Die Hundedienstleistung - Christoph T. M. Krause - E-Book

Die Hundedienstleistung E-Book

Christoph T. M Krause

0,0

Beschreibung

Christoph T. M. Krause lebt in Köln und gründete 1998 sein eigenes Hundedienstleistungsunternehmen aus eigener Betroffenheit. Nachdem er eine tödliche Krankheit knapp überlebt hatte, hatte er sich die Frage gestellt, was Hundebesitzer in einer solchen Lage tun können, um ihren Liebling versorgt zu wissen. Er bot fortan erfolgreich mit seinem neu gegründeten Kleinunternehmen einen GassiService und eine HundeHerberge mit Familienanschluss an. Nun gibt er mit diesem Ratgeber seine über zwanzig Jahre Erfahrung und sein Erfolgsrezept an diejenigen weiter, die mit ihrer eigenen Leidenschaft, mit Hunden zu arbeiten, ein eigenes erfolgreiches Unternehmen gründen möchten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 187

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christoph T. M. Krause - Die Hundedienstleistung

Ein Ratgeber für Startuppers am Beispiel von Hunde-Ausführung und Beherbergung

Christoph T. M. Krause

Die Hunde-Dienstleistung

Ein Ratgeber für Startuppers am Beispiel von Hunde-Ausführung und Beherbergung

© 2021 Christoph T. M. Krause

Umschlaggestaltung, Illustration: Christoph T. M. Krause.

Eine Publikation der Firma „Der Kölner GassiKönig®“.

Autor Christoph T. M. Krause, Heerstr. 394a, 13593 Berlin.

Verlag + Druck: tredition GmbH, Halenreie 42, 22359 Hamburg.

978-3-347-24499-3 (Paperback)

978-3-347-24500-6 (Hardcover)

978-3-347-24501-3 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige

Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Rechte zur Nutzung aller in diesem Buch dargestellten Bilder und Illustrationen liegen dem Herausgeber vor.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

INHALT

 

Vorwort (Gründerzeiten)

 

Versuch einer „Gendersprachenregelung“

 

 

I.

Persönliche Prämissen (alphabetisch)

 

 

 

Authentizität

 

Begeisterung

 

Disziplin

 

Durchhaltevermögen

 

Empathie

 

Hundeliebe

 

Leumund

 

Pünktlichkeit

 

Zuverlässigkeit

 

 

II.

Gewerbliche Prämissen (alphabetisch)

 

 

 

Behörden

 

Betriebskosten

 

Chancen + Risiken

 

Computerkenntnisse

 

Datenschutz

 

Datenverarbeitung

 

Datensicherung

 

Digitalisierung

 

Ersttermine

 

Fahrzeuggestaltung

 

Führerschein + Fahrzeug

 

Geschäftsbedingungen (AGB)

 

Herbergsgestaltung

 

Investitionsplanung

 

Kundenklientel

 

Kundenvorteile + - Nutzen

 

Mitarbeiterinnen

 

Preiskonzepte

 

Steuer (Kleinunternehmerregelung)

 

Strafrechtliches

 

Unternehmensstruktur

 

Versicherungen

 

Vertrieb + Rentabilität

 

Werbung

 

Werbevideos

 

Zielsetzungen

 

 

III.

Anhang (chronologisch)

 

 

 

Vorbemerkungen zu Anlagen

 

Musterformulare (extern):

 

 

01a.

Infos zu: Aufnahmeformular im Erstgespräch

01b.

Muster Aufnahmeformular im Erstgespräch

 

 

02a.

Infos zu: Allg. Geschäftsbedingungen

02b.

Muster Allg. Geschäftsbedingungen

 

 

03a.

Infos zu: Angebot

03b.

Muster Angebot

 

 

04a.

Infos zu: Auftragsbestätigung

04b.

Muster Auftragsbestätigung

 

 

05a.

Infos zu: Datenschutzeinwilligung

05b.

Muster Datenschutzeinwilligung

 

 

06a.

