Die frommen Geisterfahrer - Christoph Leinweber - E-Book

Die frommen Geisterfahrer E-Book

Christoph Leinweber

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Beschreibung

Eine Pandemie. Eine insbesondere für Christen regelrecht maßgeschneiderte Situation. Denn das, worauf es in erster Linie ankam, waren größtmögliche Rücksicht gegenüber den Nächsten sowie bestmögliche Kooperation mit der Regierung. Wie um alles in der Welt konnte es dann dazu kommen, dass eine Minderheit sich derart an ebendiesen Nächsten und der Obrigkeit versündigt, indem sie sich konsequent gegen die lebensrettenden Maßnahmen und die ebenfalls lebensrettende Impfung stellt? Und sich dabei eins macht mit den Rechten und denen, die das erklärte Ziel haben, unsere Gesellschaft und Demokratie zu destabilisieren? Und wie kann es sein, dass ausgerechnet diese Leute jetzt allen Ernstes diejenigen, die sich während der letzten Jahre vorbildlich und bibelkonform verhalten haben, zu Buße und Entschuldigung aufrufen? Dieses Buch versucht, den Geschehnissen der vergangenen vier Jahre auf den Grund zu gehen, indem es die Argumente der Querdenker Stück für Stück auseinandernimmt und die halben Wahrheiten und ganzen Lügen der Prediger gegen Corona entlarvt. Dabei fragt es insbesondere nach dem Warum für das, was geschah, und will außerdem den christlichen Gemeinden dabei helfen, eine ehrliche Aufarbeitung durchzuführen und sich für die kommenden Krisen zu wappnen.

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Seitenzahl: 234

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

01 Das Corona-Virus

02 Die falschen Schätzungen

03 Der Betrug

04 Die Kollateralschäden

05 Die tödliche Impfung

06 Die Schutzmaßnahmen

07 Die Argumente der Querdenker

08 Christ und Corona

09 Die Chronologie

10 Der ACCH

11 Staatsbürger oder Untertan

12 Die Aussagen der Leugner

13 Die Zweite ACCH-Konferenz 1

14 Die Zweite ACCH-Konferenz 2

15 Die Christen in der AfD

16 Das Zwischenfazit

17 Die fehlende Intelligenz

18 Der Stolz

19 Die Werkgerechtigkeit

20 Die fehlende Empathie

21 Die Überheblichkeit

22 Die Verblendung

23 Schuster, bleib bei deinen Leisten

24 Das Fazit

Vorwort

Lieber Leser,

vor zwei Jahren habe ich unter anderem in meinem Buch Fachkräftemangel im Christentum eine Vorhersage getroffen.

Diese besagte, dass die Erkenntnisse, die wir aus der Corona-Pandemie gewonnen haben, auch unsere Haltung zu nachfolgenden Krisen nachhaltig beeinflussen werden.

Und zwar in erster Linie, was unsere Einstellung zu den Medien und zur Obrigkeit betrifft.

Dabei habe ich eine Sache vorausgeahnt und zwei andere nicht.

Geahnt habe ich, dass meine Warnung niemanden wirklich interessieren würde.

Sondern dass die Gemeinden so weitermachen wie bisher und die Probleme unter den Teppich des Friedens und der Einmütigkeit kehren würden, anstatt die dringend nötige Aufarbeitung durchzuführen.

Genauso ist es gekommen.

Unter anderem deshalb, weil sich christliche Gemeinden derzeit generell vielfach durch die fehlende Bereitschaft zur Veränderung sowie die Scheu vor Konflikten auszeichnen.

Nicht geahnt habe ich erstens, dass die nächste Krise schon kommen würde, während die erste noch läuft.

Was dann in Form des Ukraine-Kriegs geschah.

Wo sich besagte Vorhersage sofort bestätigt hat.

Denn hier wandten sich gleich wieder einige gegen die Verlautbarungen der Regierungen und der sogenannten Mainstream-Medien.

Sie ließen sich lieber bereitwillig von den einschlägig bekannten Desinformationskanälen einlullen, die wahlweise der Nato, dem Westen, den USA oder der Ukraine selbst die Schuld an dem Völkermord gaben, den die Russen angezettelt haben.

Was unter anderem auch von christlichen Kanzeln herab verkündet wurde.

Wie zum Beispiel am 13. März 2022 durch Jakob Tscharntke in der Evangelischen Freikirche Riedlingen.1

Die traurige Folge davon war Widerstand in Teilen der Bevölkerung gegen die größtmögliche Unterstützung der überfallenen Ukraine.

Und dieser Widerstand hat mit einiger Sicherheit seinen Teil zu der Zögerlichkeit beigetragen, mit der einige westliche Staaten, Deutschland zuvorderst, die Ukraine in der Folge, nun ja, unterstützt haben.

Was zu einem längeren Krieg als nötig und damit zusammenhängend zu mehr Opfern als nötig führte.

Wie in der Corona-Pandemie.

Das zweite, das ich seinerzeit nicht geahnt habe, war, dass die Weigerung der christlichen Gemeinde, eine saubere Aufarbeitung der Verfehlungen und Sünden der Pandemie durchzuführen, ihnen jetzt auf die Füße fällt.

