Der Liebesflüchtling - Christoph T. M. Krause - E-Book

Der Liebesflüchtling E-Book

Christoph T. M Krause

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Beschreibung

Der Autor Christoph T. M. Krause lebt in Köln - Ein Liebesroman. Stefans Jugendfreund Haven meldet sich nach 40 Jahren plötzlich bei ihm und bittet ihn, dringend zu ihm zu reisen. Haven war damals nach Alaska ausgewandert, um sich darüber klar zu werden, ob er Stefan so, wie Stefan ihn, lieben kann. Es soll eine vorübergehende Auszeit werden; Haven kehrt jedoch nie zu Stefan zurück. Nach so langer Zeit möchte Haven nun Stefan etwas mitteilen, was er nur persönlich, von Angesicht zu Angesicht, tun kann. Stefan bricht sofort nach Alaska auf, auch, weil er schon so lange und immer noch auf ein Liebes-Happyend mit Haven hofft. Es wird eine sehr persönliche Abenteuerreise in eine ihm gänzlich fremde Welt, sowohl in sein Inneres, als auch in ein Land mit überwältigender Schönheit und Natur, die ihm auf seinem Weg zu Haven einiges seiner Gefühle zurückspiegelt. Das, was Haven ihm nach seiner Ankunft eröffnet, wird sein Leben für alle Zeit ver-ändern.

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Seitenzahl: 60

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Christoph T. M. Krause – Der Liebesflüchtling

Verloren in Alaska

Ein Liebesroman

Christoph T. M. Krause

Der Liebesflüchtling

Verloren in Alaska

Ein Liebesroman

© 2021 Christoph T. M. Krause

Umschlaggestaltung: Christoph T. M. Krause.

Autor Christoph T. M. Krause, Heerstr. 394a, 13593 Berlin.

Verlag + Druck: tredition GmbH, Halenreie 42, 22359 Hamburg.

978-3-347-35652-8 (Paperback)

978-3-347-35653-5 (Hardcover)

978-3-347-35654-2 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Rechte zur Nutzung aller in diesem Buch dargestellten Bilder und Illustrationen liegen dem Herausgeber vor.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

INHALT

Prolog

 

Ein „normaler“ Post (?)-Coronaabend

Alaska ruft

Anfänge. 1970.

Kennenlernen

Brüche

Abenteuer mit Folgen

Coming-Out. Auszug

Neues Umfeld

Parallelwelten

New Kid in Town

Abschied

Lebenszeichen

Einladung

Aufbruch

Ankunft

Wiedersehen

Die Hütte

Bekenntnisse

Morgendämmerung

Erlösung

Abschied und Ruhestätte

Heimat

 

Epilog

Anhang Etappenbeschreibungen

Bildnachweise

Dieses Buch ist Jürgen Ogrodnik gewidmet

Prolog.

Nicht jeder Mensch schafft es im Leben, das zu tun, was er wirklich ist oder will.

Meist bestimmen die Umstände und das Umfeld, für welchen Weg wir uns entscheiden und ob wir uns anpassen oder selbst verwirklichen.

Oft ist die Liebe die Triebfeder für Veränderungen, aber auch für das Verharren im Gewohnten.

Unser Protagonist Haven wollte sich entscheiden, seine Wahl führte ihn jedoch in Flucht und Einsamkeit.

Vierzig Jahre vergingen, bis er doch noch die richtige Wahl trifft. Im bleibt jedoch nur noch wenig Zeit…

Ein „normaler“ Post (?)-Corona-Abend.

Wir saßen in unserem Stammlokal, nachdem es fast ein ganzes Jahr nicht mehr möglich gewesen war.

Von daher war diese sonst so normale und übliche Weise, gemeinsam mit einem leckeren Essen einen schönen Abend zu verbringen, schon etwas sehr Besonderes.

Man benötigte zwar noch Coronatests, die nicht älter als 48 Stunden alt sein durften und man war verpflichtet, solange man nicht am Tisch saß und aß, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, aber uns war das verdammt noch einmal egal, solange wir endlich einmal wieder einigermaßen „normal“ ausgehen konnten. Schließlich war die Gastronomie monatelang geschlossen worden.

So war der plötzlich in meinem Handy hereinkommende Anruf, der eh schon ungewöhnlich über einen Messengerdienst, statt über die normale Telefonleitung getätigt wurde, zunächst einmal nur ein störender Moment dieses so besonderen Abends.

Mein Mann Michael zog ein Gesicht des Unbehagens. Er sagte nichts, ich kannte ihn schon zu lange, um nicht zu wissen, welcher seiner unwillkürlichen Grunzlaute welche Bedeutung hatte.

Er war „genetischer“ Ostpreuße, wie ich immer sagte. Er war zwar nicht selbst in Ostpreußen geboren, aber seine Familie stammte daher.

Sie war nach dem Krieg bereits eine Stufe weiter westlich geflohen und war zunächst im sozialistisch geführten Teil der neuen beiden Deutschlande gelandet.

