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Das kurzweilig geschriebene und dennoch zum Nachdenken stimulierende Buch enthält fünfzig Gedichte mit Bezug zur Thematik "Zeit" im weitesten Sinne. Die Thematik wird aus allen denkbaren Perspektiven beleuchtet, wodurch Bereiche wie Kindheit, Religion/Ethik, Natur, Humor Betrachtung finden. Dieser Vielfalt trägt auch der Buchtitel bereits Rechnung: Im Titel "Die Farbe der Zeit ist zartbitter" werden bereits vier Dimensionen addressiert: 1. Sehen ("Farbe"), 2. Zeitempfinden ("Zeit"), 3. Gefühl ("zart") und 4. Geschmack ("bitter"). Allen Gedichten liegt neben manch überraschender Wende eine ausgesprochen fantasievolle, konstruktive und humorvolle Gedankenwelt zugrunde, so dass auch der Spaß für den Leser nicht zu kurz kommt.
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Seitenzahl: 51
Veröffentlichungsjahr: 2018
Norbert Rahn
Die Farbe der Zeit ist zartbitter
Gedichte
© 2018 Norbert Rahn
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7469-7580-1
Hardcover:
978-3-7469-7581-8
e-Book:
978-3-7469-7582-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Gedanken zur Zeit
Alles zu seiner Zeit
Prospektiv
Retrospektiv
Papierlos glücklich?
Zeit, ein wertvolles Geschenk
Genuss im Schleichen der Zeit
Zeit aus höherer Perspektive
Die Doppelwelt
Die Kerze
Rush Hour in der Metropole
Liebe heilt Vergänglichkeit
Hastige Flucht
Jahreszeiten
Vier Jahreszeiten
Frühlings-Triumph
Sommerlust
Herbstzauber
Winterzeit – Aufbruchszeit?
Das Schneeglöckchen
Kindheitliche Betrachtung der Zeit
Erstmals allein zuhause
Lyrik-Tag im Kindergarten
Im Wald mit Opa
Ein gespenstisches Gespenst
Zeit: Ziele und Sinne
Kreiselnder Sinn
Wenn die Farben stürben
Tugend als Ziel
Resilienz als Ziel
Schwierigkeit des Optimismus
Drei "W"s
Leben im Jetzt
Zeit und Begebenheiten
Umgeben von Namenlosen
Natürlich
Coffee to go
Baum mit Liebe
Von Werbung, Gier und Reue
Das Leben kostet nur ein müdes Lächeln
Die Lebensschaukel
Bürokratie und Dienst nach Vorschrift
Selbstgespräch
Vom Geben und Nehmen
Spielend leicht, wie das Leben
Feiertage
Drei Weihnachtswünsche
Silvester-Vorsatz
HumorUrsprung und Stetigkeit der Zeit ODER: Samstag morgens beim Metzger (kursiv: ich, normal: Verkäuferin)
Harmloser Zahnarzt-Besuch
Ganz normaler HNO-Besuch
Der kranke Computer
Na, wie geht's?
Der malende Poet?
Sonstiges & Reisen
Die Kette
Zauber der Fado-Klänge
Transatlantik-Flug
Teneriffa
Ein Herbst-Tag in Amsterdam
Allgemeine Gedanken zur Zeit
Alles zu seiner Zeit
Wie OFT haben WIR schon an ihnen gehangen,
An schöneren Zeiten, die längst sind vergangen?
Wie OFT müssen WIR noch das Heute beklagen,
Beantworten lebensentscheidende Fragen?
Wie OFT will Gedanke nach Zukunftstraum greifen,
Dort suchend entfernte doch silberne Streifen?
Vergangenes konnte noch niemand entfernen,
Ist einfach nur da, für das Leben zu lernen.
Lasst UNS doch im Jetzt und im Hier nur verweilen:
Die Zukunft wird UNS ohnehin bald ereilen.
All Plagen, all Klagen, all jetzige Sorgen -
Sie werden zu goldenen Zeiten von morgen.
Prospektiv
Könnt ihr mich wirklich gut von hier aus hören?
Ich will auch euer Leben gar nicht stören!
Ich habe hier noch Ruhe vor dem Leben,
Denn Ziel ist hier nur, nach Geburt zu streben.
Zehn Wochen noch, dann werde ich geboren -
Jetzt habe ich bei euch noch nichts verloren.
Mein kleiner Körper ist schon fast vorhanden,
Wobei mein Geist hat alles längst verstanden.
Natürlich wisst ihr nichts von meinem Denken,
Alleine muss ich hier mein Schicksal lenken.
Gebt bitte recht gut acht auf euer Sein!
Für euer Leben bin ich noch zu klein.
Ich finde es vorzüglich, hier zu weilen
Und sehe keinen Anlass zum Beeilen.
