Die Formel gegen Alzheimer - Michael Nehls - E-Book

Die Formel gegen Alzheimer E-Book

Michael Nehls

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Beschreibung

Alzheimer keine Chance geben

Das kompakte Praxisbuch für ein Leben ohne Alzheimer für Betroffene, Angehörige und für alle, die rechtzeitig vorbeugen wollen. Dr. med. Michael Nehls klärt auf über die Ursachen dieser Zivilisationskrankheit und zeigt, wie man sich mithilfe seiner Formel gegen Alzheimer nicht nur vor Alzheimer schützen, sondern in einer frühen Phase sogar geheilt werden kann. Entscheidend sind vier einfache Faktoren: genügend Schlaf, ausreichend Bewegung, gute soziale Kontakte und eine gehirngesunde Ernährung.

Mit vielen hilfreichen Empfehlungen und Rezepten – übersichtlich, leicht verständlich, überzeugend!

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Seitenzahl: 188

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DR. MED. MICHAEL NEHLS

DIE FORMEL GEGEN ALZHEIMER

Die Gebrauchsanweisung für ein gesundes Leben – Ganz einfach vorbeugen und rechtzeitig heilen

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
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Copyright © 2018 by Wilhelm Heyne Verlag, München,in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenRedaktion: Dr. Ulrike Strerath-BolzUmschlaggestaltung: yellowfarm, s. freischem, unter Verwendung eines Motivs von shutterstock.com/mila leevGestaltung, Bildkonzept, Illustration, Satz: rosavision, Simone Ruths, www.rosavision.deBildredaktion: Tanja ZielezniakE-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
Abbildungen: Sämtliche Rezeptfotos stammen von Sabine Nehls.Weitere Motive: iStockphoto: Bild01 (alentinrussanov), Bild02 (pixologicstudio), Bild03 (BakiBG), Bild04, Bild13 (AleksandarNakic), Bild05 (seb_ra), Bild06 (wildpixel), Bild07 (amenic181), Bild08 (Prasit Rodphan), Bild09 (Highwaystarz-Photography), Bild10 (PeopleImages), Bild11 (Jakob Helbig), Bild12, Bild32 (franckreporter), Bild14 (Sam Edwards), Bild15 (Squaredpixels), Bild16 (manyakotic), Bild17 (LSOphoto), Bild18 (fersurfer), Bild19 (Searsie), Bild20, Bild23 (fcafotodigital), Bild21 (olgakr), Bild22 (S847), Bild24 (showcake), Bild25 (MonthiraYodtiwong), Bild26 (SarapulSar38), Bild27 (Steve Debenpor), Bild28 (GrigoryLugovoy), Bild29 (Anetlanda), Bild30 (manfeiyang), Bild31 (flyparade), Bild33, Bild38 (AlexRaths), Bild34 (rezkrr), Bild35 (jacoblund), Bild36 (ooyoo), Bild37 (Maryna Patzen), Bild39 (RoBeDeRo); Shutterstock: Bild40 (Everett Historica); Simone Ruths: Gingo1, Gingo2, Gingo3, Gingo4, Gingo5, Gingo6, Gingo7, (Ginkgo-Illustration), Grafik1, Grafik2, Grafik3, Grafik4, Grafik5, Grafik6, (Freepik), Grafik8 (Grafik)
ISBN: 978-3-641-21930-7V002
www.heyne.de

INHALT

Einleitung: Keine Angst vor Alzheimer!

ALZHEIMER EINFACH VERSTEHEN

Von Pflanzen und Menschen

Artgerecht leben – der natürliche Schutz vor Alzheimer

Die Formel gegen Alzheimer

Alzheimer ist eine Mangelkrankheit

Es gilt das Gesetz des Minimums

Was sind frühe Anzeichen von Alzheimer?

Früherkennung ist gut – Vermeidung noch besser!

