Die Küchen-Apotheke - Dr. Annette Kerckhoff - E-Book
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Die Küchen-Apotheke E-Book

Dr. Annette Kerckhoff

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Beschreibung

Traditionelles Frauen-Heil-Wissen: mit zwölf gängigen Lebensmitteln die häufigsten Beschwerden heilen Frauen in aller Welt wenden einfache Lebensmittel von alters her ganz selbstverständlich an und geben ihr traditionelles Heil-Wissen an ihre Töchter weiter. Dr. Annette Kerckhoff, renommierte Autorin im Bereich Naturheilverfahren, hat in ihrem Selbsthilfe-Ratgeber die folgenden zwölf überall erhältlichen Lebensmittel charakterisiert und dazu passende Heil-Rezepte aus aller Welt gesammelt und geprüft: • Apfel • Essig • Honig • Ingwer • Joghurt & Co • Kartoffel • Knoblauch • Öl • Reis • Salz • Zitrone • Zwiebel In ihrem kompakten Gesundheits-Ratgeber fasst sie dieses Wissen, nach Beschwerden gegliedert, zusammen. Espresso mit Zitrone bei Kopfschmerzen, Fußbad mit Salz bei Blasenentzündung oder oder Kartoffelauflage bei Nasennebenhöhlenentzündung: einfach und praktisch bietet Die Küchen-Apotheke über 100 Heil-Rezepte, die man überall leicht umsetzen kann. Diese zwölf Wunder-Heiler sollten in keiner Küche mehr fehlen.

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Seitenzahl: 134

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Annette Kerckhoff

Die Küchen-Apotheke

Mit zwölf Lebensmitteln die häufigsten Beschwerden selbst behandeln

Knaur e-books

Über dieses Buch

Frauen in aller Welt wenden einfache Lebensmittel von alters her ganz selbstverständlich an und geben dieses traditionelle Heilwissen an ihre Töchter weiter.

Dr. Annette Kerckhoff hat zwölf überall erhältliche Lebensmittel charakterisiert und dazu passende Heilrezepte aus aller Welt gesammelt und geprüft. In ihrem kompakten Ratgeber fasst sie dieses Wissen, nach Beschwerden gegliedert, zusammen. Vom Apfel über die Kartoffel bis zur Zwiebel: einfach und praktisch bietet die Küchen-Apotheke über 100 heilsame Rezepte, die man überall leicht umsetzen kann.

