Die fliegende Katze - Sebastian Herrmann - E-Book

Die fliegende Katze E-Book

Sebastian Herrmann

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Beschreibung

Sebastian Herrmann, Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung, fahndet hauptberuflich nach dem verborgenen Wissen der Welt – und hat es in diesem Band zusammengetragen. 1000 verblüffende Kuriositäten über Küsse, Jeans, Gesang, Füße, Einkaufen, die Liebe und vieles andere mehr. Die fliegende Katze von Sebastian Herrmann: im eBook erhältlich!

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Sebastian Herrmann

Die fliegende Katze

1000 Kuriositäten aus dem Alltag

Mit 50 Illustrationen von Nils Fliegner

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

ZähneMännerSchneckenFrauenBücherFernsehenWasserAmeisenBierKrankheitenBienenTräumeEheKraftwerkeVulkaneAffenGoldBlutStädteErfindungenGeschmackAugenMoskitosPyramidenTomatenWeihnachtenHautBrotRattenRoboterFliegenWaleSchneeSeenMüllSexHaareGehirnWeltallMobiltelefoneLiebeHochhäuserEinkaufenKnochenGesangDrogenInselnExperimenteBäumeStraßenSchlafÖlAlkoholHundeLöcherKirchenKüsseVerwaltungPilzeMusikKrebseBergeSchiffeVögelFahrräderKaffeeKäferAutosJeansTodKartoffelnSchriftHaieKochenStaubWeltuntergangParasitenFilmeMeerPiratenBakterienDinosaurierTaubenSpieleReisVerbrechenGeldSpinnenGerücheGötterWolkenFiktive OrteWeinDenkmälerFüßeReisenUhrenKüheKäseHöhlen
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Zähne

Elefantenstoßzähne entsprechen den oberen Schneidezähnen des Menschen.

 

Die härtesten Bestandteile des menschlichen Körpers sind die Zähne. Der Zahnschmelz besteht aus dem Mineral Hydroxylapatit.

 

Auf den Salomonen wird Jagd auf Ostpazifische Delphine gemacht. Die Zähne der Meeressäuger werden auf den Inseln als Währung benutzt.

 

Im heutigen Pakistan haben die ersten bekannten Zahnärzte praktiziert. An menschlichen Backenzähnen, die zwischen 7500 und 9000 Jahre alt sind, fanden Paläoanthropologen deutliche Behandlungsspuren: Jemand hatte mit Feuersteinbohrern Karies entfernt.

 

Clownfische unterhalten sich mit den Zähnen. Die Tiere erzeugen verschiedene Knack- und Zirpgeräusche, indem sich ihre Kiefer bewegen und ihre Zähne aufeinander reiben.

 

Der Säbelzahntiger hatte zwar bis zu 20 Zentimeter lange, eindrucksvolle Eckzähne, doch offenbar konnte die ausgestorbene Raubkatze nicht viel mit diesen Reißern anfangen. Laut des australischen Wissenschaftlers Stephen Wroe war der Säbelzahntiger nur ein schlapper Beißer. Vielmehr könnten die Säbelzähne eine Art imposantes Essbesteck gewesen sein.

13 Millionen Zähne werden jedes Jahr in Deutschland gezogen.

 

Schon die alten Ägypter verwendeten eine Art Zahnpasta aus Weinessig und gemahlenem Bimsstein. Die Römer nutzten Urin für die Zahnhygiene. Die erste Zahnpasta, die etwa den heutigen Produkten entsprach, entwickelte 1907 der Dresdner Apotheker Ottmar Heinsius von Mayenburg. Er nannte sein Produkt Chlorodont.

 

Die Haut von Haien ist mit sogenannten Hautzähnchen besetzt. Aus ähnlichen Schuppen der Urzeitfische entwickelten sich im Laufe der Evolution auch die menschlichen Zähne.

 

In China fertigte man um das Jahr 1500 Zahnbürsten aus den Nackenborsten von Hausschweinen.

