Die Hühnis kommen - Myriam Hoffmann - E-Book

Die Hühnis kommen E-Book

Myriam Hoffmann

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Beschreibung

Myriam Hoffmanns kleine Hühnergemeinde wächst und gedeiht. Ursprünglich wollte sie drei bis vier Hennen ein artgerechtes und liebevolles Zuhause geben. Mittlerweile sind es irgendwie von ganz alleine achtzehn Hühner geworden. Das ging ratzifatzi und war nicht geplant. Es gibt sooo schöne Hühner und viele Geschichten: Manche Federviecher wollten unbedingt Mama werden. Auch der ein oder andere Notfall fand bei der Hobbyhühnerhalterin ein Zuhause. Und dann wollte sie ein Huhn, das türkisfarbene Eier legt. Und erst der Kleintiermarkt ... Wie im ersten Band schreibt Myriam Hoffmann liebevoll und mit Humor über das Leben mit ihren Hühnis – ein großes Lesevergnügen. Für alle Hühnerliebhaber.innen – und die, die dachten, dass Hühner einfach nur Federvieh seien ...

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Die Hühnis kommen

Geschichten vom Federvieh

Band II

Für meine liebe Freundin Bettina.

Und für alle, die ihre Hühnis als Familienmitglieder ansehen.

Inhalt

Was vorneweg

Wer, wie, was. Wieso, weshalb, warum!

Ein Hähnlein sitzt im Auto, ganz still und stumm …

Ihr Hühnerlein kommet, oh kommet doch all …

Das bisschen Huhnhalt …

Wenn Huhn denkt, es denkt, dann denkt es nur, es denkt

Sie gehört zu miiiir

Guten Morgen liebe Hühner, seid ihr auch schon alle daaa

Sah ein Habicht ein Hühnlein steeehn …

Zwei mal drei macht vier und drei macht neune!

Ich wünscht, ich wär’ ein Huuuuuhn

Heile heile Hühnchen, wird schon wieder gut

Love me, Hühnchen, love me sweeeet

So ein Tag, so wunderschöööön wie heute …

Was hintendran

Manches ist die Wahrheit,

manches ist Fiktion.

Doch was ist was?

Wer weiß das schon ...

Was vorneweg

Unsere kleine Hühnergemeinde wächst und gedeiht. Ursprünglich wollte ich drei bis vier Hennen ein artgerechtes und liebevolles Zuhause zu geben. Mittlerweile sind es irgendwie von ganz alleine achtzehn Hühner geworden. Das ging ratzifatzi und war so nicht geplant.

Es gibt sooo schöne Hühner. Manche von ihnen wollten unbedingt Mama werden und auch der ein oder andere Notfall fand hier ein Zuhause. Und dann wollte ich auch noch ein Huhn, das türkisfarbene Eier legt. Streusel hat sich in eine Nachbarshenne verliebt, die dann bei uns eingezogen ist. Und dann war Kleintiermarkt. Da wollte ich „nur mal so schauen“. Und dann und dann und dann ... Seufz. Aber jetzt ist Schluss, ansonsten muss ich anbauen, was ich, ehrlich gesagt, nicht soooo schlimm fände. Jetzt sind es hier genug gefiederte Zweibeiner. Fürs Erste.

Wie auch im ersten Band habe ich versucht, die Gespräche der Hühnis so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Man verzeihe mir eventuelle Übersetzungsfehler.

Ähnlichkeiten mit lebenden Hühnern sind durchaus beabsichtigt und von ihnen auch ausdrücklich erwünscht.

Wer, wie, was. Wieso, weshalb, warum!