Infos zu: Freistellungsbescheinigung Anleinen

06b.

Muster Freistellungsbescheinigung Anleinen

 

 

07a.

Infos zu: Zahlungs- + FälligkeitsÜbersichtstabelle

07b.

Muster Zahlungs- + FälligkeitsÜbersichtstabelle

 

 

08a.

Infos zu: Checkliste für Herbergsaufnahme

08b.

Muster Checkliste für Herbergsaufnahme

 

 

09a.

Infos zu: Freier Mitarbeiterinnen-Vertrag

09b.

Muster Freier Mitarbeiterinnen-Vertrag

 

 

 

Musterformulare (intern):

10a.

Infos zu: Alle Übersichten ff.

10b.

Muster Einzelmonats-Einnahmeübersicht

 

 

11.

Muster Laufendes Jahr: Übersicht nach Monaten

 

 

12.

Muster Laufendes Jahr: Prognose nach Monaten

 

 

13.

Muster Gesamtübersicht nach Gewerbejahren

 

 

IV.

Bildnachweise

Dieses Buch ist Christiane Pouillon gewidmet

 

(Vorwort) Gründerzeiten

Als ich 1998 mein eigenes Dienstleistungsunternehmen gründete, gab es das Wort Hundedienstleistung noch nicht oder besser gesagt, es wurde noch nicht angewendet. Denn der Dienst am Hund war noch kein originäres Geschäftsmodell und der Beruf als solcher wurde belächelt und nicht ernst genommen.

Dies zeigte sich bei einem Gründer- bzw. Startup-Wettbewerb im Jahre 19981, an dem ich in Köln teilgenommen hatte. Von teilöffentlicher Hand initiiert, musste man einen Businessplan vorlegen und sein Firmenkonzept vorstellen.

Ich errechnete, was ich alleine und mit Mitarbeitern an einem Tag an Hundeausführungen zeitlich und personalmäßig schaffen könnte und stellte den Plan zusammen.

Und dies sah damals so aus:

„Welchen Endverkaufspreis sollen unsere Dienstleistungen erzielen?

Preise (zzgl. MWSt.):

für die ersten 4 Termine im Monat:

30,0 DM/15,00 EUR

pro Ausführtermin,

für weitere 4 Termine im Monat:

25.0 DM/13,00 EUR

pro Ausführtermin,

ab dem 8. Termin im Monat:

20.0 DM/10,00 EUR

pro Ausführtermin.“

Das Interessante bei dieser meiner Planung ist, dass die Preise, die tatsächlich damals relativ hoch erschienen, nach einigen Jahren genau in dieser Höhe unser gemittelter Durchschnittspreis wurden.

Allerdings sind unsere Preise seit Langem in Bezug auf die Häufigkeit einer Ausführung pro Monat gestaffelt, was für die Kundinnen und uns effektiver und gerechter anmutet.

Weiter im „Businessplan“ von 1998:

„Welchen Absatz wollen wir erreichen?

Umsatzentwicklung:

Geht man von einer Ausführfrequenz von 3 Terminen pro Tag und Person zu einem Nettopreis von DM 30,00[15,35 €, Hinzuf. d. Verf.] je Termin aus und legt 30 Monatstage zu Grunde, ergibt sich eine Bruttoeinnahme von von

DM2.700,002 im Monat.

[1.380,50 €, Hinzuf. d. Verf.]

Diese Summe multipliziert sich mit der Anzahl der freiberuflichen Mitarbeiter, die auf einer 50%-Basis beschäftigt werden:

Bei angenommenen 5 Mitarbeitern kommt man insgesamt auf einen Bruttobetrag für das Gewerbe von zusätzlichen

DM 6.750,00 im Monat.

[3.451,20 €, Hinzuf. d. Verf.]

Dies ergibt eine Gesamtumsatzerwartung von

DM 9.450,00 im Monat“

[4.831,70 €, Hinzuf. d. Verf.]

