Die Firma - rein geschäftlich - Van Maddox - E-Book

Die Firma - rein geschäftlich E-Book

Van Maddox

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Ein ganz normaler Tag bei Bergamo Insurance. In zwölf Episoden erleben die Mitarbeiter der Firma abwechslungsreiche frivole Abenteuer verschiedenster Couleur. Ob es wie bei Damian sexuelle Fantasien sind, die durch den Kontakt zu Frauenkörpern im stickigen Gedränge des Fahrstuhls ausgelöst werden, oder wie bei Leni die Aussicht, dass eine erotische Fotosession mit dem Kollegen in einer heißen Affäre endet. Es gibt keine Grenzen. Eingebettet ist das Geschehen in den Chat zwischen Kai und Valerie, die zwar beide in einer festen Beziehung sind, sich aber trotzdem sexuell zueinander hingezogen fühlen. Können sie in dieser pheromongeschwängerten Umgebung widerstehen, ihrer Sehnsucht nachzugeben, oder endet ihr Spiel mit dem Feuer in ungezügelter Leidenschaft?

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Van Maddox

Die Firma - rein geschäftlich

12 Kurzgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

 

 

 

Die Firma – rein geschäftlich

 

 

 

von

Van Maddox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text Copyright (C) 2014, 2015 Van Maddox

Coverbild: Margarita Borodina/Fotolia

Coverschrift: TypeSETit

Lektorat: Sigrid Limbach

Alle Rechte vorbehalten

1. Fühlen

Damian stand im Foyer des Bergamo-Towers und wartete geduldig darauf, bis sich die Türen des Fahrstuhls vollständig geöffnet hatten. Das Bürohaus war komplett von der Firma angemietet worden, für die er bereits seit fast sechs Jahren arbeitete. Unten im Eingangsbereich gab es einen Empfangstresen, hinter dem Georgina saß und alle Ankommenden mit einem fröhlichen Lächeln begrüßte. Es war für Damian jeden Tag aufs neue ein Rätsel, wie sie so chronisch gute Laune ausstrahlen konnte. Vor allem, weil sie einen für sein Empfinden unendlich stupiden Job hatte. Dasitzen, lächeln, Hallo sagen und ab und zu einem Gast einen temporären Ausweis ausdrucken und aushändigen. Jeder geistig gesunde Mensch musste an einer solchen Tätigkeit zu Grunde gehen. Vermutlich war es um ihre geistigen Fähigkeiten schlicht und einfach nicht besonders gut bestellt und ihre einzige Qualifikation bestand darin adrett auszusehen. Er wandte seine Gedanken ab von Georgina und seine Aufmerksamkeit demjenigen der drei Fahrstühle zu, der gerade im Erdgeschoss angelangt war. Eine Menschentraube verließ den Fahrstuhl, um sich einen Kaffee oder ein Stück Gebäck in der Cafeteria im Erdgeschoss zu holen. Viele der Gesichter kannte er. Speziell an die meisten Frauen konnte er sich gut erinnern. Sechs Jahre waren lang und es gab kaum eine unter ihnen, der er in dieser Zeit noch nicht näher gekommen war. Sein Herz wurde bei dem Gedanken ganz leicht. Dann verschaffte er sich einen kurzen Überblick über diejenigen, die darauf warteten die Kabine betreten zu können. Die anderen beiden Fahrstühle waren laut Anzeige noch weiter oben im Haus unterwegs. Es würde also niemand freiwillig warten. Schräg vor ihm stand Janisza aus dem Marketing. Janisza war jung, jünger noch als er. Maximal fünfundzwanzig. Er mochte sie. Sie roch immer frisch und doch leicht verführerisch. Ihr Körper hatte eine gewisse jugendliche Spannung, die ihn ansprach und sie trug Kleidung, die sich angenehm anfühlte. Janisza rauchte auch nicht. Das war ein großes Plus. Raucherinnen mochte Damian weniger. Egal, wie reinlich sie waren. Der Rauch verfing sich in der Kleidung, blieb auf der Haut haften. Attackierte ihn aus hochgesteckten Frisuren, aus von Spangen zusammen gehaltenen Pferdeschwänzen, aus dauergewellten Locken oder frisch geschnittenen, sanft fallenden langen Haaren. Rauch war wie klebriger Fettschmutz. Man wurde ihn nie mehr richtig los. Morgens ging es mitunter noch aber wenn der Tag später wurde und die Raucherpausen den Duft des Haarwaschmittels aus den Haaren vertrieben hatten und nur dieser kalte, ekelhafte Gestank nach war, dann löste das fast einen Brechreiz in ihm aus. Er schaute Janisza von der Seite an. War das heute ein Janisza-Morgen? Damian schüttelte im Geiste den Kopf. Janisza war immer eine nette Alternative, aber er hatte sie so oft gehabt, dass sie nichts überraschendes mehr für ihn bereithielt. Er wusste, wie sie sich anfühlte, wenn sie müde war, noch fast schlaftrunken, wenn sie den Wecker verschlafen hatte und es gerade noch rechtzeitig geschafft hatte unter die Dusche zu springen und die Bahn zur Firma zu bekommen. Er wusste auch, wie sie roch, wenn sie es morgens so eilig hatte, dass keine Zeit mehr für die Dusche geblieben war. Diese leichte, säuerliche jugendliche Schweißnote, die ihn manchmal anmachte und manchmal abstieß. Die kleine schmutzige Schlampe. Oder wie sie roch, wenn sie nach dem Aufstehen Sex gehabt hatte und noch der Duft eines anderen Mannes an ihr klebte. Das kleine Flittchen hatte nie zweimal den selben Mann, das konnte Damian riechen, aber es war immer schwerer testosterongetränkter Männerschweiß, der eigentlich nichts auf ihrem zarten Körper zu suchen hatte. Er wusste auch, wie sie roch, wenn sie schon ein ausgiebiges Frühstück hinter sich hatte und ausreichend Zeit gehabt hatte sich in Ruhe zu duschen und zurecht zu machen. Oder wenn sie bereits morgens ein Bad mit ihrem Badezusatz genommen hatte, der nach Mandel und Kokos duftete. Dann hatte er sie am liebsten. Heute sah sie gepflegt aus, aber sie übte trotzdem keinen größeren Reiz auf ihn aus.