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Männer

Männer mögen feuchtere Küsse als Frauen. Wird mehr Speichel ausgetauscht, nimmt die Frau mehr Testosteron über die Schleimhäute auf und gerät womöglich in lustvolle Stimmung. Das ist ganz im Sinne der meisten Männer, die mit Küssen doch noch intimere Situationen einleiten wollen.

 

Vom 15. Jahrhundert an waren Schamkapseln unter Europäern angesagt. Diese wurden in die Hose gesteckt, um eine ständige Erektion vorzutäuschen.

 

Junge Männer, die noch bei Mama und Papa wohnen, sind besonders gefährlich. Laut einer britischen Studie sind diese an überproportional vielen Gewaltdelikten beteiligt.

 

Es ist so schwer, den richtigen Ton zu treffen. Bei Untersuchungen amerikanischer Psychologen wirkten defensive Männer besonders attraktiv auf Frauen, wenn es um die intellektuell-rhetorischen Fähigkeiten der Kerle ging. Mussten die Damen aber Sportler bewerten, flogen sie auf die aggressiv-dominanten Typen. Also was jetzt?

 

Die Probanden lagen in einem Hirnscanner, als ihnen die Psychologin Susan Fiske Fotos zeigte. Bei Bildern von schönen Frauen im Bikini und Fotos von Schraubenschlüsseln zeigten die gleichen Hirnareale bei den Männern rege Aktivität – jene, die der Handlungsvorbereitung dienen.

 

Betrachten Männer Fotos schöner Frauen, sind sie anschließend bereit, mehr Geld für Geschenke auszugeben als zuvor.

 

Durchschnittsmänner lassen sich durch männliche Models kaum beeindrucken. Laut einer Studie der amerikanischen Forscherin Jennifer Aubrey erzeugen trainierte Waschbrettbäuche keinen Druck. Das Selbstbewusstsein durchschnittlicher Männer leidet vielmehr, wenn sie sich Bilder von weiblichen Models ansehen.

 

Ein Mann, der viele Brüder hat, wird selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit Söhne zeugen. Männer mit vielen Schwestern bekommen hingegen eher Töchter.

 

Allein mit einer Frau in einem Raum zu sein, treibt den Testosteronspiegel eines Mannes im Schnitt um acht Prozent in die Höhe. Dies ist selbst dann der Fall, wenn der Mann die Frau gar nicht attraktiv findet.

 

Gesichter, die eher rot sind, gelten als männlich. Das erkannten Forscher, indem sie ein neutrales Gesicht am Rechner kaum merklich einfärbten. Als weiblich wurden Gesichter wahrgenommen, die leicht grünlich waren.

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Schnecken

Die Schneckenart Littoraria irrorata legt Beete an. Die Tiere knabbern an Gräsern und lassen dann Kot zurück, der Pilzsporen enthält. An den verletzten Halmen wachsen diese Pilze sehr schnell. Kommen die Schnecken nach einiger Zeit zurück, finden sie ihr Leibgericht vor: im eigenen Garten gezüchteten Pilz.

 

Einige Wasserschnecken schaffen es, kopfüber an der Wasseroberfläche entlangzugleiten. Luft in den Häusern verhilft den Tieren zu ausreichend Auftrieb. Durch wellenartige Bewegungen gelingt es ihnen, mit der Schleimschicht – diese ragt kaum aus der Wasseroberfläche – leichten Schub zu erzeugen.

 

Die Landschnecke Napaeus barquini tarnt sich und ihr Haus besonders raffiniert. Die Tiere weiden Flechtenstücke ab und formen diese zu langen Höckern. Diese bringen sie dann unter argen Verrenkungen auf ihrem Schneckenhaus an.

 

Saftsauger ritzen Algen an und saugen diese aus. Da die Meeresschnecken dabei den Pflanzenfarbstoff Chlorophyll aufnehmen, sind die meisten der etwa 250 Saftsaugerarten grün. Einige davon lassen die Chloroplasten aus den Algen in ihrem Körper sogar weiter Photosynthese treiben: Die Zellen produzieren Zucker – quasi ein Gratis-Dessert für die Schnecke.