Und zwar dahingehend, dass diejenigen, die sich in so erheblichem Maß an ihren Glaubensgeschwistern, ihren Nächsten und der Obrigkeit schuldig gemacht haben, nunmehr kurzerhand den Spieß umdrehen und ihrerseits allen Ernstes die Vernünftigen und Besonnenen unter Druck setzen.

Was ich damit konkret meine, werde ich im weiteren Verlauf entfalten.

Vorwegnehmen kann ich bereits die nächste Prognose.

Nämlich die, dass das aktuelle Vorgehen der Corona-Leugner und Widerständler derzeit auf fruchtbaren Boden fällt und deshalb die bereits vorhandenen Spaltungen in den Gemeinden noch spürbar verstärken wird.

Denn es trifft auf ein Klima der Ermüdung und der Verklärung, was das Corona-Virus anbelangt.

Man will am liebsten gar nicht mehr darüber reden und stattdessen zur Tagesordnung übergehen.

Außerdem lässt man sich erneut in die Irre führen, indem man den lautstarken Behauptungen Glauben schenkt, wonach alles ja gar nicht so schlimm gewesen sei und die Regierung mit ihren Maßnahmen offenbar ein bisschen übertrieben habe.

Dass dies eine komplette Verdrehung der Tatsachen darstellt, werde ich in diesem Buch erläutern.

Davon, dass diese Erläuterung die erste ehrliche Bilanz der Corona-Pandemie sein wird, bin ich aus zwei Gründen überzeugt.

Erstens weil ich weiß, dass darin keine einzige Lüge, keine einzige bewusste Falschaussage und auch kein einziger rhetorischer Manipulationsversuch enthalten ist.

Warum ich diese drei Punkte extra betone, dazu kommen wir noch.

Zweitens, weil alles, was sich derzeit pathetisch Aufarbeitung der Pandemie nennt, zu einhundert Prozent aus den bereits bekannten Falschbehauptungen der Corona-Leugner und Impf-Schwurbler besteht.

Das ist auch gar kein Wunder, denn besagte angebliche Aufarbeitung wird eben bis dato ausschließlich von diesen dominiert.

Übrigens werde ich im weiteren Verlauf Corona-Leugner oder –verharmloser, Impfskeptiker und auch den berühmten Maßnahmenkritiker überwiegend nur noch Leugner nennen.

Das vereinfacht die Sache ein wenig.

Leider, auch das kann beziehungsweise muss ich vorwegnehmen, passt es auch dem Wortsinn nach ziemlich gut.

Wenn Du Dir den deutschen Büchermarkt anschaust, wirst Du feststellen, dass Du dort kein einziges Buch findest, das die Wahrheit über die Gefährlichkeit des Corona-Virus, die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen und die Schwierigkeiten für die Verantwortlichen einigermaßen objektiv beschreibt.

Zumindest ich habe noch keins gesehen.

In Schweden ist das anders.

Dort findet derzeit auch Aufarbeitung statt – und zwar genau andersherum als hierzulande.23 Dort wird gerade mit dem berühmten schwedischen Sonderweg abgerechnet.

Dem Weg, eine Herdenimmunität anzustreben und dabei den anfänglichen Tod vieler Menschen in Kauf zu nehmen.

Auch wenn man das mit der Herdenimmunität lange Zeit kategorisch abgestritten hat.

Ist das nicht interessant?

Und wäre es da nicht gut zu wissen, welches Lager tatsächlich recht hat?

Oder ob die Wahrheit vielleicht in der Mitte liegt?

Als Vorwegnahme der finalen Antwort zitiere ich Dirk Steffens, den ehemaligen Moderator von Terra X, der das Ganze in derben Worten, aber absolut treffend auf den Punkt bringt:

"Die Wahrheit liegt verdammt nochmal niemals in der Mitte!"4 Damit hat er zweifellos recht, denn die Wahrheit ist niemals die Ergänzung der Unwahrheit, sondern das genaue Gegenteil, der Gegenpol.

Es sei denn, man heißt Donald Trump.

Oder man gehört beispielsweise zu einem Kreis bestimmter christlicher Corona-Leugner.

Für den Fall, dass Du jetzt gerade empört zusammengezuckt bist, habe ich eine Bitte:

Warte noch ein wenig ab, bis ich Dir die Belege für meine Aussage präsentiere.

Denn wenn Du wie ich der Meinung bist, dass Christen der Wahrheit verpflichtet sind und Lüge ebenso wie rhetorische Manipulation und Verleumdung Sünde ist, wirst Du genauso entsetzt sein wie ich.

Oder vielleicht auch beschämt, wenn Du erkennst, wem Du in den letzten Jahren Beifall geklatscht hast.

All das, was ich bis hierhin geschrieben habe, unterliegt übrigens einer möglichen Einschränkung.

Verblendung.

Also der Frage, ob die Menschen, die ich in diesem Buch kritisiere, bewusst die Unwahrheit sagen.

Oder ob sie von dem, was sie von sich geben, tatsächlich überzeugt sind.

