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Wollen Sie über Themen lesen, die Sie in traditionellen Geschichtsbüchern garantiert nicht finden? In diesem Band werden die wesentlichen Erkenntnisse der Forschungen des Geschichtsanalytikers und Sachbuchautors Mario Arndt präsentiert. Es geht um den 800-Jahres-Zyklus in der Geschichte, die erfundenen Kaiser Augustus und Karl der Große, die konstruierten Königslisten des Mittelalters, 9/11 und den Bibelcode in der Geschichte sowie die erfundene Chronologie der Antike. Weitere Themen sind Jesus Christus, die Päpste und eine neue Chronologie der Geschichte der Menschheit auf der Grundlage der Neudatierung der astronomischen Berichte der Antike. Dies ist ein Buch wie kein anderes! Es ist so intelligent und zugleich unterhaltsam, dass man es unbedingt gelesen haben muss. Website: www.HistoryHacking.de
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Seitenzahl: 173
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Der Autor
Der Geschichtsanalytiker und Sachbuchautor Mario Arndt schreibt über Themen, die Sie nicht in traditionellen Geschichtsbüchern finden. Seine Analysen der offiziellen Geschichte decken auf, wie das Mittelalter, die Antike und die dazugehörigen Zeitrechnungen gefälscht und erfunden wurden.
Mario Arndt wurde 1963 in Rostock geboren und hat seit 2002 seinen Wohnsitz in Frankfurt am Main. Website: www.HistoryHacking.de
Vom Autor sind außerdem erschienen:
Das wohlstrukturierte Mittelalter (2012), ISBN: 978-38423487762
Die wohlstrukturierte Geschichte (2020), ISBN: 978-3738645583
Astronomie und Chronologiekritik (2020), ISBN 978-3751997935
Die wohlkonstruierte Chronologie (2020), ISBN 978-3751980814
Wer war Karl der Große wirklich? (2020), ISBN 978-3751966948
History Hacking. Deutsche Ausgabe (2021), ISBN 978-3754306437
Kaiser Augustus und die erfundene Antike (2021), ISBN 978-3754339909
Jesus Christus auf dem Kaiserthron (2021), ISBN 978-3754343258
History Hacking. English Edition (2023), ISBN 978-3756821280
Vorwort
Zyklen in der Geschichte: Der 800-Jahres-Zyklus
Von Julius Caesar zu Kaiser Karl V.
Von Troja über Rom nach Konstantinopel
Drei Kriege im und um den Teutoburger Wald
Der 800-Jahres-Zyklus auf der Iberischen Halbinsel
Von Russen, Ukrainern, Schweden und Goten
Von Hunnen und Mongolen
Keine Verdopplung der Klimakatastrophe nach 800 Jahren
Keine Verdopplung der Pestseuche nach 800 Jahren
Karl der Große Fiktive
Karls Fehlzeit im Hochmittelalter
Der verdoppelte Karl als Chronologie-Fehler
Karl I. von Valois
Karl I. von Anjou
Die Phantomreflexionen
Die Karolinger und das biblische Israel
Kaiser Augustus und Karl der Große
Die erfundenen Königslisten des Mittelalters
Die Strukturanalyse
Neuzeitliche “Kontrollgruppen“ in England und in den USA
Das “Römische Reich“ von 911 – 1313
Das “Römische Reich“ von Karl dem Großen bis zu Karl V.
Abstrakte Beschreibung des gesamten Systems von Karl Martell bis Karl V.
Das wohlstrukturierte Mittelalter Frankreichs
Die Königinnen von Frankreich im Hochmittelalter
Der Zusammenhang zwischen den Systemen der Königsnamen Deutschlands und Frankreichs
England im Erfundenen Mittelalter
Russland
Gemeinsamkeiten der Strukturen der Namen der Herrscher in Ost- und Nordeuropa
Regelmäßigkeiten bei den Königen der Vorgängerreiche Spaniens sowie Portugals
Die Entschlüsselung des Konstantinopel-Codes
Die erfundene Chronologie der Antike
Es passt alles wundersam zusammen
Eine auffällige Übereinstimmung - die Jüdische Zeitrechnung
Genauso auffällig - die christliche Byzantinische Zeitrechnung
Die beiden babylonischen Zeitrechnungen und die beiden wichtigsten Zeitrechnungen der griechisch-römischen Antike
Das Konstruktionsschema der Zeitrechnungen
Die 529 in der Chronologie des Römischen und des Byzant. Reiches
9/11 und der Bibelcode in der Geschichte
Einführung
“The Holographic Generating Set“ 27 - 37 – 73
Der Zahlencode des Alten Testaments (Genesis 1,1) in der Geschichte
Der Zahlencode des Neuen Testaments (Johannes 1,1) in der Geschichte
König David und Nachfolger
9/11
Der erfundene Kaiser Augustus
Die konstruierten Daten der Julisch-Claudischen Dynastie
Auch die nachfolgende antike Römerzeit ist ein Fake
Weitere Strukturierung der Geschichte des Römischen Reiches
History Hacking – Anything goes
Fälschungen in der Geschichte
Wissenschaftlichkeit in der Geschichtswissenschaft
Geschichte nach geometrischer Methode
Geschichtsanalytik als Systemanalyse
Der Unterschied zwischen Vergangenheit und Geschichte
Geschichte als Modell der Vergangenheit
Zusammenfassung: Zwei Hauptprobleme der Geschichte Alteuropas und deren Lösung
Anything goes
Computational Thinking
Welche Methoden kennt die Geschichtsanalytik?