Horst: „Wir wurden gebeten, uns vorzustellen. Das machen wir natürlich gerne. Ich als Chef, oberster Boss, sozusagen Hahn im Korb, hihihi, mache mal den Anfang. Ich heiße Horst. Von der Rasse her bin ich ein Marans. Das ist eine alte französische Rasse. Unsere Hennen legen schokobraune Eier. Die sehen aus wie Kaffee oder dunkle Schokolade. Ich bin wunderschön, meine Federn sind schwarz, kupfern, grün und braun. Böse Schnäbel behaupten, ich wäre ein Hypochonder, ist natürlich völliger Quatsch. Ich hab’ halt eine schwache Konstitution. Und manchmal zwickt es im Rücken. Und neulich, da -“

Pippi: „Soooo, ich bin die nächste. Deine Wehwehchen kannst du wann anders aufzählen. Ich heiße Pippi, bin die Leithenne hier und der eigentliche Chef.“

Horst: „Halloooo?“

Pippi: „Was denn! Ich bin eine Sussex, die beste Rasse der Welt. Jaaa, ihr braucht gar nicht zu widersprechen. Meine Federn sind weiß, am Hals habe ich eine schwarze Halskrause und schwarze Spitzen an meinen Schwanzfedern. Ich bin topfit, lege prachtvolle zartbeige Eier und hab’ hier alles im Griff.“

Fluffy: „Bis auf deine Mehlwurmphobie.“

Pippi (abwinkend): „Schhhhhhh. Das gehört nicht hierher! Nächste.“

Bärli: „O.k. Also. Ich bin Bärli. Wir Brahmas sehen groß und schwer aus, aber das sind alles nur Federn.“

Roswitha: „Hüstel!!“

Bärli: „Federn! Ich habe wunderschöne rehbraune Federn mit schwarzem Rand, bebändert nennt sich das.“

Roswitha: „Sie ist die Mutter der Nation!“

Bärli (verschnupft): „Daran sehe ich nichts Verwerfliches!“

Roswitha: „Also gut, ich bin die Nächste. Mein Name ist Roswitha, bin schneeweiß und lege die besten Eier überhaupt. Grüne. Keine kann so tolle Eier legen wie ich. Ihr braucht gar nicht so die Augen zu verdrehen. Kann eine von euch grüne Eier legen? Na? Naaaa? Also!“

Fluffy: „Vergiss nicht zu erwähnen, dass du super schnell beleidigt und nachtragend bist.“

Roswitha: „Bin ich nicht!“

Alle anderen: „Bist du doch!“

Roswitha (die Flügel vor der Brust verschränkend): „Bin ich gar nicht! Ihr seid alle doof.“

Chantal: „Alors, jetzt isch. Bonjour. Isch eißöö Chantal.“

Oreo (kichernd): „Sie hat Scheiße gesagt. Scheißöö Chantal!“

Bärli: „Kind!“

Chantal: „Und isch bin Fransssösin und natürlich eine Marans. Isch abö ein magnifiques graues Kleid an und isch liiiiebe café!“

Adele: „Und du sagst dauernd ‚Mon dieu‘ und gehst uns damit hühnisch auf den Geist.“

Chantal: „Ein bissschen Kultur at noch niemond geschadööt!“

Fluffy: „Mon dieu! Ich bin Fluffy, habe wunderschöne graue Federn, bin ein Zwergseidenhuhn, und obwohl wir so klein sind, legen wir fast so große Eier wie die großen Hühner.“

Pippi: „Hüstel!“

Fluffy: „Wohl!“

Fussel: „Ich bin Fluffys Schwester und stimme ihr in allem zu, außer dass meine Federn weiß sind und nicht grau. Nächste.“

Adele: „Hallo erstmal, ich bin Adele und genau wie Bärli eine Brahma. Meine Federn sind silbergrau und -“

Pippi: „Grau. Einfach nur grau.“

Adele: „Silbergrau!“

Roswitha: „Grau!“

Adele: „Silbergrau, basta! Doppelt schwarz bebändert, nebenbei. Genau wie Bärli ist mein Lebensziel, Mutter zu sein.“

Fluffy: „Und zu diäten!“

Adele: „Die letzte Diät war sehr erfolgreich, ich hab’ dabei kaum zugenommen. Wer fehlt noch? Hermine?“