ALZHEIMER EINFACH VERMEIDEN

Die Formel für ein hirngesundes Leben

Körperliche Aktivität

Soziale Aktivität

Schlaf

Gesunde Ernährung

Was Ihr Arzt überprüfen sollte

Sinn im Leben

Zeit

ALZHEIMER EINFACH THERAPIEREN

Warum Medikamente allein nichts nützen

Erste Therapieerfolge

Alzheimer rechtzeitig erkennen

Das Alzheimer-Therapieprogramm

Wo finde ich einen Therapeuten?

SCHLUSSBEMERKUNGEN

Das Ende von Alzheimer?

Motivation und Therapietreue

Therapieziele

Selbstverantwortung und Schuldfrage

Ein »teuflischer« Rat zum Schluss

Wichtiger Hinweis

Dank

Anmerkungen

Weitere Bücher des Autors

Register

KEINE ANGST VOR ALZHEIMER!

Die »Alzheimer-Krankheit unterscheidet sich von anderen Krankheiten dadurch, dass praktisch jeder sie irgendwann bekommt. Man muss nur alt genug werden.«1 So fasste DIE ZEIT im Jahr 2008 die vorherrschende Lehrmeinung zusammen. Einfacher ausgedrückt, bedeutet das: Wer alt wird, wird dement. Das ist schlimm, aber es kommt noch schlimmer. Schließlich kann bisher kein Medikament die Krankheit verhindern oder sie wenigstens aufhalten. Dies sind die Gründe, weshalb die Angst vor Alzheimer bei den meisten Menschen an oberster Stelle steht.

Doch diese Angst ist unberechtigt. Mit dem richtigen Wissen können wir uns effektiv vor Alzheimer schützen und gleichzeitig ein wesentlich erfüllteres Leben führen: In meinem Buch »Die Alzheimer-Lüge – Die Wahrheit über eine vermeidbare Krankheit« konnte ich mithilfe Tausender wissenschaftlicher Studien zeigen, dass Alzheimer eine Mangelkrankheit ist. Sie wird verursacht durch eine moderne Lebensweise, die nicht mehr im Einklang mit unseren natürlichen Bedürfnissen steht. Beseitigt man die Mängel, gibt es keinen Grund mehr, an Alzheimer zu erkranken. Selbst vererbte Risiken verlieren ihre Wirkung, wenn man die ursächlichen Mängel rechtzeitig abstellt.

Diese neue Erkenntnis widerspricht der gängigen Lehrmeinung. Doch mittlerweile setzt ein Umdenken ein. Entsprechend erklärte Professor Richard Dodel auf dem größten deutschen Neurologen-Kongress am Welt-Alzheimertag 2016: »Wir haben zuverlässige Daten, dass ein gesunder und aktiver Lebensstil vor Alzheimer schützt.«2

Aber nicht nur das! Alzheimer ist sogar heilbar. Allerdings muss der ursächliche Mangel in der jeweiligen Lebensweise früh genug (!) erkannt und konsequent behoben werden. Immer mehr Ärzte und Therapeuten bieten Patienten und deren Angehörigen dazu die nötige Hilfe an.

Damit ist schon einiges erreicht. Aber es ist noch nicht genug. Zu wissen, dass eine gesunde Lebensweise vor Alzheimer schützt, ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, dieses Wissen im Alltag umzusetzen. Um Ihnen den Weg zu einer hirngesunden Lebensweise zu erleichtern, habe ich dieses Praxishandbuch geschrieben.

Dabei sollte Ihnen schon jetzt etwas Wichtiges bewusst sein: Mängel zu beseitigen bedeutet keinen Verzicht, sondern ein Mehr an Vielfalt – auch an kostbarer Lebenszeit.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Lebensfreude!

Michael Nehls

ALZHEIMER EINFACH VERSTEHEN

VON PFLANZEN UND MENSCHEN

Wenn Sie schon einmal eine Topfpflanze gepflegt haben, werden Sie die Ursachen von Alzheimer leicht verstehen. Damit wird dann auch klar, wie Sie sich vor Alzheimer schützen können. Und weshalb es nur einen sinnvollen Weg in der Therapie geben kann.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein Kaktus viel Sonne und Wärme benötigt, ein Farn hingegen es lieber schattig und kühl mag? Die Antwort ist ganz einfach: Die beiden Pflanzen haben eine unterschiedliche Herkunft. Um in trockenen Wüsten zu überleben, erwarben Kakteen die Fähigkeit, große Hitze zu ertragen. Um in dunklen Wäldern zu gedeihen, lernten Farne, mit wenig Sonnenlicht auszukommen.