Noch vor Janisza stand Valerie. Valerie war etwas älter als er. Eine etwas herbe, brünette üppige Frau Anfang dreißig. Mit Valerie verhielt es sich etwas wie mit Janisza. Sie war kein rares Gut, kein unerwarteter Paradiesvogel, der sich in diesen Käfig verirrt hatte und der so schnell wieder hinaus flüchten konnte, dass man den Moment nutzen musste, wenn er sich bot. Wenn er sich zwischen beiden entscheiden müsste, würde er ohnehin immer Janisza vorziehen. Obwohl immer? Valerie hatte auch etwas. Sie wirkte nicht so jung und unbekümmert. Manchmal umspielte ihre Mundwinkel eine leichte Traurigkeit, ein Anflug von Melancholie. Melancholisch konnte man nur werden, wenn der Geist bestimmte Untiefen durchschritten hatte. Ihr ganzer Körperbau war gröber, plumper, aber auch fraulicher. Ihr Schweiß wog schwerer. Er hatte nicht mehr diese jugendliche Leichtigkeit, die Janisza ausmachte. Valerie wäre es auch niemals eingefallen morgens ihre Dusche zu verpassen. Ihr eigener Duft wurde immer erst im Laufe des Tages präsenter. Morgens roch sie immer gleich nach ihrem etwas schweren, orientalisch angehauchten Parfum. Manchmal hatte der Geruch auch eine stickige Note. Damian hatte Valerie noch nie in der Firma rauchen sehen, aber ihr Geruch am Morgen deutete darauf hin, dass sie manchmal zwischen dem Kaffee zu Hause und der Firma hastig eine einzelne Zigarette geraucht hatte. Sie dünstete dann etwas dumpfes, schweres aus, was einem den Atem abschnürte. Das war aber eher selten so. Ihr Duft wandelte sich stark im Laufe des Tages. Speziell im Sommer, wenn es sehr warm in ihrem Büro auf der Südseite des Hochhauses wurde und sie dort saß und über ihren Entwürfen für neue Produkte brütete. Wenn Damian sie auf dem Weg in den Feierabend im Aufzug traf, dann roch sie intensiver. Dann war das schwerere Parfum verflogen, das ihre üppigen Formen noch am Morgen eingehüllt hatte wie ein Kokon und sie roch nach Büroschweiß und der trockenen Luft der Klimaanlage. Manchmal machte ihn das an und ließ ihn leichtsinnig werden, auch wenn es abends riskanter war, weil nicht so viele Menschen gleichzeitig im Fahrstuhl unterwegs waren. Andere Male stieß ihn dieser Geruch ab. Valerie wechselte nicht so häufig ihre Garderobe wie Janisza, die mit jeder Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterkollektion ein neues Outfit hatte. Valeries Hosenanzüge, Pullover und Blusen kannte er seit Jahren. Schwarze Hosenanzüge, Pullover in dunklen Blau und Rottönen, weiße Blusen. Vielleicht haftete der Arbeitsschweiß bereits so tief in den Fasern ihrer Kleidung, dass sie den Geruch selbst durch Waschen in der Maschine nicht mehr herausbekam. Der Gedanke hatte etwas abstoßendes und Damian schüttelte sich kaum merklich und bekam eine leichte Gänsehaut vor Ekel. Außerdem konnte er Valerie haben, wann immer er wollte. Man konnte die Uhr danach stellen, wenn sie morgens hier war. Sie langweilte ihn.

