Die Farm der fantastischen Tiere, Band 2: Einfach unbegreiflich! - Michael Peinkofer - E-Book

Die Farm der fantastischen Tiere, Band 2: Einfach unbegreiflich! E-Book

Michael Peinkofer

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Beschreibung

Ob Drache, Greif, Phönix oder Pegasus – wenn fantastische Tierwesen in Not sind, bekommen sie an einem ganz besonderen Ort Hilfe: auf der Drachenfarm! Monty und Nell sind ganz aufgeregt: Ein junger Greif kommt zu Besuch auf die Drachenfarm, und die Zwillinge sollen auf ihn aufpassen. Doch dann büxt Merlin plötzlich aus! Kurzerhand folgen Monty und Nell ihm in die magische Anderwelt – und landen in einem verwunschenen Zauberwald. Haben die Grimmlinge Merlin hierher gelockt, um ihn zu fangen? *** Die neue fabelhafte Abenteuer-Reihe für Jungs und Mädchen ab 8 Jahre - von Bestseller-Autor Michael Peinkofer! *** "Seid ihr bereit?", fragte Tante Ally. "Natürlich", versicherte Nell. Tante Ally lächelte. "Dann will ich den Tarnzauber aufheben." Plötzlich waren die Ställe von blökendem, wieherndem, kreischendem Leben erfüllt! Orangerote Hühner mit Flügeln wie Fledermäuse tummelten sich auf der Leiter und ganz oben stand ein Hahn mit einem Kamm aus loderndem Feuer! Aus einer flachen Klappe kroch etwas, das wie ein Krokodil aussah, aber ein gestreiftes Fell wie ein Tiger hatte. Ein kleines Pegasus-Fohlen versuchte vergeblich, vom Boden abzuheben. "Willkommen auf der Drachenfarm!" Entdecke alle Abenteuer der Reihe "Die Farm der fantastischen Tiere": Band 1: Voll angekokelt! Band 2: Einfach unbegreiflich! Band 3: Total verflogen! Band 4: Völlig abgetaucht!

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Seitenzahl: 116

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2021Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag© 2021 Ravensburger VerlagText © 2021 by Michael PeinkoferDie Veröffentlichung dieses Werkes erfolgt auf Vermittlung der literarischen Agentur Peter Molden, Köln.Umschlaggestaltung und Illustrationen: Simone KrügerAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-47146-1www.ravensburger.de

„Also?“, fragte Professor Prospero.

Er stand in einer Höhle auf seiner Insel Sycorax. Vor ihm befand sich ein ungeheuerlich großer Käfig, den seine Grimmlinge gebaut hatten. Die Gitterstäbe waren aus massivem Eisen. Die Vorderseite des Käfigs lag aufgeklappt am Boden.

Ein einzelner Grimmling ging vorsichtig darauf zu. Kaum hatte er die aufgeklappte Käfigseite betreten, ließ ein versteckter Mechanismus die Falle zuschnappen!

Der Grimmling kreischte, als er quer durch den Käfig geschleudert wurde und gegen die Rückwand krachte. Mit einem metallischen Klappern schloss sich der Käfig hinter ihm – und der grausige Kobold war gefangen. Verdutzt schaute er durch die Gitterstäbe nach draußen.

„Gute Arbeit, Grimmlinge“, lobte Professor Prospero die fellbesetzten Kobolde mit der grünen Haut und den langen Nasen. Dass ihr finsterer Herr ein freundliches Wort für sie übrighatte, kam so gut wie nie vor. Entsprechend wussten sie auch gar nichts damit anzufangen. Einer kicherte verlegen, worauf ihm ein anderer einen Fausthieb versetzte, und im Nu war eine wüste Rauferei im Gang.

Der Professor ließ die Grimmlinge gewähren.

Es kam nicht oft vor, dass er zufrieden war, aber an diesem Morgen war er es tatsächlich. In freudiger Erwartung rieb er sich die knochigen Hände.