Trotz dieser Unterschiede erkennen wir eine wichtige Gemeinsamkeit: Um zu überleben, passten sich beide Pflanzen an die jeweils vorherrschenden Lebensbedingungen an. Aufgrund dieser Anpassung »lieben« alle Pflanzen die jeweiligen Lebensumstände, an die sie angepasst sind. Folglich wird eine (Topf-)Pflanze nur gedeihen, blühen und Früchte tragen, wenn wir ihr genau das geben, was sie zu lieben gelernt hat. Also das, was sie braucht.

Wer einen grünen Daumen hat, macht also etwas ganz Einfaches: Er behandelt die Pflanze ihrer Herkunft entsprechend. Und das bedeutet, er behandelt sie artgerecht. Die Herkunft einer Pflanze bestimmt demnach ihre besonderen Bedürfnisse. Dieses Grundgesetz der Natur gilt für alle (!) Lebewesen, auch für den Menschen. Schließlich können nicht nur Pflanzen ihr gesamtes Leben lang wachsen, auch unser Gedächtnis kann es. Und das hat einen besonderen Grund.

Bekanntlich ist der Mensch weder das schnellste noch das kräftigste Lebewesen. Dennoch beherrschen wir die Erde. Was uns dazu befähigt, ist die enorme Leistungsfähigkeit unseres Gehirns: Es kann unser gesamtes Leben lang Erfahrungen sammeln, die wir mit anderen Menschen teilen können. Lebenswichtiges Wissen wird so von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Menschen gestalten mithilfe ihres Gedächtnisses die Gegenwart und planen ihre Zukunft. Und sie arbeiten gezielt zusammen.

Tagtäglich neue Erfahrungen zu sammeln ist eine der wichtigsten Aufgaben unseres Gehirns. Deshalb sind wir von Natur aus neugierig. Je neugieriger wir sind, desto mehr wissen wir. Und dieses Wissen verleiht uns Macht: die Macht, unser eigenes Leben und das unserer Mitmenschen zu verbessern. Neugierig zu sein ist also eine gute Sache. Wenn wir uns für Neues interessieren, machen wir neue Erfahrungen. Dabei gilt folgender Zusammenhang: Je länger ein Mensch lebt, desto größer wird sein Erfahrungsschatz. Je größer sein Erfahrungsschatz, desto höher die Überlebenschance seiner Kinder und Enkel.

Es war schon in der Steinzeit ein gewaltiger Vorteil, alt und somit sehr erfahren zu werden. Alter war ursprünglich gleichbedeutend mit Weisheit. Deshalb wurden in alten Kulturen die Ältesten verehrt.

Unser Erfahrungsschatz wird in der Erinnerungszentrale unseres Gehirns aufbewahrt. Diese befindet sich im Bereich der Schläfen. Diese Erinnerungszentrale wird als Hippocampus bezeichnet. Hippocampus ist das lateinische Wort für »Seepferdchen« – und so ähnlich sieht dieser Teil unseres Gehirns auch aus, daher der Name. Weil Erinnerungen lebenswichtig sind, gibt es gleich zwei »Schatztruhen« für unsere Erfahrungen. Den Hippocampus gibt es also doppelt, weil dies bekanntlich besser hält. Er ist jeweils nur so groß wie ein Daumen. Dafür besitzt er die besondere Fähigkeit, unser gesamtes Leben lang wachsen zu können. Tagtäglich kann er Tausende neuer Nervenzellen bilden – bei Neunzigjährigen noch genauso gut wie bei Achtzehnjährigen. Aber keine Sorge, dass Ihr Hippocampus dabei derart an Größe zunimmt, dass er Ihr restliches Gehirn verdrängt und gefährdet. Zur Beruhigung eine kleine Rechnung: Der Hippocampus hat bei jungen Erwachsenen ein Volumen von etwa 2,5 Milliliter – wie gesagt, er ist etwa daumengroß. Ein Wachstum von 1 bis 2 Prozent pro Jahr würde über hundert Jahre gerechnet eine Gesamtgröße von etwa 5 bis 8 Milliliter ergeben. Das ist immer noch sehr wenig im Vergleich zum restlichen Gehirn. Dieses hat ein Volumen von etwa 1200 Milliliter. Aber noch wichtiger: Der Flüssigkeitsraum, der sich in und um unser Gehirn befindet, hat ein Volumen von etwa 400 Milliliter. In diesen Raum kann der Hippocampus problemlos hineinwachsen. Er hat hier ausreichend Platz für die gesammelten Erfahrungen eines sehr langen Lebens.