Neben zwei Herren aus der Rechtsabteilung stand Joana, eine neue Referendarin, die er erst zwei- oder dreimal gesehen hatte. Joana war schwarz. Eine schwarze Juristin. Die einzige Schwarze in der ganzen Firma, die ihm bekannt war. Sie war definitiv der gesuchte Paradiesvogel. Die letzten Male, die er ihr begegnet war, kam es aufgrund der Umstände zu nichts. Einmal waren sie alleine im Fahrstuhl und sie hatte ihn unsicher angelächelt. Er hatte zurück gelächelt, aber es war definitiv nicht der passende Moment für einen Vorstoß gewesen. Dann hatte es nochmal eine Situation gegeben, in der sie zu dritt im Fahrstuhl waren. Sie und ein Kollege aus ihrer Abteilung. Einer der beiden, die auch jetzt neben ihr standen. Auch das wäre viel zu gewagt gewesen. Er hatte schwer widerstehen können, aber letztlich hatte er sich beherrscht. An das dritte Mal konnte er sich nicht mehr klar erinnern. Kurz fragte er sich, ob einer ihrer beiden Kollegen oder sogar beide sie vögelten. Warum sollten sie sonst alle drei zeitgleich morgens hier auftauchen? Er verwarf den Gedanken wieder. Er wollte diese Spekulation jetzt nicht weiter fortführen. Sie stieß ihn ab. Statt dessen bewegte sich Damian ein paar Zentimeter vorwärts und schob sich langsam auf die Dreiergruppe zu, um in eine bessere Ausgangsposition zu kommen. Valerie und Janisza ließ er links hinter sich. Jetzt den Moment abpassen und sich am besten in die hintere Ecke des Fahrstuhles mogeln. So wie die Leute jetzt davor standen, stand er dafür goldrichtig. Er konnte die Wege vorhersehen, die Menschen nahmen, die irgendwo anstanden. Jahrelange Beobachtung und Analyse.

Als die Aussteigenden den Fahrstuhl durch die schmale Gasse verlassen hatten, die die davor Stehenden gebildet hatten, drängte der Pulk vor den Türen hinein. Damian schaffte es sich in die Ecke zu begeben, auf die er gehofft hatte. Joana stand wie erwartet direkt vor ihm. Neben ihr die beiden Kollegen. Es war eng und die beiden Herren unterhielten sich angeregt miteinander. Sport. Squash. Aus ihrem Dialog ließ sich schließen, dass sie zusammen zum Sport gingen. Ein echter Männersport. Frauen waren da unerwünscht und ausgeschlossen. Arme Joana. Wie zur Bestätigung wurde sie von den beiden etwas nach hinten gedrängt. Das kam Damian entgegen. Er musste sich kaum bewegen, um Tuchfühlung mit ihr aufzunehmen. Tuchfühlung. Was für ein passendes Wort. Ganz vorsichtig hob er seine rechte Hand und fühlte ihr Tuch. Den Saum ihrer dunkelblauen Wolljacke. Fein gewebter, guter Wollstoff. Ironie, dass eine Schwarze vom Kontinent der Hitze sich hier in warme Wolle kleidete. „Hallo schöne Massai“, hätte Damian sie am liebsten angesprochen.

