Wo springt die Zeit wohl hin? - Norbert Rahn - E-Book

Wo springt die Zeit wohl hin? E-Book

Norbert Rahn

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die kurzweilig geschriebenen, oft zum Schmunzeln und Nachdenken anregenden Gedichte beleuchten die Themenspektren Natur, Besinnliches und Humor aus einer für den Leser überraschenden, häufig augenzwinkernden Perspektive. Allen Gedichten liegt neben manch unerwarteter Wende eine ausgesprochen positive, konstruktive und humorvolle Gedankenwelt zugrunde, so dass auch der Spaß für den Leser nicht zu kurz kommt. Zusätzlich wird in einigen Gedichten das in den Jahren 2020 und 2021 leider sehr präsente Thema Corona-Pandemie adressiert. Durch die - entgegen dem derzeitigen Mainstream der modernen Lyrik - in klassischem Reimschema und Versmaß verdichteten aktuellen Gedanken erstrahlen neue Aspekte der heutigen Zeit durch die Rhythmen der großen Meister in einem weichen, wohltuenden Licht. Erstmals hielten hier auch antike französische, sowie japanische Stilelemente Einzug in einen Band Norbert Rahns, so dass der Band u.a. auch 52 Haikus für die 52 Wochen des Jahres enthält. Damit schließt sich das vorliegende Werk nahtlos an die vorhergehenden Bände "Die Farbe der Zeit ist zartbitter" und "Geborgen im Netz der Zeit" des Autors an.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 45

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Zeit hüpft vor sich hin vergnügt und voller Schwung,

doch bremst das Rad der Zeit sie aus, dreht sie zurück.

Mit Anlauf schafft die Zeit den nächsten großen Sprung,

trifft hoffentlich das Ziel. Zum Sprung gehört auch Glück.

Norbert Rahn

Wo springt die Zeit wohl hin?

Aktuelle Gedanken in klassischem Rhythmus

© 2021 Norbert Rahn

Umschlag, Illustration: Norbert Rahn

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback      978-3-347-22428-5

Hardcover      978-3-347-22429-2

e-Book             978-3-347-22430-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Von Natur und Sinnen

Altersfalten

Ein Spätsommerspaziergang

Das Lachen der Bäume

Tiefgründige Pappeln

Die Erde lebt

Der alte Baum und die alte Bank

Vier Jahreszeiten in fünf Gedichten

Des Frühlings Triumph

Ein Sommergewitter

Herbstimpression

Spätherbst

Die Flocke

Nachdenkliches

Wo springt die Zeit wohl hin?

Ein ganz schlimmer Finger

Ordnung ist das halbe Leben

Große Kleinigkeiten

Hoffnungsvolle Apokalypse

Wahrer Wert

Ich liebe, also bin ich

Der rhetorische Bär

Von Fotos und Schlagzeilen

Der Fengel und seine drei Wünsche

Selbstwertschätzung

Von Wahrheit und Lüge

Gegen den Strom

Der Weg ist das Ziel (Parodie 1)

Der Weg ist das Ziel (Parodie 2)

Von Zeiten und Sinnen

Vom Glück

Vom Glauben

Gedichte mit Bezug zur Coronavirus-Pandemie

Corona und der Frühling

Leid und Aufbruch

Zurück zu den Wurzeln

Die Geschichte vom weisen Sammler

2020 in den Geschichtsbüchern

Von Kunst und Dichtung

Die Kunst und der Genuss

Die Muse und der Sinn

Das virtuose Genie

Ein lyrisches Erlebnis

Die Dichtkunst

Das Echo und der Reim

Gemischtes

Tag des Buches und des Bieres

Altweibersommer

Kraftvolle Fortbewegung

Wahlniederlage

Der Traum vom Mond

Zeitreise mit dem "einst"

Eine kardiologische Oper

Augenzwinkerndes

Zwei Schwestern

Der Computer-Flüsterer

Der hinkende Vergleich

Das Loch im Netz

Das magische Duschhandtuch

Die kontinuierliche Spende

Die Mindesthaltbarkeit

Poetische Geometrie

Senryûs und Haikus

Besinnliches: Senryûs

Zyklus der Jahreszeiten: Ein Haiku für jede Woche des Jahres

Von Natur und Sinnen

Altersfalten

Beim Altern zeigt die Erde Sorgenfalten:

Am Fuß der Berge, die in Wolken ragen,

dort werden Wasserströme prägend nagen

und formen Täler durch Naturgewalten.