Auszüge aus der Bewertung:

„[…] Preis erscheint für die angestrebte Zielgruppe relativ hoch [sic!] insbesondere für ältere Menschen (Rente, mtl. DM 2.700 für Gassi-Service kann im Durchschnitt nicht aufgebracht werden) […] Umsätze sind m.E. schwererzielbar, da Preise recht hoch. Mtl. DM 2.700,- bei 3 Ausführungen täglich/ 30 Tage mtl.. Von Durchschnittsbürgern nicht Finanzierbar [sic!]. Potential daher gering. Keine Vollexistenz gewährleistet. […] Aufgrund des hohen Preisniveaus ist das Kundenpotential recht klein. “

An den Bewertungskriterien erkennt man gut, dass, abgesehen von der allgemeinen Preissteigerung seit 1998, ein Hundedienstleistungsunternehmen mit einer solch angemessenen Planung damals als völlig utopisch eingeschätzt wurde. Niemand konnte sich vorstellen, dass man mit GassiService überhaupt eine Klientel finden, Umsatz erzielen und dann noch erfolgreich sein könnte.

Damals gab es für unser Konzept einen Trostpreis. Wir erhielten einen Blumenstrauß und das Ergebnis war für mich zunächst tatsächlich entmutigend.

Niemand ahnte damals, in Wirklichkeit ich selbst auch nicht, dass das Dienstleistungsgewerbe und insbesondere jenes mit der Arbeit am Hund, insgesamt einmal in der nahen Zukunft Milliarden Umsätze machen würde.

Von daher erschienen meine Vorstellungen damals nachvollziehbarerweise (noch) unrealistisch.

Unser eigenes Unternehmen entwickelte sich dann mit den Jahren zu einem sehr erfolgreichen Hundedienstleistungsgeschäft, dessen Umsätze jährlich in erheblichem Umfang stiegen und später eine mindestens zehnprozentigen Wachstumsrate im Jahr erzielte.

Die Entscheider des Startup-Wettbewerbs von damals würden sich heute ob ihrer Fehleinschätzung wundern. Aber Vorwürfe oder Häme wären nicht fair, da niemand tatsächlich eine solche rasante Entwicklung vorausahnen konnte.

Letztlich jedoch war dies ein Zeichen der Zeit; wie gesagt, niemand hätte damals gedacht, dass ein solches Unternehmen erfolgreich sein könnte, es war einfach noch nicht soweit für solche Unternehmen.

Und so dauerte es tatsächlich viele Jahre, bis wir die Grundvoraussetzungen erfüllten, die zum Erfolg unbedingt erforderlich sind, z.B.

Authentizität,

Begeisterung,

Disziplin,

Durchhaltevermögen.

Empathie

Hundeliebe

Leumund

Pünktlichkeit

Zuverlässigkeit.

1 Veranstaltet vom Förderpreis für Existenzgründer der Wirtschaftsjunioren e.V. 1998, gestiftet von AGFA Deutschland Vertriebsgesellschaft mbH & Cie, Köln.

2 Alle Werte sind Nettowerte [Originalfußnote, Hinzuf. d. Verf.]

3 Alle Werte sind Nettowerte [Originalfußnote, Hinzuf. d. Verf.]

Versuch einer „Gendersprachenregelung“

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text nicht die sich heute zum großen Teil durchsetzende „Gendersprachenregelung“ gewählt:

Beispiel: Die Kunde*innen o.a.m.

Nach reiflicher Überlegung, habe ich jedoch auch nicht die rein männlich anmutende und häufig traditionell genutzte Form gewählt:

Beispiel: Der Kunde.

Ein grammatikalischer Hinweis: Die Pluralform des o.g. Beispiels lautet:

Die Kunden.

Diese Pluralformen sind jedoch grammatikalisch geschlechtsneutral, stehen also für beide Geschlechter, wirken jedoch gleichzeitig wie rein männliche Formen.