„Es ist Sommer. Die Wolle brauchst du hier nicht, wenn die ersten Sonnenstrahlen erst die Savanne erwärmt haben.“

Inmitten der Asphaltschluchten zwischen den Hochhäusern, die sich hier aneinanderreihten, wirkte sie fremd, wie aus ihrem natürlichen Biotop gerissen und in eine fremde Umgebung versetzt. Eine wilde, schlanke Gazelle in den tiefen, gefährlichen Straßenschluchten der großen Stadt. Fehl am Platz. Schutzlos und hilfsbedürftig.

Der blaue Stoff ihres Kostüms fühlte sich angenehm an. Leicht kratzend, aber angenehm. Echte Schurwolle. Kein billiges Imitat, das seine anbiedernde Weichheit mit geringer Wärmleistung erkaufte. Ein wohliger Schauer huschte über seinen Rücken, als seine Hand den Saum entlang glitt.

Dann schlossen sich die Türen des Fahrstuhls.

Damians Finger strichen sanft über die Oberfläche des Stoffes und wanderten höher. Einzelne Wollfragmente kitzelten sanft die Haut seiner Finger. Er blickte auf ihren wohlgerundeten Po. Jetzt nur nichts überstürzen. In dem Moment, in dem sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte, deutete er ein leichtes Schwanken an und seine Hand wanderte unvermittelt hoch zu dieser reizvollen Rundung. Sie reagierte nicht, hatte es nicht als eine unangemessene Berührung eingeordnet.

Vor ihm bewegte sich einer der beiden Männer und Joana wich einen Viertelschritt zurück. Drückte ihren Po wie von selber noch nachdrücklicher gegen seine Hand. Er konnte sein Glück kaum fassen. Es lief fast wie von selber. Selbst durch die grobe Textur des Wollstoffes war es ihm, als könnte er ihr muskulöses Gesäß fühlen. Das Spiel der Muskeln, als sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. Vor seinem geistigen Auge erschien ein Schaubild aus dem Biologieunterricht. Ein kräftiger roter Muskelstrang. Der Gluteus Maximus. Damian spürte, wie sein Glied in den Jeans anschwoll und seine Erregung manifestierte sich in einer leichten Gänsehaut. Vorsichtig bewegte er seinen Kopf etwas vor und atmete ganz leise und ganz tief ein. Sie roch nach einem unerwartet sportlichen Parfum. Sportlich, aber durchaus edel. Joana erstaunte ihn. Frisch. Nicht wild und ungezähmt, wie er es intuitiv erwartet hatte. Eine Gazelle mit einem ordentlichen Schuss Sportlichkeit und Eleganz. Ihre schwarzen, krausen Haare trug sie dazu hochgesteckt. Sie wurden von einer silbernen Spange gehalten, aber einige einzelne Haare hatten ihren Bändigungsversuchen widerstanden, waren der Spange entwischt und kräuselten sich ungebändigt in ihrem Nacken. Der Duft ihres Haarsprays vermischte sich mit der sportlichen Note ihres Parfums. Damian roch noch etwas. Er brauchte einen Moment, ehe er sich darüber klar wurde, was es war. Das Lanolin ihrer Wolljacke. Lanolin. Vor seinem geistigen Auge erschien unwillkürlich ihre schwarzgelockte, glänzende Scham. Ob sie auch nach Lanolin roch? Bestimmt. Ölig glänzend und schwarz musste sie sein. Fast war es, als könnte er auch ihren Schritt riechen. Seine Erektion erreichte eine fast schmerzhafte Festigkeit. Das war selten im Fahrstuhl. Dazu brauchte es mehr als die jugendliche Erotik von Janisza oder die reifere, fraulichere Ausstrahlung von Valerie. Domestizierte, deutsche Frauen. Bestimmt uniform rasiert. Bei ihnen kräuselte sich kein glänzendes Schamhaar mehr, da war nur noch glatt rasierte Einöde nach. Da musste das wild gelockte Schamhaar von Joana mit dem natürlichen Duft von Lanolin kommen. Der Drang in Damian wuchs, sie mit mehr als nur seiner Hand zu berühren. Er verlagerte seine Haltung etwas und stieß sie von hinten an.