Zu altern heißt hier Wachstum, dort Vergehen.

Was Altern nicht heißt, ist, bedrückt zu leiden -

auch nicht, das Jugendliche zu beneiden.

Zu Falten müssen wir im Alter stehen!

Die Falten, Furchen, Runzeln auf der Stirn

sind eingeprägte Täler der Gedanken,

die efeugleich in Serpentinen ranken,

genau wie die Mäandern im Gehirn.

Aalglatt geboren reifen wir beim Altern

durch stetes Grübeln so zu Falten-Faltern.

Ein Spätsommerspaziergang

Wenn ich entlang an Wiesen, Feldern gehe

wo wilder Wein und Heckenröschen ranken,

ich Äpfel purpurrot an Bäumen sehe,

so ist's an mir, mich dafür zu bedanken.

Sanft schweben Spinnenfäden durch die Lüfte

bei langen Schatten tiefer Sonnenstrahlen.

Aus groben Stollen steigen Erdendüfte,

der Herbst wird bald schon bunte Bilder malen.

Der Blick hinab ins Tal wirkt milchig weich;

die ersten Blätter fallen wippend, trudelnd.

Ich weiß genau: Wer hier geht, der ist reich.

Das Bächlein stimmt mir zu und murmelt sprudelnd.

Ich sehn' mich nach dem Sommer nicht zurück!

Voll Demut, Stolz horch' ich in mich hinein,

erkenne im Moment mein ganzes Glück

und freue mich, ein Teil des Seins zu sein.

Das Lachen der Bäume

Ich hatte einen Traum der wirren Art,

in dem die Bäume über Menschen lachten.

Es ist nicht selten, dass ein Traum uns narrt,

doch warum sollten Pflanzen uns verachten?

Und so begann der Traum - die Worte sprach ein Baum:

"Die Menschen mästen deshalb ihre Kühe,

um sich an ihrem zarten Fleisch zu laben.

Sie lieben Rinderlende, -hüfte, -brühe

und wollen täglich frische Kuhmilch haben.

Auch uns seh'n sie als ihre Lieferanten,

die reinen Sauerstoff für sie bereiten.

Sie glauben, wir wär'n nichts als Fabrikanten

von Latten, Brettern, schlimmstenfalls von Scheiten."

Welch Wut, welch hämisches Gelächter schallte

aus tausenden von knorrig knarzend' Kehlen

dumpf dröhnend in dem sonst so stillen Walde!

Es graust mich schon beim bloßen Nacherzählen.

Ein weiser Baum fuhr fort - aus Dickicht drang das Wort:

"Uns hilft's, den Menschen Sauerstoff zu spenden:

Lasst sie die Luft mit CO2 verpesten,

das wir für Wuchs des Walds gezielt verwenden!

Wie Nutzvieh werden wir die Menschen mästen.

Die Menschen leben höchstens neun Dekaden,

die allermeisten sterben deutlich jünger.

Sodann verwesen sie und nähren Maden;

Wir nehmen uns den Rest - als feinen Dünger."

Ovationen, stehende, erbrausten;

der ganze Wald berauscht´ am Beifall sich;

wild schlugen Äste, krachten, klatschten, sausten;

auf bäumten sich die Bäume - fürchterlich!

Das riss mich aus dem Schlafe; mein Erwachen

war eher ein Erschrecken. Aufgewühlt

vom Zweigzersplittern, Knarren, Äste-Krachen

hab' ich - schweißnass - erkannt, geahnt, gefühlt:

Mit mir erwachten starke Zweifel, Fragen!

Sind Wesen wie der Mensch, das Tier, der Baum

nur Zweck? Gedanken fingen an zu nagen.

Im Herzen bleibt mir stets - mein weiser Traum!

Tiefgründige Pappeln

Am Sommermorgen im Wiesenhain,

da standen Pappeln, wedelnd mit langen,

bewegten Ruten im Sonnenschein,

als wollten sie Wolken winkend fangen.

Die schmalen silbrigen Blätter sirrten

im gleißenden Lichtspiel sacht dahin.

Kaum hörbar rauschten, flüsterten, flirrten

sie fröhlich Freude in meinen Sinn.

Was sich so schnurstracks nach oben reckt,

sich über Jahre empor arbeitet,

hat sich auch tiefgründig weit erstreckt,

ein starkes Wurzelwerk ausgebreitet.

Gewaltige Wurzeln, stark und alt,

zersprengten Wege, warfen sie auf,

beschädigten Pflaster und Asphalt.

Wer nimmt