Und daran anschließend wäre dann wohl zu klären, ob sie, falls tatsächlich Verblendung, also unbewusste Irreführung durch den Teufel, vorliegt, sozusagen schuldfähig sind im Sinne von Sünde.

Das könnte sogar eine ganz entscheidende Frage werden.

Die selbstverständlich genauso auch für mich gelten könnte.

Dazu später in aller Ausführlichkeit mehr.

Da ich weiß, dass wir alle Corona-müde sind, werde ich dieses Thema so kurz wie möglich halten.

Einiges an Zahlen, Fakten und Schlussfolgerungen muss ich Dir allerdings schon zumuten.

Das liegt in erster Linie an Brandolinis Gesetz.5

Auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt.

Dieses besagt, dass das "Widerlegen von Schwachsinn eine Größenordnung mehr Energie erfordert als dessen Produktion."

Der Begriff Schwachsinn stammt übrigens in diesem Fall nicht von mir.

Und eine Größenordnung ist so etwas wie eine Kommastelle.

Also braucht es zehnmal so viel Aufwand, um ein schwachsinniges Argument zu widerlegen.

Und dass es diese zum Thema Corona zuhauf gibt, davon kannst Du Dich überzeugen, indem Du Dir in einer stillen Stunde mal den entsprechenden Wikipedia-Artikel zu den Falschinformationen zu Covid-19 durchliest.6

Oder vielleicht in mehreren stillen Stunden.

Nicht umsonst hat Cristina Tardáguila, Ko-Leiterin des IFCN, des International Fact-Checking Network, gesagt, COVID-19 sei „die größte Herausforderung, mit der Faktenchecks jemals konfrontiert waren“.

Es lohnt sich aus drei Gründen, besagten Artikel aufmerksam durchzulesen.

Erstens findet man darin einen Satz, der alles sagt, was man über die Corona-Pandemie und das Verhalten von Menschen dazu wissen muss.

Den zitiere ich später.

Zweitens wirst Du feststellen, dass die Streitpunkte, um die es unter anderem in diesem Buch geht, keine Frage zweier gleichberechtigter Meinungen sind.

Sondern eine Angelegenheit von Fakten gegen, eben, Schwachsinn.

Und drittens wirst Du vermutlich erkennen, dass auch Du wohl nicht ausreichend informiert warst, um Dir ein möglichst objektives Bild der letzten knapp vier Jahre zu machen.

Oder denkst Du, Du warst es doch?

Dann kannst Du mir bestimmt sagen, was es mit dem Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg auf sich hat.

Und zwar, ohne zu googeln oder meine vorherigen Stellungnahmen zu kennen.

Du kanntest es nicht, stimmt's?

Falls doch, dann wusstest Du mit einiger Sicherheit nicht, welche entscheidende Rolle das Hanns-Lilje-Heim in der Corona-Pandemie spielt.

Auflösung kommt später.

Noch ein weiterer Aspekt, wenn es darum geht, sich ein umfassendes und möglichst objektives Bild zu machen:

Es hilft oftmals, einen Schritt zurück und eine Denkebene weiter zu gehen, um einen besseren Überblick zu erhalten.

Beispiel dazu:

Dr. Wolfgang Nestvogel, Pastor der BEG, der Bekennenden Evangelischen Gemeinde Hannover, beklagte sich, dass es im September 2020 erst gut neuntausend Corona-Tote gab, was der Zahl der normalen Sterbefälle in Deutschland von vier Tagen entspricht.

Es sei also überhaupt nicht verhältnismäßig, was alles gegen Corona aufgefahren werde.

Das Argument klingt ja zunächst einmal nachvollziehbar, nicht wahr?

Warum es jedoch alles andere ist als das, werde ich später erklären.

Und Du wirst Dich dann womöglich fragen, warum Du nicht selbst draufgekommen bist.

Ich werde zunächst die wichtigsten vorliegenden Fakten zur Pandemie nennen und mit den Behauptungen der Leugner abgleichen.

Dann wird es um das Verhalten mancher Christen während und zu dieser Pandemie gehen.

Und am Schluss um den Umgang der eigentlich Vernünftigen und Besonnenen mit diesen.

Denn der war grundfalsch.

Was sich jetzt gerade zu rächen beginnt.

Also fangen wir an.

1 Odysee: Jakob Tscharntke, Ukraine, 13.03.2022 https://odysee.com/@efkriedlingen:a/2022-03-13:2

2 Amazon: Gina Gustavsson, Du stolta, du fria https://www.amazon.de/Du-stolta-fria-Gina-Gustavs-son/dp/9189015711/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=228T0OFM6SKBR&keywords=du+stolta+du+fria&qid=1699016369&sprefix=du+stolta+du+fria%2Caps%2C94&sr=8-1

3 Lena Einhorn: Among Hobby Epidemiologists and Expert Authorities. A Look at the Swedish Pandemic https://lenaeinhorn.se/english/books/among-hobby-epidemiologists-and-expert-authorities-a-look-at-the-swedish-pandemic-bland-hobbyepidemiologer-och-expertmyndigheter-2022/

