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War das 20. Jahrhundert ein langer Krieg der Wirtschaft um den Besitz von Ölquellen, so war im 19. Jahrhundert das Opium als strategisch einsetzbares Produkt so wichtig wie heute das Öl. Es wurde das erste Tauschmittel mit dem damaligen China, das den “Barbaren” verschlossen bleiben wollte. Der Opiumkrieg (1840 bis 1842) erlaubte dem Abendland, sich einen Absatzmarkt in China zu eröffnen und den Chinesen, sich dem vermeintlichen Vergnügen, ihre Opiumpfeifen zu rauchen, hinzugeben. Im 19. Jahrhundert bezeichneten Intellektuelle das Opium als Die schwarze Fee. Dieses Buch erzählt, bebildert mit einer schönen, aus alten Fotos, Pfeifen etc. zusammengesetzten Ikonografie die Geschichte des Opiums.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2024
Donald Wigal
DIE
FASZINATION
DES OPIUMS
Autor: Donald Wigal
Übersetzung: Dr. Martin Goch
© 2024, Parkstone Press International, New York, USA
© 2024, Confidential Concepts, worldwide, USA
© Image-Barwww.image-bar.com
© 2024, Cocteau, Artists Rights Society, New York, USA / ADAGP, Paris
© 2024, F. Devos.
Alle Rechte vorbehalten.
Das vorliegende Werk darf nicht, auch nicht in Auszügen, ohne die Genehmigung des Inhabers der weltweiten Rechte reproduziert werden. Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen, den betreffenden Künstlern selbst oder ihren Rechtsnachfolgern. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.
ISBN: 978-1-63919-843-6
Inhalt
I. Anmachen: Einleitung
Zum Einstieg: Das Schöne Und Gefährliche
Die Entdeckung Des Opiums: Hippokrates War Hip
Dem Geld Hinterher: Die Opiumkriege
II. Einstellen: Ritual Und Gewohnheit
Inhalation Oder Spritze: Mohnnase Bevorzugt
Opiumhöhlen: Wo Jeder Deine Masche Kennt
Höhen Und Tiefen: Hip Sein
III. Aussteigen: Tabus Und Fantasien
Die Exotische Anziehungskraft: Von Laudanum Zu Laurent
Die Geschichte Des O: Cherchez La Femme
Oh, Süsser Tod: Das Verlangen Nach Einem Schuss
IV. Erkennen: Hinführung Zur Realität
Die Mohnspur: Die Geschichte Wiederholt Sich
Der Schreiber In Der Höhle: The Beat Goes On
Mohn Und Popcorn: Das O Im Kino
Verkehrsstau: Drogen Waren Nur Der Anfang
Literaturhinweise
Abbildungsverzeichnis
Anmerkungen
DANKSAGUNGEN UND WIDMUNG
Kunstrecherche: Jim Cullina of ArtSleuth, Ontario, Canada; Anthony Bautista und William Kuhns für die Bereitstellung umfangreichen Hintergrundmaterials; Fr. James Heft, S.M. und John Spellman für Beratung; Joseph Maurer für großzügige Unterstützung; Mariena Montoya für die Büroleitung; Mel Kuhbander dafür, dass er mir seinen scharfen Blick für Details lieh; James Robert Parish und George Sullivan für Beratung; und besonders Catherine O’Reilly für ihre unverzichtbare Unterstützung als Lektorin.
Diese Arbeit ist allen gegenwärtigen und ehemaligen Kollegen gewidmet, die süchtig nach Religion und Drogen sind oder waren.
— Donald Wigal
„Drogen waren nur der Anfang.“
Aufmacher „Handel: Die Mini-Serie“
Das große Interesse an dem Opiumschiff Der Spaß begann im Jahr 1984 mit einer überraschenden Entdeckung im Redwood-Wald an der nordkalifornischen Küste bei Mendocina. Man fand dort von den amerikanischen Ureinwohnern zu Pfeilspitzen umgearbeitete Bruchstücke chinesischer Keramik. Die angespitzten Fragmente wurden inmitten der Fracht aus zahlreichen Kisten mit chinesischen Waren entdeckt, die an die „49er“ verkauft werden sollten, jene optimistischen Glücksritter, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach Gold nach Kalifornien geeilt waren.
