Die Erfindung der Schwüre und Eide - Lutz Spilker - E-Book

Die Erfindung der Schwüre und Eide E-Book

Lutz Spilker

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seit Anbeginn der Zivilisation haben Menschen feierliche Schwüre und Eide geleistet, um Wahrhaftigkeit, Treue und Verpflichtungen zu bekräftigen. Doch wie haben sich diese Praktiken entwickelt? Welche Rolle spielten Religion und Gesellschaft dabei, und welche Bedeutung haben sie in der heutigen Zeit? In ›Die Erfindung der Schwüre und Eide‹ beleuchtet der Autor die faszinierende Geschichte dieser uralten Traditionen. Von den ersten rituellen Schwüren im alten Mesopotamien und Ägypten über die religiösen Eide des Judentums, Christentums und Islams bis hin zu den politischen und rechtlichen Gelübden in der modernen Welt – dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Evolution und Bedeutung des Schwörens. Erfahren Sie, wie Schwüre im antiken Griechenland und Rom als unverzichtbare Elemente in sozialen, politischen und militärischen Kontexten fungierten. Entdecken Sie die Macht der Kirche im Mittelalter, die Eide zur Sicherung von Loyalität und Glauben fest in die Gesellschaft integrierte. Verstehen Sie die ethischen und moralischen Implikationen, die der Missbrauch von Eiden, bekannt als Meineid, mit sich bringt. Dieses Buch ist eine Einladung, die tief verwurzelten Traditionen und die fortwährende Relevanz von Schwüren und Eiden zu erkunden. Es zeigt auf, wie diese Praktiken unsere Gesellschaften geprägt haben und weiterhin eine zentrale Rolle spielen, sei es in Gerichtssälen, politischen Zeremonien oder persönlichen Versprechen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Betrachtung

von

Lutz Spilker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE ERFINDUNG DER SCHWÜRE UND EIDE

WAHRHEIT, ZEUGNIS UND VERSPRECHEN 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Softcover ISBN: 978-3-384-26217-2

Ebook ISBN: 978-3-384-26218-9

 

© 2024 by Lutz Spilker

https://www.webbstar.de

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

 

Die im Buch verwendeten Grafiken entsprechen denNutzungsbestimmungen der Creative-Commons-Lizenzen (CC).

 

Sämtliche Orte, Namen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind daher rein zufällig, jedoch keinesfalls beabsichtigt.

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, sind ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors oder des Verlages untersagt. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

 

Inhalt      5

Vorwort      11

Schwur      11

Eid      12

Einführung: Der Ursprung des Schwörens - Überblick und Bedeutung von Schwüren und Eiden      17

Schwüre im alten Mesopotamien - Die ersten dokumentierten Schwüre und ihre gesellschaftliche Rolle      21

Ägyptische Schwüre und göttliche Verpflichtungen - Schwüre im Kontext des ägyptischen Pantheons und der Pharaonen      25

Die Rolle von Schwüren im antiken Griechenland - Religiöse und gesellschaftliche Schwüre bei den alten Griechen      29

Römische Eide und das Imperium - Militärische und politische Schwüre im Römischen Reich      33

Biblische Schwüre im Judentum - Schwüre und Eide im Alten Testament      38

Christliche Eide im Mittelalter - Der Einfluss der Kirche auf die Praxis des Schwörens      42

Schwüre und Eide in der islamischen Tradition - Vorschriften und Bedeutungen im Koran und der Scharia      47

Mittelalterliche Rituale und Feudalismus - Schwüre zwischen Vasallen und Lehnsherren      52

Der Eid des Hippokrates und medizinische Ethik - Historische und moderne Perspektiven      57

Schwüre in der Renaissance und Reformation - Veränderungen und Kritik an der Praxis des Schwörens      63

Humanismus und die Wiederbelebung antiker Ideale      63

Religiöse Erneuerung und Kritik an kirchlichen Praktiken      64

Politische und gesellschaftliche Auswirkungen      65

Schwüre und die Wissenschaft      66

Schwüre in der frühen Neuzeit - Entwicklung in europäischen Staaten      69

Politische Stabilität und Loyalitätseide      69

Religiöse Eide und der Einfluss der Aufklärung      70

Schwüre und die Wissenschaft      71

Juristische Eide und die Entwicklung des Rechtswesens      72

Der Eid in der amerikanischen Revolution - Die Bedeutung von Eiden in der Gründungszeit der USA      75

Eide als Mittel zur Sicherung der Loyalität      75

Der Unabhängigkeitseid und die Verfassung      76

Eide in der Armee und im öffentlichen Dienst      77

Die Bedeutung religiöser und moralischer Überzeugungen      77

Die Kritik an Eiden und die Prinzipien der Aufklärung      78

Politische Eide und Verfassungen - Eide in modernen Staaten und ihre rechtliche Relevanz      80