Der Käfig war fertig.

Der Mechanismus funktionierte.

Und auch die Köder waren ausgelegt.

Der Professor jubelte innerlich. Auf seinen dünnen Beinen stakste er um den Käfig, aus dem immer noch der verdutzte Grimmling herausschaute. Schon sehr bald würde kein einfältiger Kobold mehr hinter diesen Gitterstäben gefangen sein, sondern ein majestätisches Wesen mit mächtigen Flügeln und scharfen Krallen, halb Adler und halb Löwe … ein Greif.

Einen Greifen hatte der Professor schon immer in seinem Zoo auf der Insel Sycorax haben wollen …

Prospero machte kehrt und eilte zurück in sein Laboratorium.

„Was willst du eigentlich mit dem Greifen anstellen?“, fragte Ayax. Prosperos Sohn hatte Mühe, mit seinem Vater Schritt zu halten. In seinem schwarzen Safarianzug sah Ayax wie eine verkleinerte Version des Professors aus. „Ich meine, warum willst du ihn so unbedingt haben?“

„Um ihn ausgiebig zu studieren natürlich“, schnarrte sein Vater zurück. „Und natürlich auch, um das eine oder andere Experiment mit ihm zu machen.“

„Was denn für ein Experiment?“

„Das wirst du dann schon sehen.“ Über die Schulter warf der Professor seinem Sohn einen abschätzigen Blick zu. „Du weißt wohl nicht sehr viel über Greife, was? Hast du die Bücher nicht gelesen, die ich dir gegeben habe?“

„Doch, Vater“, versicherte Ayax. „Ich meine, nein, noch nicht alle … Du weißt ja, ich interessiere mich mehr für Pflanzen als für Tiere.“

„Reine Zeitverschwendung! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass das Geheimnis wahrer Macht in den Tieren der Anderwelt verborgen liegt und nicht in den Pflanzen?“

„Und wenn dieses Geheimnis mich gar nicht interessiert?“, fragte Ayax halblaut.

„Was hast du gesagt?“ Der Professor blieb stehen. Sein Blick stach wie ein Messer auf Ayax herab.

„Nichts, Vater“, murmelte er und schaute eingeschüchtert zu Boden.

„Gut.“ Prospero nickte, dann wandte er sich wieder um und ging weiter. Sie betraten das Laboratorium. Der Raum war voller steinerner und metallener Tische. Unmengen von Flaschen, Tiegeln und Töpfen standen herum, in denen die verschiedensten Substanzen aufbewahrt wurden. Giftig grüner Dampf lag in der Luft und eine leuchtend gelbe Flüssigkeit brodelte durch eine gläserne Spirale in einen dickbauchigen Kolben. Unter der Decke hing das riesige Skelett eines Drachen.

Ayax mochte das Labor nicht besonders. Schon wegen des strengen Geruchs …

„Sieh dir diese Knochen an“, sagte sein Vater und deutete zu dem Drachenskelett hinauf. Es war wirklich riesig, vom Kopf bis zum Schwanzende so lang wie ein Autobus, von den Flügeln ganz zu schweigen. „Eindrucksvoll, nicht wahr? Aber es gab eine Zeit, da die Greife den Drachen ebenbürtig waren. Wenn nicht sogar mächtiger.“

„Wirklich?“, staunte Ayax.