Um Irritationen vorzubeugen und dem gesellschaftlichen Umdenken Genüge zu tun, habe ich mich für eine „dritte“ Lösung entschieden (außer in Zitaten):

Ohne nun die männlichen Leser zu irritieren und um ein Zeichen zu setzen, benenne ich optisch männlich wirkende Worte, wie „der Kunde“ in meinen Texten in der weiblichen Form:

Die Kundin / Die Kundinnen usw.

Zufällig passt das gut, da 90 % unserer Kundinnen Frauen sind.

Die Herren der Schöpfung haben sicher nichts dagegen, weil sie versichert sein können, dass sie natürlich genauso gemeint sind.

RUBRIK I

Persönliche Prämissen

Authentizität

Authentisch bedeutet wörtlich:

„von qr[iechisch, Hinzuf. d. Verf.] αύθεντικός authentikós ‚echt’;

spätlateinisch authenticus (,verbürgt, zuverlässig’)

[…] Echtheit im Sinne von ‚als Original befunden’.“1

„[…] bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt.

Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden.

Die Scheidung des Authentischen vom vermeintlich Echten oder Gefälschtenkann als spezifisch menschliche Form der Welt- und Selbsterkenntnis gelten.

Zur Bewährung von Authentizität sind sehr weitreichende Kulturtechniken entwickelt worden, die die Kriterien von Authentizität für einen bestimmten Gegenstandsbereich normativ zu (re-) konstruieren versuchen..“2

Als Hundedienstleisterin, besser als Dienstleisterin überhaupt, muss ich es schaffen, ich selbst zu sein und das auch der Interessentin „herüberzubringen“.

Ich kann einer Kundin viel erzählen, das gut und überzeugend klingt, sie wird es mir jedoch nur dann wirklich glauben, wenn es echt und auch so gemeint ist. Die Kundin spürt schnell, was „Sache ist“.

Nur wenn sie merkt, dass ich das, was ich erzähle bzw. vertrete, selbst lebe und bin, wird sie mich für wahrhaftig, also authentisch halten.

Habe ich also Schwächen oder Unzulänglichkeiten, ist das insofern in Ordnung und nicht schlimm, da jeder Mensch Zeit braucht, Glaubwürdigkeit aufzubauen, denn es ist ein Entwicklungsprozess.

Wichtig dabei ist nur, dass ich diese Unerfahrenheit und auch Unzulänglichkeit nicht verberge, sondern offen zeige.

Genau das ist eben Authentizität, wenn ich meine Schwächen oder Unerfahrenheiten erkenne und dementsprechend offen kommuniziere.

Wenn ich der Interessentin (oder auch Kundin) offen hierüber Auskunft erteile, wird sie mich für authentisch halten, denn sie merkt, dass ich ehrlich und vertrauenswürdig bin.

Schwächen zu zeigen, ist demnach in Wirklichkeit eine Stärke. Dies wird oft missverstanden und anders praktiziert.

Menschen neigen dazu, ihre Schwächen zu verbergen, weil sie annehmen, man merke es nicht und es würde ihnen zum Nachteil gereichen.

Denn habe ich meine Schwächen und Unzulänglichkeiten verschwiegen, merkt das die Interessentin trotzdem und meine Glaubwürdigkeit ist dahin. Die Interessentin wird nicht zur Kundin und ich wundere mich, was schiefgelaufen ist.

Mache ich also dem Gegenüber (das können auch ganz „normale“ Mitmenschen sein) nichts vor, wird sie es honorieren und mich ernst nehmen und für glaubwürdig halten.

Hören wir auf, mehr sein zu wollen, als wir sind. Sind wir authentisch, zeigen wir unsere Schwächen, aber auch die Stärken.

Authentizität ist einer der wesentlichen Schlüssel hin zum Erfolg.

Noch ein Tipp zum Schluss, versetzen Sie sich selbst in die Lage der Interessentin und überlegen Sie immer, was würden Sie von Ihrer Dienstleisterin erwarten?

Das hilft zusätzlich, die Gefühle und Erwartungen Ihrer eigenen Interessentinnen zu verstehen.

