Die Krieger des Glücks - Susanne Pahnke - E-Book

Die Krieger des Glücks E-Book

Susanne Pahnke

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Beschreibung

Viele spüren bereits nach der ersten Stunde, daß Yoga etwas besonderes ist. Die Schmerzen sind weg, der Kopf ist klar und eine angenehme Müdigkeit macht sich breit. Warum ist das so? Das Fachgebiet der positiven Psychologie bestätigt heute, was die Yogis bereits vor 2000 Jahren wussten. Der indische Gelehrte Patanjali,hinterließ mit den Yogasutren eine Vielzahl von Hinweisen wie man ein glückliches Leben führen kann. Glück entsteht aus innerem Reichtum und der Yogaweg als Körper- und Mentaltraining lässt durch Übung und Hingabe diese innere Qualität wachsen.

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Seitenzahl: 86

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Autorin

Susanne Pahnke erfüllte sich nach dem Architekturstudium den Traum vom Reisen und fand währenddessen zum Yoga. Nach mittlerweile fast 25 Jahren eigener Praxis unterrichtet sie seit 15 Jahren mit viel Enthusiasmus und Hingabe das Glück des Yoga als Yogalehrerin und Personaltrainerin (AYA 500+). Immer mit dem Fokus auf die gesundheitlichen Aspekte, die Yogatherapie und die Lehren des Ayurveda.

www.susannepahnke.de

Inhalt

Einleitung

Die Glücksfaktoren und der Yoga

„Und beug und streck“- Körperliche Gesundheit

„Ich geh schaukeln“ - Mentale Gesundheit

„Warum immer ich?“ – Selbstakzeptanz

„Me, myself and I“ – Soziale Beziehungen

“Ist da wer?“ oder der Gruß aus dem Universum – Glauben und Spiritualität

„Kick ass“ – Selbstwirksamkeit

„… and go for it” – Sinnhaftigkeit

“Free, free to do whatever I want” – Gesellschaftliche Aspekte

Fazit

Danke

Fremdwörterindex

Literatur- und Quellenverzeichnis

„Durch Zufriedenheit gewinnt man unvergleichbares Glück.“

Patanjali Yoga Sutra 2.42

“Glück ist es, wenn sich das, was du denkst, sagst und tust in Harmonie befindet.”

Mahatma Gandhi

“Glück ist nichts Fertiges. Es entsteht aus deinen eigenen Handlungen.”

Dalai Lama XIV

Einleitung

Nachdem ich eine nächtliche 12-Stunden-Busfahrt in einem australischen Greyhound Bus nach Byron Bay hinter mir hatte, bot das Yogastudio, direkt neben dem Backpacker in dem ich übernachtete, eine gute Gelegenheit meinen Rücken wieder in Form zu bringen und "mal Yoga auszuprobieren". Für Meditation und Buddhismus interessierte ich mich schon länger und die ganze Reise war Teil meiner Ziel- und Sinnsuche nach dem Studium und dem kalten Sprung in die Realität eines vermeintlichen Traumberufes. Sport habe ich immer sehr viel gemacht, aber von Yoga hatte ich bis dahin nur gehört.

Ich stellte es mir eher unsportlich vor. Gymnastik halt. Als potenzielle Teilnehmer stellte ich mir gestresste Leute vor, die sich gegenseitig ihre körperlichen Probleme erzählen oder sich bei Räucherstäbchen und Gesang in Trance begeben. Aber selbst unter diesen Voraussetzungen wollte ich den Gang wagen und neues ausprobieren.

Ein kurzer Weg über einen staubigen Pfad und eine luftige, helle Halle tat sich vor mir auf. An den Wänden hingen Seile und ein paar erstaunlich durchtrainierte Teilnehmer waren schon da. Ich habe nicht gleich alle englischen Anweisungen verstanden, wir benutzten Blöcke und Gurte und haben uns viel bewegt. Aber: die erste Yogastunde meines Lebens hinterließ einen bleibenden Eindruck. Und, dass ich den Sonnengruß geübt hatte realisierte ich erst viel später. Der Rücken tat nicht mehr weh und ich fühlte mich großartig! Klar war: „Davon will ich mehr!"

Nach meiner Rückkehr nach Köln ging ich also auf die Suche nach einem Yogakurs. Schon der erste Kurs, den ich besuchte, war zufällig ein Iyengar Yogakurs und damit genau der Stil, den ich in Australien kennengelernt hatte. Man benutzt viele Hilfsmittel, wie Blöcke und Gurte, um die Haltungen genauer ausrichten zu können.