„Allerdings. Ihre Art ist sehr alt, musst du wissen. Einst haben sie sogar auf der Seite der Menschen gegen die Drachen gekämpft.“

„Und wie ist es ausgegangen?“

„Die Drachen haben gesiegt, aber sie haben einen hohen Preis dafür bezahlt“, erklärte der Professor. „Deshalb sind sie heute so schwer zu finden.“

„Und die Greife?“

„Sie galten seit jenen Tagen als ausgestorben – doch ich habe vor Kurzem herausgefunden, dass es doch noch welche gibt! Und nun, wo ich das weiß, will ich unbedingt einen Greifen in meinem Bestiarium haben. Nicht nur, weil er eine Zierde für unseren Zoo wäre – hast du eine Ahnung, wie viel ein Zauberer für ein Stück Greifenklaue bezahlt? Oder für eine echte Greifenfeder?“

„Du … du würdest den Greifen verkaufen wollen?“, fragte Ayax. „Stück für Stück?“

„Das gefällt dir wohl nicht?“ Sein Vater warf ihm einen giftigen Seitenblick zu.

„Doch, natürlich gefällt es mir“, versicherte Ayax schnell. „Und ich bewundere, wie du alles vorbereitet hast.“

„In der Tat, es ist für alles gesorgt“, erwiderte der Professor und beruhigte sich wieder. „Nicht nur, dass diese nichtsnutzigen Grimmlinge endlich mal etwas richtig gemacht und einen ordentlichen Käfig gebaut haben – auch die Köder sind bereits ausgelegt, und im geeigneten Moment wird die Falle zuschnappen.“

„Wann wird das sein?“

„Schon sehr bald, mein Junge. Schon sehr bald.“

Damit warf Professor Prospero den Kopf in den Nacken und lachte so laut und dröhnend, dass es von der hohen Decke des Labors widerhallte.

Und Ayax lachte mit.

Die Sonne hatte kaum ihren ersten wärmenden Strahl über die zerklüfteten Hügel von Land’s End geschickt, da ging der Feuerhahn mit einem lauten Kikerikiii! in Flammen auf. Und mit ihm der ganze Hühnerstall.

Ein neuer Tag war auf der Farm der fantastischen Tiere angebrochen – und wie immer gab es viel zu tun.

Der Brand im Hühnerstall musste gelöscht und die Hühner gefüttert werden. Die Sheppis brauchten in ihrem Unterstand frisches Streu und das magische Känguru, das sich beim letzten Zeitsprung ein Bein gebrochen hatte, einen neuen Verband. Außerdem musste die Rennschnecke ausgeritten und mit frischen Salatblättern versorgt werden, und jemand musste das Baku-Gehege reinigen und die geheimnisvolle Kreatur aus dem Fernen Osten mit düsteren Gedanken füttern. Davon ernährte sich das Tier nämlich, das wie eine Kreuzung aus Krokodil und Tiger aussah.

Weil Monty in der Nacht mal wieder einen schlimmen Traum gehabt hatte, übernahm er es, den Baku zu füttern. Dazu brauchte man nur das gelb-schwarz gestreifte Fell des Tieres zu berühren, und schon im nächsten Moment war der Baku satt und man war alle schlechten Gedanken los. Jedenfalls so lange, bis man neue hatte.

„Wovon hast du denn geträumt, dass du es gleich wieder vergessen wolltest?“, wollte Nell von ihrem Bruder wissen.

„Ach, nichts.“ Monty machte eine wegwerfende Handbewegung. Jungs redeten nicht gern über solche Dinge.

„Ach, komm schon. Mir kannst du’s doch sagen.“

Monty zuckte mit den Schultern. „Von ihm halt“, sagte er nur.

„Professor Prospero?“

Monty zuckte innerlich zusammen, als seine Schwester den Namen aussprach. Jedes Mal, wenn er ihn hörte, tauchte das Bild des hageren Mannes im schwarzen Safarianzug vor ihm auf. Professor Prospero war von dem Gedanken besessen, alle magischen Kreaturen der Anderwelt einzufangen und in seinen blöden Zoo zu stecken.