 

Je mehr Schleim eine Schnecke produziert, desto langsamer kriecht sie in der Regel. Die Produktion von Glibber kostet die Tiere etwa 30 Prozent ihrer Energie – da bleibt wenig Kraft für die Muskeln.

 

Fadenschnecken besorgen sich ihr Abwehrsystem bei Korallen und Seeanemonen. Die Meeresschnecken fressen die Nesselkapseln dieser Tiere – mit dieser Art Waffen schützen sich auch Feuerquallen. Die Schnecken schaffen es, die gefährlichen Nesselkapseln unbeschädigt durch ihren Verdauungstrakt zu schleusen und sie zur eigenen Verteidigung im Körper einzulagern.

 

Die Große Strandschnecke ist bequem. Statt selbst Schleim zu produzieren, gleitet sie auf Spuren anderer Schnecken über den Meeresboden. Das spart Energie, und oft findet sich noch etwas zu essen auf den Glibberpfaden.

 

Die Kegelschnecke Conus catus erlegt Fische, indem sie Giftpfeile abfeuert. Das Gift der Tiere gilt als eines der gefährlichsten im Tierreich.

Die Flügelschnecke Clione limacina ernährt sich ausschließlich von Artverwandten, den Flügelschnecken Limacina helicina. Sind diese gerade nicht verfügbar, hungert die Raubschnecke bis zu 365 Tage.

 

Weinbergschnecken sind Zwitter und können sowohl Spermien empfangen als auch geben. Beim Weinbergschneckenakt bohren sie sich gegenseitig Spitzen aus Kalk in den Leib und deponieren so Samenpakete im Körper des Partners.

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Frauen

Die Frauen der Yanomami in Südamerika tragen traditionell nur einen dünnen Faden, der um ihren Bauch geschlungen ist. Obwohl die Schnur nichts verbirgt, reagieren die sonst nackten Frauen mit Scham, wenn sie sie abnehmen sollen.

 

Wurde Frauen in Studien eingeredet, sie litten an einer genetisch bedingten Mathe-Schwäche, lösten sie Rechenaufgaben tatsächlich schlechter. Frauen, denen dieses Vorurteil zuvor nicht nahegelegt wurde, bewältigten die Aufgaben völlig normal.

 

Laut einer Befragung von 5000 Frauen und Männern aus 30 Ländern weint eine durchschnittliche Frau einmal pro Woche. Männer lassen demnach nur einmal im Monat die Tränen fließen.

 

Glaubt man Forschern aus New York, bewegen sich Frauen beim Fußballspielen ganz anders als Männer: Sie aktivieren angeblich unterschiedliche Muskelgruppen.

 

Frauen schauen sich Fotos, auf denen fehlgebildete Babys zu sehen sind, im Schnitt kürzer an als Männer. Warum das so ist? Darüber können Forscher nur spekulieren. Womöglich habe die Evolution Frauen begünstigt, die ihre Energie vor allem in die Pflege von gesunden Kindern gesteckt haben, glaubt Igor Elman von der Harvard Medical School in Boston, der für die Fotostudie verantwortlich ist.

 

Frauen haben die Musik erfunden – behauptet Sandra Trehub von der University of Toronto. Die ersten Stücke seien Schlaflieder gewesen, mit denen Kinder beruhigt wurden. Einer anderen Hypothese zufolge waren es dagegen die Männer, die mit der Musik begonnen haben – um Frauen zu beeindrucken.

 

Mit dem Einkommen ihres Partners steigt auch die Häufigkeit, mit der Frauen einen Orgasmus erleben. Das behaupten Forscher um Thomas Pollet von der Universität Newcastle, die Daten einer Umfrage unter mehr als 1500 Frauen in China ausgewertet haben. Ob aber reiche Partner mehr Lust bereiten oder besonders erregbare Frauen eher wohlhabende Partner wählen, ist unklar.

 

Auf den Handinnenflächen von Frauen leben mehr unterschiedliche Keime als auf denen von Männern. Nach eigenen Angaben waschen sich Frauen häufiger die Hände als Männer.