Das Wachstum des Hippocampus verbessert unser Gedächtnis. Aber nicht nur das: Die täglich neu gebildeten Nervenzellen machen uns auch psychisch widerstandsfähiger und schützen uns vor Alzheimer! Allerdings kann der Hippocampus nur wachsen, wenn wir artgerecht leben.

Die Frage ist also: Wie sieht ein solches artgerechtes Leben aus? Was sind die natürlichen Bedürfnisse des Menschen?

ARTGERECHT LEBEN – DER NATÜRLICHE SCHUTZ VOR ALZHEIMER

Wie bei den Pflanzen müssen wir auch beim Menschen seine Herkunft betrachten, wenn wir seine natürlichen Bedürfnisse verstehen wollen. Für unsere Entwicklung ist vor allem die Altsteinzeit von wesentlicher Bedeutung. Das liegt daran, dass diese Zeit in der Menschheitsgeschichte am längsten andauerte. Unsere Vorfahren hatten also ausreichend Zeit, sich perfekt an die damals vorherrschenden Lebensbedingungen anzupassen. Im Gegensatz dazu haben sich die kulturellen Entwicklungen in den letzten etwa hundert Jahren unglaublich schnell vollzogen. Sie brachten rasante Veränderungen unserer Lebensweise mit sich, an die sich unser Erbgut aufgrund der hohen Geschwindigkeit nicht anpassen konnte. Wir sind deshalb immer noch auf Steinzeit programmiert.

Auch wir lieben (wie die Pflanzen) eine Lebensweise, an die wir angepasst sind. Warum? Ganz einfach, weil sie uns das gibt, was wir zu einem erfüllten Leben benötigen. So wird auch heute noch jeder mit Glücksgefühlen belohnt, der artgerecht lebt. Dieses Wohlbefinden ist ein Zeichen dafür, dass der Hippocampus »wächst und gedeiht«: Tatsächlich »blühen« Menschen regelrecht auf, sobald sie ihr Leben wieder im Einklang mit ihrer Natur gestalten. Dazu müssen allerdings viele ungesunde Gewohnheiten erst überwunden werden, was leider oft nicht so leicht ist. Doch wer es wagt, der kann seinen Hippocampus zum Wachsen bringen. Und wenn das geschieht, dann werden wir widerstandsfähiger gegen Stress und entwickeln ein gesundes Interesse an neuen Herausforderungen. Menschen, deren Hippocampus gedeiht, erleben deshalb auch mehr. Und so werden die »Früchte« eines langen hirngesunden Lebens zu gesammelten Erfahrungen, Wissen und Weisheit – bis ins höchste Alter.

Insgesamt habe ich fünf Lebensbereiche definiert, die dafür entscheidend sind. Diese habe ich in einer Formel vereint. Sie war ein wichtiger Teil der »Methusalem-Strategie«, die ich schon vor etwa zehn Jahren veröffentlicht habe. Deren Strategie ist leicht erklärt: »Vermeiden, was uns daran hindert, gesund älter und weiser zu werden.« Schon damals, als ich die Formel entwickelte, wurde mir klar, dass Alzheimer kein unvermeidbares Schicksal sein kann. Dies würde der menschlichen Natur widersprechen. Interessanterweise spielen alle fünf Lebensbereiche auch eine wichtige Rolle beim Wachstum des Hippocampus. Die Anwendung der Formel schützt uns darum auch ganz natürlich vor Alzheimer. Deshalb nenne ich sie auch die »Formel gegen Alzheimer«.