Es war noch nicht lange her, da hatten Prospero und sein missratener Sohn Ayax ihnen übel mitgespielt. Beinahe hätten die beiden Schurken sich ein Drachen-Ei unter den Nagel gerissen. Monty wollte gar nicht darüber nachdenken, was sie dann damit angestellt hätten. In allerletzter Sekunde war ihre Tante Ally aufgetaucht und hatte das Schlimmste verhindert. Und auch Nell und Monty hatten ihren Teil dazu beigetragen, dass am Ende alles gut ausgegangen war. Seither durften sie ihrer Tante auf der Drachenfarm zur Hand gehen und ihr dabei helfen, die vielen magischen Tiere auf der Farm zu versorgen.

Für Nell und Monty, die eigentlich nur deshalb die Ferien bei ihrer Tante Alysandra verbrachten, weil ihre Eltern arbeiten mussten und keinen Urlaub bekommen hatten, war es ein ziemlicher Schock gewesen, dass diese keine Künstlerin war (wie alle in der Familie glaubten), sondern eine echte HMK – eine Hüterin magischer Kreaturen.

Allein ihrem Aussehen nach konnte Tante Ally eigentlich gar keine gewöhnliche Tante sein, denn mit ihren Rastalocken und ihrem zigmal ausgebesserten Overall sah sie schon recht besonders aus und eigentlich auch ein bisschen magisch. Im Grunde war eine HMK nämlich so etwas wie eine Zauberin. Und so war es für sie auch ganz normal, zwischen der Menschenwelt und der Anderwelt hin- und herzuwechseln. Dort gab es die fantastischsten Lebewesen. Sich um sie zu kümmern, war Tante Allys Aufgabe. Und neuerdings hatte sie dabei zwei fleißige Helfer.

Nachdem sie den Baku gefüttert hatten, gingen Monty und Nell zum nächsten Gehege. Dort stand Perly, das kleine Pegasus-Fohlen, das Nell sofort in ihr Herz geschlossen hatte. Perly hatte wunderschöne große Augen mit langen Wimpern und hübsche braune Sprenkel auf seinem sonst perlweißen Fell. Er hatte nur einen gesunden Flügel, der andere war klein und verkümmert. Perly war so auf die Welt gekommen und würde niemals fliegen können – allein deshalb hatte sich Nell vorgenommen, ganz besonders nett zu ihm zu sein.

„Guten Morgen, Perly!“, rief sie, als sie das Gehege betraten. Während Monty nach einer Schaufel griff und sich ans Ausmisten machte, ging Nell mit ihrem Eimerchen Raufutter zu Perly, um ihn persönlich zu begrüßen und dann zu füttern.

Nicht nur, dass bei ihm ein Flügel verkümmert war, Perly war überhaupt recht klein und schmächtig. Seine Beine waren ganz dünn und er reichte Nell gerade mal bis zum Kinn. Trotzdem fand sie, dass er das schönste Fohlen war, das sie je gesehen hatte.

Vorsichtig streckte sie die Hand aus und ließ ihn daran schnuppern. Dann streichelte sie ihn sanft am Hals und an der Stirn, und Perly dankte es ihr, indem er sich wie ein Kätzchen an sie schmiegte und durch die Nüstern blies. Das kitzelte ziemlich, Nell musste lachen und hielt ihm das Eimerchen hin. Zuerst wühlte Perly nur ein bisschen lustlos darin herum. Aber dann begann er zu fressen.

„Gut so“, bekräftigte Nell. „Mein Papa sagt immer, das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Und du musst viel essen, damit du groß und stark wirst.“

„Also, wenn es nach dem geht, was er fallen lässt, müsste er schon ziemlich groß und stark sein“, meinte Monty, der den ganzen Pferdemist in eine Schubkarre schaufelte. „Und wie das mieft!“

„Des isch no gar nix! Wenn ihr erscht mal die Häufle von am Mammut ausgmischtet habts, nachher werds ihr wisse, was i moin.“