 

Frauen haben empfindlichere Nasen als Männer. In einem Experiment mussten Frauen an Schweißproben riechen, die durch andere Düfte übertüncht wurden. Von 32 Gerüchen schafften es nur zwei, das Riechvermögen der Probandinnen so sehr zu irritieren, dass der Schweißgeruch nicht mehr wahrgenommen wurde. Männer hingegen waren bei 19 der Düfte überfordert, noch den Schweiß zu erschnüffeln.

 

Frauenmangel war der Grund, weshalb die Wikinger einst aus Skandinavien zu Raubzügen nach Irland und England aufbrachen. So argumentieren Archäologen von der Universität Cambridge. Und die Krieger waren selber schuld: Neugeborene Mädchen wurden oft getötet. Dies führte zu einem erheblichen Männerüberschuss.

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Bücher

Die erste große Arbeit des Erfinders des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern, Johannes Gutenberg, war ein Ablassbrief. Seine berühmte Bibelausgabe druckte er erst später.

 

»Ein großes Buch ist ein großes Übel.« Dieses Zitat wird dem antiken Dichter Kallimachos von Kyrene zugeschrieben, der als dritter Bibliothekar der legendären Bibliothek von Alexandria gilt. Der Satz soll sich auf seine Arbeit als Bibliothekar bezogen haben: Es war wohl voll in den Regalen.

 

2,4 auf 2,9 Millimeter misst das kleinste Buch der Welt, das in einem Leipziger Verlag erschienen ist. Die 32 Seiten wurden von Hand in Leder gebunden.

 

Das erste Telefonbuch der Welt erschien am 21. Februar 1878 in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut. Es enthielt 50 Einträge.

 

Johann Georg Tinius wurde 1823 zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der deutsche Theologe hatte Kirchengeld unterschlagen, Überfälle verübt und zwei Morde begangen, um Bücher zu kaufen, die er exzessiv sammelte.

 

Im 18. Jahrhundert war der Rohstoff zur Papierherstellung für die Buchproduktion knapp: Lumpen. Der französische Naturkundler René-Antoine Ferchault de Réaumur argumentierte damals, dass man auch Pflanzenfasern verwenden könne. Die Beobachtung von Insekten führte ihn dazu. In einem Brief schrieb er: »Die amerikanischen Wespen bilden ein sehr feines Papier, ähnlich dem unsrigen.«

 

Die Zerstörung von Büchern, etwa durch Verbrennung, wird auch als Biblioklasmus bezeichnet.

 

Das älteste bekannte gedruckte Buch stammt aus China und wurde im Jahr 868 hergestellt. Die Druckvorlagen wurden aus Holz geschnitzt.

 

Um den Titel des Buches, von dem die meisten Exemplare verkauft oder in Umlauf gebracht wurden, streiten sich mindestens zwei Werke: Die Bibel (5 bis 6 Milliarden Stück) und die Mao-Bibel mit Zitaten des chinesischen Diktators Mao Zedong (5 bis 6,5 Milliarden).

 

In der DDR interessierte sich die Staatssicherheit für die Gipfelbücher von den Bergen des Landes. Wanderer und Kletterer nutzten diese häufig, um darin anonyme Kritik an den Zuständen des Landes zu üben.

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Fernsehen

Laut Schätzungen der Environmental Protection Agency lagern in privaten Kellern und Kammern der USA99,1 Millionen alte Fernsehgeräte.

 

In einer britischen Studie lernten Affen durch das Fernsehen, Rohre zusammenzustecken, um damit eine Leckerei zu angeln. Allerdings steckten sie die Rohre auch dann zusammen, wenn es gar nicht nötig gewesen wäre. Affen, die den Trick nicht im TV gesehen hatten, steckten die Rohre hingegen nur zusammen, wenn es nötig war.

 

2008 wurden im British Journal of Psychiatry Fälle von Patienten beschrieben, die überzeugt waren, sie seien Hauptdarsteller einer immerwährenden Reality-Fernseh-Show. Dies wird »Truman-Show-Wahn« genannt.

 

Je weniger Geld eine Familie in Deutschland zur Verfügung hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder eigene Fernseher besitzen.