Zusammenfassung: Vier Methoden des History Hacking
Die Neudatierung der astronomischen Berichte
Chronologie und Astronomie
Beispiel: Die drei Finsternisse des Thukydides im Peloponnesischen Krieg
Die Problematik von Delta T
Wie kommen die Delta-T-Werte zustande?
Die Veränderung von Delta T
Die Neudatierung der Finsternisse
Babylonische Finsternisse
Jesus Christus auf dem Kaiserthron
Einleitung
Jesus aus dem Alten Testament am Anfang unserer Zeitrechnung
Der Auferstandene auf dem Kaiserthron
Petrus auf dem Kaiserthron
Der Stern von Bethlehem
Die erfundene Papstliste
Eine neue Chronologie der Geschichte der Menschheit
Der wahre Beginn unserer Zeitrechnung
Wann lebte Alexander der Große?
Wann lebte Kaiser Konstantin der Große?
Eine neue Chronologie
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Die Geschichtsanalytik und Chronologiekritik hat hat seit den 1990er Jahren einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Sie wird seitdem von den Verwaltern der offiziellen Geschichtsversion rezipiert, wenn auch zunächst nur von wenigen. Verantwortlich für diesen Erfolg sind Autoren wie Anatoli Fomenko (z.B. “History: Fiction or Science?“), Gunnar Heinsohn (z.B. “Wie alt ist das Menschengeschlecht?“), Heribert Illig (z.B. “Das erfundene Mittelalter“) und Uwe Topper (z.B. “Die große Aktion“).
Im neuen Jahrtausend setzte sich dieser Erfolg fort, auch außerhalb Deutschlands und Russlands. Es kamen neue Autoren hinzu, wie etwa Christoph Pfister aus der Schweiz (z.B. “Die Matrix der alten Geschichte“) und François de Sarre aus Frankreich (z.B. “Mais où est donc passé le Moyen Âge?“).
Der Autor Mario Arndt wurde bekannt durch “Das wohlstrukturierte Mittelalter“ (2012) und “Die wohlstrukturierte Geschichte“ (2015). Danach sind noch sechs weitere Bücher von ihm erschienen.
Seine bisher größten Entdeckungen:
die artifizielle Strukturierung der Reihenfolge der Namen der christlichen, europäischen Herrscher des Mittelalters,
die antiken Zeitrechnungen sind nach einem klaren Plan aufeinander abgestimmt,
der Zahlencode der Bibel ist auch in der offiziellen Geschichte enthalten.
In diesem Band werden die wesentlichen Erkenntnisse seiner Forschungen präsentiert.
Abb. 1: Europa im Jahre 1190 nach offizieller Geschichte
Von Julius Caesar zu Kaiser Karl V.
Eine Reihe von wichtigen Ereignissen der offiziellen Geschichte ist im 800-Jahres-Zyklus angeordnet. Offensichtlich ist damit ein Grundgerüst der heute gültigen Chronologie im 800-Jahres-Abstand erzeugt worden.
Im Jahre 800, und zwar genau 800 Jahre nach der "Fleischwerdung des Herrn", der Geburt von Jesus Christus, am 25. 12., entsteht mit der Kaiserkrönung Karls des Großen das römische Kaisertum im Westen neu.