Fritz kam um die Ecke, der als Stallknecht auf der Drachenfarm arbeitete. So ganz hatten sich Nell und Monty noch immer nicht an das Aussehen des Ogers gewöhnt: Er war an die zwei Meter groß, hatte grüne Haut und gelbe Hauer und schien vor Muskeln fast zu platzen. Aber sie wussten inzwischen, dass Fritz viel netter war, als er aussah. Und auch an seine merkwürdige Art zu sprechen gewöhnten sie sich allmählich – manchmal verstanden sie sogar, was er sagte …

„Guten Morgen, Fritz“, grüßte Nell. „Hast du gut geschlafen?“

„Hanoi, es geht so. Mei Kreuz isch au nimmer des, was es amal war.“ Um zu verdeutlichen, was er meinte, rieb sich der Oger, der heute eine blaue Latzhose trug, den schmerzenden Rücken.

„Hast du Tante Ally heute schon gesehen?“, erkundigte sich Monty, während sie alle zusammen nach draußen gingen.

„Noi, no net.“ Fritz schüttelte den Kopf. „Aber’s Fröschle.“

„Wen?“, fragte Nell verwirrt.

„Ja nu, es Fröschle halt.“ Fritz deutete mit dem Kinn auf das Gras vor den Gehegen, aus dem im nächsten Moment eine kleine Gestalt sprang und auf einen der Zaunpfeiler hüpfte.

Ein bisschen sah sie aus wie ein zu groß geratener Frosch – wären da nicht der Frack und die Fliege gewesen, die die Gestalt trug. Dies war Mr Cucumber, ein Frockling – und Tante Allys treuer, wenn auch manchmal ein bisschen miesepetriger Hausdiener …

„Hallo, Cookie“, grüßte Monty. „Wie geht’s, wie steht’s?“

Das Froschwesen verdrehte die großen, hervorspringenden Augen. „Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ich Cucumber heiße! Cu-cum-ber! Was ist daran denn so schwer zu verstehen?“

„Gar nichts“, versicherte Nell und warf Monty einen tadelnden Blick zu. Natürlich wussten sie beide, wie Tante Allys Diener hieß. Und auch, dass er es nicht mochte, wenn man ihn anders nannte. Aber er regte sich nun mal immer so herrlich darüber auf, und Monty fand das urkomisch.

„Die Meisterin wünscht die jungen Herrschaften zu sehen“, verkündete Mr Cucumber. Die Hände mit den Schwimmhäuten hatte er dabei hinterm Rücken verschränkt und die Augen halb geschlossen. Er schien heute besonders würdevoll wirken zu wollen.

„Tante Ally will uns sehen?“, hakte Nell nach.

„Das sagte ich doch gerade, oder nicht? In der Küche des Haupthauses, wenn’s genehm ist.“

„Ist sogar sehr genehm“, versicherte Monty und legte die Schaufel beiseite. „Ich habe nämlich Hunger auf Frühstück.“

„Ich auch“, versicherte Nell. Perly hatte den Eimer inzwischen leer gefuttert, und sie streichelte seine seidenweiche Mähne.

„Aber dass ihr euch vorher gründlich die Hände wascht und mir nicht mit den Gummistiefeln ins Haus rennt!“, schärfte Mr Cucumber ihnen ein, wobei er wild mit den dünnen Armen gestikulierte. „Ich habe erst gestern alles durchgewischt, und ich will nicht schon wieder … aaah!“

Der Rest von dem, was er sagen wollte, ging in einem gellenden Schrei unter. Er hatte beim Reden so heftig mit den Armen gerudert, dass er den Halt verlor!

„Heiligs Blechle!“, rief Fritz, als Mr Cucumber kopfüber von dem Pfosten fiel – geradewegs in die Schubkarre mit Pferdemist. „Ach, des isch halb so schlimm“, meinte der Oger achselzuckend. „Wenigschtens bisch weich gfalle, gell.“

Rasch ergriffen Monty und Nell die Flucht, bevor sie in sicherer Entfernung in lautes Kichern ausbrachen.