"Entschuldigen sie!", sprach er sie mit serviler Unterwürfigkeit an. Joana drehte sich zu ihm herum und lächelte.

Er nutzte die Drehung, um den Abstand zwischen ihnen beiden weiter zu verringern. Jetzt lehnten sie fast aneinander und fast sein kompletter Körper hatte Kontakt mit ihr. Er schob ganz vorsichtig sein Becken hervor. Die Beule in seiner Jeans rieb sich an ihrer Wolljacke. Es schien Damian als würde ihr Geruch noch intensiver werden. Ihn betäuben und ihm seine Sinne rauben.

Dann kam der erste Halt. Zweiter Stock. Damian runzelte die Stirn. Wer nahm schon den Fahrstuhl, um in den zweiten Stock zu gelangen? Das war eine Strecke, die jeder normale Mensch zu Fuß zurücklegte. Er spähte durch die Lücke zwischen Joana und ihren Kollegen zum Ausgang des Fahrstuhles. Da stand sie, die fette Veronika aus dem Bereich Order Entry. Mit ihren gewaltigen Stampfern und dem riesenhaften Arsch, der locker einem Brauereipferd zur Ehre gereicht hätte. Damian musste fast kichern. Veronika hatte er auch schon gehabt. Ihr dicker, plumper Leib fühlte sich weich an. Weich und nachgiebig. Bei Veronika war er mutig gewesen. Da hatte er sich getraut nachhaltiger auf Tuchfühlung zu gehen. Sie hatte im Fahrstuhl ohnehin immer die Befürchtung jemanden anzustoßen und kam sich vor wie ein Elefant im Porzellanladen. Was für eine treffende Analogie. Veronika, die Elefantenkuh im Porzellanladen. Fast musste er über sich selbst lachen, bremste sich aber schnell wieder. Nur nicht auffallen. Sie war damals eine ganz neue Erfahrung gewesen. Er hatte nie auf Dicke gestanden, aber die Neugier war schon länger da gewesen. Mit Veronika war es neu und intensiv gewesen. Er hatte jede Phase der Annäherung genossen und ihren Geruch tief inhaliert.

In der Zwischenzeit hatte er auch andere Dicke gehabt und sie hatten alle etwas gemeinsam. Sie dufteten intensiver. Damian schob es darauf, dass sie Angst hatten unangenehm zu riechen. Angst, sich unter der Dusche nicht gründlich genug gereinigt zu haben, nicht jedes Geruchsnest mit ihren ungeschickten Händen und der Seife gefunden und getilgt zu haben. Und deshalb übertrieben sie es mit dem Parfümieren und nahmen lieber etwas mehr. Alle Dicken rochen deswegen besonders intensiv. Wenn Damian mit einer Dicken zusammen gewesen war, so hatte er danach immer das Gefühl, als würde ihr Geruch wie ein stiller Beweis für das, was er getan hatte, weiter an ihm kleben. Einmal, als er es mit Lydia getan hatte, die in der Cafeteria gearbeitet hatte, war er diesen Geruch den ganzen Tag nicht losgeworden. Ekelhaft. Aber die hatte kurze Zeit später ohnehin die Firma verlassen und er hatte sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Veronika roch nicht annähernd so penetrant, aber trotzdem zu intensiv für seine feine Nase an diesem Morgen. Einmal hatte er sie förmlich von hinten angefallen und als sie ihn dann angesehen hatte, nachdem sie sich behäbig umgedreht hatte, hatte er so getan, als wäre sie es gewesen, die ihn gestoßen hatte und er hatte dann gesagt, es wäre nicht schlimm gewesen. Sie war peinlich berührt gewesen und puterrot angelaufen. Unsicherheit machte wehrlos.