Die Lebensdaten der beiden wichtigsten römischen Herrscher der Antike, Julius Caesar und Augustus, des ersten römischen Kaisers, sind mit denen der beiden bedeutendsten römischen Kaiser des Mittelalters und der Neuzeit eng verknüpft. Dies sind Karl I., auch der Große genannt, und Karl V., "in dessen Reich die Sonne nie unterging", und in dessen Amtszeit das westliche Christentum in seiner heutigen Form durch Reformation und Gegenreformation entstand.
Abb. 2-4: Julius Caesar (100 v. Chr. - 44 v. Chr., Augustus (63 v. Chr. - 14), Karl der Große (737, 742 oder 747 – 814) und Karl V. (1500 - 1558)
2 x 800 Jahre nach Julius Cäsar wird Karl V. geboren, im Jahre 1500, und beendet seine Herrschaft 2 x 800 Jahre nach diesem im Jahre 1556.
Karl der Große verweist auf Augustus, da er exakt 800 Jahre nach dessen Tod stirbt, im Jahre 814, und sich weitere biographische Details nach genau 800 Jahren sehr ähneln.
Z. B.: Im Jahre 32 v. Chr. ließ sich Oktavian zum "Führer Italiens" und damit des gesamten Westens ausrufen. Karl der Große wurde exakt 800 Jahre später, im Jahre 768, König des Fränkischen Reiches.
Im Jahre 27 v. Chr. wird in Rom der Bürgerkrieg offiziell beendet. Der römische Senat verlieh Oktavian den Titel Augustus.
Genau 800 Jahre später, im Jahre 773, wird Karl der Große vom römischen Papst nach Italien gerufen, wegen der Langobarden wieder einmal. Ein Jahr später sind die Langobarden dann besiegt, es ist Ruhe eingekehrt, und Karl lässt sich in Italien zum König der Langobarden krönen.
Abb. 5: Reiterstatue von Karl dem Großen, Louvre Museum
Abb. 6: Kaiser Augustus, Vatikanische Museen
Einer anderen Schriftquelle gemäß ist das Geburtsjahr von Karl dem Großen das Jahr 737, also genau 800 Jahre nach der Geburt von Kaiser Augustus.
Die offizielle Geschichte meint zu diesem Phänomen, der Karls-Biograph Einhard habe sich an Sueton, dem antiken Kaiserbiographen, orientiert, der u.a. auch über Augustus geschrieben hatte. Wenn die Jahreszahlen aber einem so klar erkennbaren Raster folgen wie hier, dann ist die Grenze zwischen Geschichtsschreibung und reiner Dichtung überschritten.
Grafik 1: Der Zusammenhang der Lebensdaten von Julius Caesar, Augustus, Karl dem Großen und Karl V.
Die in den Schriftquellen enthaltenen widersprüchlichen Geburtsdaten von Karl dem Großen – entweder 737 oder das meistgenannte Jahr 747 (auch genau in der Mitte 742) – sind entweder auf eine Konstruktion mit Kaiser Augustus (737) oder mit Kaiser Karl V. (747) bezogen. Entweder passt es mit Augustus – genau 800 Jahre Differenz – oder mit Karl V. - 1500 Jahre seit der Gründung der Stadt Rom (ab urbe condita).
Fälschungen der Lebensdaten von Herrschern, auch durch diese selbst, sind bis heute nichts Ungewöhnliches. Erst jüngst, im Jahre 2010, änderte z.B. der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, sein eigenes Geburtsdatum, um am selben Tag Geburtstag zu haben wie sein Sohn. Es wäre eine Riesen-Überraschung, wenn Herrscher der entfernten Vergangenheit mit ungleich größeren Machtbefugnissen dies nicht genauso getan hätten.
Dieser 800-Jahres-Abstand betrifft die in ihrer Epoche wichtigsten römischen Herrscher: Julius Caesar, Augustus, Karl der Große und Karl V., den "erwählten Kaiser", "in dessen Reich die Sonne nie unterging". Er ließ sich als letzter Kaiser vom römischen Papst nachkrönen. Dies entspricht Julius Caesar, der der letzte antike römische Herrscher war, bei dem Rom (der Senat) etwas mitzureden hatte.
Abb. 7: Karl der Große und Karl V. auf dem Titelbild des Erstdrucks von “Das Leben Karls des Großen“ von 1521
Abb. 8: Karl V. um 1548
Wenn also so nachgewiesen ist, dass die Lebensdaten im 800-Jahres-Zyklus exakt übereinstimmen, sind das nicht mehr bloße Parallelitäten, sondern Indizien für eine Konstruktion der Geschichte nicht nur im epistemologischen Sinne, sondern auch im ontologischen.