Dort war Michael geboren, hatte aber diese unglaublich trockene Art seiner Spezies mit in seine Wiege gelegt bekommen: Reden, nur wenn es unbedingt sein musste und wenn dies der Fall war, dann genügten erst einmal kurz artikulierte Grunzoder besser Stotterlaute, die wie bei einer unbekannten Sprache eine Art Wörterbuch hatten: kurz, aber eindrücklich.

Sein aktueller Laut sagte nun also: „Muss das sein?!, Wir essen doch gerade!“

Und als ob ich es gespürt und geahnt hatte, war es dieser Anruf, der dem Einschlag eines Meteoriten gleichkam. Er schlug in unsere Abendidylle ein und veränderte in diesem Moment alles.

Alaska ruft.

„Bist du’s Stefan?“

„Wer ist da?“. Eigentlich wollte ich sagen: ,Wer stört da?!’

„Ich bin’s, Haven.“

Schon dieser für uns damals verrückt und fremdartig anmutende Vorname war eindeutig. Es konnte kein Irrtum oder etwa eine Verwechslung sein. Haven hieß nur er, nämlich ‚Derjenige, der Zuflucht sucht’. Wie passend!

Ja, er war es, mein „alter“ Freund Haven. Er war offenbar aus der Eigenverbannung aufgetaucht. Was in Gottes Namen wollte er auf einmal und dann noch ohne Vorwarnung?

Mein Magen drehte sich und mir wurde es unglaublich schlecht.

Michaels unwirscher Gesichtsausdruck erstarrte zu einem sorgenvollen Runzeln. Was hatte Stefan? War jemand gestorben?

So stellte er diese Frage, diesmal in richtigem Deutsch: „Ist jemand gestorben?“

Anfänge. 1970.

Haven schwamm wie eine Ente hin und her. Das Becken unseres kleinen örtlichen Schwimmbades war ebenso klein, wie alles andere dort.

Es gab noch diese alten Badekabinen am Rand des Beckens. Wie in den alten Spielfilmen, wo Strandszenerien am Lido oder sonst wo im Süden gezeigt werden.

Die, die es sich leisten konnten, hatten am Lido eine Kabine direkt am Strand, sie waren ungefähr so groß, wie kleine Strandhäuser.

Abb.01

Und so war es auch in unserem kleinen Schwimmbad. Alles war klein, nur die Kabinen waren relativ groß. Oder habe ich es nur so in Erinnerung?

Man sagt ja, wenn man (im Sinne von Körpergröße) klein ist, kommt einem alles viel größer vor, später, als Erwachsener verliert sich dieses Zerrbild.

Abb. 02

Das Bad stammte von 1952 und war aus einem ehemaligen Löschteich hervorgegangen1 und hatte zu unserer Zeit noch „primitive […] Holzbauten2. Erst im Jahre 1971/1972 wurde es durch Steingebäude erneuert und 1994 ganz abgerissen.

Wie auch immer, Haven schwamm wie eine Ente und bildete mit seiner rechten Hand einen Entenpurzel, der wie bei einer tauchenden Ente nach oben stippte.

Er fand das so witzig, dass er laute Entengeräusche ausstieß und zirpend durch das Becken tauchte, immer die Hand, rechteckig abgewinkelt, nach oben zeigend.

Schon da merkte ich, wie unglaublich süß ich ihn fand. Er war 14 Jahre alt, hatte strohblondes schulterlanges Haar und war so sexy, dass ich kaum an mich halten konnte, ihn nicht so oft wie möglich, wie durch Zufall, zu berühren.

Natürlich reichte mir dieses zarte, zufällige Anfassen nicht wirklich. Jede noch so leichte Berührung setzte sich in meinem jugendlichen Körper wie ein Zitteraal fort, um unerfüllt in meiner Seele sein angespanntes Erregungswerk fortzuführen.

Ich merkte, ich war Haven verfallen und ich hätte es am liebsten die Welt wissen lassen, indem ich es hinausbrüllte, um leichenblass und doch voller Energie mein Begehr in Taten umzusetzen.

Nichts dergleichen geschah. Ich sublimierte es durch übliche Aktivitäten, die ein jeder Junge früher oder später vollzog.

Der Unterschied zu allen anderen Jungs dieser meiner Zeit war, es fokussierte sich mein Begehr auf einen Jungen. Mädchen konnten dies nicht bei mir auslösen, auch wenn sich einige bei mir noch so sehr danach verzehrten.

Das unglaublich Schwere fand ein paar Stunden später am Nachmittag statt. Haven kam endlich aus dem Wasser heraus und der Moment des Heraussteigens bot mir einen Ausblick auf ungezähmte, klar strukturierte Körperlichkeit. Weite Schlabberschwimmhosen oder Boxershorts gab es zu dieser Zeit (Gott sei Dank) nicht.

So sorgte ich vor dem Verlassen des Bades dafür, dass Haven neben mir in der Kabine sein zu erwartendes Umkleiden vollzog und ich hoffte darauf, dass ich unter der Zwischenwand, oder vielleicht sogar darüber, einen kurzen heißen Ausblick auf ihn erhaschen könnte, wenn ich es schaffen würde, den Moment des Hosenwechsels zu erwischen.

Über der Zwischenwand hochzusteigen war riskant, denn es hätten andere Badegäste von der Liegewiese aus erspähen können.