Die Inselkrähe von Mirow - Frank Pergande - E-Book

Die Inselkrähe von Mirow E-Book

Frank Pergande

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Beschreibung

1761, im Frühling: Ein toter Gesandter auf dem Schlosshof Auf der Mirower Schlossinsel schreckt eine eintreffende Pferdekutsche den kleinen, vor Langeweile gähnenden Hofstaat um Herzogin Elisabeth Albertine auf. Dem Reisenden im Inneren steckt tief im Herzen ein Dolch. Schon bald ist klar, dass er diese blutige Aufmerksamkeit auf einer Rast im nahen Buchholz erfuhr und dass er in Hannoverschem Auftrag nach Mirow unterwegs war. Aber wer war dieser Mann, und weshalb musste er sterben? Die Herzogin beauftragt den Drosten Wilhelm von Raden, das herauszufinden. Viel Zeit gibt sie ihm nicht dafür, denn der Hof bereitet ein großes Fest vor, zu dem Adolph Friedrich IV., der regierende Herzog von Mecklenburg-Strelitz, erwartet wird. Der ist für seine Ängstlichkeit bekannt und würde sich nie in die Nähe eines ungeklärten Mordfalls begeben. Zum Glück erhält von Raden Hilfe durch ein aufgewecktes Hoffräulein, Luise Ernestine von Gagern.

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Seitenzahl: 242

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Frank Pergande

Die

INSELKRÄHE

von Mirow

Halb Berlin eilt nach Strelitz, um die glücklichePrinzessin zu sehen, die das Schicksal auf einenso schönen Königsthron setzt.

Ernst Ahasverus von Lehndorff in seinem Tagebuch, 1. August 1761

Inhalt

Am Rondell entsteht ein Tumult

Jemand blickt durch ein Herz auf den Hof des Buchholzer Gasthofs

Schweriner Ohren leuchten auf

Seltsame Gäste werden im Torhaus belauscht

Die Gruft enthüllt ihr Geheimnis

Im Gewitterzimmer gewittert es

Am Weinberg fallen Schüsse

In der Töpferstraße brennt es

Unheimliches geschieht im Garten

Hamlet stapft durch das Untere Schloss

Zeus, Athene und Amor treten im Festsaal auf

Der Adler fliegt durch den Gartensaal

Nachsatz

Am Rondell entsteht ein Tumult

An Ernst Ahasverus Graf von Lehndorff,

Kammerherr der Königin von Preußen

Mirow, Freitag, 10. April 1761

Mein hochwohlgeborener Freund und Graf,

»Verdammt«, sagte die Herzogin.

Aber nein, Graf, so kann ich nicht beginnen, obgleich es ein schöner Anfang wäre. Ihr beklagt Euch, meine Briefe aus Mirow seien genauso langweilig wie der ganze Mirower Hof. Da seid Ihr ungerecht.

Erinnert Euch doch nur an die komischen Geschichten, die schon unser großer König, als er noch Kronprinz im benachbarten Rheinsberg war, über die Mirokesen, wie er sie nannte, erzählte. Wie sie den Prinzen von Mirow bei seinem Besuch in Rheinsberg durch den Regen gescheucht haben und es ihm den Seidenrock verdarb. Den einzigen, den er besaß.

Und was meinen Brief hier anbelangt, so trifft Euer Urteil schon gar nicht zu. Im Gegenteil. Ich empfehle Euch sogar, Euch beim Lesen an Euren prächtigen Bureau Plat zu setzen. Habt Ihr ihn noch, Euren mit Rosenholz und Amarant furnierten Schreibtisch, der mir so gefällt?

Setzt Euch dorthin, der Vorsicht wegen. Denn ich habe derart Aufregendes zu berichten, dass ich befürchte, Euch könnten die Knie zu früh den Dienst versagen, behieltet Ihr Eure Gewohnheit bei, Eure Post voller Ungeduld schon im Gehen und noch im Vorzimmer aufzureißen.

Woher ich so etwas weiß, Graf? Von Eurer Unart, mit der Post umzugehen? Nun, ein geschwätziges Dienstmädchen … Damals, als wir alle noch so schön in Berlin zusammensaßen. In unserer schönen preußischen Zeit. Unserer gemeinsamen Zeit. Damals, als ich auch Euren Bureau Plat kennenzulernen die Ehre hatte. Ein Geschenk Ihrer Majestät, der Königin, wie erzählt wird.

Da schreibe ich leichthin: damals. So lange liegt es noch nicht zurück. Aber was ich zu berichten habe, ist so bemerkenswert, dass mir alles Davor wie ein Damals vorkommt. Also: »Verdammt«, sagte die Herzogin, als sie den Toten sah.

Alles hatte schon mit einem schlimmen Vorzeichen begonnen. Die Herzogin und wir Hofdamen saßen wie gewöhnlich beim Sticken. Die Rauchbar, an der ein Kerl verloren gegangen ist, so hochgewachsen ist sie und kräftig und trägt einen Damenbart, weshalb ich sie für mich Rauchbart nenne, ließ ihr Stickzeug in den Schoß sinken. Genau in jenem Augenblick wurde der freundliche Himmel laut verdunkelt.

»Die Krähen!«, rief Rauchbart.

Die Inselkrähen nisten so zahlreich in den Bäumen um die Kirche herum, dass sie manche Stunde des Tages mit ihrem Gekrächz füllen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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