Inhaltsübersicht

VorwortEinführungDie Küchen-Apotheke – zwischen Küche und ApothekeHilft das wirklich?Mögliche ProblemeWichtig!Wissen verwandeltÜberliefertes Alltagswissen von FrauenDas Konzept der »12 Heiler«Woher stammt welches Rezept?Grenzen der SelbsthilfeDie 12 HeilerApfelEssigHonigIngwerJoghurt & Co.KartoffelKnoblauchÖlReisSalzZitroneZwiebelDie Heilrezepte nach Beschwerden von A–ZQuick Ginger Lime PickleReis und RotationBasenbrüheDie Salatsoße der 90-JährigenGekeimter ReisSwitchel aus Big AppleKnoblauch-Zitrone-ElixierAugenbad im SchnapsglasSalzwasser-KompressenEin Löffel HonigSalz-FußbadEisenreicher JoghurttrankSalzbutterQuarkauflageFilmjölk, Ayran, Lassi & Co.Reis-CongeeVorbeugung mit Apfelsaft & Co.Energydrink für OldiesHimmel und Erde purWasser mit ZitronensaftZitronenreisElektrolytlösung mit Salz und ZuckerMoro-Karottensuppe mit SalzVerdünnter ApfelsaftDie schnelle ZitroneBrot mit Knoblauch und HonigHot ToddyIngweröl zum Einreiben der FußflächenIngwersaft-Tee mit Zitrone, Honig und PfefferMexikanischer SchnupfenkillerSchnelles Kräutersalz für den KopfdampfEin Löffel OlivenölZitronen-Honig-WasserWadenwickel mit EssigwasserSauerhonig/OxymelApfelessig mit Knoblauch und NelkenApfelschalenKokosöl purKartoffeln im StrumpfZitronenwasser-WickelHonig-Öl-PackungOrangenessig-GesichtswasserGesichtspflege mit ReiswasserGesichtswasser mit HonigBürstchen mit Tupfer ÖlÖl-Zucker-PeelingOlivenöl mit ZitroneZitronenschalenölEinreibung mit Sesamöl und SalzZwiebelsaft mit ZitroneKartoffelauflage vorne und hintenÄgyptisches Toum-KopfdampfbadSalzwasser-Nasenspülung oder -tropfen plus NasenölSchnelle Brühe mit KnoblauchVier-Räuber-Essig als AllrounderZitronen-Ingwer-WodkaDer KnoblauchzopfOxymel mit IngwerKompresse mit Olivenöl und EssigKühle Stirnauflage, auch mit ZitroneKühlende Stirnauflage mit KartoffelscheibenSchnelle heiße NackenauflageEspresso mit ZitronensaftÖlpackungGeriebener ApfelReiswasser und ReisbreiIngwer sattApfelessig-Honig-TrunkKartoffelauflageKartoffelpäckchenKartoffelkochwasser-BadIngwerauflageEin Tröpfchen lauwarmes OlivenölSalzsäckchenZwiebelsockeÖlziehenQuark mit geriebenem Apfel oder MöhreBratapfel mit Honig und ButterButterbällchen mit HonigKartoffel-Honig-HustensaftKartoffelschleimsüppchenPotato-and- carrot-mashApfelreis mit JoghurtSheabutter-Sitzbad oder Kokosöl-KügelchenHonigjoghurt am AbendGolden Milk mit HonigOlivenölEssig mit ZuckerSpülung mit verdünntem ApfelessigFanouropitaGeriebener ApfelDer Reis der PerlentaucherIngwer-Nuss-HäufchenBalli fistikKleopatra-BadGingerteaApfelringe plus WasserAbgekühlte KartoffelnOxymel mit Zwiebel – wilde VarianteApfelessig-EinreibungenHonig und Rote BeteApfelessig-Honig-TrunkCrostata al limoneDankQuellen und LiteraturBücher (Auswahl)Studien (Auswahl)
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Vorwort

Der Magen zwickt, die Nase läuft, der Kopf dröhnt. Die Nachbarin hat eine Erkältung, die Freundin eine Blasenentzündung. Der Kleine ist fiebrig, der alte Vater hat Probleme mit dem Schlaf, die Mutter mit dem Blutdruck.

Genau das sind alltägliche Situationen – und zwar auf der ganzen Welt. Bis vor gar nicht langer Zeit war es in der Regel so: Kränkelte jemand in der Familie, so halfen sich die Menschen zunächst selbst, mit dem, was zu Hause vorrätig war, was sich im Gemüsekeller, in der Speisekammer oder im Garten fand. Denn der Weg zum nächsten Arzt war für viele weit und beschwerlich und sein Besuch nicht selten kostspielig.

 

Das Wissen um diese Hausmittel wurde in der Geschichte typischerweise von Frau zu Frau, von Mutter zu Tochter weitergegeben. Es ist nicht per se an das weibliche Geschlecht gebunden, aber solange Frauen für die Familie sorgten, waren sie die Trägerinnen dieses Wissens. Mittlerweile, im Zuge neuer Rollenverteilung, Globalisierung und Digitalisierung, ändert sich hier vieles – erfreulicherweise.

Der Zugang der Menschen zur traditionellen Heilkunde war – betrachtet man die Geschichte und die Situation in ländlichen Gebieten – pragmatisch: Was ließ sich mit dem, was vorhanden war, machen? Wie konnten gängige Lebensmittel in Heilmittel verwandelt werden? Wie konnte man sie gezielt einsetzen oder die Dosis ihrer Wirkstoffe steigern?