 

John Lennon war in den 1960er Jahren einer der ersten Briten, die mit einem Videorekorder Fernsehsendungen aufzeichneten.

 

Fans von Arztserien haben oft besondere Angst vor Klinikaufenthalten.

 

Der Belgier Paul Otlet schwärmte schon im Jahr 1934 in einer Veröffentlichung von Fernsehapparaten, die einst mit Radios, Büchern und Telefonen verbunden werden sollten, um ein weltweites und für alle zugängliches Wissensnetz zu bilden.

 

Amerikanische Babys sehen ziemlich früh fern. Bei einer Befragung von 154 Müttern gaben 149 von ihnen an, dass sie ihr Kind in den vergangenen 24 Stunden vor den Fernseher gesetzt hatten. Die Kinder waren im Schnitt 6,6 Monate alt.

 

Die japanische Fernsehsendung Nasubi galt als besonders extrem. Darin verbrachte ein Kandidat 15 Monate nackt in einer fast leeren Wohnung. Alles, was er zum Leben brauchte, musste er durch die Teilnahme an Preisausschreiben gewinnen. Dazu verschickte er 3000 bis 8000 Postkarten pro Monat.

 

Der Moderator Hans Mohl präsentierte von 1964 an 30 Jahre lang die Fernsehsendung Gesundheitsmagazin Praxis. Am Tag nach der Ausstrahlung registrierten Ärzte stets eine steigende Zahl von Patienten, die über Symptome klagten, die Thema im Fernsehen gewesen waren – eine Art TV-Hypochondrie.

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Wasser

Der Schüler Erasto Mpemba aus Tansania ist Namensgeber des Mpemba-Effekts. Demnach gefriert heißes Wasser manchmal schneller als eine vergleichbare Menge kaltes Wasser. Die Ursache des Effekts ist noch nicht vollständig geklärt.

 

Bei einer Temperatur von 3,98 Grad Celsius hat Wasser seine höchste Dichte. Sinkt die Temperatur unter diesen Wert, nimmt die Dichte kontinuierlich ab. Gefriert es zu Eis, nimmt das Volumen sogar sprunghaft zu, beziehungsweise verringert sich die Dichte – deshalb schwimmt Eis auf Wasser.

 

Nicht nur um Wein oder Whisky wird viel Getue gemacht. Seit einigen Jahren trägt eine wachsende Zahl von Menschen die Berufsbezeichnung »Wasser-Sommelier«. Große Hotels wie das Grand Hyatt Hotel Berlin oder das Hotel Atlantic Kempinski Hamburg haben oder hatten einen Wasser-Sommelier, der Wasser verkostet und den Gästen die vermeintlich beste H2O-Menü-Kombination anbietet.

 

Der Mensch besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser.

 

Wird Wasser in der Schwerelosigkeit bis zum Siedepunkt erhitzt, steigen die dabei entstehenden Gasbläschen nicht auf. Stattdessen bildet sich am Boden des Topfs eine einzige große Blase. Diese reduziert die Wärmeleitung von der Hitzequelle zum Wasser, weshalb es in der Schwerelosigkeit ungewöhnlich lange dauert, Wasser zum Kochen zu bringen.

Mineralwasser gilt steuerrechtlich in Deutschland nicht als Grundnahrungsmittel – im Gegensatz etwa zu Kaffee oder Tee. Deshalb wird Mineralwasser mit 19 Prozent und nicht mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent Umsatzsteuer belegt. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass Leitungswasser eine gleichwertige Alternative zu Mineralwasser sei.

 

Der britische Künstler Mark McGowan wollte auf merkwürdige Weise Wasserverschwendung anprangern. Er hatte vor, sechs Wasserhähne in London aufzudrehen und sie ein Jahr lang laufen zu lassen. Empörte Umweltschützer verhinderten die Aktion.

 

Unter extrem hohem Druck verhält sich Wasser seltsam: Eis bleibt auch bei Temperaturen von über 100 Grad Celsius noch gefroren.