1 Zitieren von Quellen im Internet. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Authentizität. Status 12.01.2021.

2 Zitieren von Quellen im Internet. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Authentizität. Status 12.01.2021.

Begeisterung

Viele Menschen machen Ihren Job, weil sie ihn machen müssen, um z.B. ihre Familie zu ernähren.

Vielleicht ist die anfängliche Begeisterung für Ihre Tätigkeit bald erloschen oder Sie hatten von Anfang an eine solche überhaupt nicht gehabt.

Freude an einer täglichen Tätigkeit ist im Umkehrschluss jedoch das Beste, das einer Arbeitnehmerin passieren kann.

Ein Weltunternehmen, das wir alle kennen, versucht mit völlig neuen Konzepten, seinen Angestellten und Mitarbeiterinnen das firmeninterne „Leben“ so angenehm wie möglich zu machen, allerdings mit dem kruden Nebeneffekt, dass das Unternehmen erwartet, dass die Mitarbeiterinnen sich rund um die Uhr in der Firma aufhalten sollten:

Da gibt es eine Reihe von kleinen „Recreation“-Zentren, wo die Mitarbeiterinnen Spiele machen können; Flippergeräte stehen an jeder Ecke, es gibt Bällebäder und Pools ohne Wasser.

Man trifft sich zu Meetings in im Haus integrierten, begehbaren Großstrandkörben oder der kleine Hunger wird an Süßigkeitsständen mitten im Haus bedient. Zusätzlich gibt es eine interne eigene Poststation (nicht von der Deutschen Post).

An jeder Ecke gibt es Tischtennisplatten oder andere Spielensembles.

Kurzum, es scheint, die Mitarbeiterinnen sind dort zu Hause und brauchen ihr eigenes überhaupt nicht mehr.

Zunächst scheint dieses Konzept sehr modern und innovativ zu sein und man sieht allenthalben glückliche Gesichter.

Das alles hat sich sogar auf die Sprache der Mitarbeiter ausgewirkt, denn die Sprache des Unternehmens mitten in Deutschland ist Englisch und so wird, wo auch immer Sie hinhören, ein abscheuliches „Denglisch“-Gemisch gesprochen, so dass man denkt, man sei irgendwo in einer weit entfernten Zukunft gelandet, aber nicht in einer deutschen Großstadt.

Ist das Begeisterung?

Oder fügen sich die Mitarbeiterinnen in eine schöne neue Welt mit 1984-Charme? In diesem Buch von George Orwell wird eine faschistische Gesellschaft beschrieben, die vom großen Bruder komplett gelenkt und überwacht wird.

Ich finde, eine echte, wirklich erfüllende Begeisterung entsteht vor allem bei einem eigenen Konzept von Gesellschaft und Firmenideologie.

Ich bin immer noch begeistert, dass ich diese Tätigkeit, die ich seit über 20 Jahren mit Verve und großer Freude mache, fortführen darf und dabei erfolgreich bin.

Ich bin begeistert von unserem Konzept, von meinen Kundinnen (allerdings ehrlicherweise nicht immer, muss ich zugeben) und vor allem, von den Hunden, mit denen wir täglich zu tun haben.

Ich bin auch begeistert, dass unser Konzept, das sich aus den verschiedensten Quellen der Erfahrung speist, tatsächlich erfolgreich wurde.

Ich freue mich über das selbstentwickelte CI, die Corporate Identity1, die sich nach einer anfänglich-

en, simplen, rein beschreiben- den Firmenbezeichnung (Gassi- service) mithilfe eines attraktiv- en, visuell ansprechenden Lo- gos mit Wiedererkennungswert, zu einem nunmehr weithin be- kannten Firmennamen entwi- ckelt hat:

„Der Kölner GassiKönig“.

Diesen Begriff versteht fast jede, mithilfe des Logos erkennt man, dass nicht wir uns als Inhaber die Krone aufsetzen wollen, sondern dass der Kundinnenhund bei uns König ist.