Mit dem Aufkommen der modernen Medizin traten diese Hausmittel in den Hintergrund. Sie schienen im Vergleich zu den pharmazeutischen Präparaten überholt. Zudem waren sie wissenschaftlich nicht geprüft und in ihrer Wirkung vage. Mittlerweile jedoch besinnt man sich wieder auf Hausmittel. Mehr noch: Sie sind beliebt wie selten zuvor und werden rege ausgetauscht, ob am Kaffeetisch oder in Internetforen.

 

Das ist gut. Immer mehr Menschen wollen selber aktiv etwas für ihre Gesundheit tun und auch im Krankheitsfall selbst zur Heilung beitragen. Und gerade Hausmittel bieten hier einen besonders einfachen Einstieg – die Zutaten hat man meist zu Hause. Was noch fehlt, ist verlässliches Wissen.

 

Genau dieses Wissen soll mit dem vorliegenden Buch geliefert werden. Ich habe mit Frauen aus aller Welt gesprochen, in den Chroniken der traditionellen Heilkunde, aber auch in der modernen Fachliteratur und in Datenbanken nach wirksamen Hausmitteln gegraben, überlegt und recherchiert, warum diese Hausmittel wohl helfen. Damit die Tipps jederzeit umgesetzt werden können, habe ich mich dabei auf zwölf Lebensmittel konzentriert, von denen ich annehme, dass sie sich in fast jeder Küche finden. So kann man zu Hause gleich »loslegen« und auch unterwegs oder auf Reisen problemlos das eine oder andere Hausmittel umsetzen.

 

Nicht alles, was mündlich oder auch im Internet weitergegeben wird, ist richtig, nicht jede Anwendung empfehlenswert und die Skepsis vieler Ärzte gegenüber Selbsthilfemaßnahmen berechtigt. Und so soll es in diesem Buch auch darum gehen, bekannte und weniger bekannte Hausmittel angemessen einzustufen, Hintergrundwissen zu liefern und mögliche Probleme anzusprechen. Wenn Sie diese Überlegungen beherzigen, werden Ihnen die Rezepte eine Fülle von Optionen an die Hand geben, selber ohne viel Aufwand und große Kosten etwas für Ihre Gesundheit zu tun oder im Krankheitsfall die Heilung zu unterstützen.

 

Die in diesem Buch beschriebenen Hausmittel sind nicht nur etwas für Menschen, die sich für Ernährung oder Naturheilkunde interessieren. Sie richten sich genauso an Selbstversorger und Sparfüchse, an alle, denen Nachhaltigkeit und Gesundheitsautonomie wichtig sind – und die Lust haben, die guten alten Bekannten aus Vorratsschrank und Gemüseregal von einer ganz neuen Seite kennenzulernen. Und nicht zuletzt sind Basenbrühe, Ingweröl und Vier-Räuber-Essig auch schöne Mitbringsel oder Geschenke.

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Einführung

Die Küchen-Apotheke – zwischen Küche und Apotheke

Wo hört Ernährung auf, und wo fängt Medizin an? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Die Küchen-Apotheke, so verstehe ich es für dieses Buch, liegt zwischen Kochrezepten und aus Lebensmitteln oder Gewürzen hergestellter »richtiger« Medizin. Es ist der ganz besondere, gezielte Einsatz von Lebensmitteln zu Heilzwecken. Das kann der sämig gekochte Schleim aus Kartoffeln sein, der, abgeseiht und in der Thermoskanne aufbewahrt, mit Honig bei Reizhusten oder mit etwas Gemüsebrühe bei Magenschleimhautentzündung für einen schützenden Film in Rachen und Magen sorgt. Oder der in besonders viel Wasser gekochte und gequollene Reis, um einer Verstopfung entgegenzuwirken. Der fein geriebene Apfel bei Durchfall, der erst durch diese Zubereitungsweise über ganz andere Bindungseigenschaften verfügt, als wenn man ihn roh und am Stück essen würde. Das Fußbad mit einer Handvoll Salz, um die Füße zu durchbluten und dadurch dafür zu sorgen, dass der Kopf etwas weniger dröhnt. Die Zitronenschale, die bei Herpes zum Einsatz kommt.