 

Kein Gewässer der Erde ist so salzig wie der Assalsee. Der See liegt im Zentrum des ostafrikanischen Staates Dschibuti. Der Salzgehalt des Wassers liegt bei 34,8 Prozent – etwa zehn Prozentpunkte mehr als der Salzgehalt des Toten Meeres.

 

Der Name der Spirituose Wodka leitet sich vom slawischen Wort für Wasser her. Beim Whisky ist es ähnlich. Auf Gälisch heißt der Schnaps Wasser des Lebens. Auch der Kümmelschnaps Aquavit heißt übersetzt Lebenswasser.

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Ameisen

Die Tropenameise Cataulacud muticus lebt in hohlen Bambushalmen. Bei Regen wird das zum Problem: Hochwasser bekämpfen die Ameisen, indem sie einbrechendes Wasser trinken und außerhalb des Baus in Portionen zu je 0,6 Mikrolitern ablassen.

 

Akaziendornen bieten Ameisen Schutz. In Mittelamerika müssen die Insekten auf den Bäumen dennoch auf der Hut sein. Dort lauert eine Springspinne. Diese ist Vegetarierin und entreißt den Ameisen nur Blattstücke.

 

Bei Cardiocondyla, einer tropischen Ameise, gibt es zweierlei Männchen – die einen haben Flügel und sind friedlich, die anderen sind flügellos und aggressiv. Die kämpferischen Männchen machen Jagd auf ihre geflügelten Konkurrenten. Diese schützen sich, indem sie sich mit dem Duft junger Königinnen tarnen. Das klappt, doch statt sie zu töten, wollen die aggressiven Männchen die Konkurrenten nun begatten.

 

Die Arbeitsteilung im Ameisenbau ist hochdifferenziert. Bei manchen Arten gibt es Futterspeicherameisen. Diese werden mit Nahrung vollgestopft, bis sie nicht mehr laufen können. In Zeiten der Not würgen die fetten Tiere das Essen wieder hervor.

 

Die meisten Ameisenköniginnen lassen sich nur zu einer Gelegenheit begatten. Das Sperma ihrer Freier verstauen sie in ihrem Hinterleib, es muss ein Leben lang reichen. Und das kann bis zu 28 Jahre dauern. Ameisenköniginnen legen oft mehrere hundert Eier pro Tag, die befruchtet werden sollen.

 

Eine der größten Ameisenkolonien der Welt erstreckt sich über Tausende Kilometer von der spanischen Atlantikküste bis an die italienische Riviera.

 

Drosseln, Lerchen und Eichelhäher schätzen die Dienste von Ameisen. Ist ihr Gefieder von Milben befallen, setzen sie sich mit ausgebreiteten Flügeln auf Ameisenhaufen und lassen sich von den Insekten mit Säure bespritzen.

 

100 Gramm Ameisen liefern mehr als doppelt so viel Eiweiß wie 100 Gramm Rindfleisch.

 

Honigameisen haben Turnierameisen in ihren Reihen. Kommt es zum Konflikt mit einer feindlichen Kolonie, stellen sich die Turnierinsekten beider Seiten auf und demonstrieren ihre Stärke. Kleinere Tiere überprüfen die Macht beider Heere. Überzeugt eine Seite weniger, verlagert sich das Turnier in Richtung ihres Nestes.

 

Mit einem Milligramm des Duftstoffs der Blattschneiderameise Atta vollenweideri ließe sich eine Fährte legen, die 60-mal um die Erde führte.

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Bier

In Peru und anderen Ländern der Andenregion wird ein Bier aus Mais gebraut, das Chicha. Traditionell werden dazu Fladen aus Maismehl so lange durchgekaut, bis diese von Speichel durchtränkt sind. Enzyme aus der Spucke verwandeln die Stärke aus dem Mais rasch in Zucker, der dann in einem natürlichen Prozess zu Alkohol vergärt. Schon die Inkas bereiteten ihr Bier auf diese Weise zu.