4 Focus: Dirk Steffens, Die Wahrheit liegt verdammt nochmal niemals in der Mitte https://www.focus.de/kultur/kino_tv/terra-x-moderator-dirk-steffens-die-wahrheit-liegt-nie-in-der-mitte-verdammt_id_12544883.html

5 Wikipedia: Brandolinis Gesetz https://de.wikipedia.org/wiki/Brandolinis_Gesetz

6 Wikipedia: Falschinformationen zur Covid-19-Pandemie https://de.wikipedia.org/wiki/Falschinformationen_zur_COVID-19-Pandemie

01 Das Corona-Virus

Im Mai 2023 hat die WHO den sogenannten Corona-Notstand aufgehoben.7

Dabei hat sie mehr als zwanzig Millionen Todesopfer durch die Pandemie bilanziert.

Zwanzig Millionen entsprechen einem Drittel der Toten des Zweiten Weltkriegs.

Und das trotz der krassesten Schutzmaßnahmen der Menschheitsgeschichte.

Und trotz einer Impfung, die ihrerseits Millionen Leben gerettet hat.

Gegen den Zweiten Weltkrieg gab es ja keine Impfung.

Sozusagen.

Das Ausmaß der Pandemie wird auch noch durch einen anderen Vergleich deutlich.

Vor Corona starben pro Jahr weltweit durchschnittlich etwa 50-60 Millionen Menschen.8 In drei Corona-Jahren wären das also zwischen 150 und 180 Millionen gewesen.

Somit machen die von der WHO ermittelten Sterbefälle der Pandemie eine Steigerung von mehr als elf Prozent aus.

Elf oder meinetwegen auch zehn Prozent – damit lässt sich leichter rechnen – sind relativ wenig, wenn es darum geht, dass in einem Autoreifen nur 1,8 statt 2,0 Bar sind.

Zehn Prozent sind relativ viel, wenn es um eine Gehaltserhöhung brutto geht.

Zehn Prozent sind richtig viel, wenn es um eine Gehaltserhöhung netto geht.

Und zehn Prozent sind gigantisch, wenn es um Menschenleben geht.

Wenn Du es allerdings mit dem Prozentrechnen nicht so hast, machen wir einfach mit der nackten Zahl weiter.

Zwanzig Millionen.

Nun müssen wir überlegen, ob diese Zahl erstens realistisch ist und wie viele von den berühmt-berüchtigten Kollateralschäden sie enthält.

Denn Letztere sind ausdrücklich inbegriffen.

Prüfen kann man das Ganze relativ leicht.

Nämlich, indem man die drei wichtigsten Unterstellungen der Leugner heranzieht und einen weiteren Punkt hinzufügt.

Und mit diesem letzten Punkt fangen wir auch an.

7 ZDF: WHO nennt zwanzig Millionen Todesopfer durch Corona-Pandemie https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-who-gesundheit-notstand-aufgehoben-100.html

8 Wikipedia: Weltweit sterben 50 – 60 Millionen Menschen jährlich https://de.wikipedia.org/wiki/Todesursache

02 Die falschen Schätzungen

Das Argument:

"Die Schätzungen sind fehlerhaft, die haben sich alle fett nach oben verschätzt!"

Dass Schätzungen grundsätzlich fehlerbehaftet sind, ist klar.

Vor allem, wenn sie zu einem großen Teil auf der sogenannten Übersterblichkeit basieren.

Die Frage ist nur, ob man sich generell nur nach oben verschätzt, nur nach unten oder ob sich die Fehler gegenseitig nivellieren.

Die Übersterblichkeit ist die Zahl an Menschen, die mehr gestorben sind als erwartet.

Üblicherweise werden dazu die Todesfälle der letzten paar Jahre betrachtet.

Dann wird die demografische, also die Altersentwicklung der Gesellschaft eingeschätzt.

Außerdem werden besondere Ereignisse, die eine merkliche Zahl an Toten gefordert haben, berücksichtigt.

Aus all diesen Informationen wird eine erwartete Sterblichkeit geschätzt.

Und was da drüber liegt, ist dann die Übersterblichkeit.

In Deutschland wurde Anfang 2022 die Übersterblichkeit für die beiden Vorjahre auf 195.000 geschätzt.9 Dieser Wert wurde dann Ende 2022 auf 122.000 reduziert.

Das bedeutet im Umkehrschluss, die erwartete Sterblichkeit ist erhöht worden.

Man muss immer ein bisschen aufpassen, dass man an dieser Stelle nicht durcheinander gerät.

Dass die erwartete Sterblichkeit erhöht worden ist, liegt daran, dass der Anteil der über Achtzigjährigen im Land wächst und deshalb auch die Wahrscheinlichkeit ihres Todes steigt.

Das ist grundsätzlich logisch.

Allerdings:

Wenn man so alt werden will, darf man andererseits nicht vorher sterben.

Das ist auch ziemlich logisch, nicht wahr?

Wir haben hier also gegenläufige Entwicklungen, die sich grundsätzlich gegenseitig nivellieren.

In Schweden ist die Übersterblichkeit übrigens im selben Zeitraum angehoben worden.