 

Diese Anwendungen sind mehr »Arznei« als Kochrezepte, aber weniger als kommerzielle und pharmazeutische Produkte wie z.B. Kartoffel-Frischpresssaft, Zwiebelgel für Narben, Knoblauchkapseln, ätherische Öle. Die Vorteile dieser Präparate, wenn sie Apothekenqualität haben, liegen auf der Hand: Die Zutaten sind geprüft und hochwertig, die Rezepturen einheitlich, die Wirkstoffmengen standardisiert. Über Nebenwirkungen und Gegenanzeigen informieren Beipackzettel.

 

Die Küchen-Apotheke schneidet in diesen Aspekten weniger gut ab. Dafür liegt sie ganz vorn, wenn es darum geht, mit einfachen Mitteln etwas für sich oder andere zu tun. Die hier vorgestellten Rezepte sind bei vielen Beschwerden eine sinnvolle Erstmaßnahme und bei noch mehr Erkrankungen ein guter Baustein zur Ergänzung der ärztlichen Therapie.

Hilft das wirklich?

In der Tat ist die Wirkstoffmenge in einem Hausmittel in der Regel weitaus geringer als in einem Arzneimittel und die Frage, was hier wie wirkt, schwer zu beantworten.

 

Gleichzeitig aber weiß man, dass die Pharmakologie nur einen Aspekt von Hausmitteln ausmacht. Daneben gibt es andere Heilungsfaktoren, die diese häuslichen Anwendungen mehr als alle anderen Therapierichtungen kennzeichnen: Fürsorge, Achtsamkeit, Ruhe, Pause und Rituale. Vor allem aber das Gefühl, selber etwas tun zu können: für sich und für die Menschen, die man liebt. Man nennt das »Selbstwirksamkeit« – ein wichtiges Schlagwort in der gesamten Gesundheitsdiskussion. Und ein Heilungsfaktor, der bislang massiv unterschätzt wurde. Jana, eine ehemalige Studentin von mir, beschreibt es so: »Für mich ist ein wichtiger Aspekt, z.B. einen ganz anderen Bezug zu meinem Körper aufzubauen. Ich habe nicht einfach eine Erkältung, sondern ich weiß: Ah, ich habe Kopfschmerzen, weil der Schleim nicht abfließt, ich brauche Leinsamenpäckchen. Oder: Das erste Kratzen im Hals: Pause und Kurkumapaste … Ich lerne also über mich, meine Krankheit und was sie mir sagen will. Ich werde zur Expertin dafür, zu spüren, was ich bzw. mein Körper gerade braucht.« Das alles hilft, Gesundheitskompetenz zu entwickeln und die Gesundheitssouveränität zu erhöhen. Wie Jana sagt: »Ich finde es fatal, meine Gesundheit komplett in andere Hände zu legen und selbst überhaupt kein Verständnis davon zu haben, was ich brauche.«

Und noch etwas ganz anderes kommt gerade bei überlieferten Hausmitteln zum Tragen: die positive Erwartung, die durch Geschichten geweckt wird. »Das hat schon dem Opa immer geholfen.« – »Das hat meine Tante immer gemacht.« – »Das habe ich von meiner türkischen Nachbarin gelernt, das macht sie immer, wenn ihre Kinder krank sind. Und es hilft super.« All das trägt zur Heilung bei.