Die Natur des politischen Eides      80

Der Verfassungseid in verschiedenen Ländern      81

Eide und die Sicherung der Rechtsstaatlichkeit      81

Die ethische Dimension politischer Eide      82

Herausforderungen und Kritik      82

Eide im globalen Kontext      83

Militärische Eide im 19. und 20. Jahrhundert - Schwüre von Soldaten und Offizieren      85

Die napoleonischen Kriege und der Wandel der Treue      85

Der preußische Militärdienst und der Eid auf den Kaiser      86

Der Erste Weltkrieg und die neuen Herausforderungen      86

Der Zweite Weltkrieg und die ideologischen Schwüre      86

Der Kalte Krieg und die neue Bedeutung des militärischen Eides      87

Der militärische Eid und die moderne Welt      88

Juristische Schwüre und der Gerichtssaal - Eide von Zeugen und Juroren      89

Historische Ursprünge juristischer Eide      89

Die Rolle von Zeugen      90

Die Verantwortung der Juroren      91

Juristische Eide in verschiedenen Rechtssystemen      91

Der Meineid: Ethische und rechtliche Implikationen - Beispiele und Konsequenzen des Schwurbruchs      94

Historische Beispiele des Meineids      94

Ethische Implikationen des Meineids      95

Rechtliche Konsequenzen des Meineids      95

Der Meineid in der modernen Zeit      96

Schwüre und Eide in multireligiösen Gesellschaften - Anpassungen und Alternativen in einer pluralistischen Welt      99

Die Herausforderung der Vielfalt      99

Anpassungen und alternative Formen      100

Rechtliche und gesellschaftliche Implikationen      101

Praktische Beispiele und Modelle      101

Moderne religiöse Schwüre - Fortbestand und Wandel religiöser Schwüre heute      104

Der Fortbestand traditioneller Schwüre      104

Wandel und Anpassung an moderne Werte      105

Religiöse Schwüre im interreligiösen Dialog      106

Die Bedeutung religiöser Schwüre in der modernen Gesellschaft      107

Herausforderungen und Kontroversen      107

Persönliche Schwüre und Rituale - Schwüre im Alltag und in zwischenmenschlichen Beziehungen      110

Der Schwur als Vertrauensbasis      110

Ehegelübde und romantische Versprechen      111

Freundschaftsgelübde und Bruderschaften      111

Rituale und Symbolik in persönlichen Schwüren      113

Ethische Implikationen und die Verantwortung von Schwüren      114

Persönliche Schwüre im digitalen Zeitalter      114

Der Schwur im digitalen Zeitalter - Die Bedeutung von Eiden und Schwüren in einer zunehmend digitalen Welt      116

Ethische Betrachtungen und der Einfluss von Schwüren - Die moralische Dimension und die Rolle von Eiden in der modernen Ethik      121

Ein ethisches Fundament      121

Die Rolle von Schwüren in der modernen Gesellschaft      122

Ethische Herausforderungen und der Meineid      123

Schwüre und die pluralistische Gesellschaft      123

Die Zukunft der Schwüre in der Ethik      124

Zukünftige Entwicklungen: Schwüre und Eide in einer globalisierten Welt - Schwüre im Kontext der Globalisierung      126

Die Rolle der Kultur in einer globalisierten Welt      126

Technologische Innovationen und digitale Schwüre      127

Ethische Überlegungen und globale Normen      128

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit      129

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen - Reflexion über die Bedeutung und den Fortbestand von Schwüren und Eiden      131

Die Ursprünge und ihre Entwicklung      131

Religiöse und gesellschaftliche Bedeutungen      132

Moderne Entwicklungen und Herausforderungen      133

Die moralische Dimension und die Zukunft      133

Über den Autor      136

In dieser Reihe sind bisher erschienen      137

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer

Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die

Hoffnung ihrer Kinder.

 

Dwight D. EisenhowerDwight David ›Ike‹ Eisenhower (* 14. Oktober 1890 in Denison, Texas, als David Dwight Eisenhower; † 28. März 1969 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer General of the Army und während des Zweiten Weltkriegs Supreme Commander der Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force (SHAEF) in Europa. Als Politiker der Republikanischen Partei war Eisenhower von 1953 bis 1961 der 34. Präsident der Vereinigten Staaten.

Vorwort

 

Die Etymologie der Begriffe ›Schwur‹ und ›Eid‹ bietet interessante Einblicke in die sprachlichen und kulturellen Entwicklungen, die zur Entstehung dieser wichtigen Konzepte geführt haben.