Auch hier nivellieren sich also die Zahlen zwischen Deutschland und Schweden.

Allerdings muss hier auch die unterschiedliche Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.

In Deutschland leben etwa acht Mal so viele Menschen wie in Schweden.

Deshalb dürften die Ausschläge in Deutschland zahlenmäßig deutlich höher sein.

Man sieht also, das Ganze ist nicht einfach.

Vor allem, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass die beschriebene Veränderung bei der Übersterblichkeit darauf basiert, dass zunächst jemand eine Zahl X annahm, anschließend ein anderer jedoch meinte, es müsse wohl eher Y sein.

Dann gibt es die Todesfälle, die auf anderen größeren Ereignissen beruhen, die aber nicht bekannt und registriert sind.

In einem WHO-Bericht werden zwei solcher Ereignisse genannt.

Nämlich Hitzewellen und Dengue-Fieber.

Allerdings ist das eher unsinnig, denn in diesem Fall sind die Todesursachen ja bekannt.

Da bleibt nur noch, sich anzuschauen, inwieweit hier die Sterbefälle sauber erfasst sind.

Das Dengue-Fieber in Peru hat in diesem Jahr bis Juni offiziell 121 Opfer gefordert.10

Die Hitze in Deutschland hat in diesem Jahr bis zur Woche 38 offiziell 3.200 Menschen das Leben gekostet.11

An den genannten Zahlen sieht man wohl ohne Zweifel, dass auch eine noch so hohe Dunkelziffer den Gesamtbefund nicht tangieren kann.

Am Beispiel Dengue-Fieber erkennt man außerdem, dass man nicht davon ausgehen kann, dass in vermeintlich unterentwickelten Ländern irgendwelche Ereignisse mit tausenden Toten unerkannt und unregistriert bleiben.

Außerdem darf man bei der Gesamtbetrachtung einen entscheidenden Aspekt nicht vergessen.

Nämlich dass die Zahl der registrierten Toten ja feststeht.

Es gibt nur wenige Länder auf dieser Welt, wo auch das mit großen Dunkelziffern behaftet ist.

Meine frühere Wahlheimat Indien wäre so eins.

Aber nicht viele mehr.

Das heißt zusammengefasst, dass man von der tatsächlichen Sterbezahl ausgeht.

Dann zieht man die Zahl der Toten durch bekannte Ereignisse ab.

Dann die aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit erwartete Sterblichkeit.

Unter Berücksichtigung der Alterungsentwicklung der Bevölkerung.

Dann schätzt man eine Dunkelziffer für Sterbefälle, die man nicht einordnen kann.

Dann die registrierten Corona-Opfer inklusive Kollateralschäden.

Und was dann übrigbleibt, wird Letzteren zugerechnet.

Und das alles wird durchaus von Menschen getan, die so etwas können.

Wenn Du daran zweifelst:

Stell Dir hypothetisch vor, in zwanzig Ländern dieser Erde würde sich jeweils um 50.000 Todesfälle nach oben verschätzt.

Das ergäbe dann eine Million, die man von den genannten zwanzig Millionen abziehen müsste.

Allein dieses Szenario ist schon extrem unrealistisch.

Denn so viele Sterbefälle könnten ja nur in Ländern mit hunderten Millionen Einwohnern durchschlüpfen, ohne aufzufallen.

Und noch unrealistischer wäre wohl, wenn noch mehr Länder sich um noch mehr Todesfälle verschätzten, damit es noch weiter in Richtung zwanzig Millionen geht.

Oder siehst Du das anders?

Ich denke, es sollte nun klar sein, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass sich die Länder dieser Welt bei ihren Sterbezahlen und der Ermittlung der Übersterblichkeit so drastisch nach oben vertan haben, dass dies einen merkbaren Effekt auf die von der WHO genannten Opferzahlen ergeben würde.

Falls Du doch der Meinung bist, das sei möglich, dann schlage ich vor, dass Du entweder Belege vorlegst – oder schweigst.

Denn ansonsten beleidigst Du die berufliche Kompetenz oder auch die Integrität tausender Menschen.

An dieser Stelle eine generelle Warnung:

Das achte Gebot in der Bibel sagt:

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden.

Es wird meist nur herangezogen, wenn es um klares Lügen geht.

Meiner persönlichen Ansicht nach umfasst es aber noch einiges mehr.

Beispielsweise die ungeprüfte Weitergabe von Falschinformationen.

Oder die Manipulation insbesondere durch geschickte Rhetorik.

Und nicht zuletzt die Verleumdung, also das Beschuldigen einer anderen Person hinsichtlich eines Fehlverhaltens, ohne dieses belegen zu können.

Was meines Erachtens auch für den gerade besprochenen Fall zuträfe.

Kommen wir nun zum zweiten Punkt.

9 Gelbe Liste: WHO nennt Übersterblichkeit von 14,83 Millionen https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/corona-pandemie-uebersterblichkeit-neu-berechnet

10 Infostelle Peru: Dengue-Fieber https://www.infostelle-peru.de/politik-und-demokratie/kurz-gemeldet-juni-2023/

11 RKI: Hitzetote in Deutschland 2023 https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/H/Hitzefolgekrankheiten/Bericht_Hitzemortalitaet.html

03 Der Betrug

Das Argument:

"Die Zahlen sind alle getürkt!"