Jetzt wälzte sie sich förmlich durch die Lücke zwischen den Fahrstuhltüren. Kurz argwöhnte Damian, dass dadurch mehr Platz im Fahrstuhl und weniger Möglichkeit zum Fühlen da sein würde, aber heute war offenbar sein Glückstag. Drei Sachbearbeiterinnen aus dem Inkasso-Team im neunten Stock betraten den Fahrstuhl. Es wurde sogar noch enger als vorher und Joana musste noch einen Schritt zurück machen. Damian blieb fast das Herz stehen, als er merkte, wie sie ihren Po gegen seinen Schritt drückte. Verdammt. Sein steifes Glied pulsierte wild in der Hose. Das musste sie doch merken. Aber diese geile schwarze Prinzessin vom Kontinent der Hitze tat so, als wäre nichts und schaute stur weiter nach vorne. Damian schloss die Augen leicht und genoss das Gefühl. Er ließ seine rechte Hand wie zufällig an ihre Hüfte gleiten und stellte sich vor, wie er sie an sich zog, ihre duftende Wolljacke nach oben schob, um dann festzustellen, dass sie darunter völlig nackt war. Extra für ihn. Vor seinem geistigen Auge schob sie ihre Hand nach hinten, um damit ganz vorsichtig den Reißverschluss seiner Jeans zu öffnen. Ein Blick herum mit einem verschwörerischen Lächeln, während die anderen im Fahrstuhl es nicht mitbekamen. Und dann ließ sie es zu, dass er sein steifes Glied in sie schob. Drängte ihm langsam, aber nachdrücklich ihren üppigen, kaffeebraunen Po entgegen. Und er fing an sie ganz sachte zu stoßen. Tief in sie hineingleiten. Sie war so feucht, dass sein Glied wie von selber zwischen ihren prall geschwollenen Schamlippen hindurch in ihre dunkle, enge Scheide rutschte. Kaum Widerstand. In ihr drin dann die sanfte Stimulation ihres raueren Inneren an seiner Eichel. Dieses magische Kribbeln. Hörte ihr Seufzen. Ganz leise und nur für seine Ohren bestimmt. Fast war es ihm, als könnte er auch aus der Distanz ein leises Trommeln vernehmen. Damian zog sie mit der Hand an sich heran, so dass sein Penis bis zum Anschlag in ihr war. Fühlte das heftige Pochen ihres Herzens, spürte die Kontraktionen, roch, wie der Duft aus ihrem Schritt ihm langsam in die Nase kroch, sich wie ein schwarzes, intensiv würzig duftendes Seidenband um sein Lustzentrum wickelte und ihn noch geiler machte. Er öffnete die Augen und sog die Luft tief durch die Nase ein. Konnte er ihre schwarze Vulva womöglich wirklich riechen? Etwas war da, was ihn gerade in Fahrt brachte. Seine Hand lag immer noch an ihrer Hüfte und es schien sie nicht zu stören. Er bewegte seinen Kopf zur Seite, etwas weg von ihrem Nacken und näher zur Schulter. Am liebsten wäre er jetzt in die Knie gegangen, um seine Nase in dem kleinen Spalt unter ihrer Schulter zu vergraben und ihre Achseln zu riechen. Ob sie dort rasierte? Oder ob sie dort auch schwarz gekräuselte, lanolinglänzende Haare trug. Wie sie wohl roch, wenn sie nicht ihr sportiv-elegantes Parfum am Körper trug, sondern nur den Duft ihres Schweißes. Bestimmt rasierte sie sich auch die Achseln nicht und wenn er mit dem Finger durch die sich kräuselnden Haare strich, löste er damit ihren köstlichen Geruch, der sich dort gesammelt hatte und auf ihn wartete. Er inhalierte. Schwer zu sagen, ob er eine Spur ihres Schweißes riechen konnte. Wenn er sie jetzt richtig hart rannahm, würde sie danach garantiert intensiv duften. Einen Moment verlor er sich wieder in dem Punkt in seiner Fantasie, an dem er eben aufgehört hatte. Spulte die Szene im Geiste nochmal zurück und durchlebte den Moment erneut, als er in sie eindrang. Nur langsamer. Spürte, wie seine Eichel zwischen ihren Schamlippen hindurch glitt und die physische Stimulation anfing. Das war der Moment, den er am meisten mochte. Der Bruchteil einer Sekunde, als sein Penis durch die zerklüftete fleischerne Landschaft rutschte, die den Eingang in ihre dunkle, feuchte Höhle umschloss. Er konnte Stunden lang damit verbringen sich genau diese paar Sekunden immer und immer wieder vorzustellen und immer geiler zu werden. Immer langsamer. In Zeitlupe. Jeder Bruchteil einer Sekunde eine einzelne Szene. Ansetzen, das Gefühl der Feuchtigkeit auf seiner Eichel und der kurze Moment des Widerstandes, der keiner war. Zerlegt in unendlich viele kleine Einzelmomente. Die Eichel war so empfindlich, dass sie den kaum merklichen Widerstand trotzdem als solchen wahrnahm. Und dann drinnen das Gefühl als würden tausend kleine Saugnäpfe seinen Penis streicheln und ihn erregen. Immer und immer wieder. Erneut tief einatmen. In seinem Geist wurde das Lanolin und ihr Parfum zu ihrem aphrodisischen Sexduft vermischt, der aus Schritt und Achseln in seine Nase strömte, verknüpfte sich direkt mit dem Gedanken sie gerade zu stoßen. Kurz dachte er, ob er es wagen konnte seine linke Hand zwischen ihren Po und seinen Schritt zu schieben, um sich zu streicheln, aber das wäre zu gewagt. Ein Schritt zu weit, der alles ruinieren konnte.