Diese 800-Jahres-Verschiebung betrifft weiterhin die in ihrer Epoche mit Abstand wichtigsten Kriege für Deutschland: die Kriege um das Jahr den Beginn der Zeitrechnung herum mit der Varusschlacht, die Sachsenkriege Karls des Großen, und der verheerende Achtzig- + Dreißigjährige Krieg – dazu später mehr.
Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass es nach offizieller Geschichte seit dem legendären Friedrich II. im Jahre 1220 nur noch zwei römische Kaiser gab, die sich vom offiziellen Papst (kein mitgebrachter "Papst", der dann als sogenannter Gegenpapst installiert wurde) in Rom krönen ließen: Sigismund 1433, und Friedrich III. 1452. Zwischen Friedrich II. und Sigismund fand also über 200 Jahre lang (das ist länger als die Zeit von Napoleons Tod bis heute) keine Kaiserkrönung durch einen regulären Papst statt.
Daher darf die Frage gestellt werden, ob es tatsächlich überhaupt jemals eine Kaiserkrönung in Rom gab, oder ob Kaiserkrönungen durch den Papst nicht eine Erfindung aus der Zeit der Gegenreformation im 16. Jahrhundert sind. Zu den erfundenen Königen, Kaisern und Päpsten der Antike und des Mittelalters später mehr.
Es ist gar nicht so einfach, vier Personen so in der Chronologie zu verankern, dass wichtige Lebensdaten des einen (Augustus) genau 800 Jahre später mit einem anderen (Karl der Große) wiederholt werden, natürlich angepasst auf geographische Unterschiede. Hier nehmen Historiker an, der Autor Einhard habe sich an Suetons Kaiserbiographie orientiert. Das ist deswegen nicht einfach, weil ja tatsächliche Ereignisse auch immer mit anderen Ereignissen verknüpft sind, die dann ja in Wirklichkeit anders gewesen sein müssen. Diese sind auch wieder mit anderen verknüpft usw.
Darüber hinaus hat man es auch noch fertig gekriegt, Karl V. mit Geburt und Tod 2 x 800 Jahre nach Julius Caesar zu platzieren. Und darüber hinaus hat man es auch noch geschafft, Karl den Großen im selben Jahr zur Welt kommen zu lassen wie Karl V., im Jahre 1500 - der eine a.u.c. (Ära seit der Gründung Roms) der andere AD (Anno Domini – unsere heutige Zeitrechnung).
Das ist dann doch ein wenig zu viel, um als Zufall durchzugehen, vor allem, weil es gerade diese vier Herrscher sind.
Abb. 9: Die Ermordung von Julius Caesar, womit die römische Republik endet, Gemälde von Vincenzo Camuccini (1771-1844)
Karl V. wurde übrigens genau wie Julius Caesar von zwei Personen zum Rücktritt gedrängt. Bei Julius Caesar waren es Cassius und Brutus, die ihn schließlich ermordeten. Bei Karl V. waren es sein Bruder Ferdinand I., der römischer Kaiser wurde, und sein Sohn Philipp II., der spanischer König wurde.
Julius Caesar Scaliger war der Vater des Begründers der wissenschaftlichen Chronologie, Joseph Justus Scaliger (1540 – 1609), der im Auftrag des Papstes eine zusammenhängende Chronologie der Antike erstellte. Zu ihm später mehr.
Von Troja über Rom nach Konstantinopel
Rom in Italien wurde das erste Mal im Jahre 390 (andere Quellen 387) v. Chr. erobert und geplündert, von den Kelten (die zu dieser Zeit von den Autoren noch nicht von den Germanen getrennt worden sein sollen).
Abb. 10: Die Plünderung Roms durch Brennus und die Kelten 390 v. Chr.
Gemäß offizieller Geschichte wurde Rom dadurch tributpflichtig, und brauchte lange, um sich zu erholen. Es befestigte die Stadt und strukturierte sein Militär völlig neu. Die römischen Legionäre wurden mit einem Kurzschwert ausgestattet, anstatt des griechischen Speeres. Die Bronzehelme wurden durch Eisenhelme ersetzt usw. Die Traumatisierung der Römer dauerte nach offizieller Geschichte lange, und ist nur mit der Eroberung durch die Westgoten genau 800 Jahre später vergleichbar.
Danach gab es die nächste Eroberung Roms genau 800 Jahre später, im Jahre 410 durch die Westgoten.
Die erste Eroberung Neu-Roms (das griechische Konstantinopel) erfolgte 1204, genau 796 Jahre darauf, durch die Franken bzw. Lateiner aus Westeuropa.