Die Entwicklung dieser CI, einer einheitlichen Firmenoptik, war ein langer, steiniger Weg und wir hatten dieses Konzept in der Firma in gemeinsamer Zusammenarbeit mithilfe einer Werbefachfrau über Monate hinweg entwickelt. Dieser Weg verschlang „Blood, Sweat and Tears“2, kumulierte jedoch in einem, wie ich finde, genialen Endprodukt.

Inzwischen existiert dieses CI seit 10 Jahren und der Erfolg, auch die Rückmeldungen der Interessentinnen und Kundinnen gibt uns Recht, dass es die richtige Wahl war.

Unsere Begeisterung überträgt sich sogar auf unsere Klientel und darum geht es in der Hauptsache; wir bieten eine Dienstleistung an, die in der Lage ist, alle Beteiligten zu begeistern.

Natürlich sollten wir an dieser Stelle nicht vergessen, dass wir in erster Linie unsere tierische Kundschaft begeistern wollen.

Die Hunde, die von uns betreut werden, sollen sich wohl fühlen, sollen sich ihres Lebens freuen können, einfach begeistert sein, wenn sie uns kommen sehen oder wenn sie in unsere Obhut gebracht werden.

Begeisterung hat somit einen Namen bei uns bekommen und darum geht es doch am Ende!

1„Corporate Identity oder kurz CI (von engl, corporation für ‚Gesellschaft‘, ‚Firma‘ und identity für ‚Identität‘) ist die Gesamtheit der Merkmale, die ein Unternehmen kennzeichnet und es von anderen Unternehmen unterscheidet. Die Corporate Identity ist damit das Selbstbild des Unternehmens, nicht zu verwechseln mit dem Fremdbild (Corporate Image).“ Zitieren von Quellen im Internet. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_ldentity.Stand 24.01.2021.

2 Blut, Schweiß und Tränen

 

Disziplin

Disziplin kennt im Grunde jeder, zumindest die Anforderungen, die von außen an jedefrau herangetragen werden. Die einen können dem gut entsprechen, andere haben ihre Probleme damit.

In Bezug auf unser Thema Hundedienstleistung ist Disziplin ein ganz wesentliches Merkmal und unbedingte Voraussetzung für Erfolg.

Besonders was z.B. das deutsche Wetter angeht, wird die Hundedienstleisterin beim Hundeausführen oft sehr herausgefordert.

Da Hundeausführungen an jedem Wochentag gebucht werden, darf das Wetter keine Rolle spielen. Man muss sich entsprechend kleiden und sich auf die Unbilden der Witterung einstellen.

Denn es gibt heute ausreichende Möglichkeiten, sich gegen Hitze, Kälte und Regen zu wappnen, indem man sich entsprechende Kleidung anschafft.

Es gibt jedoch eben auch Menschen, die morgens im Winter aus ihrem Fenster schauen und bei „Schietwetter“ gerne mal zu Hause bleiben (wollen). Das geht natürlich bei einmal gebuchten Ausführzusagen überhaupt nicht.

Die Hundedienstleisterin darf da keinem persönlichen Verdruss nachgeben, denn sonst bleibt der Kundinnenhund alleine zu Hause und kommt nicht zu seinem (bezahlten) Recht.

Hat man einmal die Kundin bzw. ihren Hund im Stich gelassen, ist sowohl der Auftrag weg, als auch der Leumund und der gute Ruf.

Wir haben in unserem Ort eine junge Frau, die seit Jahren Hundeausführung anbietet.

Einmal trafen wir sie im Wald und sie fragte schüchtern, ob wir auf sie sauer seien, weil sie uns Konkurrenz machte.

Wir wussten nun aber von Dritten, die sie bereits engagiert hatten, dass sie ausgesprochen unzuverlässig sei und sie oft im Stich gelassen hätte.