 

Bedenken sollte man schließlich auch, dass gerade die traditionelle Medizin rund um den Globus ein deutlich anderes Krankheitsverständnis hat als die moderne Schulmedizin: Der Mensch wird als Ganzes gesehen. So kommt es, dass Hausmittel oftmals ganz woanders am Körper ansetzen als dort, wo die Beschwerden sind: Bei Kopfschmerzen werden die Füße behandelt, bei Verstopfung die Leber angeregt, bei Stress wird »das Blut gestärkt«. Ich denke, solange Krankheiten nicht zufriedenstellend behandelt werden können oder Behandlungen zu Nebenwirkungen führen, sollte man diese alten Anwendungen nicht zu leichtfertig abtun. Vorausgesetzt, sie sind sicher und Risiken ausgeschlossen.

Mögliche Probleme

Es ist wichtig zu überlegen, ob ein bestimmtes Hausmittel in der heutigen Zeit Sinn macht, ob es wirksam ist und wie die Wirksamkeit erklärt werden kann. Gleichzeitig muss allerdings auch ein möglicher Schaden bedacht und beides gegeneinander abgewogen werden. Was nützt der beste Kartoffelwickel gegen Bronchitis, wenn es zu Verbrennungen kommt, weil man ihn zu heiß auflegt? Was nützt ein Zwiebelhustensaft, wenn er im Hochsommer drei Tage in der Küche steht und anfängt, schlecht zu werden? Eine Knoblauchkur gegen Bluthochdruck kann richtig gefährlich werden, wenn der Betreffende gleichzeitig zur Prophylaxe von Schlaganfall und Herzinfarkt Medikamente zur Gerinnungshemmung einnimmt.

 

Mangelnde Sicherheit, Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, Anwendungsfehler, Vergiftungsgefahr, hygienische Risiken, Schadstoffproblematik und Interaktionen mit Pharmazeutika u.Ä. sind Risiken, die bedacht werden müssen. Ebenso müssen Tier- und Pflanzenschutz berücksichtigt werden. Bei allen Lebensmitteln muss auch an Allergien, Kreuzallergien und Unverträglichkeiten gedacht werden. Und bei Heilpflanzen vom Discounter und Selbstgepflücktem besteht immer die Gefahr von minderwertiger Qualität, Verfälschung oder Streckung der Ware, Pestizidrückständen und Verwechslungen.

Wichtig!

In diesem Buch finden Sie Rezepte, die als wirksam und sicher eingeschätzt werden können. Bitte lesen Sie trotzdem die Rubrik »Wichtige Hinweise und Empfehlungen« immer genau durch und machen Sie sich (am besten im Vorfeld in einer entspannten Situation, wenn niemand krank ist und kein Handlungsbedarf besteht) mit den allgemeinen Grenzen der Selbsthilfe vertraut.

 

Grundsätzlich gilt: Keine Anwendung der jeweiligen Rezepte, wenn gegen eine der Zutaten Allergien oder Unverträglichkeiten bestehen.

Wissen verwandelt

Wissen ist Macht. Es kann Dinge verwandeln und neue Optionen schaffen. Da liegen seit Jahrzehnten Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln im Gemüseregal. Aber wenn man nicht weiß, dass mit Kartoffelwasser Pickel betupft oder Nissen ausgekämmt werden können, dass Reiswasser ein guter Conditioner ist und eine hervorragende Erstmaßnahme bei Durchfall, dann bleiben diese Ressourcen ungenutzt.

 

Erst das Wissen verwandelt die so vertrauten Lebensmittel in wirklich potente Heiler. Ich stelle mir das gerne bildlich vor – so wie bei Cinderella, wo der Kürbis durch die gute Fee in eine Kutsche verwandelt wird. In meiner Fantasie werden dank der guten Hausmittel-Fee aus Karotte, Zwiebel und Knoblauch Einsatzkräfte im Dienste der Gesundheit. Ich sehe sie förmlich vor mir, wie sie schläfrig im Regal liegen, dann mit dem Zauberstab berührt werden und anschließend wie Superman oder Lara Croft zu großen Taten aufbrechen. Mit der Aufgabe, Menschen Mittel und Wege an die Hand zu geben, damit sie sich selbst helfen können.