Fortan war ich als ich also mittwochs abends im Yogakurs zu finden. Obwohl ich immer viel Sport gemacht habe, merkte ich spätestens am Freitag einen derartigen Muskelkater, bei dem ich mich fragte warum ich das eigentlich mache. Muskeln, von deren Existenz ich nicht mal geahnt hatte, schoben sich schmerzhaft in mein Bewusstsein. Insbesondere der Muskelkater zwischen den Schulterblättern, vom herabschauenden Hund, ist mir noch sehr real in Erinnerung. Aber spätestens ab Montagabend und nach dem ersten Arbeitstag der Woche freute ich mich erwartungsvoll wieder auf den Mittwoch und darauf eineinhalb Stunden den Körper zu spüren und den Kopf ausschalten zu dürfen.

Nach etwa 2 Jahren beschloss ich mal einen anderen Yoga Stil auszuprobieren. Mittlerweile störte es mich auch, dass der Kurs während der Schulferien wochenlang ausfiel. So führte mein Weg mich in eine Etagenwohnung irgendwo im Belgischen Viertel, die als Yogastudio genutzt wurde. Ein kleiner Raum mit Teppichboden erwartete mich und es folgte eine inspirierende Yogastunde mit viel Bewegung und Musik. Mein erster Kontakt zum Vinyasa Yoga.

Kurze Zeit später eröffnete „Lord Vishnus Couch“ in der Kölner Südstadt und ich hatte meine erste yogische Heimat gefunden. Aus einmal, wurden zwei bis dreimal in der Woche Yoga. Ich gewöhnte mich an die rauschende Ujjai Atmung meiner Matten Nachbarn und ich erinnere mich auch noch sehr gut an die erste Mantra Stunde. Singen gehörte bis dahin nicht zu meinen herausragenden Fähigkeiten. Aber es ist außerordentlich entspannend, wenn man nicht performen muss und einfach „nur“ Mantren rezitiert.

Nach 2 Jahren beschloss ich dort die Yogalehrer Ausbildung zu machen. Kurz bevor ich mich anmeldete, siegte jedoch die vermeintliche Vernunft. Der Arbeitsmarkt für Architekten sah in 2005 alles andere als rosig aus und ich bekam, nach Jahren der spärlichen Einnahmen, einen gutbezahlten Job in Frankfurt angeboten. Damit ging das Projekt Yogalehrer Ausbildung erst mal auf Eis. Leider! Schon nach einem Jahr bedauerte ich meine Entscheidung zutiefst. Der Job spannte mich vollständig ein, Stress, schlaflose Nächte, Zweifel an dem Umzug nach Frankfurt, die Freunde alle weit weg und am aller Schlimmsten: damals war kein annähernd so gutes Yogastudio, wie ich es gewohnt war, in Frankfurt zu finden. Aber zum Glück wuchs auch dort mit der Nachfrage das Angebot und zwei lange Jahre später fand ich ein Yogastudio in dem ich mich wieder zuhause fühlte.

Nach wenigen Wochen dort war mein Entschluss gefasst: „JETZT ist es Zeit die Yogalehrer Ausbildung zu beginnen“. Seitdem hat sich einiges in meinem Leben getan …

Mittlerweile weiß ich, dass es vielen Menschen bereits bei der ersten Begegnung mit Yoga ähnlich geht. Sie berichten von einem besonderen Erlebnis und fühlen sich danach rundum wohl. Das betrifft ungeübte Couchpotatos ebenso, wie Profisportler. Eine aktuelle Studie des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland e.V. aus 2018 ergab, dass 16 Prozent der deutschen Bevölkerung bereits Yoga-Erfahrung haben, das sind mehr als 11,3 Mio. Menschen.

Warum aber fühlt man sich bereits nach einer Yogastunde so gut und warum verändert man sich nach einiger Zeit des Übens so positiv, dass auch die Mitmenschen den Wandel bemerken? Warum essen wir bewusster, lassen das Rauchen und machen uns mehr Gedanken um die Umwelt? Wenn man beginnt bewusster wahr zu nehmen nimmt auch die Frage nach dem Sinn einen größeren Stellenwert ein.

Dem Sinn Suchenden ist auch die Beschäftigung mit dem Thema „Glück“ naheliegend. Was ist es, was uns glücklich macht? Ist das die Abwesenheit von Unglück? Sind es nur die besonderen Momente in denen wir sagen: „Da hast du aber Glück gehabt“? Und was ist denn dann mit dem Zustand in dem wir das Glück nicht spüren, der Zustand zwischen Glück und Unglück? Sind wir dann „nichts“? Wie kann man diesen leeren Raum wertvoller machen damit wir Glück und Zufriedenheit empfinden können? Meistens ist es doch unsere Einstellung, sind es die Gedanken, die uns grundlos unglücklich sein lassen. Woher kommt das und wie kann man es verändert? Positiv denken ist ja manchmal gar nicht so einfach. Und warum fühlt man sich nach dem Yoga dem Glücksgefühl so nahe? Diese Fragen beschäftigten mich schon seit geraumer Zeit, doch trotz unzähliger gelesener Bücher über Yoga, waren die Antworten für mich nicht einleuchtend genug.