DIE FORMEL GEGEN ALZHEIMER

Diese Formel lässt sich am besten bildlich darstellen. So können wir die fünf wichtigen Lebensbereiche für Gesundheit und Hippocampus-Wachstum im Zusammenspiel betrachten.

Um die Bedeutung der einzelnen Bereiche im Rahmen einer artgerechten Lebensweise besser zu verstehen, hilft uns ein genauerer Blick in die frühe Menschheitsgeschichte. Dabei gilt: Was damals normaler Alltag war, führte zu Anpassungen. Deshalb wäre diese Lebensweise für uns heutzutage immer noch natürlich. Dies gilt für alle fünf Lebensbereiche der Formel gegen Alzheimer.

1. GESUNDE ERNÄHRUNG

Unsere frühen Vorfahren waren vornehmlich Fischer und Sammler. Sie ernährten sich von den Früchten des Wassers (Fische, Muscheln und Krebstiere) und von denen des Bodens (Gemüse, Obst, Nüsse und nahrhafte Blätter/Salate). Manchmal kamen Vogeleier durch Nesträuberei dazu oder erbeutete Wildtiere. Während der Mensch größeres Wild nach seiner Ankunft in neuen Territorien meist ausrottete, blieben die Meere, Seen und Flüsse unversiegbare Nahrungsquellen. Nahrung in einer daraus resultierenden natürlichen Zusammensetzung liefert unserem Gehirn lebenswichtige Energie und wertvolle Baustoffe. Dadurch schützt sie uns vor Alzheimer und verspricht uns – im Vergleich zu allen anderen Arten der Ernährung – das längste Leben.

2. KÖRPERLICHE AKTIVITÄT

Damit Fischer und Sammler genügend zu essen hatten, mussten sie täglich mehrere Stunden aktiv sein. Und wer sich bewegte, erlebte Neues, das er sich gut merken musste. Denn nur wer sich erinnerte, wo er etwas zu essen fand oder wo Gefahr lauerte, überlebte. Der Hippocampus ist der einzige Bereich unseres Gehirns, der sich einmalige Erlebnisse merken kann. Bewegung regt deshalb sein Wachstum an. Nur so war sichergestellt, dass unsere Vorfahren in der Wildnis überlebten. Zudem verjüngt Bewegung sämtliche älteren Nervenzellen. Deshalb sind körperlich aktive Menschen geistig fitter als nicht aktive. Sie sind auch resistenter gegen Stress und leiden seltener an Depressionen. Insgesamt schützt uns Bewegung vor Alzheimer und vielen anderen Krankheiten und verlängert so unser Leben.

3. SCHLAF

Mittags, wenn die afrikanische Sonne senkrecht vom Himmel brannte, ruhten sich unsere Vorfahren im Schatten aus. Auch die Nacht nutzten sie zum Schlaf und zur Erholung. Für unsere geistige und körperliche Gesundheit sind deshalb Erholung (dazu gehört auch der Mittagsschlaf) und ausreichender Nachtschlaf von sehr großer Bedeutung. Das gilt bis ins höchste Alter. Zum einen wächst der Hippocampus nur im Schlaf. Aber auch viele andere Vorgänge, die unser Gehirn ein Leben lang immer weiter reifen lassen und uns vor Alzheimer schützen, benötigen dringend diese wiederkehrenden Zeiten der vollständigen Erholung.

4. SOZIALE AKTIVITÄT

Unsere Vorfahren mussten sich gegen Raubtiere und andere Gefahren schützen. Das gelang nur in der Gemeinschaft. Auch wer krank war, konnte nur mithilfe seiner Sippe überleben. Wir sind aus diesem Grund zu sozialen Wesen geworden und benötigen eine Familie oder zumindest ein soziales Umfeld, in dem wir uns geborgen fühlen. Aus demselben Grund mögen wir es, mit anderen Menschen zu feiern, Sport zu treiben oder etwas gemeinsam zu unternehmen. Gerne umgeben wir uns mit Menschen, die uns wichtig sind und die uns als wichtig anerkennen. Gesellschaftliche Aktivitäten sind aber auch entscheidend dafür, dass die neu gebildeten Nervenzellen im Hippocampus überleben. Deshalb schützt ein sozial aktives Leben vor Alzheimer – und auch vor vielen anderen modernen, oft stressbedingten Krankheiten. Schließlich machen uns die neuen Hirnzellen widerstandsfähiger gegen Stress.