 

Bier aus Pilsen war einst trüb, dunkel und von so schlechtem Ruf, dass Hilfe aus Bayern geholt wurde. Im Jahr 1842 kam der Braumeister Josef Groll aus Vilshofen nach Pilsen. Das Bier des Niederbayern wurde am 11. Oktober 1842 erstmals ausgeschenkt und erlangte als Pilsner Weltruhm.

 

Nirgendwo auf der Welt ist die Brauereidichte so hoch wie in Oberfranken.

 

Während des Mittelalters galt Bier in Europa als Getränk, das besonders gut für Kinder geeignet sei. Das Gebräu enthielt damals weniger Alkohol als heutige Biere und war – im Gegensatz zu Wasser – meist frei von Keimen.

 

Pilsner heißt in der Schweiz »Spezialbier« – die Tschechen verzichten dafür auf die Bezeichnung »Emmentaler« für den Hartkäse. So ist es in einem Abkommen geregelt.

 

Der römische Schriftsteller Tacitus berichtete, dass die Germanen hauptsächlich Bier tränken. Und zwar mit einer derartigen Leidenschaft, dass sie Hunger und Kälte besser ertrügen als Durst. Dieser Volksstamm sei eher durch die Bereitstellung von Bier als durch Waffengewalt zu besiegen.

 

Im antiken Babylonien standen Hohepriestern täglich fünf Liter Bier zu. Provinzverwalter hatten das Recht auf die gleiche Menge, während Hofdamen des Herrschers täglich drei Liter zustanden. So ist es im Codex Hammurabi geregelt, einer fast 5000 Jahre alten Gesetzessammlung. Für Bierpanscher sah der Codex die Todesstrafe vor: Sie sollten in Bierfässern ertränkt werden.

 

Die Brauereiindustrie verhalf der Kältemaschine Carl von Lindes zum Durchbruch. Der Winter 1883/84 war ungewöhnlich mild gewesen. Brauereien in ganz Europa fiel es deshalb schwer, ausreichend Natureis aufzutreiben. Stattdessen orderten sie Lindes neuartigen Kühlapparat.

Die Ptolemäer führten die erste Biersteuer der Geschichte ein – angeblich, um die Trunksucht zu bekämpfen.

 

Das erste Frachtgut, das in Deutschland mit einer Eisenbahn transportiert wurde, waren zwei Fässer Bier. Der Auftrag aus dem Jahr 1836 stammte von der Brauerei Lederer in Nürnberg. Empfänger des Bieres im Wert von sechs Kreuzern war das Gasthaus »Zur Eisenbahn« in Fürth.

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Krankheiten

Menschen halten Eigenschaften unbelebter Dinge für ansteckend. Erklärten Psychologen, der Deckel einer Ketchupflasche sei beschädigt, griffen Probanden zu einer Flasche in einem Regal, in dem die Produkte weit entfernt voneinander standen. Hieß es, eine Flasche enthalte einen Gutschein, bevorzugten die Testpersonen Ketchup aus einem eng zugestellten Fach.

 

Manche Rezepturen der Homöopathie sind bizarr: So versuchen einige Homöopathen, Blockaden mit einem Mittel zu lösen, das auf Bruchstücken der Berliner Mauer basiert. Das Zeug wird als Murus berlinensis vertrieben.

 

Laut Wissenschaftlern der Universität Michigan fängt sich ein durchschnittlicher Erwachsener zwei bis vier Erkältungen pro Jahr ein. Bei Kindern läuft die Nase sogar sechs- bis zehnmal jährlich.

 

Yoga ist unter gesundheitsbewussten Menschen beliebt. Doch amerikanische Ärzte haben festgestellt, dass mit wachsender Zahl an Yogafans auch die Zahl von Hautinfektionen bei Menschen zunimmt, die diese Technik ausüben. Die Ursache könnten Keime auf Yogamatten sein.

 

Morbus Ledderhose ist eine Erkrankung des Bindegewebes, bei der sich an den Sehnen der Fußinnenflächen Knoten bilden. Die Krankheit ist nicht nach einem bayerischen Trachtenvereinsvorsitzenden mit Rechtschreibschwäche benannt, sondern nach dem deutschen Arzt Georg Ledderhose.