Dies ist das Hauptargument der Leugner.

Denn auf den Vorwürfen, wir hätten keine Pandemie, sondern eine Plandemie, und all dem anderen damit verbundenen Unsinn basiert ja letztlich ihr Widerstand.

Also schauen wir uns mal an, wie das gehen könnte.

Es gibt, soweit ich das überblicken kann, zwei Möglichkeiten.

Entweder faken wenige Leute die Zahlen ganz erheblich.

Oder es faken viele Leute die Zahlen jeweils ein bisschen.

Erste Variante:

Da gibt es ein Back Office von Klaus Schwab und Bill Gates.

Klaus Schwab ist ja bekannt.

Er ist gemeinsam mit Thierry Malleret der Autor des bekannten Buches The Great Reset – Der große Umbruch.

Und hat angeblich Schreckliches mit der Menschheit vor.

So Schreckliches, dass von ihm noch die Rede sein wird.

Bill Gates ist auch bekannt.

Einst der reichste Mann der Welt.

Heute derjenige, der angeblich die ganze Welt impfen will.

Vielleicht, um Elon Musk, Jeff Bezos und Bernard Arnault als reichste Menschen wieder zu überholen.

Oder, wie es der geniale Alex Kristan vermutete, um die Menschheit wieder auf Werkseinstellungen zurückzusetzen.12 Wie bei Windows.

Im Hinterstübchen von Schwab und Gates sitzen also ein paar Statistiker, IT-Freaks und Excel-Spezialisten und faken seit fast vier Jahren die Zahlen.

Vielleicht haben sie dazu Algorithmen geschrieben, die täglich automatisch die echten Zahlen um vorgegebene Parameter aufpumpen, damit das Bild schön verzerrt wird.

Jetzt sitzt aber in der Demokratischen Republik Kongo der Leiter der dortigen Bundesanstalt für Statistik und schaut sich die Zahlen der WHO an.

Und denkt:

Hoppla, das sind aber ganz andere Zahlen als die, die ich kenne.

Den Kongo habe ich übrigens ohne Hintergedanken genannt.

Ich hätte auch Kenia, die Kapverden oder Kina nehmen können.

Der Mann im Kongo ruft also seine Leute zusammen und erteilt den Auftrag, die Zahlen nochmals zu prüfen.

Irgendwann kommen diese zurück und sagen:

"Chef, es tut uns leid, aber unsere Zahlen stimmen. Die von der WHO sind falsch, die sind viel zu hoch."

Was wird der Leiter der Bundesanstalt für Statistik im Kongo jetzt tun?

Vielleicht ist er ein Gerechtigkeitsfanatiker.

Dann geht er vielleicht an die Öffentlichkeit.

Oder er ist bestechlich.

Dann ruft er bei Schwab und Gates an und gibt die Nummer seines Schweizer Kontos durch, damit sichergestellt werden kann, dass er die Klappe hält.

Bei Variante zwei ist es grundsätzlich genauso.

Hier sind nur noch mehr Leute involviert, was das Risiko eines Verrats und die Notwendigkeit von Bestechung nochmal erhöht.

Ich persönlich kenne bisher niemanden, der über die üblen Machenschaften der Herren Schwab und Gates ausgepackt hätte.

Du?

Ich denke, wenn man ein wenig intensiver darüber nachdenkt, wird klar, dass der Gedanke an die berühmte weltweite Verschwörung, bei der Abertausende mitmachen und alle dichthalten, schlicht abwegig ist.

Und auch hier gilt: Bring Belege oder schweig stille.

Damit zum nächsten Punkt.

12 YouTube: Alex Kristan https://youtu.be/MMlb6an9HX0

04 Die Kollateralschäden

Das Argument:

"Die Schutzmaßnahmen haben hohe Kollateralschäden gefordert!"

Die Annahme ist grundsätzlich nachvollziehbar.

Es gab auf jeden Fall Kollateralschäden.

Da wären allerdings zwei Aspekte zu klären.

Erstens lautet das Argument der Leugner bekanntlich, die Kollateralschäden basierten ausschließlich auf überzogenen Schutzmaßnahmen wie den unnötigen Lockdowns.

Das ist der erste Denkfehler.

Denn nicht nur die heute, also im Nachhinein bekannte Zahl der Pandemie-Opfer spricht eine deutliche Sprache dahingehend, dass etwas gegen dieses Virus getan werden musste.

Das wusste man bereits am unmittelbaren Anfang der Pandemie.

Damit kommen wir zur Auflösung um das Hanns-Lilje-Heim.

Dort sind nämlich im Frühjahr 2020, im März und April, siebenundvierzig Menschen an oder mit dem Corona-Virus gestorben.13

In Worten: 47!

In einem einzigen Heim.

Dieses Ereignis ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung.

Du erinnerst Dich vielleicht an die Bilder aus Bergamo.