Dies wissend, antworteten wir auf ihre Frage: „Nein, wir sind überhaupt nicht sauer, denn jeder hat das Recht, das gleiche Gewerbe zu betreiben.“

Auf unsere Nachfrage, wie es denn bei ihr liefe, sagte sie nur: „Sehr schlecht“. Nun, wir wussten, warum das so war! Eine wirkliche „Konkurrenz“ war sie deshalb sowieso nicht.

Disziplin wird oft als unterdrückerisches und repressives Verhalten durch Dritte wahrgenommen, in unserem Bereich handelt es sich jedoch um eine selbstgewählte und systemimmanente Form der Disziplin, die von daher nie repressiv daherkommt, sondern quasi im System des eigenen Betriebes als wichtiger Grundbaustein mit einbaut ist.

Disziplin ist daher ein positiver Aspekt dieser hier in Rede stehenden Tätigkeit, da sie zusätzlich die eigene Lebensführung regelt und dem ein oder anderen Menschen eine wichtige Tagesstrukturierung und Regelmäßigkeit verschafft, die sie sonst vielleicht nicht umzusetzen wüsste.

Durchhaltevermögen

Wer sich selbstständig machen will, muss unbedingt Durchhaltevermögen besitzen. Denn nichts in schwerer, denn als Neuling auf einem bis dahin für die Anfängerin unbekannten Markt Fuß zu fassen.

Bis man sich einen Leumund und all die anderen Voraussetzungen erarbeitet hat, können tatsächlich Jahre ins Land gehen. Und wer da nicht durchhält, scheitert bereits auf den ersten Metern.

Es gilt zunächst einmal erste Misserfolge oder gar bis dato nicht vorhandene Erfolge durchzustehen und sich nicht entmutigen zu lassen. Denn ein Versagen hat immer erst einmal mit der Akteurin selbst zu tun.

Natürlich gibt äußere Gründe, die das Durchhalten über die Maßen erschweren oder gar unmöglich machen könnten, als da z.B. wären:

Kriege

Wirtschaftskrisen

Inflation

oder Pandemien.

Die Covid-19-Pandemie in 2020 ff. ist ein solches Hindernis.

Wer kann lange durchhalten, wenn sie monatelang hohe Fixkosten hat, die ungebremst weiterlaufen, aber keine Umsätze ermöglichen? Evtl. beantragbare staatliche Hilfen sind auch nicht unbedingt (ein-)kalkulierbar.

Bezogen auf den Regelfall ist der Weg zum Erfolg oft ein unerwartet langer und lässt die ein oder andere zu frühzeitig aufgeben.

Ich selbst brauchte Jahre der Geduld, bis dass mein Firmenkonzept griff. Überdies musste es sich intern entwickeln und reifen, bis dass es von innen heraus für Erfolge sorgte.

Die ersten Jahre meiner Selbstständigkeit waren jedoch durch die Tatsache geprägt, dass Hundedienstleistungen jeglicher Couleur zunächst offenbar völlig unbekannt und einfach so gut wie nicht existent waren.

Niemand kam am Ende des vorigen Jahrhunderts so schnell auf die Idee, für seinen Hund Geld auszugeben. Da behalf man sich tunlichst selbst oder Verwandtschaft oder Nachbarinnen sprangen ein, wenn bzgl. des eigenen Hundes Not an der Frau war.

Ich selbst war 1996 lange krank und wochenlang an ein Krankenhausbett gefesselt. Ich hatte zwei Hunde im Besitz und glücklicherweise kümmerten sich abwechselnd Familie und Freundinnen um die beiden.

Ich selbst war nie auf die Idee gekommen, nach evtl. vorhandener gewerbsmäßiger Hilfe zu suchen.

Erst im Nachhinein kam ich auf die Idee, mich selbst zu fragen, was eigentlich Hundebesitzerinnen machen, die mit ihren Lieblingen in solche Notlagen geraten?!

Als ich dann 1998 mein seitdem über zwei Jahrzehnte bestehendes Gewebe gründete, war ich, nach meiner Kenntnis, in Köln der erste und einzige, der Dergleichen anbot.

