrach Onkel Titus den Enthusiasmus seines Neffen. »Niemand da.«

»Trotzdem.« Justus wollte so schnell nicht aufgeben. »Ich versuch’s noch mal.«

Er ging in den Flur und fuhr mit dem Finger über die Kartonkarte, bis er an der gesuchten Nummer angekommen war: 235–576.

»Lass mich.« Onkel Titus stand hinter ihm und nahm ihm den Hörer aus der Hand. Er wählte hastig. »Titus Jonas«, rief er ins Telefon. »Emily, bist du’s? Ich suche Mathilda. Sie ist – Was?« Onkel Titus’ Schnurrbart zitterte. »Unfall?« Er wurde blass, und Justus bekam feuchte Hände. Peter und Bob standen jetzt auch im Flur und warfen Justus fragende Blicke zu.

»Was ist denn los?«, wollte Justus wissen.

»Pst!« Onkel Titus machte bloß eine abwehrende Handbewegung und hörte weiter angespannt zu. »Im Krankenhaus. Ich verstehe. Gut. Danke … Ääh … Und gute Besserung.«

Onkel Titus drückte mit dem Zeigefinger die Gabel herunter, behielt den Hörer aber in der Hand, während er sich zu den Jungs umdrehte. »Das war Emilys Nichte. Emily hatte einen Unfall im Haus. Statt den Krankenwagen anzurufen, alarmierte sie Mathilda.« Er lächelte sanft. »Das hat deine Tante offenbar ziemlich durcheinandergebracht.«

»Da kenne ich noch andere«, unterbrach Justus seinen Onkel.

»Sei nicht frech«, sagte er streng, kam dann aber zur Hauptsache. »Jedenfalls ist Emily etwa gegen drei Uhr ins Krankenhaus gekommen, und Mathilda weicht seither nicht von ihrer Seite.« Er zuckte die Schultern. »Fragt mich nicht, warum sie nicht angerufen hat. Emilys Nichte hat ihrer Tante das Notwendigste zusammengepackt und fährt jetzt selber hin.« Er begann eine Nummer zu wählen. »Und ich sage im Krankenhaus Bescheid, dass ich Mathilda abholen komme.«

Keine zwei Minuten später war er aus dem Haus. Nicht ohne den Jungs einen klaren Auftrag erteilt zu haben: Sie sollten sich ums Abendessen kümmern.

»Spaghetti«, entschied Justus. »Das ist nämlich das Einzige, was ich wirklich kann.«

Peter holte einen großen Topf aus dem Schrank. »Kommen die Nudeln in heißes oder in kaltes Wasser?«, wollte er wissen. Justus und Bob hatten die Antwort wie aus einem Munde parat, und Peter musste einen Kurzlehrgang über die richtige Konsistenz italienischer Nudeln und die Zusammensetzung einer schmackhaften Gemüsesoße über sich ergehen lassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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