Und da die Römer ihre Herkunft von Troja herleiten, können wir Troja sozusagen als Ur-Rom mit einbeziehen. Nach den Daten von Eratosthenes wurde Troja im Jahre 1184 v. Chr. von den Griechen erobert, also genau 794 Jahre vor der Einnahme Roms durch die Kelten.
Abb. 11: Troja wird von den Griechen erobert, 1184 v. Chr.
Abb. 12: Die Eroberung Roms durch Alarich und die Westgoten 410 n. Chr.
Abb. 13: Die Eroberung von Konstantinopel durch die Kreuzfahrer 1204
Wir haben also vier die weitere Geschichte verändernde Eroberungen Roms, die jeweils 800 Jahre (Abweichung < 1 %) auseinanderliegen. Die erste beginnt mit einem Sieg der Griechen und einer Niederlage der Trojaner (von denen das Rom in Italien gegründet worden sein soll, und die Franken abstammen wollen). Die letzte endet mit einem Sieg der Franken und Lateiner (mit dem römischen Papst) über die Griechen. Und so schließt sich der Kreis.
Grafik 2: Eroberungen von Rom, die die Geschichte prägen, im Abstand von 800 Jahren
Drei Kriege im und um den Teutoburger Wald
Abb. 14: Kaiser Wilhelm I. und Arminius, der Cherusker, der Sieger der Schlacht im Teutoburger Wald
Es gibt auch alle 800 Jahre einen Krieg mit Bezug zum Teutoburger Wald. Im Jahre 9 findet die in Schriftquellen sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald statt (Varusschlacht), als Teil der Kriege zwischen Römern und Germanen zu Beginn unserer Zeitrechnung.
800 Jahre später finden die bekannten Sachsenkriege Karl des Großen (772804) statt, die im Teutoburger Wald beginnen.
Und 800 Jahre darauf gibt es den Achtzigjährigen und Dreißigjährigen Krieg (1568-1648), die durch den Westfälischen Frieden in Osnabrück (Teutoburger Wald) beendet werden.
Grafik 3: Drei Kriege im und um den Teutoburger Wald im Abstand von 800 Jahren
Die herausragende Bedeutung dieser drei Kriege zwischen einem römischen Kaiser und Germanen/Sachsen/Deutschen in derselben Region unterstreicht die Auffälligkeit ihrer Anordnung in der offiziellen Geschichte.
Die Varusschlacht (als Teil der Kriege zwischen Römern und Germanen in dieser Zeit) im Jahre 9 stoppte den Vormarsch der Römer in Germanien, und war doch ein sehr empfindlicher Schlag für das Imperium.
Der römische Kaiser Karl der Große konnte in den Sachsenkriegen um 800 seinen Machtbereich weit in den Norden und Osten ausdehnen.
Mit dem Achtzigjährigen und dem Dreißigjährigen Krieg um 1600 erfolgt dann, quasi ungefähr mit dem antiken römischen Limes als Trennungslinie, die endgültige Etablierung protestantischer Fürstentümer sowie die endgültige Trennung der Niederlande und der Schweiz vom Heiligen Römischen Reich.
Als Achtzigjähriger Krieg wird der Unabhängigkeitskrieg der Niederlande gegen die spanische Krone und das Heilige Römische Reich bezeichnet, die beide vom Haus Habsburg beherrscht wurden. Er dauerte von 1568-1648 und endet zusammen mit dem wohl bekannteren Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648, bei dem es in erster Linie um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich ging, im selben Jahr 1648 mit gleichzeitigen Friedensverhandlungen in Osnabrück und Münster.
Aber es gibt noch weitere bedeutende Ereignisse, die in den überlieferten Schriftquellen ziemlich genau 800 Jahre auseinanderliegen.
Der 800-Jahres-Zyklus auf der Iberischen Halbinsel
Auch die iberische Halbinsel (heutiges Spanien und Portugal) kennt den 800-Jahres-Zyklus: Sieht man sich die Geschichte der Halbinsel in den Jahren 1500, 700 und 100 v. Chr. an, so erkennt man:
1500: Die Reconquista wurde vor acht Jahren, 1492, abgeschlossen. Im selben Jahr wurden die Juden durch das Alhambra-Edikt vertrieben, es sei denn, sie ließen sich zwangstaufen.