5. LEBENSSINN

Die Jüngeren lernten von den erfahrenen Älteren, welche Dinge essbar und welche giftig waren. Auch, wie man mit einfachen Mitteln Werkzeuge herstellen konnte. Oder wie man mit natürlichen Mitteln Krankheiten behandelte. Diese Erfahrungen waren sowohl für die Jüngeren überlebenswichtig als auch für die Älteren. Schließlich gaben ihnen diese Verantwortung und diese Aufgabe bis ins höchste Alter einen Sinn im Leben. Dies ist auch die Erklärung dafür, weshalb der Mensch so außergewöhnlich alt werden kann. Dadurch können wir nicht nur für unsere Kinder, sondern auch für unsere Enkel da sein und sie mit unserer Lebenserfahrung unterstützen. Auch heute noch schenkt das Weitergeben von Erfahrung, oder auch einfach die Tatsache, gebraucht zu werden, unserem Leben einen Sinn. Und dieser trägt zum Wachstum des Hippocampus bei und schützt uns so vor Alzheimer.

Ich werde oft gefragt, was denn nun die wichtigste Maßnahme gegen Alzheimer sei. Es gibt diese eine Maßnahme nicht. Die Formel gegen Alzheimer zeigt: Jeder Bereich und jede Maßnahme sind gleich wichtig, wenn wir geistig und körperlich gesund bleiben wollen. Die Formel würde schief, wenn wir einem Bereich zu viel Aufmerksamkeit schenken würden und einem anderen zu wenig.

Um ein Ungleichgewicht zu vermeiden, habe ich alle Lebensbereiche in der Formel gegen Alzheimer in das Element Zeit eingebettet. Das hat mehrere Gründe. Die Uhr unseres Lebens schlägt im Takt unserer Erinnerungen. Nur durch ein erfülltes und artgerechtes Leben gewinne ich Lebenszeit: Erfüllung schenkt uns Erinnerungen. Und eine artgerechte Lebensweise hilft uns, diese zu bewahren. Darüber hinaus benötigen alle Bereiche unseres Lebens Zeit. Ich frage mich deshalb selbst immer wieder aufs Neue: Finde ich bei allem, was ich mir vornehme, auch noch genügend Zeit für Bewegung oder für Erholung und Schlaf? Nehme ich mir ausreichend Zeit für ein gutes Essen oder für Gespräche mit Freunden oder Familie? Und nicht zuletzt: Gibt das, was ich tue, meinem Leben einen Sinn? Umgekehrt führt ein Mangel an Zeit zu Stress. Ständiger Stress verhindert aber das Wachstum des Hippocampus und verursacht so auf Dauer Alzheimer. Zeitmangel wird auf diese Weise zum Risikofaktor, zu einer eigenständigen Ursache von Alzheimer, aber auch zur Ursache vieler anderer Volkskrankheiten.