Dann hielt der Fahrstuhl erneut. Siebter Stock. Ernüchterung. Das war schnell gegangen. Sekundenbruchteile vorher waren sie noch im Zweiten gewesen und die Türen schlossen sich gerade und dann waren sie im Siebten. Wo waren die letzten fünf Stockwerke hin verschwunden? So schnell, dass Damian kaum Zeit blieb es zu realisieren, waren Joana und ihre Kollegen ausgestiegen. Und sie würdigte ihn keines Blickes. Und das nach dem erotischen Rauschzustand, von dem sie gerade beide Teil gewesen waren. Kaum vorstellbar, dass sie es nicht gemerkt, es genauso genossen hatte wie er. Und jetzt ließ sie ihn einfach stehen. Kleine, sprunghafte, schwarze Diva. Auch Janisza verließ den Fahrstuhl. Hatte sie etwa die Abteilung gewechselt? Sonst war sie immer schon im sechsten Stock ausgezogen. Wer weiß. Er atmete hörbar aus. Jetzt waren da nur noch Valerie und die drei Sachbearbeiterinnen aus dem Inkasso-Bereich anwesend. Die stimulierende Enge war damit Vergangenheit, aber selbst, wenn es jetzt noch die Möglichkeit gegeben hätte. Auch die Magie des Augenblicks war vorüber. Endgültig. Von den anwesenden Frauen übte keine auch nur annähernd die Faszination aus, die er eben bei Joana verspürt hatte. Auch Valerie nicht, die ihn gerade von der Seite anlächelte. Vermutlich hatte sie mitbekommen, was zwischen ihnen passiert war und wünschte sich jetzt, dass er es ihr ebenfalls besorgte. Frauen. Valerie konnte sich jetzt nackt vor ihn hocken und den Mund gierig aufsperren und er würde sie mit dem Arsch nicht ankucken. Genauso wenig wie die drei verbrauchten Sachbearbeiterinnen, die ihre beste Zeit eindeutig hinter sich hatten. Rauchende, langsam aus der Form geratende, Mittvierzigerinnen. Widerwärtig. Karikaturen von Frauen.

Die Fahrstuhltüren hatten sich wieder geschlossen und es ging weiter nach oben. Damian registrierte, wie sein Penis langsam schrumpfte und konnte es jetzt kaum noch erwarten in seiner Zieletage anzulangen und den Fahrstuhl zu verlassen. Er arbeitete im gleichen Stockwerk wie Valerie, allerdings im anderen Gebäudeflügel. Im Achten stiegen die hässlichen drei Furien aus. Endlich. Vom achten Stock bis zum Neunten waren sie dann alleine im Fahrstuhl. Er schaute starr die Tür an und ignorierte Valerie.

Als Damian den Fahrstuhl verließ, und sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz machte, spürte er die klebrige Feuchtigkeit in seinem Slip und mit den Gedanken, die sich jetzt wieder Joana zuwandten, verschwand der Ekel aus seinen Gesichtszügen und ein versonnenes Lächeln machte sich wieder auf seinen Lippen breit. Er kalkulierte kurz. Dreieinhalb Stunden bis zur Mittagspause. Um halb eins gingen die meisten Kollegen Essen. Das war der beste Zeitpunkt, um Fahrstuhl zu fahren. Wenn die Fahrt wider Erwarten nicht hielt, was sie versprach, war die nächste Möglichkeit der enge Gang der Cafeteria, wo man mittags lange warten musste, bis man an der Reihe war. Und dann eine halbe Stunde später die erneute Fahrstuhlfahrt nach oben. Da konnte noch alles passieren.

