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K wie Krankheit, K wie Krebs, K wie Krieg – Robert Gernhardt stellt helle und schnelle Gedichte zu zwei düsteren Themen vor: zu seiner Krebserkrankung und zum Irak-Krieg. Widmete er sich in »Herz in Not« den Schmerzen am Herzen, so flicht er nun einer anderen Volkskrankheit einen Gedichtkranz: »Krankheit als Schangse«. Denn: Wenn einer eine Chemo macht, dann kann er was erzählen. – Was hingegen aus dem Weißen Haus und aus Bagdad berichtet wurde, das greift Robert Gernhardt in seinen Sonetten auf, die vor und während des Irak-Kriegs entstanden sind: »Krieg als Shwindle«. Krankheit und Krieg setzt der Dichter Kritik und Kunstverstand entgegen. Sein unerschrockener Humor sorgt dafür, dass ein weiteres K nicht zu kurz kommt: Komik.
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2012
Robert Gernhardt
Lyrik
Erschienen bei FISCHER E-Books
Veröffentlicht als Ebook 2012.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2004
Covergestaltung: bilekjaeger
Coverabbildung: Robert Gernhardt
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-402610-7
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I Krankheit als Schangse
Diagnose Krebs ODER alles wird gut
Nachdem er von seiner Krankheit erfahren hatte
Seiltänzer
Habenichts
Die Woche davor
Guter Rat
Schneiden und Leiden
Schmerzbehandlung
Der Dämon de Patienten
Das Treffen
Frühstück im Klinikum der Johann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt am Main
Lied von der Hinfälligkeit
Was gut tut
21. April. Nach der Lektüre
Kurznachricht
Begegnung ODER dead man walking
Nachricht von der Chemotherapie ODER ein flotter Dreier
Die Chemo spricht
5. Mai. Beginn der Chemo
Krankheit als Chance Heute: Beim Hosenkauf
7. Juni. Rückblick und Ausblick
Drei Freunde ODER XYZ
Vor und nach
Der Tag des Herrn Dichter ODER Erinnerung an bessere Tage
Nicht mit mir
7. August. Wahnsinn
8. August. Chemie und Wahnsinn
Zweierlei Therapie
Ermahnung
Vor dem Spiegel
Schlaflied für Aschenputtel
Hiob vor dem Spiegel
3. September. Toscana Terapia zum Ersten
Hahn im Korb
2002/2003 Ein Jahresrückblick
Exempla Docent
10. September. Toscana Terapie zum Zweiten
Einmal Sieger, immer Sieger
Invasion der Bienenfresser
17. September. Toscana Terapia zum Dritten
24. September. Toscana Terapia zum Vierten
Von der Gewissheit
1. Oktober. Toscana Terapia zum Vierten
Grosse Anrufung des Heiligen Franziskus
Schöne Aussichten am Morgen des vierten Oktober
8. Oktober. Toscana Terapia zum Fünften
7. November. Toscana Terapia zum Sechsten und Letzten
12. Dezember. Computertomographie
Lagebeurteilung
Zum guten Schluss ein wirklich guter Rat
II Krieg als Shwindle
Sonett von dem jungen Amerika und den alten Europäern
ANFANG FEBRUAR. Der amerikanische [...]
Sonett von der nie versagenden Bush – Powell – Rumsfeldschen Schuldzuweisung
ENDE FEBRUAR. Angela Merkel, [...]
Sonett vom Schwächeln und Stärkeln
ANFANG MÄRZ. Dazu aufgefordert, [...]
Sonett vom Gebet des George W. Bush zu seinem Gott
ENDE MÄRZ. Pünktlich zum [...]
Sonett vom Versuch eines amerikanischen Pressesprechers, einem irakischen Kind den Krieg zu erklären
ANFANG APRIL. Der Irak [...]
Sonett vom Entsorgen eines Diktators
ANFANG MAI. Am 2. Mai [...]
Sonett vom Lehrmeister Krieg
Kunst als Küchenmeister
Sonett von der Geburt eines Kritikers
Sonett vom Kampf der Generationen
Eine heitere Küchenszene
In memoriam Volker Kriegel
Erst kam der berühmte
Schuß vor den Bug.
Zuvor war ich dumm,
hernach war ich klug.
Dann folgte der klassische
Schlag ins Kontor.
Darauf war ich klüger
als jemals zuvor.
Undenkbar, daß solch einem
blitzklugen Mann
noch irgendein Tod
etwas anhaben kann.
Als säh ich meinen Hund
zum letzten Mal,
blick ich dem Hund in seine
treuen Augen.
Als sähe mich mein Hund
zum ersten Mal,
blickt er zurück, als sucht er
Treu in meinen Augen.
Als gäbe es auf dieser Welt
kein letztes Mal,
blick ich dem Hund voll Treu
in seine Augen.
Als ginge es dem Hund
ums nächste Mahl,
fragt mich sein Blick: Mein Herr,
meint »Treu« nicht einfach »Fleischwurst«?
Ich ging auf einem Seil dahin
Mir schien es eine Straße
Mit frohem Mut und heitrem Sinn:
Ich bin auf guter Straße!
Was dann geschah? Ich weiß es nicht
Wuchs ich? Verging die Straße?
Die Jahre änderten die Sicht:
Doch reichlich eng, die Straße!
Auf schmalem Steg geht's nicht so gut
Ist der noch eine Straße?
Bei jedem Schritt sinkt mir der Mut:
Das ist doch keine Straße!
Ich geh auf einem Seil dahin
Das wird nie wieder Straße
Wirkt wie ein Faden licht und dünn:
Wann lieg ich auf der Nase?
Habe nichts gegen das Altern.
Wie sollte ich da etwas
gegen den Tod haben?
Hat ja auch sonst niemand etwas
gegen das Altern.
Hat ja auch sonst niemand etwas
gegen den Tod.
Alterten sie sonst alle?
Stürben sie sonst alle?
Da werde ich doch wohl keine
Ausnahme machen:
Habe gar nichts gegen das Altern.
Habe schon gar nichts gegen den Tod.
Am Donnerstag wird zugelangt
Am Freitag wird ums Heil gebangt