Das Leben ist wie ein Drahtseilakt. Ständig droht der Absturz. Nicht alles können wir beeinflussen. Aber wir sind der Natur nicht hilflos ausgeliefert. Vieles, was in uns und um uns herum passiert, hängt auch von unseren Entscheidungen ab. Wenn man einige Zeit nach der Formel gegen Alzheimer gelebt hat, bekommt man immer stärker ein Gefühl dafür, wann das Gleichgewicht ins Wanken gerät. Das sind die Zeiten, in denen man schlechte Entscheidungen trifft. Man fühlt sich unwohl, ist gereizt oder schläft schlecht. Mit der Formel gegen Alzheimer findet man jedoch schnell heraus, in welchem Bereich man gerade übertreibt und weshalb andere Bereiche zu kurz kommen. So etwas kann immer wieder sehr leicht passieren. Und zwar aus gutem Grund. Schließlich sind wir heute viel freier in der Gestaltung unseres Lebens als die Fischer und Sammler der Altsteinzeit. Unsere Vorfahren hatten keine Wahl, sie mussten im Einklang mit der Natur leben. Sie gab ihnen vor, wie sie sich zu verhalten hatten. Wer sich gegen die Natur verhielt, hatte keine Chance zu überleben. Wir hingegen können uns lange Zeit ganz und gar gegen unsere Natur verhalten. Wir können uns beispielsweise für ungesundes Essen entscheiden. Wie auch gegen ausreichend Schlaf. Oder gegen Bewegung. Schließlich verdienen die meisten Menschen ihren Lebensunterhalt im Sitzen. Wir können so ziemlich alles, was für den damaligen Fischer und Sammler noch natürlich (und alternativlos) war, völlig anders machen. Und das, obwohl seine Lebensweise für uns immer noch natürlich ist und notwendig wäre.

Die meisten Menschen wissen jedoch nicht einmal, was »artgerecht« in Bezug auf den Menschen bedeutet. Sie sind in der Mehrheit. Und was die Mehrheit macht, gilt tatsächlich als normal. Auch die Folgen davon. So ist es leider auch völlig »normal«, dass bei den meisten Erwachsenen der Hippocampus schrumpft. Jedes Jahr wird er im Durchschnitt um etwa 1 Prozent kleiner. Das bedeutet: Beim Siebzigjährigen ist er nur noch etwa halb so groß wie bei demselben Menschen im Alter von zwanzig Jahren. Und das, obwohl es eigentlich natürlich wäre, dass er lebenslang um ein paar Prozent wächst. Das kann er aber heute bei den wenigsten Menschen. Denn meistens fehlt etwas, was er dazu benötigt.

Das gestörte Wachstum, ja sogar Schrumpfen des Hippocampus führt dazu, dass davon viele Menschen mit zunehmendem Alter schwermütig und vergesslich werden. Langfristig entwickeln sie eine Alzheimer-Demenz. Doch das muss nicht sein. Wir müssen nur die natürliche Balance wiederherstellen, wie sie die Formel gegen Alzheimer aufzeigt. Diese Formel hilft uns, einen Überblick darüber zu bekommen, in welchen Lebensbereichen sich Mängel entwickeln können, die langfristig Alzheimer verursachen. Denn wie gesagt: Alzheimer ist nichts anderes als eine Mangelkrankheit.

ALZHEIMER IST EINE MANGELKRANKHEIT

Die unterschiedlichen Mängel verhindern alleine und gemeinsam das Wachstum des Hippocampus. Da diese Mängel in allen Bereichen der Formel gegen Alzheimer auftreten können, bleibt kaum jemand von Alzheimer verschont. Deshalb scheint es normal zu sein, dass man an Alzheimer erkrankt. Aber natürlich ist es deshalb nicht.

Natürlich werden wir älter.

Im Alter krank zu werden

ist deshalb jedoch nicht natürlich.

Es ist nicht das Alter, das den Hippocampus am Wachstum hindert und dadurch Alzheimer verursacht. Vielmehr sind es Mängel in unserer Lebensweise. Werden sie behoben, beginnt der Hippocampus wieder zu wachsen. Das gelingt auch noch im höheren Alter. Und das bedeutet: Das Alter ist nicht die Ursache dafür, dass der Hippocampus schrumpft und das Gedächtnis nachlässt. Es ist auch nicht die Ursache von Alzheimer. Aus diesem Grund ist das sehr beliebte Bild mit den drei Baum-Köpfen irreführend, wenn es in Bezug auf Alzheimer verwendet wird. Schließlich scheint es anzudeuten, dass das menschliche Gehirn im Laufe des Lebens ganz natürlich abbaut. In etwa so, wie ein Baum im Herbst sein Laub abwirft. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Unser Gehirn und insbesondere der Hippocampus können das ganze Leben lang reifen und wachsen. Für ihn gibt es weder natürlich einen Herbst noch einen Winter. Nur die unnatürliche und langfristige Einwirkung von Mängeln sorgt dafür, dass wir geistig abbauen und auf Dauer an Alzheimer erkranken.