Der Klipper Der Spaß hatte während der vorhergehenden sechs Jahre nordindisches Opium von Bombay nach China geschmuggelt. Das in Baltimore gebaute Segelschiff war für die damals außergewöhnlich hohe Geschwindigkeit von 14 bis 15 Knoten ausgelegt und damit in der Lage, den schnellsten chinesischen Schiffen zu entkommen. Der Spaß war das letzte der aus Baltimore stammenden Schiffe, die während des Krieges von 1812 die langsameren britischen Schiffe so in Verlegenheit gebracht hatten.* [10]
* Die nachfolgenden Nummern beziehen sich auf Literaturhinweise im Anhang
Heutige abenteuerlustige Besucher der Küste Kaliforniens können sich einen Spaß daraus machen, wild wachsenden Mohn zu suchen. Was könnte aufregender sein, als den Grundstoff der wundersamen, im Laufe der Geschichte von Wissenschaftlern, Dichtern, Ärzten und Hedonisten gepriesenen Droge zu finden? Diese Erfahrung ließe sich wahrscheinlich mit der Aufregung der Indianer vergleichen, als sie vor 150 Jahren den Schatz aus DerSpaß fanden. Opium hat nachgewiesenermaßen die Fähigkeit, Schmerzen zu lindern, Hunger und Durst zu reduzieren, einen erholsamen Schlaf zu fördern und Ängste zu bekämpfen. Aber wie andere Segnungen der Menschheit kann auch Opium sowohl von großem Vorteil als auch todbringend sein, je nachdem, wie, wann und warum die Menschen es einsetzen. Nach ein wenig Recherche werden die kalifornischen Träumer, die am Straßenrand wilden Mohn pflücken wollen, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Sie werden erfahren, dass der so genannte kalifornische Mohn [Escholtzia californica] in Wirklichkeit eine Wildblume aus der Familie der Butterblumen ist.
J. Le Moyne de Morgues, Schlafmohn (Papaver Somniferum), um 1568. Victoria and Albert Museum, London.
Der Klipper Ly-ee-moon. Aus The London Illustrated News, 14. Juli 1860, Seite 37.
Sie produziert keine Kapseln und ist deshalb auch kein Mitglied der Familie des Mohns, auch wenn sie ihrem Kapseln tragenden Cousin auf den ersten Blick ähnelt.
Offensichtlich sind einige grundlegende Tatsachen und eine Würdigung des Mohns und des Opiums erforderlich, obwohl die meisten Menschen aus dem von der Pop-Kultur geprägten Alltag heraus gewiss über einige Kenntnisse verfügen. Es ist nahezu unmöglich, aktuelle populäre Spielfilme zu betrachten oder Trivialliteratur zu lesen, ohne zu erfahren, dass es sich bei Opium um eine narkotische Droge handelt. Bei näherer Betrachtung lernten Wissenschaftler, dass Opium aus dem Saft der unreifen Früchte des orientalischen Mohns gewonnen wird. Sorgfältige Beobachter werden feststellen, dass der typische Opium-Mohn vier rote, weiße, violette, oder rosafarbene Blütenblätter besitzt. Sie umgeben eine sternförmige Narbe, von der aus sich mindestens fünf und bis zu 16 „Strahlen“ ausfächern. Ein einziger Stempel (der 150 bis 200 Staubgefäße enthält) ist von fünf konzentrischen Kreisen umgeben. Aus der Befruchtung gehen 800 bis 2000 Samen hervor. [12]
Die tatsächlich Opium produzierende Pflanze Papaver somniferum L. gehört zur Mohn-Familie Papaveraceae. Diese besteht aus über 100 Spezies, von denen zahlreiche wiederum mehrere Variationen aufweisen und von denen die meisten in den gemäßigten Zonen Asiens sowie in Mittel- und Südeuropa vorkommen, nicht aber auf den Wiesen Kaliforniens. Wenn man sich mit Opium produzierendem Mohn beschäftigt, scheiden zahlreiche Arten, die für die Produktion von Mohnsamen und Samenöl für die Küche eingesetzt werden, aus. Nur wenige der vielen Mohnarten weisen die im Opium enthaltenen Alkaloide auf. [20] Morphium und Codein sind zwei der bekanntesten und nützlichsten natürlichen Alkaloide des Opiums.