Das Dasein in Gebärmutters Umgebung -
Genieße ich mit voller Sinn-Hingebung.
Ich muss hier noch nicht schlucken, nicht 'mal schnaufen -
Hab' doch die Nabelschnur mit ihren Schlaufen.
Bekannten, Freund hab' ich hier leider keinen -
In eurem Leben suche ich mir einen.
Der Stille Harmonie wird hier gestört,
Wenn ihr Musik mit Dissonanzen hört.
Solch Missklang mag ich nicht, er regt mich auf -
Steh' mehr auf klassischeren Klang-Verlauf.
Und bitte, lasst die Ultraschall-Beleuchtung -
Die nehm' ich wahr als Hochfrequenz-Verseuchung!
Auch ihr in eurem schönen Sein auf Erden,
Ihr hasst es, splitternackt gefilmt zu werden.
Beendung solcher Störung ich erbitte,
Sonst setzt's gezielte pränatale Tritte.
Und wählt für meine Zukunft guten Namen -
Er sollte passen in sozialen Rahmen.
Die größte Sorge gilt dem letztlich' Ziel -
Der Wochen sind's ja schließlich nicht mehr viel.
Dann werd‘ ich mich in euer Dasein quälen.
Da muss ich leider durch - kann ja nicht wählen.
Sodann bis bald - in ungefähr zehn Wochen!
Schon der Gedanke bringt mein Herz zum Pochen.
Dann darf ich euer Leben endlich sehen
Und hoffe, mehr als Bahnhof zu verstehen!
Retrospektiv
Könnt ihr mich von hier aus hören?
Schließlich will ich euch nicht stören!
Ich sprech‘ aus euch fernem Garten,
Ihr müsst noch ein bisschen warten.
Längst bin ich ja schon verstorben,
Wurde hier dann angeworben.
Meine Seele ist entstanden,
Als mein Körper kam abhanden.
Hiervon werd‘ ich nun berichten,
Postmortales Sein belichten.
So will ich euch Einblick geben
In die Zeit nach Erden-Leben.
Sollte ich zu langsam sprechen,
Ist es gar nicht mein Gebrechen!
Anders als in eurer Wirklichkeit
Gibt es hier nicht Raum, nicht Zeit.
Materielles, Trinken, Essen
Könnt ihr hier getrost vergessen.
Keiner hier kennt eure Schmerzen,
Nicht einmal gebroch'ne Herzen.
Weiche Wölkchen darf ich reiten,
Schweben in der Welten Weiten,
Lauschen süßer Harfen Klängen.
Niemand will zu etwas drängen.
Friedvoll nur in Liebe weilend,
Ganz gemächlich, niemals eilend,
Darf die Seele sinnlich schweifen
Und den Kosmos-Rand begreifen.
Hier darf ich die Farben sehen,
Die ihr würdet nicht verstehen.
Sie sind sanft, doch leuchtend klar;
Wechseln nehm’ ich ständig wahr.
Hört nun auf, um mich zu trauern!
Müsste ich nicht euch bedauern?
Qualvoll grübelnd über Sorgen
Seht ihr nicht das strahlend' Morgen.
Hier herrscht Universums Liebe,
Dort sind's eure wilden Triebe.
Ihr kämpft mit den Lebensqualen,
Während hier die Lichter strahlen.
Papierlos glücklich?
Die Menschen schufen erste Schriften-Zeichen
sechstausend Jahr' vor unsrer Gegenwart.
So konnten sie ihr hehres Ziel erreichen:
Die Schriften wurden für uns aufbewahrt.
Als Schriftenträger dienten unsren Ahnen
Gesteine, Ton, Papyrus, Pergament.
Papier erzeugen wir in ganzen Bahnen,
Ein jeder heut ein Buch sein Eigen nennt.
Das Buch liegt herrlich griffig in den Händen,
Ist gut zu lesen - auch bei Sonnenlicht,
Sitzt oftmals gut geschont in ledern' Bänden;
Nur Flecken, Eselsohren mag es nicht.
Des Morgens Auftakt ist die Tageszeitung;
Das Zeitungsknistern ist beim Frühstück Pflicht.
Jahrzehnte ist die Zeitung mir Begleitung,
Verbirgt perfekt das müdeste Gesicht.
Papier wird heut'ge Schriften konservieren,
Hier ist wohl kaum ein Zweifel angebracht.
Wann werden wir Papier eliminieren?
Die Frage kann man ziehen in Betracht.
Die Elektronik wird Papier ersetzen,
Doch wie wird Schrift dann letztlich konserviert?
Die Archivierung folgt zwar den Gesetzen,
Ist jedoch nur für Kurzzeit konzipiert.
Trotz Wissens um der Elektronik Schwäche,
Verwenden wir die Technik ohne Sorgen.
Wir tippen, wischen auf verschmierter Fläche,
Gerade so, als gäbe es kein Morgen.