 

Schwur

Der Begriff ›Schwur‹ stammt aus dem Althochdeutschen ›swuor‹ und ist verwandt mit dem altsächsischen ›swar‹ und dem altenglischen ›swearu‹. Diese Begriffe gehen letztlich auf die indogermanische Wurzel ›*swer-‹ zurück, die ›schwören‹ oder ›einen Eid ablegen‹ bedeutet. Die genaue Bedeutungsentwicklung lässt sich wie folgt skizzieren:

 

Indogermanische Wurzel ›*swer-‹: Die indogermanische Wurzel bedeutete ursprünglich ›schwören‹ oder ›einen heiligen Eid ablegen‹. Sie ist die Quelle für verwandte Begriffe in mehreren indogermanischen Sprachen.

 

Althochdeutsch ›swuor‹: Im Althochdeutschen entwickelte sich daraus das Wort ›swuor‹, das die gleiche Bedeutung beibehielt und die Handlung des Schwörens bezeichnete.

 

Mittelhochdeutsch ›swuor‹: Dieser Begriff blieb im Mittelhochdeutschen weitgehend unverändert und wurde in der Literatur und in Rechtsdokumenten häufig verwendet.

 

Neuhochdeutsch ›Schwur‹: Im Neuhochdeutschen wurde daraus schließlich ›Schwur‹, der bis heute die gleiche Bedeutung hat: ein feierliches, oft religiös oder rechtlich bindendes Versprechen.

 

Eid

Der Begriff ›Eid‹ hat eine etwas andere Herkunft und Entwicklung:

 

Indogermanische Wurzel ›*oitos-‹: Die Wurzel des Wortes ›Eid‹ geht auf die indogermanische Wurzel ›*oitos-‹ zurück, die ›Schwur‹ oder ›Gelübde‹ bedeutete.

 

Diese Wurzel hat sich in verschiedenen indogermanischen Sprachen unterschiedlich entwickelt.

 

Althochdeutsch ›eid‹: Im Althochdeutschen entwickelte sich daraus das Wort ›eid‹, das einen feierlichen Schwur oder ein Gelübde bezeichnete. Der Begriff war eng mit rechtlichen und religiösen Kontexten verknüpft.

 

Mittelhochdeutsch ›eit‹: Im Mittelhochdeutschen lautete das Wort ›eit‹, was weiterhin einen rechtlichen oder feierlichen Schwur bezeichnete.

 

Neuhochdeutsch ›Eid‹: Im Neuhochdeutschen wurde daraus ›Eid‹, der bis heute dieselbe Bedeutung trägt: ein rechtlich oder religiös bindendes Versprechen, das oft vor Zeugen abgelegt wird.

 

Gemeinsame Wurzeln und Bedeutungen

 

Beide Begriffe haben also tief verwurzelte Bedeutungen, die mit der Handlung des Schwörens, des Versprechens und des Einhaltens von Gelübden verknüpft sind. Beide entstammen indogermanischen Wurzeln, die durch die Jahrhunderte in den germanischen Sprachen weiterentwickelt wurden. Während ›Schwur‹ eher die Handlung des Schwörens betont, bezeichnet ›Eid‹ das Versprechen selbst, das durch den Schwur geleistet wird. Beide Begriffe sind fest im kulturellen und rechtlichen Gefüge verankert und spielen eine wichtige Rolle in der sozialen und religiösen Ordnung.

 

Die Entwicklung dieser Begriffe spiegelt nicht nur sprachliche Veränderungen wider, sondern auch die kulturelle Bedeutung des Schwörens und Gelobens in den germanischen und später deutschsprachigen Gesellschaften. Sie zeigen, wie tief verwurzelt die Praxis des Schwörens ist und wie sie sich über Jahrtausende hinweg entwickelt und verändert hat, um den Bedürfnissen und Werten der jeweiligen Zeit gerecht zu werden.

 

♦♦♦

 

 

 

 

Das Schwören und die Verwendung religiöser Texte wie der Bibel sind tief in der Geschichte verankert und spiegeln die komplexe Beziehung zwischen Religion, Gesellschaft und Recht wider. Seit den frühesten Zivilisationen haben Menschen Schwüre geleistet, um die Wahrheit zu sichern, Verträge zu bestätigen und ihre Verpflichtungen feierlich zu bekräftigen. Diese Praxis, die sowohl in religiösen als auch in weltlichen Kontexten anzutreffen ist, hat sich über Jahrtausende hinweg entwickelt und bleibt bis heute ein bedeutsames Element in vielen Kulturen und Gesellschaften.

 

In der Antike wurden Schwüre häufig im Namen der Götter geleistet, um die göttliche Autorität als Zeugen für die Echtheit und Ernsthaftigkeit der Aussage oder des Versprechens heranzuziehen. In Mesopotamien und dem alten Ägypten waren solche Schwüre fest in religiösen und rechtlichen Traditionen verankert. Auch im antiken Griechenland und Rom spielten Schwüre eine zentrale Rolle in sozialen, politischen und militärischen Kontexten.