Dort wurden im Frühjahr 2020 die Särge mit Militärlastern in umliegende Krematorien gebracht, weil die Einrichtungen in der Stadt rettungslos überlastet waren.14New York galt als das Epizentrum der Pandemie, so horrend war die Zahl der Infektionen und Toten.15

Im Iran wurden hektisch Friedhöfe aufgestockt oder neu gebaut, um der Lage Herr zu werden.16

Ich vermute, von den Geschehnissen im Iran hörst Du jetzt auch zum ersten Mal, oder?

Tja.

Was mangelnde Informationen anbelangt, befindest Du Dich aber in bester Gesellschaft.

Kürzlich fand unter einem Focus-Artikel wieder eine dieser unsäglichen Corona-Diskussionen statt, in denen vor allem die Leugner ihr sorgfältig geprüftes Halbwissen präsentierten und sich wie üblich von Fakten in keiner Weise beeindrucken ließen.

Eine Teilnehmerin erklärte, mit den Bildern aus Bergamo sei damals nur Panik erzeugt worden.

Tatsache sei nämlich, dass die Krematorien der Stadt nur deshalb nicht ausgereicht hätten, weil dort sonst niemand verbrannt werde.

Bei Corona-Toten sei das aber obligatorisch geworden.

Nur deshalb sei es zu den bekannten Bildern gekommen.

Klingt gut, nicht wahr?

Interessant dabei ist vor allem immer die Überzeugungskraft, mit der solche Weisheiten vorgetragen werden.

Schaut man sich die Informationen aus Bergamo mal genauer an, stellt man allerdings etwas ganz anderes fest.

Dort sind nämlich in besagter erster Phase innerhalb von drei Wochen viertausendfünfhundert Menschen an oder mit Corona gestorben.

Das entspricht knapp vier Prozent der Einwohnerzahl der Stadt und 0,4 Prozent der Einwohnerzahl der Provinz.

In ganz Italien sterben durchschnittlich etwa 1,2 Prozent der Bevölkerung.

Im Jahr.

Wir reden hier also mindestens von Faktor sechs.

So kann’ gehen.

Wie auch immer.

Diese Ereignisse waren weit genug entfernt, um uns nicht allzu sehr zu beunruhigen.

Dann jedoch geschah das im Hanns-Lilje-Heim.

Spätestens in diesem Moment konnte in Deutschland jeder wissen, was dieses Virus anrichten konnte, wenn man es ließ.

Übrigens liegt das Hanns-Lilje-Heim laut Google Maps exakt 89,7 Kilometer von der BEG Hannover entfernt.

Warum das interessant ist, dazu kommen wir noch.

In jedem Fall war also unmittelbar nach Beginn der Pandemie klar, dass man etwas gegen die Verbreitung dieses Virus tun musste, ansonsten wäre der Blutzoll absolut verheerend gewesen.

Damit ist dann auch klar, dass die erwähnten Kollateralschäden grundsätzlich nicht auf überzogenen, sondern auf notwendigen Maßnahmen basieren.

Ob man in dem einen oder anderen Fall anders hätte abwägen müssen, ist eine andere und durchaus berechtigte Frage.

Zu der kommen wir ebenfalls noch zurück.

Vor allem, wenn es um Schul- und Kita-Schließungen geht.

Vorher müssen wir allerdings noch überlegen, wie groß die Kollateralschäden denn nun sind.

Professor Henrik Ullrich, der Experte für die medizinischen Themen bei der sogenannten Zweiten ACCH-Konferenz, sagt dazu:

"Man hat bewusst Kollateralschäden in Kauf genommen, die jetzt immer mehr zum Vorschein kommen."

Und was kommt da wirklich zum Vorschein?

So gut wie gar nichts.

Ich kenne keine einzige belastbare Information, die einigermaßen präzise aufzeigt, wie viele Menschen auf welche Weise beispielsweise durch Lockdowns geschädigt worden sind.

Ich kenne nur den einen oder anderen Artikel, wo von solchen Kollateralschäden gesprochen wird.

Diese sind aber erstens meist schon ziemlich alt und bleiben außerdem vage, was die tatsächlichen Zahlen betrifft.

Bleiben nur die gewohnt präzisen Angaben der Leugner:

Etliche, viele, unzählige.

Und das liegt augenscheinlich und schlicht und ergreifend daran, dass es eben nichts gibt, was zahlenmäßig relevant wäre.

Alles, was die Leugner diesbezüglich seit Jahren behaupten, ist schlichtweg total aufgebauscht.

Ein Beispiel dazu:

Während des ersten Lockdowns ist die Zahl der Menschen, die mit Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall in die Notaufnahmen kamen, drastisch zurückgegangen.

Das wurde darauf zurückgeführt, dass die Menschen nicht ins Krankenhaus gingen, weil sie befürchteten, nicht behandelt zu werden oder sich zu infizieren.

Der Aufschrei war groß, und die Leugner hatten ihre ersten Kollateralschäden.

Allerdings wurde wenig später bekannt, dass es weder eine erhöhte Sterblichkeit noch irgendeinen Nachholeffekt gab.17 Das hat mich interessiert und ich habe überlegt, woran das liegen könnte.