Auf die Frage, welche Faktoren das Glücksempfinden beeinflussen, kann zunächst die Positive Psychologie eine Antwort geben. Der Psychologe Karl Kreichgauer erklärt sie wie folgt:

„Die sogenannte Positive Psychologie ist eine Forschungsrichtung innerhalb der Psychologie, die sich mit der Frage beschäftigt, was das Leben lebenswert macht. Hauptvertreter ist der Psychologe Martin Seligman.

Während sich die Psychologie in der Vergangenheit hauptsächlich mit Therapie und Heilung von psychischen Problemen beschäftigte und versuchte zu klären, was uns unglücklich macht, steht erst seit den 90er Jahren auch die Frage im Raum, was uns glücklich macht und was wir tun können, um glücklich zu werden. Denn durch den Wegfall von Unglück stellt sich nicht automatisch Glück ein, sondern Glück bzw. subjektives Wohlbefinden kann aktiv angestrebt werden.

Nach Seligman hängen Glück und Lebensfreude stark von einer optimistischen Erwartungshaltung dem Leben gegenüber ab, und diese Erwartungshaltung kann gelernt werden.“

Die Positive Psychologie hat drei Schwerpunkte:

die Erforschung der

positiven Emotionen

, wie zum Beispiel Freude, Zufriedenheit oder Heiterkeit

die Erforschung der

positiven Charakter Eigenschaften

, das heißt der Stärken und Tugenden, deren regelmäßige Ausübung zum Beispiel Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Weisheit oder Mäßigung hervorbringt.

die Erforschung der

positiven Gesellschaftsstrukturen

mit der Fragestellung: Welche größeren Lebensstrukturen, die auf den einzelnen Menschen wirken, unterstützen den positiven Charakter, der wiederum positive Emotionen hervorbringt? Dieser Frage gehen vor allem Soziologen, Politikwissenschaftler, Anthropologen und Wirtschaftswissenschaftler nach.

Das Ziel der Positiven Psychologie ist die Unterstützung von Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und psychischer Leistungsfähigkeit. Und die Frage was das Leben lebenswert macht.

Dazu gehören die Erhaltung und die Förderung von Lebensfreude, die Kultivierung von Achtsamkeit, das Ausleben der eigenen Kreativität, Neugierde und Selbstvertrauen.

Lange Zeit waren die Psychologen der Auffassung, dass Glück in der Evolution eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Man ging davon aus, dass das Gehirn auf Überleben und somit sensorisch auf die Gefahrenabwehr (Hunger, Kälte, Feinde) ausgerichtet ist. Heute weiß man, dass Freude, Lachen, Zufriedenheit und Liebe das Denken und das Handeln positiv steuern.

Positive Emotionen tragen dazu bei, ein sozial kompatibler Mitmensch und angenehmer Lebenspartner zu sein. Humor ist die Begabung, schwierigen Situationen mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Das ist auch der Grund warum Frauen ein Herz für Männer haben, die sie zum Lachen bringen: Humor deutet auf Intelligenz und soziale Kompetenz hin!

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“

~ Otto Julius Bierbaum

Die Glücksfaktoren und der Yoga

Aber über welches Glück sprechen wir? Sei es das Flattern im Bauch, wenn wir frisch verliebt sind oder das stolze, aber flüchtige Gefühl ein neues Auto, Schuhe, Erfolg zu haben. Der Lottogewinn oder die erfolgreich bestandene Prüfung.

In all diesen Momenten entsteht das Glücksempfinden daraus, dass es vorübergehend keine inneren Konflikte gibt. Der gegenwärtige Moment wird mit allen Sinnen wahrgenommen und fühlt sich leicht und befreit an. Die Aufmerksamkeit ist ausschließlich auf den glücklichen Umstand gerichtet und alles andere tritt für diesen Moment in den Hintergrund.

„Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist“

(Yogash Chitta–vritti–nirodhah)

~ Patanjali, Yoga-Sutra 1.2

Das Glück, das ich im Zusammenhang mit dem Yoga meine, ist jedoch die innere Gelassenheit in allen Situationen. Ein innerer Reichtum, der nicht vergeht. Das Bewusstsein und das tiefe Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit am Leben zu sein. Dieses Glück, das auch über die Schwierigkeiten und Schläge des Lebens hinweg besteht und sich über alle inneren und äußeren Konflikte hinwegsetzt.