Hermine (einen Rest Apfel runterschluckend): „Ich bin Hermine. Mein Papa ist Horst, meine Mama Chantal, und Bärli hat mich großgezogen.“

Bärli (Hermines Kopf tätschelnd): „Eine gelungene Mischung!“

Hermine: „Ich bin schwarz mit kupfernem Hals.“

Fluffy: „Und verfressen ohne Ende.“

Hermine: „Nur weil ich mich um eine gesundere Ernährung kümmere, heißt das noch lange nicht, dass ich viel esse!“

Pippi: „Hört hört!“

Hermine: „Pippi, genau vor deinen Füßen sitzt ein fetter Mehlwurm. Und er starrt dich an.“

Pippi: „Aaaaahhhh.“

Alle kichern.

Freya: „O.k. Ich bin Freya. Freya steht Altnordisch für „Herrin“. So heißt auch die nordische Göttin der Liebe und der Ehe. Ich bin also sozusagen eine Liebesgöttin.“

Roswitha: „Blablablaaaaaa.“

Freya: „Jawohl!“

Pippi: „Und unsere Kräutertante.“

Freya: „Nun ja, ich kenne mich etwas mit Bachblüten und Feng-Shui aus. Ohne mich hättet ihr das Kükengehege niiiiemals eingerichtet bekommen.“

Ich könnte etwas dazu sagen, aber ich spare es mir. Ich finde, die Hühnis machen ihre Vorstellungsrunde sehr gut. Wen es interessiert, wie gut Freya mich beraten (bzw. herumkommandiert) hat, kann dies in Band I der Geschichten über die Hühnis nachlesen.

Oreo: „Bin ich jetzt dran? Kann ich? Ich warte schon eeeewig. Darf ich?“

Pippi: „Mach halt!“

Oreo: „Alsooooo. Mein Name ist Oreo.“

Bärli (liebevoll): „Mein kleiner Keks.“

Oreo: „Mama! Das ist peinlich!“

Fussel (kichernd): „Und wie!“

Oreo: „Mein Papa ist Horst, meine Mama Roswitha und meine Mama Bärli.“

Pudding: „Hä?“

Oreo: „Ich hab’ halt zwei Mamas!“

Pudding: „Aha.“

Oreo: „Und wenn ich groß bin, werde ich die tollsten Eier legen, die die Welt je gesehen hat!“

Schweigen.

Horst: „Irgendwann müssen wir es ihm sagen ...“

Pippi: „Nicht heute. Wer fehlt noch? Pudding!“

Pudding (wispernd): „Ich trau mich nicht?“

Pippi: „Stell dich nicht so an!“

Pudding (kaum hörbar): „Also, ich bin -“

Fluffy: „Waaaas? Man versteht gar nix!“

Pudding (noch leiser): „Ich bin Pudding.“

Fluffy: „Häää?“

Bärli (tadelnd): „Lass es gut sein, Fluffy! Weiter, Pudding!“

Pudding: „Ich bin fertig?“

Bärli: „Pudding ist unser neuester Zugang, ein wunderschönes kupferfarbenes Zwergseidenhuhnküken.“

Streusel: „Und dazu musste er nicht einmal aus einem Ei schlüpfen.“

Pippi: „Psssssst. Verrate doch nicht alles. Die Geschichte kommt doch später erst dran.“

Streusel: „Jetzt ich noch!“

Roswitha: „Mach halt!“

Streusel: „Ich bin Streusel!“

Abwartendes Schweigen.

Pippi: „Uuuund?“

Streusel: „Was und? Fertig!“ Spricht’s und hüpft weg.