Dann stieß ich auf einen Bericht, wonach in Japan im ersten Halbjahr der Pandemie die Selbstmorde um zwanzig Prozent zurückgegangen sind.

Japan hat eine der höchsten Suizidraten der Welt, was zu einem großen Teil auf die enorme berufliche Belastung zurückgeführt wird.

Somit ist es nicht unwahrscheinlich, dass bei reduzierter Belastung, beispielsweise durch einen Lockdown, eben auch die Zahl der Selbstmorde sinkt.

Und nicht nach oben geht, weil sich, wie uns manche klarmachen wollten, völlig gesunde Menschen ausschließlich wegen Lockdown reihenweise umbringen.

Und diesen Befund bestätigt später auch der Business Insider.18

Zum vermeintlichen Kollateralschaden Herz gibt es überdies aktuelle Studien, die belegen, dass gerade eine Infektion mit dem Corona-Virus die Herzgesundheit stark gefährdet.19

Dann wären da noch die möglichen negativen Folgen verschobener Krankenhausbehandlungen.

In erster Linie ging es dabei um Krebserkrankungen, die, weil sie nicht rechtzeitig adäquat behandelt wurden, die Erkrankung erheblich verschlimmern könnten.

Das war auch eine durchaus nachvollziehbare Annahme.

Die sich aber bisher offenbar nicht bestätigt hat.20

Zweitens gibt es keine erkennbare Zunahme von Todesfällen aufgrund von Krebserkrankungen:

Die gerade veröffentlichte Todesursachenstatistik für 2022 verzeichnet einen prozentualen Rückgang von Todesfällen durch Krebs. 21

Aufgrund der Steigerung der Gesamtsterblichkeit ergibt sich hier eine tatsächliche Zunahme von etwas mehr als zweitausendvierhundert Fällen.22

Und nachdem gerade die härtesten Einschränkungen ja mittlerweile dreieinhalb Jahre her sind, müsste man doch mit einiger Sicherheit bereits Ausschläge bei den Todesfällen sehen, falls das Problem tatsächlich so eklatant wäre.

Oder zumindest bei den Erkrankungen.

Noch eine abschließende Bemerkung zu den Kollateralschäden:

Wenn mir jemand empfiehlt, ich müsse diplomatischer werden, verweise ich gern auf eine bedeutende historische Persönlichkeit, die folgenden Satz geprägt hat:

"Der Zweck der Diplomatie ist die Verlängerung von Krisen!"

Nur selten fragt mich dann einer, wer denn diese bedeutende historische Persönlichkeit war.

Und ist dann vielleicht ein wenig pikiert, wenn ich ihm mitteile, dass es Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise gewesen ist.

Ungeachtet dieser Albernheit enthält der zitierte Satz viel Weisheit.

Wie man unter anderem gerade in der Ukraine sieht.

Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende, das ist die Frage.

Und nun könntest Du Dir mal folgende Frage stellen:

Wenn es nämlich klar ist, dass irgendwelche Schutzmaßnahmen Kollateralschäden hervorrufen, beispielsweise traumatisierte Kinder, dann läge doch auf der Hand, dass man als Widerständler sagt:

"Die da oben wollen unbedingt den Lockdown, obwohl das hinten und vorne nicht notwendig ist. Aber wir werden sie wohl davon nicht abbringen können. Also lass uns geduldig sein und uns an die Maßnahmen halten. Umso schneller gehen die Zahlen runter, und sie haben keinen Vorwand mehr, uns wegzusperren. Dann können auch unsere Kinder wieder in die Kita und die Schule gehen und vereinsamen nicht noch mehr!"

Haben sie das gesagt?

Nein, haben sie nicht.

Es ging ihnen nie um die armen Kinder.

Es ging ihnen ausschließlich um den Widerstand!

Diesbezüglich noch ein weiterer Gedankenanstoß:

Stell Dir irgendeine Gesellschaft vor, die von etwas bedroht wird.

Beispielsweise ein kleines Dorf im Himalaya von einem Erdbeben oder von einer durch Monsun ausgelösten Überschwemmung.

Oder ein Staat, der von einem Nachbarstaat überfallen wird.

Wie zum Beispiel die Ukraine.

Was ist denn Deiner Erfahrung nach kennzeichnend für das Verhalten einer solchen Gesellschaft angesichts einer Bedrohung?

Meines Erachtens gibt es zwei typische Verhaltensweisen:

Einige wenige nutzen die Notlage aus, um sich zu bereichern und sich Vorteile zu verschaffen.

Beispielsweise durch Plünderung oder Ähnliches.

Die allermeisten jedoch entwickeln eine sogenannte Wagenburgmentalität, indem sie zusammenrücken und gemeinsam gegen die Bedrohung ankämpfen.

Das sind, soweit ich informiert bin, empirische Erkenntnisse aus der Menschheitsgeschichte.

Und jetzt stell Dir mal vor, wie es abgelaufen wäre, wenn sich alle einig gewesen wären, dass da eine zwar unsichtbare, aber teilweise tödliche Bedrohung existiert.