So liefen die ersten Werbeversuche ins Leere, weil offenbar niemand einen realen Bedarf für sich sah.

Selbst heute kann ich mir nicht erklären, was eigentlich den Wandel zu den massenhaften Dienstleistungsgründungen in dieser Branche im Laufe der 2000er Jahre geführt hatte. Leider gibt es hierzu keine Forschungsinitiativen oder -Studien. So kann hier nur gemutmaßt werden.

Wahrscheinlich war eine starke Triebfeder dieser Entwicklung die Tatsache, dass die Anzahl der Hundehalterinnen stetig um ca. 5-7 % im Jahr anstieg und so ein wachsender Markt einen Dienstleistungsdruck auslöste.

Eine andere These wäre, dass die Entwicklung in den USA in Bezug auf ein „Dienstleistungs-Wonderland“ in Deutschland einen Schub nach vorne bewirkte. Denn bis dato war Dienstleistung in der Bundesrepublik immer ein ziemliches Stiefkind gewesen.

Dies stammte offenbar aus der preußischen Zeit, wo nicht die Kundin Königin, sondern Untertanin war, die froh sein konnte, wenn sie jemand fand, die bereit war, ihr Hilfe bzw. die richtige Dienstleistung anzubieten.

So hatte die Deutsche (Bundes-)Post jahrzehntelang „Gebühren“ anstatt „Preise“, was bereits vom Duktus her Bände sprach.

Erwartungsgemäß ist Dienstleistung und die damit einhergehende Kundenfreundlichkeit keine deutsche „Erfindung“, die Amerikanerinnen machten es allen in punkto Kundenfreundlichkeit und Service lang vor.

Dies jedoch klärt die Frage nicht, warum die Hundedienstleistung in den USA boomte.

Zumindest ist das Phänomen des exponentiell ansteigenden Dienstleistungsangebots denkwürdig und spannend.

Fest steht am Ende, dass es einen Boom gab, der bis heute unvermindert anhält und alle Grenzen sprengt. Ein Ende ist und war in diesem Bereich nicht abzusehen und es wurden und werden teilweise heute Milliardenumsätze gemacht.

2020 änderte jedoch alles. Covid-19 hat die Branche verändert und niemand weiß zum jetzigen Zeitpunkt, was uns da alle noch erwarten wird.

Empathie

„Empathie bezeichnet

„[…] die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. […].

Ein damit korrespondierender, allgemeinsprachlicher Begriff ist Mitgefühl. Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl. […]

Die neuere Hirnforschung legt allerdings eine deutliche Unterscheidbarkeit des empathischen Vermögens vom Mitgefühl nahe. […]

Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung – je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sieauch die Gefühle anderer deuten.

Empathie ist eine Gabe, die manche Menschen haben und andere nicht. Wenn Sie z.B. keinen Hund mögen würden und die Hundedienstleistung nur aus finanziellen Erwägung heraus betreiben wollten, würde Ihnen diese Grundvoraussetzung gegenüber Hunden eindeutig fehlen.

Auch eine spezielle hundebezogene Empathie Ihren Kundinnen gegenüber ist die Voraussetzung, um annähernd zu verstehen, was die Hundebesitzerin bewegt und was in ihr gefühlsmäßig vorgeht.

Ist ein Hund z.B. krank oder alt, so gehört Empathie dazu, seine besondere Einschränkung nachvollziehen und entsprechend rücksichtsvoll handeln zu können.

Eigentlich ist diese Voraussetzung für jeden eindeutig und „normal“, aber glauben Sie es oder nicht, es gibt eben auch Menschen, die diese Eigenschaft nicht aufbringen können und dabei noch nicht einmal ahnen, was Ihnen fehlt. Wie sollen diese Zeitgenossen dann auch eine solche Dienstleistungstätigkeit erfolgreich ausüben (können)?

Der Markt bzw. die Kundinnen würden diese Angelegenheit fast automatisch insoweit bereinigen, dass sie Aufträge überhaupt erst gar nicht platzierten.