Ich: „Haben wir jetzt alle?“

Ei: „Ich noch?“

Horst: „Du bist noch nicht geschlüpft.“

Ei: „Hab’ ich deshalb keine Stimme?“

Pippi: „Nö!“

Ei: „Hmpf. Dann nicht!“

Olli: „Was ist mit uns?“

Pippi: „Ihr seid keine Hühner.“

Olli: „Na und?“

Ich: „Naja, es geht ja darum, dass die Leser nicht verwirrt sind. Ihr seid soooo viele mittlerweile, da kann man schon einmal mit den ganzen Namen durcheinanderkommen. Ich finde schon, dass auch die Katzen sich vorstellen sollten.“

Olli (eifrig): „Ich bin Olli. Der Bruder von Ernie.“

Ernie: „Mein Name ist Ernie, der Bruder von Olli.“

Pippi: „Sehr aufschlussreich!“

Ernie: „Ich kann voll gut Türen öffnen. Ich bin ein Tigerkater wie Olli, aber mit weißen Beinen und Flecken, genau wie Karlchen. Er sieht aus wie mein Papa, ist es aber nicht. “

Olli: „Wo ist er überhaupt?“

Ich: „Keine Ahnung. Dann stelle ich ihn kurz vor. Karlchen ist mittlerweile sieben Jahre alt, hatte eine traurige Kindheit und kam mit drei Monaten zu uns. Seitdem geht es ihm gut. Er ist ein wirklich feiner Kerl.“

Olli: „Naja. Der schickt uns immer auf Bäume hoch und lässt uns dann dort hängen.“

Chantal: „Mon dieu!“

Pippi: „Bisher habt ihr es ja immer wieder runter geschafft.“

Ein Hähnlein sitzt im Auto, ganz still und stumm …

Heute gilt es! Ich muss den total verfälschten Eindruck, den mein neuer Verleger von mir hat, revidieren. Unbedingt. Er sieht mich als verschrobene Alte, die den ganzen Tag mit sonderbaren Klamotten herumläuft und verrückt nach Hühnern ist. In etwa so wie eine kauzige alte Engländerin mit ihren 25 Katzen.

Das stimmt natürlich ganz und gar nicht!

Ich will einen seriösen, ernstzunehmenden Eindruck machen. Ja, ich rede mit meinen Hühnern. Aber ich kann sie doch nicht einfach ignorieren, wenn sie mit mir ein Gespräch anfangen wollen. Wenn mich die herzensgute Bärli etwas fragt, soll ich dann etwa schweigen? Das wäre äußerst unhöflich. Und ja – ich bedanke mich natürlich bei den Hühnis für ihre wunderbaren Eier. Auch der Gemüsemann bekommt ein Dankeschön, wenn er mir meine Zwiebeln gibt. Auch das ist nur höflich. Und ich begrüße meine gefiederten Freunde morgens und sage ihnen auch noch gute Nacht, wenn ich den Stall zumache. Aber heißt das zwangsläufig, dass ich hühnerverrückt bin? Ich sage ja auch meinem Sohn guten Morgen und gute Nacht. Und der legt nicht mal Eier … zumindest keine, die ich essen möchte. Manchmal begrüße ich auch meinen Lorbeerbusch, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich bin jedenfalls nicht hühnerverrückt!

Finde ich.

Meine vermeintliche Verschrobenheit aus dem Weg zu räumen, könnte sich etwas schwieriger gestalten. Ich ziehe nun einmal gerne lange Röcke und weite T-Shirts an. Dass ich – als mein Verleger neulich überraschend vorbeikam – auch noch einen alten, großen Strohhut und grasgrüne Gummistiefel mit Marienkäfer drauf trug, nun ja … Die Sonne schien heiß und ich musste den Stall saubermachen. Dazu trägt frau nun einmal keine schicken Schuhe! In der Hand hatte ich auch noch einen alten Weidenkorb mit Oreo drin, meinem halben Hähnchen. Er war kurz vorher hineingehüpft (er liebt diesen Korb) und mag es, wenn ich ihm etwas vorsumme. Für meinen Verleger sah es natürlich so aus, als würde ich ein Huhn im Garten spazierentragen, das ergab zugegebenermaßen ein etwas seltsames Gesamtbild.

Um wieder als ganz normaler Mensch dazustehen,