700: Seit einigen Jahrzehnten sind die Oströmer von der Halbinsel vertrieben - von den Westgoten. Diese hatten noch lange Zeit fast dasselbe Gebiet (Granada) besetzt, das den Moslems auch vor dem endgültigen Sieg der Spanier noch verblieben war. Und fast genau 800 Jahre vor dem Alhambra-Edikt fand das Konzil von Toledo 694 statt, auf dem der westgotische König die Auslöschung des Judentums mit Vertreibung und Versklavung forderte (siehe Abb. 15, 16).
Abb. 15: Die Iberische Halbinsel im Jahre 1360. Die Reconquista hat Granada noch nicht erreicht.
Abb. 16: Die Iberische Halbinsel 800 Jahre zuvor, im Jahre 560. Die Oströmer unter Justinian I. haben noch das gleiche Gebiet im heutigen südlichen Spanien um Granada herum besetzt.
Noch einmal 800 Jahre zurück, im Jahre 100 v. Chr., haben die Römer gerade den größten Teil der iberischen Halbinsel erobert. Noch nicht besetzt ist lediglich ein kleiner Teil des Nordens der Halbinsel (Asturien, Kantabrien). Kurioserweise ist das gerade der Teil der Halbinsel, der später von den Moslems nie besetzt wurde, und zum Ausgangspunkt der Reconquista werden soll (siehe Abb. 17, 18).
Abb. 17: Die Iberische Halbinsel im Jahre 700. Nur der Norden um Asturien und Kantabrien ist von den Muslimen (Al-Andalus) nicht besetzt.
Abb. 18: Die Iberische Halbinsel 800 Jahre zuvor, im Jahre 100 v. Chr. Die Römer haben etwa das gleiche Gebiet im heutigen nördlichen Spanien noch nicht besetzt.
Grafik 4: Drei Ereignisse im Abstand von je 800 Jahren auf der Iberischen Halbinsel
Von Russen, Ukrainern, Schweden und Goten
Ca. 800 Jahre liegen auch folgende drei Ereignisse auseinander:
1) Zwischen 1655-1661 fand der 2. Nordische Krieg, vor allem auf dem Territorium Polen-Litauens, statt. Dazu gehörte damals auch Weißrussland und die westliche Ukraine bis weit östlich von Kiew. Der polnische König (Urenkel des schwedischen König Gustav I.) erhob zeitweise Ansprüche auf den schwedischen Thron, zwischen 1592-1599 gab es tatsächlich einen schwedischen König auf dem polnischen Thron.
2) In der "Nestorchronik" über die Ereignisse genau 800 Jahre zuvor lesen wir Folgendes: seit ca. 750 skandinavische Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Russland und der Ukraine
854: Fürst Rurik aus Schweden kommt in Kiew an.
862: Einheimische und Waräger kämpfen miteinander. Die Waräger werden vertrieben. Es gibt aber keinen Frieden. Danach reist eine Delegation der Slawen nach Schweden und lädt die Waräger dazu ein, über die zerstrittenen Stämme zu herrschen.
882 wird die Kiewer Rus von Helgi (Oleg) gegründet. Danach gibt es weitere Kämpfe bis in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts.
Auch nach dem 2. Nordischen Krieg, 800 Jahre später, hören die Kämpfe nicht auf. Zwischen 1700 und 1721 folgt der Große Nordische Krieg. Dabei besetzen die Schweden Teile der Ukraine und Russlands. Im Jahre 1709 kommt es dort zu Volksaufständen gegen die schwedische Besetzung.
3) Geht man vom Anfang des 10. Jahrhunderts wiederum 800 Jahre zurück, also zum Beginn des zweiten Jahrhunderts, so sieht man in der Zeit Goten aus Polen in die Ukraine vordringen. Ursprünglich sollen die Goten aus Schweden stammen. Der schwedische König nannte sich bis 1973 auch offiziell "König der Schweden, Goten und Vandalen".
Abb. 19: Schweden besetzen Teile der Ukraine und Russlands im Groß. Nordischen Krieg (1700-1721)
Abb. 20: 800 Jahre zuvor: Waräger/Wikinger in der Ukraine und Russland (9./10. Jahrhundert)
Abb. 21: 800 Jahre zuvor: Goten in der Ukraine (2. Jahrhundert)
Grafik 5: Drei Ereignisse im Abstand von je 800 Jahren in Osteuropa (Russland/Ukraine/Polen)
Von Hunnen und Mongolen
Die Hunnen werden 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (im heutigen Nordostfrankreich) besiegt. Die Mongolen kommen 790 Jahre später angeblich nicht ganz so weit - an der Adria soll nach einem Jahr schon Schluss gewesen sein.