 

Ohne dieses Wissen aber wird jede Kartoffel ein schlichtes Nahrungsmittel bleiben – und wir werden zwangsläufig zu synthetischen Arzneimitteln greifen. Mit dem Wissen zur Selbsthilfe stehen wir dagegen deutlich besser da. Wir geben die Verantwortung und die Entscheidung über unsere Heilung nicht komplett ab, sind nicht mehr alleine auf die Pharmaindustrie angewiesen. Stattdessen können wir manche Probleme anders lösen. Das macht uns unabhängiger und freier – im Fachjargon: Wir gewinnen mehr »Gesundheitskompetenz« und »Gesundheitssouveränität«.

Überliefertes Alltagswissen von Frauen

Über viele Jahrhunderte war die Selbsthilfe die Domäne der Frauen. Dieses Wissen ist im Alltag entstanden. Auch wenn heute die Rollen neu definiert werden, die Situation im Alltag ist die gleiche: Man steht am Herd, kocht Kartoffeln für das gemeinsame Abendessen und denkt sich dabei: Warum nicht ein paar Kartoffeln mehr in den Topf geben und abends auf dem Sofa eine schöne, warme Nackenauflage genießen? Oder man räumt nach dem Kochen auf, will gerade die ausgepresste Zitrone in den Müll werfen und nutzt sie davor noch schnell, um die Fingernägel und die Ellbogen zu pflegen. Das dauert nur wenige Sekunden und geht ganz nebenbei.

 

Die Rezepte der Küchen-Apotheke eignen sich besonders gut für zu Hause. Das Wissen um diese Rezepte hilft aber auch, wenn Sie unterwegs sind (ich kenne so manchen Berufsmusiker, der nie ohne Knoblauchzehen im Gepäck reist). Sie eignen sich für Kinder – ob nun die Butterbällchen mit Honig oder die Bratäpfel bei Husten –, schmecken gut und sind zumeist extrem einfach umzusetzen. Alte Menschen und gerade Hochbetagte erinnern sie an Vertrautes von früher: die Brühe, das Kartoffelsüppchen, das Fußbad. Gerade Demenzpatienten, denen alles Neue schnell Angst macht und die oft einen ganzen Medikamentencocktail zu sich nehmen, tut es gut, bei Verstopfung und Schlafstörungen erst einmal etwas Sanftes zu probieren, das zudem noch die Kindheit in Erinnerung ruft. Junge Menschen greifen die Rezepte aus ganz anderen Gründen auf: Für viele von ihnen sind »Do it yourself«, Plastikmüllvermeidung, Autonomie, Selbstversorgung, Nachhaltigkeit und Gesundheitstipps als Lifehacks wichtig.

Das Konzept der »12 Heiler«

In diesem Buch soll es um Rezepte gehen mit Lebensmitteln, die folgende Eigenschaften haben: Sie sollen überall erhältlich, gesund und preisgünstig sein. Eine Win-win-Situation, denn: Ist es nicht verlockend, ein Rezept, das man noch nicht kannte, gleich ausprobieren zu können? Und mehr über Lebensmittel zu erfahren, die auch für den täglichen Speiseplan empfehlenswert sind?

 

Die Rezepte zu diesem Buch stammen aus Gesprächen mit Frauen, aus der naturheilkundlichen Fachliteratur und – man höre und staune – auch aus wissenschaftlichen Studien. Denn fast unbemerkt haben traditionelle Anwendungen mittlerweile auch die Forschung erreicht, werden hier unter die Lupe genommen, in ihrer Wirksamkeit geprüft und nicht selten belegt.

Woher stammt welches Rezept?

Unter den Überschriften gebe ich jeweils an, woher das Hausmittel stammt. Das ist oft nicht eindeutig zu sagen, daher habe ich hier den Ort gewählt, zu dem ich selber eine verlässliche Quelle hatte: entweder ein Gespräch, ein Interview, eine Literaturstelle oder auch eine Studie.

Grenzen der Selbsthilfe