Deshalb lehne ich die Bezeichnung Alterskrankheit ab. Unzählige Studien zeigen: Alzheimer ist eine Mangelkrankheit.3 Das gilt aber nicht nur für Alzheimer. Dieselben Mängel, die Alzheimer verursachen, sorgen auch dafür, dass nahezu alle Menschen im Laufe ihres Lebens viele andere, vermeidbare Krankheiten entwickeln. Dazu gehören Depression, Übergewicht, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 2), aber auch Gicht, Arteriosklerose (im Volksmund »Verkalkung« der Blutgefäße mit den Folgen von Herzinfarkt, Hirnschlag oder vaskulärer Demenz) sowie sehr viele Krebsarten. Alle diese Krankheiten sind im Grunde genommen ebenso unnatürlich wie Alzheimer. Deshalb ließen sich alle durch eine artgerechte Lebensweise weitgehend verhindern. »Weitgehend«, weil es in der Natur keine Gewissheiten, sondern nur Wahrscheinlichkeiten gibt. Aber diese können wir zu unseren Gunsten beeinflussen. Deshalb hat die Bezeichnung »Mangelkrankheit« mehrere Vorteile:

Sie macht uns die tatsächlichen Ursachen dieser Krankheiten deutlich, nämlich Mängel in unserer Lebensweise. Sie weist darauf hin, dass wir dem Älterwerden nicht schutzlos ausgeliefert sind. Schließlich können wir die krankheitsverursachenden Mängel jederzeit beheben. Alzheimer kann man daher vorbeugen. Die Krankheit ist kein unabwendbares Schicksal.Sie zeigt uns auch, wie man Alzheimer behandeln muss. Nämlich dadurch, dass man den jeweiligen krankheitsverursachenden Mangel rechtzeitig beseitigt. Dann kann sich der Hippocampus selbst wieder reparieren. Dazu ist er bestens in der Lage.

Den letzten Punkt beweisen erste Studien bei Alzheimer-Patienten: In frühen Stadien der Erkrankung konnte durch ein gezieltes Beheben der ursächlichen Mängel der geistige Abbau nicht nur gestoppt werden. Er ließ sich sogar wieder umkehren.4 Dieser Erfolg kam nicht unerwartet. Ich hatte ihn schon einige Jahre zuvor vorhergesagt.5 Es ist schließlich typisch für Mangelkrankheiten, dass Heilung in der Frühphase noch möglich ist. Verkalkte Blutgefäße können wieder entkalkt werden, eine gestörte Blutzucker-Regulation kann wieder normalisiert werden. Allerdings kann eine vollständige Heilung nur gelingen, wenn man alle ursächlichen Mängel rechtzeitig (!) behebt. »Rechtzeitig« bedeutet, die natürlichen Selbstheilungskräfte zu aktivieren, bevor Folgeschäden aufgetreten sind, die nicht mehr zu reparieren sind. Beispiele für irreparable Schäden wären erblindete Augen oder ein abgestorbenes Bein eines Diabetikers oder totes Hirn- oder Herzgewebe nach einem Hirnschlag oder einem Herzinfarkt infolge einer Arterienverkalkung. Auch bei Alzheimer wird bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung Hirngewebe unwiederbringlich zerstört. Deshalb sollte man mit der Therapie so früh wie möglich beginnen. Das heißt, sobald erste Zeichen der Krankheit auftreten. Noch besser wäre es natürlich, die Krankheit gar nicht erst entstehen zu lassen.

Eine artgerechte Lebensweise lohnt sich also mehrfach: Beugen Sie auf natürliche Weise Alzheimer vor, dann sinkt auch Ihr Risiko, andere Mangelkrankheiten zu erleiden. Zudem wird Ihr Leben reichhaltiger und zufriedener!

ES GILT DAS GESETZ DES MINIMUMS