2. Valerie und Kai – Eins

Chat-Log aus dem Instant Messaging System von Bergamo Insurance. Privater Chat zwischen Kai Lippelt und Valerie Schöning:

 

08:52 Kai: Guten Morgen Schnecke, wie war die Herfahrt

08:54 Valerie: Guten morgen. Müüüüde!

08:54 Valerie: Und son Arsch hat mir die Vorfahrt genommen und ich wäre fast in ihn rein. Konnte aber gerade noch bremsen

08:54 Kai: Einfach rein. Wär ja nicht deine Schuld gewesen

08:54 Kai: Keine Lust auf Arbeiten heute

08:55 Valerie: [...]

08:55 Kai: Aber arbeiten tun wir hier ja eh nicht

08:57 Valerie: LOL

08:58 Valerie: Ich weiß ja, dass du nicht arbeitest und immer an Schweinereien denkst, aber ich hab gut zu tun. Die Entwürfe für die Kampagne, die das Marketing wegen der neuen All-Covered-Produktfamilie geschickt hat, müssen heute Nachmittag bei Clemens sein. Mit meiner Stellungnahme

08:58 Kai: Primär chattest du mit mir. Das bisschen Arbeit nebenbei schüttelst du doch aus dem Handgelenk

08:58 Valerie: Frauen sind Multi-Tasking-Fähig. Ich kann auch arbeiten, während ich chatte

08:58 Valerie: Pah, Handgelenk ...

08:58 Valerie: ... im Gegensatz zu dir :-P

08:59 Kai: Dann chatte doch mit dir selber weiter

09:01 Valerie: Beleidigt?

09:02 Valerie: Na dann ... :-P

09:03 Valerie: Dieser eine Typ aus dem Procurement macht mir übrigens langsam Angst

09:03 Kai: Wer?

09:03 Valerie: Hab ich dir schon mal von erzählt. Der steht im Fahrstuhl immer so dicht hinter mir. Ich glaube, der will mit mir fummeln. Heißt Daniel oder Dario oder so ähnlich. Etwas kleiner als du, dunkelblonde Haare. Jeanstyp

09:03 Kai: Ich glaub, ich weiß, wen du meinst

09:03 Kai: Mir mir hat er noch nie gefummelt

09:04 Kai: Kann ich ihm aber nicht verdenken. Hatte er einen Ständer?

09:05 Valerie: Was weiß ich? Ich muss nicht alles wissen!

09:05 Kai: Wenn er mit dir gefummelt hätte, wüsstest du, ob er einen Ständer hatte. So nah kann er dir also nicht gekommen sein

09:05 Valerie: Heute nicht. Aber ein paar Male ist mir das aufgefallen, da ist er mir ganz schön dicht auf die Pelle gerückt. Heute stand er hinter der Neuen aus der Rechtsabteilung. Dieser Joana.

09:05 Kai: Kenn ich nicht

09:06 Valerie: Doch, die musst du kennen. Ich glaube, das ist die einzige Schwarze in diesem Laden. Unser antirassistisches Feigenblatt

09:06 Kai: Die arbeitet hier? Ich hatte gedacht, dass die zu nem Kunden von uns gehört.

09:07 Valerie: Nee, da gabs doch bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiter im Intranet einen Steckbrief zu ihr. Joana heißt sie

09:08 Kai: Die ist ganz lecker. Sexy Biiiaatch …

09:09 Valerie: Wusste gar nicht, dass du auf Schwarze stehst

09:09 Kai: Ebony Babes ...

09:09 Valerie: Was?

09:09 Kai: Ach nichts. Nee. Steh ich nicht besonders drauf . Aber die hat was

09:10 Kai: Ich hab übrigens auch immer einen Ständer, wenn wir beide zusammen Fahrstuhl fahren

09:10 Valerie: Kai!

09:11 Kai: Speziell, wenn wir alleine da drin sind und ich mir vorstelle, wie wir zusammen stecken bleiben und niemand uns stören kann. Und was dann so zwischen uns abgehen könnte

09:13 Kai: Bist du noch da?

09:17 Kai: Das war jetzt gar nicht so gemeint

09:19 Kai: Hallo. Nur ein Witz, OK?

09:25 Kai: Ach komm, sonst stellst du dich auch nicht so an